Erkläre mir einer die Reichweitenberechnung

[IO43]

Ich finde das so aber wesentlich besser, denn jetzt stimmen die Kilometer in den untersten Prozenten und man kommt wieder absolut sicher ans Ziel

Ich musste gestern auf der Fahrt nach Sinsheim das erste Mal überhaupt eine Zwischennotladung an Typ2 machen. Mir hat es derartig die Reichweitenkilometer weggeschnupft, dass da auch keine Geschwindigkeitsanpassung mehr half, obwohl ich es schon 70km vor dem Ziel bemerkt habe. Es hätten am Ende zwar nur 4km gefehlt, angekommen wäre ich aber nicht.

Die Etappe von Derching Nord bis zum Autohof Ellwangen ist eigentlich nur 132km lang, hinzu kamen aber neben der Steigung gegen Ende der Strecke, auch noch ein schlagartiger Temperaturabfall von +6°auf -2°C und leichter Nebel. Die Rastanlage Lonetal Ost, 40km vorher, hatte ich noch ausgelassen, weil ich mir sicher war das Problem in den Griff zu kriegen. Ein Fehler, wie ich wenige Kilometer später merkte. Am Parkplatz Heidenheimer Kohlplatten war ich mir dann sicher, dass sich das nicht mehr ausgeht. Die einzige Alternative an einem Sonntag, war eine Typ2-Ladestation beim Edeka in Lauchheim, der war nur 36 statt 40km entfernt

So kam ich dann dazu einen kleinen Sonntagsausflug in das beschauliche baden-würtembergische Lauchheim zu machen und dort 10 Minuten an Typ2 nachzuladen.

So ein Fehler ist mir bislang auch noch nicht passiert

Kurz gesagt, die neue Reichweitenanzeige ist keinen deut besser als die alte. Ich bin mir nicht mal sicher, ob da überhaupt etwas verändert wurde, es fehlt ja leider die Dokumentation dazu. Wenn man eine Strecke schnell fährt, benötigt man genau wie vorher auch ein dickes Reichweitenplus (mindestens 50km), dass sich bis zum Ende des Abschnitts dann aufbraucht. Es sollte sich also keiner darauf verlassen, was der Bordcomputer da anzeigt.

Viel besser wäre es, wenn man dem Bordcomputer im Vorfeld sagen könnte, was man vor hat, damit er die Reichweitenberechnung zum Beispiel an Autobahnfahrten anpasst und diese pessimistischer berechnet.

[corwin42]

Bei mir passt die Reichweitenanzeige auf den Langstrecken erstaunlich gut. Auf den Kurzstrecken interessiert sie mich eigentlich eher weniger, da ich ja eh fast täglich voll laden kann.

Ich reize allerdings die Reichweite noch nicht wirklich aus sondern halte mir von Anfang an einen Puffer von 30-50km. Diesen halte ich auch eigentlich immer über die gesamte Etappe, wobei ich eher zügig fahre (120km/h - 150km/h) bei kurzen Etappen (100-130km).

[IO43]

Wenn Dein normales Fahrprofil/ die normalen Verbräuche nicht so weit von den Autobahnfahrten entfernt sind, passt es auch. Problematisch ist es nur, wenn man die meiste Zeit eher 10-12kWh/100km verbraucht und dann auf der Autobahn 16-20kWh.

Beim Kona hat man ja eine neue Anzeige über die Tendenz des Verbrauches integriert. Das wäre auch für den Ioniq wünschenswert.

[bangser]

Wenn man eine Strecke schnell fährt, benötigt man genau wie vorher auch ein dickes Reichweitenplus (mindestens 50km), ...

Zwei Dumme ein Gedanke. Genauso mache ich das auch. Ein Reichweitenpfuffer von 40-50km über den nächsten Abschnitt hinaus und man ist safe. Gestern auf der Heimfahrt hat die Prognose gestimmt. Fahrtstrecke ab Hockenheim West über Sinsheim nach FFM inkl. Stauumfahrung: 160km, 32km Restreichweite in FFM.

