Von Duisburg in der Bayerwald und zurück

Re: Von Duisburg in der Bayerwald und zurück

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Teil 2: Heim kommen sie alle!


“Welche Route nehmen wir heimwärts?“ Diese Frage stellen wir uns schon am Donnerstag, nachdem mich mein Vater darauf hinwies, daß die A3 bei Regensburg wegen vierfachem Brückenabriß gesperrt würde und die Umfahrung je nach Verkehr entsprechend stark ausgelastet sein wird. Außerdem hatten sich meine Schwester und ihr Lebensabschnittsgefährte angemeldet, mit uns zu kommen. Ziel: Kitzingen.

Wir programmierten als erstes Ziel Lauf an der Pegnitz ein und machten uns mit vier Personen samt Gepäck auf die Reise. Außerdem an Bord: Typ2-Spiralladekabel von Hyundai mit 20A-Codierung. Ein 10m langes Typ2-Kabel, 32A, für die Verbrennerzuparker im Fall der Fälle. Der original Ladeziegel mit Adapter auf CEE16 blau und rot durfte natürlich auch nicht fehlen. Genausowenig wie die kompakte 10m Verlängerungstrommel. Was so alles in den Kofferraum paßt! Für einen Moment überlegte ich, daß wir genug dabei hatten, um sicher in den sonnigen Süden Europas zu kommen. Ein anderes Mal! Heute geht's erst mal heim. Am Ende der Geschichte werde ich noch mal darauf zurückkommen.

1. Etappe: LKR Regen - Lauf an der Pegnitz: nonstop durch das Land der Stoabeißa

Die Sperrung der A3 ließ laut Google Maps den Zeitvorteil Autobahn plus Umfahrung gegenüber Landstraße auf rund fünf Minuten zusammenschrumpfen. Mit 100% SOC ging's um 10:40 Uhr Richtung B85. Wir ließen Cham und Schwandorf hinter uns und genossen das herrliche Wetter. Ein kurzes Stück auf der A6, A3 und A9, ehe meine Partnerin zielsicher nach 172 km in der Industriestraße den Allego-Schnelllader des örtlichen BMW-Händlers ansteuerte. 125 min haben wir für diese Strecke gebraucht, was gute 82 km/h im Mittel bedeutete. Unser Verbrauch lag bei 12,4 kWh / 100 km, womit noch 44 km im Akku waren.

Maingau-Karte gezückt und los ging's bis 79% SOC. Ladeweile im Sinne eines Schausonntags gab's nicht; zwar waren jede Menge BMWs (inklusive eines i3) und nebenan zahlreiche Audis zu bewundern, geöffnet hatte keiner der Läden. Diverse potentielle Neu- und Gebrauchtwagenkäufer warfen zwar einen Blick auf den IONIQ im Vorbeigehen, wer allerdings auf der Suche bei deutschen Premiummarken ist, der fragt sich höchstens, ob denn ein Hyundai am “BMW-Kabel” laden kann - und darf.

Um 13:10 Uhr ging es nach 26 min Standzeit weiter. Weniger als 1,50 Euro hatte mich dieser Ladevorgang gekostet. Eine Tatsache, die bei beiden Mitfahrenden erst verdaut werden mußte. Bekommt man doch dafür an der Tankstelle aktuell nicht mehr als einen guten Liter Superbenzin. Während die beiden auf der Rücksitzbank noch über die Stromkosten und der Frage, warum da nicht mehr Leute Elektroautos fuhren, diskutierten, programmierte ich das nächste Ziel ein, die Kitzinger Innenstadt. Nichtsahnend, was uns da nachher erwartete, lenkte meine Partnerin den IONIQ routiniert zurück zur Autobahn.

2. Etappe: Lauf an der Pegnitz - Kitzingen: Halligalli am heiligen Sonntag

In Kitzingen, dem beschaulichen Heimatstädtchen des LAP meiner jüngsten Schwester, trennten sich unsere Wege. Die beiden fuhren weiter zu Uni und Berufsschule, wir Richtung Duisburg. Doch noch war es nicht so weit. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel Mama wurde das Mittagessen zu viert in den frühen Nachmittag verschoben.

