Schneller laden in aussicht?

Re: Schneller laden in aussicht?

smaid
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WinnieW hat geschrieben:
IO43 hat geschrieben:Die Reduzierung der Ladeleistung hatte ich auch schon im Winter, wenn auch nicht besonders ausgeprägt.
Bei niedrigen Temperaturen im Winter gibt es ein anderes Problem mit den Akkus. Falls diese zu kalt sind laufen die chemischen Reaktionen in diesen langsamer ab u. diese können dann nur langsam geladen oder entladen werden.
Das wirkt sich aber nicht negativ auf die Lebenserwartung von diesen aus.
Kritisch wird es erst wenn es so kalt wird dass das Elektrolyt einfrieren kann, aber dazu braucht man länger anhaltende Temperaturen von unter minus 40 Grad, soweit mir das bekannt ist.

Den Akkus geht es bei Temperaturen zwischen 10 und 30 Grad am besten.
IO43 hat geschrieben:Die Flüssigkeitskühlung würde auf jeden Fall eine starke Temperaturdifferenz zwischen einzelnen Zellen oder Modulen verhindern.
Ich bezweifle dass das 2019er Modell des Ioniq Flüssigkühlung für die Akkus haben wird. Falls doch wird das jedenfalls eine Überraschung.
Im Grunde genommen haben wir in Deutschland nur 3 bis 4 Wochen im Jahr ein Problem mit zu hohen Temperaturen so dass die Ladeleistung der Akkus reduziert wird.
Vor direkter Sonneneinstrahlung geschütze Stellplätze beim DC-Schnellladen sind normalerweise ausreichend.
Zum Thema laden bei Minustemperaturen: Das stimmt so nicht. Sobald die Zelltemperatur unter 0°C sinkt, wird die Zelle beim Laden irreparabel beschädigt. Macht man das öfter, zerstört es die Zelle. Link habe ich gerade nicht zur Hand, aber soweit ich mich erinnern kann, lagert sich metallisches Lithium an der Anode an und führt zu dauerhaft geringerer Kapazität oder sogar Kurzschlüssen.
Deswegen wird dann die Ladeleistung bei den meisten EVs auch enorm gedrosselt und/oder die Zellen erst vorgeheizt.
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Re: Schneller laden in aussicht?

WinnieW
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IO43 hat geschrieben:Der Ioniq passt perfekt zu meinem Fahrprofil, da Langstreckenfahrten im Verhältnis zur Gesamtkilometerleistung nur einen kleinen Teil ausmachen. Der SOH liegt auch noch immer bei 100%. Das BMS arbeitet ja auch einwandfrei und reduziert brav die Ladeleistung, auch bei kaltem Akku wird die Ladeleistung vom BMS entsprechend heruntergeregelt. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.
Ok, wenn du nicht so oft Langstrecke fährst dann wird die Akku natürlich nicht so stark belastet.
IO43 hat geschrieben:Es ging hier doch nur um "Schneller laden in aussicht?".
Die mögliche maximale Ladegeschwindigkeit ist allerdings auch von der Akkukapazität abhängig.
Die ca. 2,4C beim Ioniq sind bereits Spitzenklasse. Viel mehr wird erst mit den zukünftigen Feststoffakkus möglich sein.
Beim Rekuperieren sind kurzfristig auch höhere Werte machbar, aber eben nur kurzfristig.
IO43 hat geschrieben:Viele meinen, dass der Ioniq bei einem besser ausgebautem Netz an Ladern >70kW ein noch schnelleres Reisen ermöglichen würde.
Das ist im Prinzip ja der Fall, allerdings sollte die Akku auch eine akzeptable Mindestkapazität haben.
Und damit meine ich dass man zwei Stunden auf der Autobahn fahren kann, und dabei nicht gerade LKW-Windschatten.

Re: Schneller laden in aussicht?

WinnieW
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smaid hat geschrieben:Zum Thema laden bei Minustemperaturen: Das stimmt so nicht. Sobald die Zelltemperatur unter 0°C sinkt, wird die Zelle beim Laden irreparabel beschädigt. Macht man das öfter, zerstört es die Zelle. Link habe ich gerade nicht zur Hand, aber soweit ich mich erinnern kann, lagert sich metallisches Lithium an der Anode an und führt zu dauerhaft geringerer Kapazität oder sogar Kurzschlüssen.
Deswegen wird dann die Ladeleistung bei den meisten EVs auch enorm gedrosselt und/oder die Zellen erst vorgeheizt.
Dazu würde ich gerne mehr Infos lesen, ich habe dazu nämlich keine Infos gefunden dass Li-Ion-Akkus bei unter 0 Grad dauerhaft beschädigt werden.
Weshalb sollte das der Fall sein? Es befindet sich kein Wasser im Elektrolyt welches gefrieren kann.
Welche Materialien vertragen da keinen leichten Frost?