[GcAsk]

Ich finde das so aber wesentlich besser, denn jetzt stimmen die Kilometer in den untersten Prozenten und man kommt wieder absolut sicher ans Ziel

Ich musste gestern auf der Fahrt nach Sinsheim das erste Mal überhaupt eine Zwischennotladung an Typ2 machen. Mir hat es derartig die Reichweitenkilometer weggeschnupft, dass da auch keine Geschwindigkeitsanpassung mehr half, obwohl ich es schon 70km vor dem Ziel bemerkt habe. Es hätten am Ende zwar nur 4km gefehlt, angekommen wäre ich aber nicht.

Die Etappe von Derching Nord bis zum Autohof Ellwangen ist eigentlich nur 132km lang, hinzu kamen aber neben der Steigung gegen Ende der Strecke, auch noch ein schlagartiger Temperaturabfall von +6°auf -2°C und leichter Nebel. Die Rastanlage Lonetal Ost, 40km vorher, hatte ich noch ausgelassen, weil ich mir sicher war das Problem in den Griff zu kriegen. Ein Fehler, wie ich wenige Kilometer später merkte. Am Parkplatz Heidenheimer Kohlplatten war ich mir dann sicher, dass sich das nicht mehr ausgeht. Die einzige Alternative an einem Sonntag, war eine Typ2-Ladestation beim Edeka in Lauchheim, der war nur 36 statt 40km entfernt

So kam ich dann dazu einen kleinen Sonntagsausflug in das beschauliche baden-würtembergische Lauchheim zu machen und dort 10 Minuten an Typ2 nachzuladen.

So ein Fehler ist mir bislang auch noch nicht passiert

Kurz gesagt, die neue Reichweitenanzeige ist keinen deut besser als die alte. Ich bin mir nicht mal sicher, ob da überhaupt etwas verändert wurde, es fehlt ja leider die Dokumentation dazu. Wenn man eine Strecke schnell fährt, benötigt man genau wie vorher auch ein dickes Reichweitenplus (mindestens 50km), dass sich bis zum Ende des Abschnitts dann aufbraucht. Es sollte sich also keiner darauf verlassen, was der Bordcomputer da anzeigt.

Viel besser wäre es, wenn man dem Bordcomputer im Vorfeld sagen könnte, was man vor hat, damit er die Reichweitenberechnung zum Beispiel an Autobahnfahrten anpasst und diese pessimistischer berechnet.

Hallo @IO43,

das, was Du schilderst, klingt vielmehr nach "meinem Akkuproblem", dass ich vor dem Update häufiger mal hatte und - die Reichweite geschmolzen ist. (hyundai-ioniq-batterie-reichweite/hilfe ... 27875.html)

Die neue Reichweiten-Berechnung finde ich - bis jetzt - absolut genial. Ich habe zwar immer noch - nur 220km bei Vollladung, obwohl mein Durchschnittsverbrauch in den letzten Tagen inzwischen bei 10kWh/100km etwa liegt, ABER:

Warum ist das gut? Die Reichweite stimmt nun endlich bei MIR.

In den untersten Prozenten - so zuverlässig wie noch nie. Früher: Konntest Du das voll vergessen - alles unter 30km war zu rsikant, wenn Du mehr als 10km fahren musstest.
Jetzt: Null Problem:

Früher: Bisschen Regen - zack, Verbrauch geht hoch, noch mehr Zack - Reichweite schmilzt, wird gefährlich. Jetzt: Macht dem IONIQ gar nix. Also wirklich gar nichts. Reichweite geht genau so runter, wie im trockenen.

Früher: Hast mal ein wenig auf's Gas getreten - zack, Reichweite geschmolzen - Jetzt: Reichweite bleibt gleich. Sogar erschreckend gleich. Bin vorgestern mal ausnahmsweise richtig schnell gefahren. Ein paar Kilometer tatsächlich mit 160-170km/h. Früher wäre die Reichweite um über 10km mehr gesunken, als ich eigentlich hätte ankommen soll. Jetzt hat sie - trotz der extrem erhöhten Geschwindigkeit - auf den Kilometer (!!) genau gestimmt. :O

Der IONIQ berechnet zwar extrem pessimitisch die Reichweite - aber das gibt ihm gleichzeitig auch einen sehr guten Puffer, der Unberechenbare Sachen (wie etwa Regen oder gefälle) absolut perfekt abdeckt.

Ich konnte die Reichweite noch nie so gut im IONIQ nutzen (auch wenn ich mich trotzdem nicht darauf verlasse in den untersten Prozenten). Nur das Verbrenner-Denken ist halt genervt, dass da nur 220km stehen und keine 260km, wie sie eigentlich jetzt mal stehen müssten.