Wir hatten allerdings die Rechnung ohne die Stadt Kitzingen und ihre lieben Bürger und Bürgerinnen gemacht, die uns mit ihrem verkaufsoffenen Sonntag mit seinen zahlreichen Veranstaltungen überraschten. Alles aus nah und fern war auf den Beinen. Entsprechend war die erste Ladesäule in Blickweite unserer gewählten Gaststätte von einer Zoe und einem Opel Astra belegt. Daß die Beschilderung der Ladeplätze vor Ort nicht mehr als das Prädikat “gut gemeint” verdient, ist ein anderes Thema.

Immerhin waren beide Stellplätze an der nächsten Säule frei und so war diese Etappe nach 106 km um 14:15 Uhr auch geschafft. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 97 km/h mit längeren flotten Autubahnpassagen genehmigte sich der IONIQ 15,5 kWh / 100 km. Mit 24% SOC und 40 angezeigten Restkilometern stöpselten wir das 32A-Ladekabel an die Typ2-Dose und machten uns auf den Weg zum Lokal und zu Speis und Trank. Leider wurde auch hier die Annahme der Einfachstromladen-Karte verweigert und so griffen wir auf das teuere Angebot “für Auswärtige” zurück.

Kitzingen, das beschauliche Städtchen am Main - nur nicht heute. Nach einem Rundgang durch das Gewurle aus Menschen, Ständen und Bühnen ging es zurück zum Auto: abgesteckt und die beiden zur Wohnung in Kitzingen gefahren.

3. Etappe: Kitzingen - Spessart Nord: bloß kein Risiko eingehen

Um 16:03 verließen wir Kitzingen mit einem Akkustand von 52% und 100 km angezeigter Restreichweite. Als Wunschziel wurde der ebenso weit entfernte Ultra-E-Lader in Kleinostheim einprogrammiert. Kam mir sehr optimistisch vor, also Spessart Nord als Rückfalloption ebenfalls eingegeben. Madame war wieder Steuermann und man weiß ja nie, wie sich die Fahrt entwickelt.

Das Wetter war sehr angenehm und auch die Autobahnbaustellen ließen sich gut und sicher passieren. Die Verkehrsdichte war A3-typisch hoch, jedoch nicht unangenehm. Das Display war auf Reichweitenanzeige geschaltet und mit dem Maß, mit dem wir Kleinostheim näher kamen, schrumpfte auch der Radius der erreichbaren Ziele auf der Karte. Je nach aktuell durchfahrener Topologie lag Kleinostheim mal drin, mal draußen.

“Meinst Du, wir schaffen das noch bis dahin?” war die bange Frage, die mir gestellt wurde. Die Antwort “Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Du fährst!” trug nicht gerade zur allgemeinen Begeisterung der Chefin bei, sodaß ich meine Antwort um den Satz “Ich würde das Dahinökologieren aufhören und Spessart Nord ansteuern. Dort gibt es eine innogy-Säule!” ergänzte. “Hart, aber herzlich!” mag man denken, doch tatsächlich wirkte das wie ein Befreiungsschlag. Plötzlich fand man das Strompedal wieder und schwomm zügig im Verkehr mit. Stoisches Rechtespurfahren mit maximal 110 km/h will gekonnt sein. Für manche Autofahrer(Innen) ist das unentspannter als sich mit 130 bis 150 km/h an einem nahezu LKW-freien Sonntag dem Verkehrsfluß anzupassen. Noch dazu, wenn die Reichweitenkringel im Display immer kleiner werden.

Nach 70 km erreichten wir um 16:55 Uhr Spessart Nord mit 18% SOC und 35 km angezeigter Restreichweite. Mit durchschnittlich 80 km/h genehmigte sich der IONIQ 13,8 kWh / 100 km. Als wir an der Tankstelle für fossile Kraftstoffe vorbeifuhren, sahen wir sie schon stehen: das Tesla Model S und sein Fahrer auf dem Handy tippend.

“Können wir beide gleichzeitig laden?“ fragten wir uns. Es ging. Der freundliche Kollege auf dem Heimweg lud an Typ2 seine Elektronen auf, während wir den IONIQ mit dem CCS-Stecker verbanden und nach ein paar Klicks auf dem Smartphone die Ladung startete.

Kleinostheim lag immer noch so weit weg wie wir Restkilometer auf der Anzeige hatten. Über Landstraße ab der nächsten Ausfahrt sogar noch etwas weniger. Und bis Aschaffenburg runter würde uns das Gefälle helfen. Mit drei Phasen auf Typ2 in Kitzingen wäre das nicht passiert… Egal! Ich ließ die Spekulationen und fing ein nettes Pläuschchen mit dem Tesla-Fahrer an, während meine Partnerin loslief, um Eis und Kaffee zu organisieren.

