Autobahn

[Haifisch]

Gibt doch diesen schönen ADAC Test von Flensburg nach München, 926km in einem Rutsch. Zwei gleiche Audi A4. Der eine Fahrer sollte so schnell wie irgend möglich, der andere mit Richtgeschwindigkeit 130 fahren. Der schnelle kam 22min früher in München an, hatte mega Schweißränder unter den Armen und war laut Test mental total fertig, hatte außerdem Zeit verloren, weil er einmal öfter tanken mußte und viele Dinge zu erzählen gehabt über die anderen doofen Autofahrer; der andere laut Test noch mental fast tiefenentspannt, 37L weniger Sprit gebraucht und keine schlimmen Storys erlebt.
Sind 22min das wert? Für mich nicht.

[Karlsson]

Das ist nicht repräsentativ und kann je nach Fahrstrecke völlig anders aussehen. Mein ungebremster Hänger durfte 80, reell fährt man vielleicht knapp 90. Das dauert schon erheblich länger.
Fürs E-Auto ist 130 ja schon eher rasen und 130 vs 90 oder 100 bringt dann schon was. Bei freier gerader Strecke lässt es sich auch mit 150 noch entspannt fahren.

[Tompressor]

Repräsentativ oder nicht, das wird man nicht seriös bewerten können. Meine Beobachtung subjektiv deckt sich genau mit diesem Ergebnis. Zuletzt mit dem Ioniq Hybrid was erlaubt war 500 km nach Dortmund und 500 km zurück. Zuletzt mit dem Ioniq Elektro mit ca. 110km/h die gleiche Strecke (Verkehrslage ähnlich, alles frei) Mit dem Elektro hat es 2 Stunden länger gedauert und ich habe diese Strecke noch nie so relaxt und entspannt absolviert (Ich fahre die Strecke ca. alle drei Wochen, bislang nur mit Verbrennern) Ich weiß, das ist jetzt sicher nicht repräsentativ und sicher nicht für jeden dasselbe, aber ich liebe diese Entschleunigung.

[Haifisch]

Das ist ja nicht das einzige Beispiel.
Es gibt auch das mit Landstraße. Strecke um die 30km. Ein Auto soll überholen was geht und einer fährt hinter der Schlange her. In allen Versuchen was die Bestzeit etwas über 2min schneller, bei den meisten Versuchen gab es keinen Unterschied.
Wie oft hat man schon ein Auto oder LKW auf der Landstraße endlich überholt, da sieht man noch im Rückspiegel, wie es einfach abfährt oder im nächsten Ort an der Ampel wieder hinter einem ist...

Aber klar: Ist die Bahn absolut frei, bin ich mit 100km/h nur halb so schnell wie mit 200
Aber Vorsicht: Porsche Cayenne mit 270km/h hat einen max-Verbrauch von 66L/100km. Tankinhalt 80L
Mein Auto hat bei 190km/h einen max-Verbrauch von 8,9L; Tankinhalt 50L
Auf einer idealen Strecke mit ausschließlich Vmax von 560km brauche ich 2,95 Stunden, der Porsche 2,07h.
Der Porsche braucht aber 4 Tankstopps. Wie lange braucht man, um 80L aufzufüllen und zu bezahlen? 10min bestimmt. Kommen bei dem also noch 40min = 0,66h. Zusammen braucht er also 2,74h und ist somit nur 0,21h = 13min schneller da.

Alles sehr theoretisch. Was ich sagen möchte: Nur weil man denkt und fühlt, daß man schnell ist, ist man es noch lange nicht.

[Karlsson]

Auf unserer regelmäßigen 270km Strecke rechne ich 2h45min normal, bei freier Strecke lassen sich problemlos 15min rausfahren ohne zu rasen, bei Stau hat es auch mal 7 Stunden gedauert. Mit dem Zoe hat es zuletzt ca 1h45min länger gedauert, was aber an der maximal 22kW "schnellen" Ladung und den dazu passenden 96km/h lag. Das war sehr nervig, weil man zu lange doof rumstehen musste.
Mittlerweile sind an der Autobahn direkt 43kW Säulen, ich denke, dass das jetzt flüssiger gehen müsste. Hab es aber auch noch nicht ausprobiert. Bei 43kW Säulen ist 110km/h optimal, damit kann ich gut leben und das fahre ich auch mit dem Verbrenner oft. Auch reduziert sich die Ladedauer entsprechend.
Mit dem Ioniq reduziert sich das dann noch in doppelter Hinsicht, er lädt noch schneller und verbraucht auch weniger. Da sind die Einschränkungen gegenüber dem Verbrenner dann wohl noch geringer. Beim Zoe mir 41kWh Akku ebenfalls, weil da könnte ich durchfahren.

Trotzdem würde ich noch anmerken, dass man auch mit dem Verbrenner einfach langsamer fahren kann, ohne dass ein kleiner und schnell leer werdender Akku den Fahrer dazu zwingt.
300km im Reisebus Windschatten haben bei meinem früheren Diesel zu 3,7l/100km geführt.

[Tompressor]

Genau das hatte ich übriges probiert als ich den Hybrid hatte. Ich wollte mal sehen, was der verbraucht wenn ich hn fahre wie den Elektro. Da fehlte mir dann aber wieder die Beherrschung. Wenn man Energie in fast unbegrenzter Menge zur Verfügung hat, dann gibt man irgendwann "Stoff". Also ich zumindest. Ich habe es nicht geschafft. Mit dem Elektro ist man irgendwo gezwungen (wenn man sparsam fahren möchte) und da geht es bei mir völlig problemlos. Schon irre irgendwie.

[Twizyflu]

Ich fahre 105 bis 110 km/h im Winter. Das bringt so 14-15 kwh / 100 km bei 2,5 bar Reifendruck, Heizung 20 Grad nur AC.
Im Sommer fahre ich auch oft 105 km/h - das bringt ihn runter auf 11,x bis 12,5 kWh / 100 km - 3 bar Reifendruck, Klima an.
Wenn alles optimal passt kann ich auch 120 km/h Tempomat fahren und hab dann um die 14 kWh / 100 km Also 200 km Reichweite.

[hekupe]

Am Wochenende bin ich zum Formel E - Rennen nach Berlin gefahren. Auf dem Hinweg hatte ich den Tempopilot auf 110 km/h eingestellt. Außentemperatur 18 Grad Celsius, Klima ausgeschaltet, Reifendruck 3 Bar.
Für den Rückweg hatte ich eine Geschwindigkeit von 105 km/h eingestellt, die Außentemperatur lag bei 24 Grad Celsius, deshalb habe ich zeitweise die Klimaautomatik eingeschaltet. Reifendruck wieder bei 3 Bar. Das Fahrzeug war auf Hin - und Rückfahrt mit 3 Erwachsenen besetzt und hatte reichlich Gepäck zu schleppen.
Und hier die Verbrauchsdaten.

[Kiwanajo]

Vielleicht ein interessanter Hinweis, was sonst noch passiert bei verschiedenen Geschwindigkeiten - allerdings auf Verbrenner bezogen...

Aber es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis Vernunft Gesetze definiert...

http://orf.at/m/stories/2438761/2438649

[gemike]

Interessanter Artikel, wobei ja in Österreich die Diskussion dahingeht für E-Autos die ILG Limits außer Kraft zu setzen

https://diepresse.com/home/wirtschaft/e ... tos-fallen