Batterie-Recycling Anbieter für Solardach

[tonimessmer]

Liebe Ioniq Experten,

von meinen Freunden an der TU München habe ich gelernt, dass kleinere Batterien für die Ökobilanz günstig sind. Nun sind 28kwh nicht klein, aber für meine Pendelstrecke von einfach 50km notwendig. Und der Ioniq hat glaube ich einen vergleichsweise akzeptablen Stromverbrauch..

Kann man denn jetzt (2019) absehen, ob es in 12 Jahren einen Anbieter gibt, der mir die Batterie aus dem Ioniq ausbaut, um sie für eine Solaranlage wiederzuverwenden? Selbst wenn die dann nur noch 14kwh Kapazität hätte wäre das noch optimal für mich.

Meint ihr das ist realistisch? Würde mich vom ökologischen Gedanken her noch mehr davon überzeugen, den Ioniq zu kaufen!

VG, Anton

[straylight]

Ich halte mich zwar nicht für einen ioniq-Experten und ich kann Dir das auch nicht mit Sicherheit beantworten aber ich habe eine Hoffnung

In 8 Jahren, wenn der SOH der Batterie des ioniq vielleicht "nur" noch bei 90% liegt, hoffe ich darauf, dass sich eine echte Industrie um alte EV-Akkus gebildet hat (ähnlich wie bei anderen Elektrogeräten). Dann werden diese aber wahrscheinlich eher im Austausch zu haben sein. Sprich: Du gibst Deinen alten Akku ab, bekommst einen neuen (vielleicht sogar mit höherer Kapazität) und der Anbieter erschafft daraus vielleicht einen PV-Speicher (den Du dann kaufen kannst) - oder eben etwas anderes.

[tonimessmer]

Es gibt also heute noch keine Firma, die ankündigt, dass sie das in 8 Jahren anbieten wird? Bis man einen industrialisierten Prozess für so ein Angebot hat, braucht man ja etwas Vorlauf.

[HubertB]

Kein Wunder bei den paar Ioniqs auf den Straßen. Wo ist da der Business Case?
Ich denke es wird eher auf eine Wiederverwendung der Zellen hinauslaufen.
Da könnte man dann eine Lösung anbieten die ein BMS für verschiedenste Zelltypen realisieren kann.
Vielleicht wäre das ja mal was für Deine Freunde von der TU.

[lecsy]

Für danach: https://www.electrive.net/2019/01/16/my ... ktioniert/

[Helfried]

Kann man denn jetzt (2019) absehen, ob es in 12 Jahren einen Anbieter gibt, der mir die Batterie aus dem Ioniq ausbaut, um sie für eine Solaranlage wiederzuverwenden? Selbst wenn die dann nur noch 14kwh (kWh) Kapazität hätte wäre das noch optimal für mich.
Meint ihr das ist realistisch?

Ich denke nicht, dass das realistisch ist. Es gibt keine Zellen, die 50% ihrer Kapazität verlieren, denn entweder haben sie noch deutlich mehr oder sie sind völlig hinüber. Die Zellchemie verwandelt sich in "Matsch" unter einer gewissen Kapazitätsgrenze.
Die 50% können sich aber ergeben, wenn die Hälfte der Zellen weggeworfen wird und die andere noch unerwartet gut ist.

Mit 12 Jahren haben die Zellen keinen finanziellen Wert mehr, deshalb lohnt sich auch der Ausbau nicht wirklich, zumal es bei den geringen Stückzahlen des Ioniqs nicht besonders versierte Firmen geben dürfte. Wobei ich mir allerdings einen Ausbau der Zellen freilich dramatisch einfacher vorstelle als etwa einen Austausch.

Also ein gewisser Bastelspaß dürfte vorhanden sein, mehr aber nicht. "Ökonomisch" sieht hoffentlich anders aus in 10 bis 20 Jahren, als heute denkbar.

[Michael_Ohl]

Da es bei jedem Notebook oder Handy irgend wann den Punkt der 50% Kapazität gibt, warum sollte es beim Auto anders sein? Nur glaube ich kaum das sich der Akku dann noch Jahrelang als Hausspeicher eignet. Es gibt seit mehr als 20 Jahren E-Autos. Bis heute gibt es praktische keine aufbereiteten Akkus zu kaufen oder Firmen die Neubestückungen anbieten. Da das ganze auch noch recht sicherheitsrelevant ist müssten auch bei kleineren Änderungen am Akku schon recht umfangreiche Dokumentationen erstellt werden, Tests durchgeführt werden und ggf. neue Zulassungen beantragt werden etc. wer glaubt, das dieses Geschäftsmodell mal wirtschaftlich wird, glaubt auch an den Weihnachtsmann. Und selbst wenn machbar, wird so etwas erst bei tausenden von Zellen pro Monat wirtschaftlich.

MfG
Michael

[Michael_Ohl]

Da es bei jedem Notebook oder Handy irgend wann den Punkt der 50% Kapazität gibt, warum sollte es beim Auto anders sein? Nur glaube ich kaum das sich der Akku dann noch Jahrelang als Hausspeicher eignet. Es gibt seit mehr als 20 Jahren E-Autos. Bis heute gibt es praktische keine aufbereiteten Akkus zu kaufen oder Firmen die Neubestückungen anbieten. Da das ganze auch noch recht sicherheitsrelevant ist müssten auch bei kleineren Änderungen am Akku schon recht umfangreiche Dokumentationen erstellt werden, Tests durchgeführt werden und ggf. neue Zulassungen beantragt werden etc. wer glaubt, das dieses Geschäftsmodell mal wirtschaftlich wird, glaubt auch an den Weihnachtsmann. Und selbst wenn machbar, wird so etwas erst bei tausenden von Zellen pro Monat wirtschaftlich.

MfG
Michael

[RudiRatlos]

Ich meine schon, dass es sowas bereis gibt. Ich habe mal einen Bericht gelesen, dass eine Wohnungsgesellschaft alle Dächer einer Wohnanlage mit PV ausgestattet hat und und einen zentralen Speicher aufgebaut hat. Dieser bestand aus mehreren alten Zoe-Batterien, die so wieder/weiterverwendet wurden. Hier wurden zwar keine einzelnen Batterien fremder Austos ausgebaut und den jeweiligen Autobesitzern in deren bestehende PV-Anlage eingebaut, aber alte Batterien (woher auch immer die stammen mögen) wurden als PV-Speicher eingesetzt.
Ich meine auch, dass Mercedes zwei Lager mit Smart-Batterien hat (eines mit neuen, das andere mit gebrauchten), die als Zwischenspeicher zur Netzstabilisierung genutzt werden (und auch um die Batterien nicht einfach nur rumstehen und sich langsam selbst entladen zu lassen).
Da wird sich sicherlich noch einiges tun in den nächsten Jahren.

Hier noch ein Link zu diesem Thema:
https://aiomag.de/akku-im-elektroauto-w ... -sind-7627

[kiter]

Nach 12 Jahren ist der Akku garantiert für nichts mehr zu gebrauchen. Vermutlich wird er sogar früher getauscht werden müssen. Ich tippe auf ~8 Jahre. Das einzig sinnvolle wäre ein Recycling (bis zu 90% möglich) ob darauf wegen der geringen Stückzahl jemand Lust hat oder es doch teurer Sondermüll wird weiß keiner.