Um uns herum begutachteten die vorbeilaufenden Passanten unsere beiden Autos aus sicherer Entfernung. Lediglich zwei ältere Damen sprachen den Kollegen mit seinem Tesla an und “beschwerten“ sich mit einem Augenzwinkern über die leisen Elektroautos, welche man ja nicht kommen hört, wenn man die Straße überquert. Das war nicht das erste Mal, daß ich die Erfahrung machte, daß die Generation unserer Großeltern der Elektromobilität aufgeschlossener gegenübersteht als die unserer Eltern.

Meine bessere Hälfte kam dann auch irgendwann zurück, nachdem sie sich durch die lange Schlange Kaffeewilliger gekämpft hatte. Deren Heerscharen konnte man nur mühsam abhelfen, angesichts einer Ausfallquote von 50% bei den Kaffeemaschinen. Und so war dann auch der IONIQ zu 94% voll, als wir das Eis fertig geschlemmt hatten. Mit einem vollen Kaffeebecher verabschiedeten wir uns nach 37 min von dem freundlichen Tesla-Fahrer, der noch etwas weiterlud und fuhren wieder auf die Autobahn. Ich programmierte als nächstes Ziel den Allego-Lader bei Limburg ein und Madame schaltete um auf Sport-Modus.

4. Etappe: Spessart Nord - Limburg: es steht eine Allego-Ladesäule an der Lahn

Flüssiger Sonntagsverkehr und wenige Lkw ließen uns gut vorankommen. Die eine oder andere Baustelle bremste und zwar wieder etwas, mit 109 km/h im Mittel war der Schnelllader bei ATU um 18:44 Uhr erreicht. An die Baustellen auf der A3 haben wir uns inzwischen über die Jahre gewöhnt. Mal mehr, mal weniger. In Summe immer gleich.

132 km mit einem Verbrauch von 15,2 kWh / 100 km beendeten diese Etappe auf einem einsamen Parkplatz, fünf Minuten von der Autobahn entfernt. Kein verkaufsoffener Sonntag. Glück gehabt! 170 km lagen noch vor uns. 22% SOC, 36 km Restreichweite. Wir standen vor der Entscheidung, komplett voll zu laden oder noch einen kurzen Zwischenstopp einzulegen. Wieder konnten wir problemlos mit der Einfachstromladen-Karte den IONIQ aufladen und beendeten bei 80% den Vorgang.

Lieber noch einmal kurz anhalten, bevor es am Ende knapp wird. Dahinökologieren liegt uns beiden nicht. Und so durfte dann ich auch mal wieder ans Steuer und programmierte Siegburg Ost als letzten Zwischenstopp ein. Nach 26 min fuhren wir wieder weiter.

5. Etappe: Limburg - Siegburg: Halbe halbe

Die letzten Kilometer teilten wir in etwa zwei gleich große Etappen. Mit der gut gefüllten Akkuladung brauchten wir uns mit dem Stromfuß nicht zurückhalten und so erhöhte sich bis Siegburg der Etappenverbrauch auf 16,3 kWh / 100 km. Nach nur 48 min kamen wir mit durchschnittlich 111 km/h  am Rastplatz Siegburg an. 29% SOC und 49 km Restreichweite boten genug Puffer zum nächsten Schnelllader, falls es Probleme mit Säule geben sollte. Und die gab es.

Ich startete die eCharge App, um mit meinem BEW-Vertrag die fehlenden Kilowattstunden in den IONIQ zu laden. Es brauchte vier oder fünf Anläufe (vielleicht auch mehr), bis die sehr behäbige App das auch zuließ. Das sind die Momente, in denen man die negativen Kommentare dazu durchaus nachvollziehen kann.

Wir warfen einen Blick in die Gaststätte, waren jedoch angesichts des Angebots schnell wieder draußen. Während der IONIQ einsam lud, nahmen wir den Fußweg hoch über die Autobahn und schlenderten wieder zurück. Es gibt schönere Orte für einen Spaziergang.

Wir verbrachten tatsächlich insgesamt 29 min von Ankunft bis Abfahrt und luden dabei dabei bis 79%. Die Einfachstromladen-Karte zu Beginn und Ende jeweils dranhalten geht halt schneller als eine zickende eCharge App. Wir programmierten unsere Heimatadresse ein und düsten zurück auf die A3. Wurde auch Zeit, die Uhr zeigte schon 20:26 Uhr an und wir wollten heim, s schön die Fahrt im IONIQ auch ist.

