Verbrauch/100km - unter 10kWh/100km unmöglich(?)

[karlp]

„Verbräuche 8-10 kW sind kein Problem"

Ich habe das jetzt schon so oft gelesen, dass ich auch einmal der Meinung war, ich kann mit einem 10er Schnitt im Sommer rechnen. Mittlerweile kommt mir aber vor, dass die Aussage eh immer wieder von den gleichen wenigen Leuten kommt.

Auf meiner Stammstrecke von 23km kam ich einmal auf 10,5; Landstraße + Ortsgebiet. Mit Steigungen, Beschränkungen und Kreuzungen. Da habe ich aber schon darauf geachtet, dass die Power-Anzeige nie über 3 Balken stieg. Und es ging deshalb, weil ich an dem Abend der einzige auf der Strecke war. Es war schon sehr mühsam.

Das könnte ich auf dieser Strecke vielleicht auch noch toppen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das noch Spaß macht.
Ich habs nicht wirklich aufgegeben, aber bleiben lassen, weil ich das Auto ja zu meinem Vergnügen gekauft habe, und nicht, um das Fahren zu einer Wissenschaft zu machen... Bin bei aktuellen Temperaturen + Heizung / Klima mit einem knappen etwas-unter-13er Schnitt unterwegs. Und damit zufrieden. Leiser, abgasfreier, PS-stärker, moderner und immer noch weit kostengünstiger als davor.

Ps: ich bin auch schon mal 26 km mit Schnitt 1,8kW gefahren davor wars negativ weil es lange bergab ging...

[almrausch]

Mittlerweile kommt mir aber vor, dass die Aussage eh immer wieder von den gleichen wenigen Leuten kommt.

Was willst du damit sagen?

Ich bin auch meine Verbrenner mit dem Verbrauch gefahren, der vom Hersteller angegeben war. Die Masse schafft das aber nicht.

Und ja - Spaß macht das dann nicht mehr. Aber manchmal geht es einfach nur darum, etwas zu erreichen (wie bei meinen 7,1 auf dem Weg zur Arbeit).

Zu deiner Beruhigung - mein normaler Verbrauch liegt auch im Sommer deutlich über 10. Aber dann fahre ich von und zur Arbeit auch über die Autobahn und das so schnell wie möglich. Da werden es dann auch mal 14-15 (Schnitt ca. 100 km/h).

Die hier gestellte Frage ist aber, ob unter 10 möglich ist und das ist es.

[tom9404]

Also, eigentlich ganz einfach unter die 10 kWh zu kommen.
Ich fahre immer im Sportmodus, Reku auf Null, vorausschauend fahren, so viel wie möglich segeln und ganz wichtig, weg von der Autobahn. Auch ich hielt es für unmöglich einen einstelligen Verbrauch zu erreichen. Und so nebenbei, ich latsche das Pedal ganz gern mal bis zum Boden durch. Bei jeder Fahrt mindestens 2 mal, macht einfach Spassss. Gar nicht dran zu denken wenn ich denn mal irgendwann den Kona in die Finger bekommen sollte.
Der Schnitt bei mir liegt (noch) bei knapp unter 10 kWh auf 100 Km. Aber klar, in der Schweiz gültet Tempo 80 ausserorts.

[karlp]

Mittlerweile kommt mir aber vor, dass die Aussage eh immer wieder von den gleichen wenigen Leuten kommt.

Was willst du damit sagen?

Nicht böse gemeint, aber es wenn man im Forum als Neuling so mitliest dann sieht man halt sehr viel häufiger die "ich fahre regelmäßig unter 8" Kommentare und selten "ich habe immer 13+". Was auch logisch ist.
Ich hatte anfangs mit diesen Meldungen das Bild, dass man locker mit dem Verbrauch weit runterkommt, ist aber nicht so.
Das wird vielleicht bei manchen gehen, wo die Straßensituation, Gelände, Verkehrslage, Körpergewicht oder was auch immer passt.

[Helfried]

Der Schnitt bei mir liegt (noch) bei knapp unter 10 Kw/h auf 100 Km. Aber klar, in der Schweiz gültet Tempo 80 ausserorts.

Offensichtlich fährst du viel bergauf und bergab.
Kw/h gibt's aber net.

[tom9404]

Danke für den Hinweis.
Die Rechnung über´s Jahr dürfte dann aber wohl eher in Richtung 16 kWh/100Km gehen.