[IO43]

Und ich sage Dir der Schein trügt. Dein Problem mit den schlagartig verschwindenden Kilometern war ein ganz anderes Problem.
Ich habe gestern mein Problem ja kommen gesehen, 70km vor dem geplanten Ziel!

Was ich kritisierte ist etwas ganz anderes. Ich habe den Ioniq gestern für die Etappe aufgeladen und dabei noch ein dickes Plus draufgehauen. Dieses Plus hat sich dann ziemlich schnell aufgelöst und auf einmal fehlte sogar Reichweite. Das Problem war nur, dass die ursprüngliche Reichweite nicht auf den Verbrauch des letzten Abschnitts angepasst war und die angezeigte Reichweite viel zu optimistisch. Nun verändert sich was (Kälte und Nebel) es beginnt die Reichweite zu schwinden und man kann nicht gegensteuern. Das war vorher auch schon so, schon immer beim Ioniq. Hätte er die Reichweite vorher pessimistischer berechnet, hätte ich entsprechend mehr geladen. Es ist halt einfach nicht möglich dem Ioniq beizubringen, dass er alle alten Verbräuche vergessen soll und sich lieber mit dem aktuellen Schnitten die Reichweite berechnet. So müsste man ja immer mit dem Taschenrechner laufend nachrechnen unter der Fahrt.

Wenn man so fährt wie immer, auch vom Verbrauch, dann passt die Reichweite. Fährt man schnell passt sie nicht. Das war mit der alten Software so und ist mit der neuen nicht besser.

Ich schaue gleich mal nach der Aufzeichnung von gestern, da sieht man schön wie früh ich auf die Problematik reagiert habe und trotzdem keine Reduzierung der Geschwindigkeit was gebracht hat. Wie gesagt, natürlich war es mein Fehler, ich hätte den nötigen Verbrauch für die Strecke vorher berechnen, das Höhenprofil berücksichtigen und den Wetterdienst kontaktieren müssen und natürlich der Reichweitenanzeige (Streckenlänge +70km!) nicht trauen dürfen

Kurz: Wenn mir das nach den vielen Kilometern Erfahrung mit dem Ioniq passiert, was macht dann der, der sich um alles einen Dreck schert? Der bleibt einfach liegen oder fährt zukünftig wieder Diesel.

Rein rechnerisch hätte es laut der Torque-Daten übrigens reichen müssen und ich wäre mir 2% SOC am Lader angekommen

Es nutzt halt nichts, wenn Du immer schreibst es ist alles okay und der nächste liegen bleibt, weil er das glaubt. In diesem Punkt kann ich nur alle warnen, plant nicht zu knapp und vergesst die Anzeige.

[GcAsk]

Ich habe ja nicht gesagt, dass man bis zum Limit runter fahren soll, ganz im Gegenteil. Ich bin der Erste, der, gerade bei Langstrecke, Angst hat und lieber einmal mehr lädt, als einmal zu wenig - und das jedem so weitergebe. Das Laden dauert ja eh nur ein paar Minuten.

Ich kann nur sagen, was sich für MICH nach dem Update geändert hat. Und da ist es halt so, dass die höhere Geschwindigkeit für einige Kilometer dem IONIQ nichts ausgemacht haben. Null. Wie gesagt, gleiche Reichweite, wie sonst. Dafür rechnet der IONIQ halt bei mir mit irgendeinem extrem hohen Verbrauch - meine letzten Fahrten sind alle zwischen 8 und 10.5kWh/100km - ich weiß nicht, wie der IONIQ auf diese 220km kommt. Und das steigt auch einfach nicht mehr. Selbst jetzt, wo ich heute 7.9kWh/100km hatte und am Ende des Tages 9.9kWh/100km.

Dass die Reichweite bei Extrem-Bedingungen oder 170km/h dauerhaft nicht mehr stimmt, ist mir klar.

/EDIT:
@IO43 Hatte ich tatsächlich falsch verstanden bzw. gelesen - hatte gelesen, dass plötzlich 70km fehlten und nicht, dass es 70km vorher anfing, immer knapper zu werden. Sorry

[IO43]

Das liegt aber m.E.n. vor allem an den nun höheren Temperaturen, nicht an der Software.