6. Etappe: Siegburg - Duisburg: endlich daheim

Zurück auf der Autobahn waren wir mittendrin statt nur dabei in der Sonntagabendheimreisewelle. Es ziehte sich noch ordentlich bis Köln über Leverkusen Richtung Kreuz Breitscheid. Baustellen über Baustellen drückten Tempo und Verbrauch: um 21:20 Uhr waren wir schließlich daheim, 14,0 kWh / 100 km bei 90 km/h Durchschnitt. Im Akku waren mit 42 % SOC noch knapp 80 Restkilometer. Geschafft! Mit leise surrendem Akkugebläse fuhr ich den IONIQ in den Carport und stöpselte noch für zwei Stunden die Wallbox an.

Wir luden das Auto aus und machten einen Haken hinter die Reise. Erfolgreich abgeschlossen. An der einen oder anderen Stelle etwas holprig, aber gut und günstig machbar.


Fahrzeit: 7,1h = > 1,5h weniger als bei der Hinfahrt
Stillstand: 3,7h (inklusive laden, essen und kleineren Scherereien) => 0,5h weniger als bei der Hinfahrt
Gesamtzeit: 10,8h => 2h weniger als bei der Hinfahrt
Gesamtkilometer: 654 km => +3km
Verfahrene Energie: 94 kWh (ohne Ladeverluste) => -9 kWh
Durchschnittsverbrauch: 14,4 kWh / 100 km => -1,4 kWh / 100 km


Was bleibt zu sagen:

+Verbrauch und Effizienz des IONIQ sind Spitze
+Fahrfreude mit dem Auto riesig
+Der kleine Akku wird schnell voll an CCS
+Bequemes Reisen mit vier Erwachsenen und Gepäck möglich
+Wenn die Einfachstromladen-Karte funktioniert, dann sehr unkomplizierter Ladevorgang
+Der IONIQ überzeugte auch Nicht-E-Mobilisten

-(Schnell)Ladesäulen stehen (noch) nicht immer da, wo man welche bräuchte
-Häufiger Ladestopps (man gewöhnt sich aber dran, weil sie nur jeweils kurz sind und wenn alles glatt läuft)
-Ladeleistung des IONIQ an AC für unterwegs zu gering
-Schlechtes Wetter in Form von Starkregen hat massiven negativen Einfluß auf den Verbrauch
-Performance von eCharge App und Maingau App ausbaufähig
-Hotline von innogy mit Paßwortabfrage der Kundendaten bedenklich
-Ladesäulen ohne Dach sind bescheiden bei Regen, egal ob die Einfachstromladen-Karte geht oder nicht.Die
-Zuverlässigkeit und Redundanz der Ladesäulen stark ausbaufähig

Aufgrund der positiven Erfahrungen und Kosten sind wir ernsthaft am überlegen, diese Übung im Mai zu wiederholen und spätestens nächstes Jahr auch im europäischen Ausland in erweiterter Form auszuprobieren. Dann mit Rädern huckepack.

Uns war klar, daß es immer wieder mal unschöne Momente geben kann. Von der störrischen App über bescheidenes Wetter und nicht beendbare Ladevorgänge bis hin zu nicht antwortenden Ladesäulen. Wir sind an diesem Wochenende dennoch gut zurechtgekommen. Und mal ehrlich: was wäre das Reisen ohne etwas Spannung und Abenteuer? Genau, langweilig!BildBildBildBildBild
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Re: Von Duisburg in der Bayerwald und zurück

Dai
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Sehr guter und ausführlicher Bericht. Ich freue mich schon drauf wenn ich sowas auch erleben kann.
MitmRadldo hat geschrieben: -Hotline von innogy mit Paßwortabfrage der Kundendaten bedenklich
Die fragen nicht ernsthaft an der Hotline die Kundenpasswörter ab? Das wäre sicherheitstechnisch äußerst fahrlässig, da die Passwörter dann im Klartext gespeichert werden.
Ich würde niemals an einer Hotline dem Agent mein Passwort ansagen. Eine Authentifizierung muss anders stattfinden.

Da kann ich echt nur den Kopf schütteln :?