Mir ist nur bekannt dass die Akkus wenn diese zu kalt sind sehr wenig Leistung bringen, aber nicht dauerhaft beschädigt werden durch die in Deutschland üblichen frostigen Temperaturen.
Da müsste man doch mal was von kaputten Akkus von e-Autos in Norwegen im Winter gehört haben, denn nicht alle Automodelle verfügen über eine Akkuheizung.

Re: Schneller laden in aussicht?

gekfsns
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Es gibt den Effekt, dass die Zelle beschädigt wird, wenn sie bei sehr kälter Temperatur zu schnell geladen wird.
Das hängt aber vermutlich von der Zellchemie ab und ist beim Ioniq garantiert weit unterhalb der genannten 0°C.
Ansonsten würde ja die vorhandene Akkuheizung schon früher aktiv werden.

Re: Schneller laden in aussicht?

ello
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eNico hat geschrieben:Mal ne Frage an die Ioniq Besitzer: Der Akku wird ja durch die Innenraumtemperatur gekühlt (Lufteinlass unter der hinteren Sitzreihe). Demzufolge müsste es bei sommerlichen Temperaturen ja etwas helfen, möglichst kalte Luft aus den Fussraum-Düsen hinten zu pusten, da diese kalte Luft dann zum Akku geleitet wird.
Schon wer probiert?
Im Sommer? Klar. Klimaanlage ist ja eh an.
Ganz wichtig: die Düsen hinten sind nur aktiv, wenn "driver only" aus ist.
Auf längeren Strecken bringt das eh keinen Reichweitengewinn.
Also "driver only" aus schalten. Beim Laden hab ich dann die Klimaanlage auf 15°C gestellt und die vorderen Düsen zu gemacht, damit hinten mehr raus kommt.
Akku hat sich nur während des Ladens erwärmt. Ist während der Fahrt immer abgekühlt. Auch bei 130 km/h.

Das mit dem Luftleitkanal ist ne gute Idee. Aber da der Sommer fast vorbei ist werd ich mich erstmal an ein kleines Schnee-Dach für den Ladeanschluss machen.

Re: Schneller laden in aussicht?

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IO43 hat geschrieben: Es ging hier doch nur um "Schneller laden in aussicht?". Viele meinen, dass der Ioniq bei einem besser ausgebautem Netz an Ladern >70kW ein noch schnelleres Reisen ermöglichen würde. Eine höhere Ladeleistung würde das einmalige Laden ohne Frage beschleunigen, was vielen ja auch schon reichen würde. Nur zum schnelleren Reisen mit mehreren Ladungen am CCS >68kW muss unbedingt die Kühlung verbessert werden, denn im Moment ist der Ioniq schon mit potentiell möglichen 68kW am Limit bzw. über dem Limit.
Am 50kW-Lader habe ich den Eindruck, dass die Akkutemperatur beim Laden von 82-83% auf 94% bereits wieder sinkt. Dabei war allerdings die Klimaanlage auf relativ kalt gestellt (21°C) und ich hatte mit einer Scheibenabdeckfolie einen Tunnel von den hinteren Klimaauslässen zum Akkueinlass gemacht. Dafür darf die Klima natürlich nicht auf "Driver only" stehen, sonst kommt dort nichts raus.
Das warten auf 94% reduziert natürlich auch wieder die durchschnittliche Ladegeschwindigkeit, aber dafür ist man dann auch wieder etwas länger unterwegs.
Bei der nächsten längeren Strecke werde ich das mal genauer beobachten, aktuell lade ich nur am DC, weil ich da ohnehin vorbei komme.
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Re: Schneller laden in aussicht?

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ello hat geschrieben:Das mit dem Luftleitkanal ist ne gute Idee. Aber da der Sommer fast vorbei ist werd ich mich erstmal an ein kleines Schnee-Dach für den Ladeanschluss machen.
Ein Dach gibt's bei Thingiverse bereits fertig: https://www.thingiverse.com/thing:2729344
Habe ich mir gedruckt und funktioniert zumindest bei Regen ganz ordentlich.
Ioniq seit 24.03.2018

Re: Schneller laden in aussicht?

smaid
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WinnieW hat geschrieben:
smaid hat geschrieben:Zum Thema laden bei Minustemperaturen: Das stimmt so nicht. Sobald die Zelltemperatur unter 0°C sinkt, wird die Zelle beim Laden irreparabel beschädigt. Macht man das öfter, zerstört es die Zelle. Link habe ich gerade nicht zur Hand, aber soweit ich mich erinnern kann, lagert sich metallisches Lithium an der Anode an und führt zu dauerhaft geringerer Kapazität oder sogar Kurzschlüssen.
Deswegen wird dann die Ladeleistung bei den meisten EVs auch enorm gedrosselt und/oder die Zellen erst vorgeheizt.
Dazu würde ich gerne mehr Infos lesen, ich habe dazu nämlich keine Infos gefunden dass Li-Ion-Akkus bei unter 0 Grad dauerhaft beschädigt werden.
Weshalb sollte das der Fall sein? Es befindet sich kein Wasser im Elektrolyt welches gefrieren kann.
Welche Materialien vertragen da keinen leichten Frost?