Klar kann man bei jedem Ladevorgang immer vollladen bis zum Rand. Dann kann man sich solche Ausflüge mit 800km an einem Tag aber komplett schenken, weil man nicht vorwärts kommt. Will man vorwärts kommen, muss man schon ein wenig den Ladehub ausreizen und auch etwas schneller fahren.

Aber darin liegt genau das Problem. Wenn jetzt jemand hier schreibt, dass mit der Reichweitenberechnung ist deutlich besser als vorher, nun sackt die Reichweite nicht mehr zusammen, dann ist man verleitet das zu glauben. Dann fährt man los und alles ist im Grunde wie vorher und derjenige, der gerade die Erfahrung macht, hat ein großes Problem.

Ich habe Dir die Grafik mal angehängt. Es geht um den Bereich nach der ersten Ladung, wo ich die Geschwindigkeit von Anfangs Tempomat 130 schrittweise reduziere und immer weiter und immer weiter. Bis ich anhalte und nach einer Alternative suche. Während ich da gesucht habe, kam ein Fahrzeug der Straßenmeisterei und hat nach dem Rechten geschaut. Als der dann mit seiner großen Warntafel auf der Pritsche losfuhr, bin ich kurz vor ihm auf die Autobahn, weshalb ich recht entspannt vor ihm mit 70km/h bis zur nächsten Ausfahrt herfahren konnte, er hat ja nach hinten unbewusst abgesichert

Das war wenigstens noch was Lustiges in der Situation

Aber zurück zur Grafik:

Du siehst den Höhenverlauf, der ist anfangs noch gar nicht dramatisch, wäre aber noch einmal heftig geworden, bevor es bergab geht. Zusätzlich der Umschwung von +6°C auf -2°C und der leichte Nebel, windig war es auch. Genau in diesem Moment sitzt man da im Auto, trotz aller Erfahrung mit dem Fahrzeug und denkt sich, was da nicht stimmt. Das Verhalten der neuen Reifen ist z.B. für mich auch neu, bislang kann ich nur sagen, dass die im Moment noch einen höheren Verbrauch haben, als die Winterreifen. Der Verbrauch ist dank der Reduzierung der Geschwindigkeit komplett linear. Im Auto sitzt Du aber, du fährst immer langsamer und der SOC sinkt weiterhin konstant ab. Die erhoffte geringere Abnahme der SOC-Werte blieb aus.

Die einzig vernünftige Maßnahme war nun also, die Autobahn zu verlassen, um an der nächsten Lademöglichgkeit ein paar Prozent/ 10 Minuten nachzuladen, und dann das eigentliche Ziel anzusteuern.

PS: Der SOC-Knick vor der dritten CCS-Ladung liegt daran, dass dort 9 Minuten von der Aufzeichnung fehlen.

[gekfsns]

Die Reichweitenberechnung müsste lernen, mit wieviel Verbrauch man bei bestimmten Streckenprofiken so unterwegs ist. Gibt man sein Ziel ins Navi ein, sollte er aus den gelernten Werten einen realistischen Verbrauch berechnen.
Optimal wäre, wenn er das Höhenprofil und andere Parameter, wie Außentemperatur mit berücksichtigt. Den aktuellen Wetterbericht hat er eh schon im System.
So wie es jetzt ist, berechne ich die Reichweite bei der Reiseplanung immer noch mit Excel Sheet. Da helfen mir die angezeigten Werte beruhend auf meine Pendelstrecke nicht weiter.

[GcAsk]

Danke für die Grafik, die Aufklärung und die Informationen. Ich sehe und erkenne das Problem und kann es absolut nachvollziehen. Ich war selbst auch oft genug in der Situation, wo es unerklärlich stark abgewichen ist (schon Kilometer weit vorher, wie bei Dir). Das hatte ich halt nach dem Update so nicht mehr und war daher sehr beruhigt. Weil damit aber natürlich keine falschen Hoffnungen wecken oder gar Leute hier verunsichern bzw falsch verleiten. Falls das so aufgegriffen wurde, kann ich mich nur wiederholt entschuldigen. Tut mir echt leid, meine Beiträge werden des öfteren "missverstanden". Dafür möchte ich mich entschuldigen bei allen und bei dir @IO43. Nach wie vor bleibst du mein Vorbild ^^