Re: Von Duisburg in der Bayerwald und zurück

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Dai hat geschrieben:Die fragen nicht ernsthaft an der Hotline die Kundenpasswörter ab? Das wäre sicherheitstechnisch äußerst fahrlässig, da die Passwörter dann im Klartext gespeichert werden.
Leider ist mir das passiert. Ob das der übliche Workflow bei innogy ist, weiß ich nicht. War mein erster Anruf bei der Hotline. Vielleicht war's auch nur ein Einzelfall. In Haidt Süd wurde mir von einem Mitarbeiter von innogy angeboten, per Remote die Säule freizuschalten, wenn ich meine BEW-Vertragsnummer und Paßwort mitteile. Ohne würde er nichts machen. Irgendwas hat er aber ja dann doch ohne Paßwort gemacht, weil die Säule nicht so regierte, wie er erwartet hatte.
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Re: Von Duisburg in der Bayerwald und zurück

Dai
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Du solltest auf jeden Fall sicherheitshalber das Passwort deines BEW Zugangs ändern falls nicht schon geschehen.

Das Thema werde ich mir noch genauer anschauen. Vor allem im Bezug auf die kommende DSGVO wäre das wieder mal ein Armutszeugnis für innogy.

Re: Von Duisburg in der Bayerwald und zurück

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Kleines Update:

Am Samstag sind wir mit zwei Rädern huckepack und den Schwiegereltern in spe 683 km von Duisburg bis in den Bayerischen Wald.

Der Verbrauch mit dem Heckträger lag im Mittel bei 18,9 kWh/100 km.

Die Reisegeschwindigkeit lag bei 105 km/h auf der ersten Etappe auf der A3 bis Oberhonnefeld. Dort kamen wir mit Schildkröte nach der Ausfahrt und 20 kWh/100 km an. Der Ladestopp dauerte ca. 30 min, dann ging es mit knapp 80% SOC weiter.

Mit 130 km/h steuerten wir ne knappe halbe Stunde später Limburg an. Die neue Fastned-Säule lud in 10 min wieder bis auf 80%. Der Verbrauch auf der Etappe lag mit 18,9 kWh/100 km sogar niedriger als vorher.

Beim nächsten Halt in Kleinostheim luden wir bis 94% voll, um entspannt Geiselwind zu ereichen. Auch auf dieser Etappe fuhren wir 120 - 130 km/h. Verbrauch 19,5 kWh/100 km.

Mit 17,6 kWh/100 km Verbrauch erreichten wir Geiselwind. Reisegeschwindigkeit lag bei 110-120 km/h. Vollegeladen an den vielfach gescholtenen e.on-Säulen mit Maingau. Ohne Probleme. Schnell und bequem. Da erlaube ich mir in einem anderen Fred auch etwas Lobhudel, denn offensichtlich können die ja auch, wenn die wollen. Sollen die das als Ansporn für die anderen Standorte sehen. Die Pause dauerte sogar länger als das Laden, da wir noch zu Mittag aßen.

Letzter Stopp an der AB A6 war Oberpfälzer Alp Süd, ein einsamer enbw-Triplelader, nachdem wir mit 21,6 kWh/100 km bei 125 km/h den Akku ziemlich leergesaugt hatten. Noch mal in knapp 40 Minuten vollgemacht und über Bundes- und Landstraßen das Hotel der Schwiegereltern in Drachselsried angesteuert.

In Bodenmais haben meine bessere Hälfte und ich noch den 20kW-Lader vom E-Wald aufgesucht. Beim Rangieren kam auch wieder die Schildkröte aus ihrem Stall. Zwei Eis auf die Hand geholt und nach 15 min weiter zu meinen Eltern.

Dank wenig Verkehr lag die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke bei 97 km/h, als wir die Autobahn verließen. Am Ende des Tages schlugen die Land- und Dorfstraßen zu und wir lagen immer noch bei 86 km/h. Das täuscht aber nicht über die Halte- und Pausenzeiten hinweg. Um sechs Uhr morgens fuhren wir los, um 16:00 Uhr waren wir am Hotel und um 17:00 Uhr bei meinen Eltern. Das macht echte elf Stunden, davon acht Stunden Fahrerei. Strom laden, Gepäck ein- und ausladen, essen etc. drei Stunden. Reisegeschwindigkeit war somit 62 km/h.

Für die Schwiegereltern war diese Art des Reisens neu und sie waren positiv begeistert. Ich habe mir bei diesem Verbrauch ganz klar einen größeren Akku gewünscht. Da ich abseits des Urlaubs täglich max. 60 km fahre gibt's dazu jedoch keine wirkliche Notwendigkeit.