[Wiese]

Liebe Freunde,
ja ich weiß, das ist jetzt blöd, dass ich mich als "noch-nicht-Ioniq-Fahrer" hier einmische, aber ich muss was dazu sagen.
Ich war einige Jahre Fahrertrainer für LKW-Fahrer. Gekommen bin ich dazu wie die Jungfrau zum Kind, weil ich einfach der beste Sprit-Sparer in der Firma war. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass es viele Menschen gibt, denen das Gefühl für die Feinheiten fehlt. So wie es eben für viele Dinge ein Talent gibt, gibt es dieses Talent auch für den sparsamen Umgang mit der Energie für die Fortbewegung. 20% weniger zu brauchen kann man lernen, nochmal 10% weniger zu brauchen kann man üben, aber für die letzten Prozente braucht man einfach das feeling.
Ich habe oft erlebt, dass ich immer und immer wieder beweisen musste, dass ich eine bestimmte Strecke mit 30% weniger Spritt zurücklegen kann ohne auch nur eine Minute länger zu brauchen. Teilweise wurde mir sogar von Kollegen Prügel angedroht, wenn mein Chef mich mit deren Fahrzeug z.B. während deren Urlaub auf Tour schickte. Um es nicht so auffällig zu machen habe ich dann sogar mal versucht den hohen Verbrauch des Kollegen zu erreichen, aber es ist mir nicht gelungen, ich war nicht dazu in der Lage dauerhaft so bekloppt zu fahren.

Die super sparsamen Fahrer hier habens einfach drauf. So einfach ist das.

[almrausch]

aber für die letzten Prozente braucht man einfach das feeling.

[GcAsk]

Kann mich @almrausch nur vollkommen anschließen.

Vorausschauend zu fahren und feinfühlig zu fahren, das macht den Unterschied.
Selbst zu Verbrenner-Zeiten hatte ich unterdurchschnittliche Verbräuche - obwohl Freunde, Bekannte für die selbe Strecke und Geschwindigkeiten wesentlich mehr verbraucht haben.

Und das hat auch nichts mit kurz mal beschleunigen zu tun, das mach ich auch mal. Vielmehr ist es das konstante, vorausschauende Fahren, was das so effizient macht. Im Stau beispielsweise habe ich - durch das ständige starke Beschleunigen und Bremsen - viel höhere Verbräuche, als ich sie sonst auf der Autobahn mit einer viel höheren Geschwindigkeit hätte.

Als Entwickler von EVNotify sind meine Daten zwar meistens flüchtig, da sie gegen meinen lokalen Server laufen - anbei aber mal eine typische Fahrt, die ich vor kurzem aufgezeichnet habe mit 111km/h Tacho und echten 60,97km/h Schnitt (ein bisschen Stadt gibt's schließlich noch). Hinweis: Das ganze ist mit v2 aufgezeichnet - hier werden die Verbrauchsdaten noch nicht in Echtzeit erfasst, somit sind kleine Differenzen möglich (realer Verbrauch etwa 10,7kWh/100km). Aber es zeigt denke ich die "normale", effiziente Fahrweise. Was man vor allem gut sieht, ist das Zick Zack Zeugs. Auch bei hohen Geschwindigkeiten. Das ist wichtig, damit man nicht kontinuierlich so viel verbraucht.

[me68]

Ist es wirklich so spannend mit einem super sparsamen Auto wie den Ioniq im Straßenverkehr auf einen besonders geringen Verbrauchswert zu kommen? Wenn ich so kleine Zahlen sehen will, fahre ich bergab und stell dann ein Foto vom Bordcomputer ein oder ich fahr mit Tempomat 30km/h auf einem gesperrten Rundkurs meine Runden so lange ich es halt aushalte. Aber was hat das mit der Praxis zu tun? Und, viel wichtiger: was hat das für eine Aussenwirkung, wenn diese komischen Elektroautofahrer so durch die Gegend schleichen?

Ich bin auch eher der sparsame, vorausschauende Fahrer und freue mich über niedrige Verbräuche, aber im öffentlichen Straßenverkehr ist eine angemessene Mindestgeschwindigkeit schon sinnvoll, um die Flüssigkeit des Verkehrs, wie es auch im Gesetz heißt, nicht zu beeinträchtigen. Soll schon das eine oder andere riskante Überholmanöver mit sowas provoziert worden sein. Das ist auch gefährlich.

Also ich freue mich z.B., wenn das Auto bei konstant 130km/h nur 11kW Leistung zieht und ich auf gar nichts verzichten muß. Das ist der eigentliche Fortschritt: wenig Energieverbrauch ohne Komforteinschränkung. Das ist es auch, womit man mehr oder weniger an der E-Mobilität interessierte Menschen, begeistern kann. Aber nicht mit irgendwelchen Schleichorgien. 100km/h oder weniger auf der Autobahn bin ich mit dem C-Zero gefahren, um nach Hause zu kommen, im Winter oder so - das war aber nicht lustig.

Vor dem Ioniq dachte ich z.B. was soll die Diskussion über die Ausnahmeregelung von emissionsfreien Fahrzeugen für Geschwindigkeitsbeschränkungen wegen Luftgüteproblemen (Lufthunderter in Österreich). Ich dachte bisher immer der Verbrauch geht bei 130km/h schon ins Extreme und das würde man sich als energieverbrauchsbewußter Mensch ohnehin nicht antun wollen. Jetzt sehe ich, wie effizient der Ioniq bei 130km/h ist und kann voller Überzeugung eine Empfehlung für Vielfahrer und Autobahnhöchst/richtgeschwindigkeit aussprechen.


Liebe Grüße,
Martin