Mir ist nur bekannt dass die Akkus wenn diese zu kalt sind sehr wenig Leistung bringen, aber nicht dauerhaft beschädigt werden durch die in Deutschland üblichen frostigen Temperaturen.
Da müsste man doch mal was von kaputten Akkus von e-Autos in Norwegen im Winter gehört haben, denn nicht alle Automodelle verfügen über eine Akkuheizung.
https://batteryuniversity.com/index.php ... mperatures

Da steht es geschrieben. Spezielle lithiumbasierte Zellen können sehr langsam unter 0°C geladen werden. Das Lithium-Plating wird da auch beschrieben. Tesla hat auch keine Reku bei diesen Temperaturen (oder sehr wenig, ich erinnere mich nicht mehr 100%ig)
Hat auch nichts mit gefrorenem Elektrolyt zu tun. Überladen führt z.B. auch zu Plating.
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Re: Schneller laden in aussicht?

WinnieW
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smaid hat geschrieben:https://batteryuniversity.com/index.php ... mperatures

Da steht es geschrieben. Spezielle lithiumbasierte Zellen können sehr langsam unter 0°C geladen werden...
Ok, danke, das spielt allerdings nur in bestimmten Fällen eine Rolle.
Und zwar wenn man den Wagen mit niedrigem Akku-Ladestand über Nacht draussen in der Kälte durchfrieren lässt, was man ohnehin nicht tun sollte.
Es bedeutet ja auch nur dass man den Akku bei Temperaturen unter 0 Grad nicht laden soll, aber entladen funktioniert u. ist erlaubt.
Bedeutet man kann das Auto benutzen sofern der Akku nicht komplett entladen ist... und bei der Benutzung steigt die Temperatur des Akkus wieder an.
Das Problem ist also einfach umgehbar indem man das Auto im Winter nicht mit niedrigem Ladestand draussen stehen lässt.
Also entweder in die Garage stellen oder nach einer Fahrt nochmals den Akku aufladen bevor man das Auto für längere Zeit im Freien abstellt.

Re: Schneller laden in aussicht?

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Ich kann @IO43 nur absolut Recht geben, dass der Ioniq auf Langstrecken mit mehreren 70kW Ladungen absolut am Limit ist.

Als Rapidgate würde ich das nicht bezeichnen, da einmal die Ladeleistung nicht ins Bodenlose sinkt. Unter 30kW dürfte man ihn selbst unter Extrembedingungen nicht so ohne weiteres bekommen. Zum anderen hat der Akku eine Chance, zwischen den Ladungen wieder abzukühlen.

Aber bei permanenten "Hochgeschwindigkeitsfahrten" (zwischen 150 und 170) und dann mehrfachen 70kW Ladungen hintereinander, reduziert der Ioniq schon. Ich konnte es selbst mal provozieren, als ich von uns aus (Paderborn) nach Kirchheim gefahren bin. Das sind 135km. In Kirchheim hatte ich noch 10km Restreichweite. Praktisch ab Kassel bin ich mehr oder weniger Vollstrom gefahren und wer die Strecke kennt, weiß, dass es da rauf und runter geht. Ich habe leider nicht per Torque auf die Temperatur geschaut, aber am 100kW Lader in Kirchheim war das Maximum dann etwa 60kW und ab etwa 70% ist er dann noch weiter abgesunken. Letztendlich habe ich für die Ladung auf 82% aber immer noch unter 30 Minuten da gestanden. Man hat von der 100kW Säule halt nichts mehr gemerkt. Es war eher wie an einer 50kW Säule.
Ich bin dann übrigens noch etwa 70km weiter gefahren, das aber hauptsächlich über Landstraße, also mit gemächlichem Tempo. Am Ziel hatte ich dann etwa 1 Stunde Aufenthalt. Auf der Rückfahrt, an einer 50kW Säule war von einer Reduzierung der Ladeleistung nichts mehr zu erkennen. Da musste der Akku also schon wieder gut abgekühlt sein.

Also wenn da beim Ioniq-Facelift nichts an der Akkukühlung gemacht wird, was ich ehrlich gesagt nicht glaube, wird das meiner Meinung nach mit einer höheren Ladeleistung nichts. Ich denke, man kann froh sein, wenn der dann die Ladeleistung so bei behält.
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