Die Ladesäulen haben alle ihren Dienst verrichtet. Ein Ausreißer war allerdings Oberhonnefeld. Die rechte Säule brach 2x ab, die daneben war aus, sodaß ich auf den einzigen Triplelader auswich. Der hatte bisher bei jedem Stopp tadellos funktioniert. So auch dieses mal.

Die Kosten fürs Laden betrugen dank Maingau-Karte mit dem 2ct/min-Tarif weniger als fünf Euro.

Klimaanlage lief durch mit 22 Grad Auto. Die Außentemperaturen schwankten zwischen 12 Grad morgens bis 32 Grad in der Oberpfalz und gingen danach wieder etwas unter die 30-Grad-Marke.

Trotz Heckträger war das Laden überall kein Hexenwerk. Das kürzeste Kabel von allen gab's beim E-Wald. Da mußten wir versetzt parken.

Der Kofferraum war bis unter die Heckscheibe rappelvoll.

Die höchste Zelltemperatur wurde mit 49 Grad während des Ladens an der Oberpfälzer Alp mit 125A geloggt. Nachdem der Ladestrom über 80% SOC runterregelte, ging auch die max. Temperatur wieder runter, wobei eine Differenztemperatur von 7K zwischen der kältesten und heißesten Zelle blieb. Knapp an Rapidgate vorbei.

Morgen starten wir mit den Rädern in Richtung Königssee, um dann nach einem Zwischenstopp in Kufstein weiter westwärts bis Lindau zu strampeln. Ohne E-Motor. Mit dem geht's erst Anfang September wieder zurück. In der Zwischenzeit können die Schwiegereltern ihre ersten unbegleiteten E-Auto-Erfahrungen sammeln.BildBildBildBildBildBildBildBild
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Re: Von Duisburg in der Bayerwald und zurück

EVDELLE
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Hallo Nachbar ;) ,
wer schreibt der bleibt!!
Vielen Dank für deine ausführlichen Erfahrungsberichte :thumb: .
Vielleicht trifft man sich mal an einer Säule, kann aber noch was dauern siehe unten :roll:
Darf man fragen wo dein Ioniq gekauft wurde?

Grüße
EVDELLE

Re: Von Duisburg in der Bayerwald und zurück

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Danke für die Reiseberichte, vor allem die Verbräuche mit Fahrradträger sind für mich interessant. Die ohne decken sich im Wesentlichen mit meinen Erfahrungen der letzten 15 Monate zwischen Essen und Landshut (etwa 14x) und Köln - Berlin (4x).

Allerdings sind meine Gesamtreisezeiten doch etwas kürzer, sie liegen zwischen knapp 9 und gut 11 Stunden für etwa 650 km pro Strecke.
lg kassi

Prius 2 seit 2005, wurde im Frühling 2019 durch ein Model 3 ersetzt.
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Re: Von Duisburg in der Bayerwald und zurück

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Man kann sagen was man will, aber wenn ich die Wahl habe, nehme ich lieber allego und Fastned mit ESL als Innogy.
Dabei sind die AC Säulen eine Ausgeburt an Zuverlässigkeit, warum sie es bei den DC nicht hinbekommen, keine Ahnung.
Gruß

CHris, ab sofort mit i3

Wenn Ihr Euch für Fotografie interessiert, schaut Digitalfotonetz vorbei.
Mein kleines E-Auto Blog

Re: Von Duisburg in der Bayerwald und zurück

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EVDELLE hat geschrieben:Darf man fragen wo dein Ioniq gekauft wurde?

Grüße
EVDELLE
Hallo EVDELLE,

meinen IONIQ habe ich in Düsseldorf beim örtlichen Hyundai-Händler “Autohaus 4-Rad“ gekauft.

Vielleicht sieht man sich tatsächlich mal. Auf dieser Fahrt war ich allein auf weiter Flur. Hat an einsamen Tripelladern seine Vorteile, jedoch freut man sich immer über etwas Erfahrungsaustausch mit anderen E-Mobilisten.
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Re: Von Duisburg in der Bayerwald und zurück

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Ein toller Bericht. Der Ioniq ist einfach super. Flott und sparsam und ratz fatz geladen.
Umweltrelevantes: ab 2007 5,76 kWp PV, ab 2008 Naturstromkunde, ab 2009 20m² Thermie, ab 3. Dez. 19 Ioniq FL Style in blau
Eine Frau, 2 Kinder, 3 Enkel, eine Katze :old:
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