Neuling auf der Suche nach dem richtigen Fahrzeug

Ankündigungen, Anregungen, Kritik, Verbesserungsvorschläge

Neuling auf der Suche nach dem richtigen Fahrzeug

JuAn
  • Beiträge: 4
  • Registriert: Di 13. Nov 2018, 20:59
read
Hallo,

wir sind Julia und Andreas und gerade auf dem Weg zu E-Mobilität. Nun hat mich alles was ich bisher gehört und gelesen habe davon überzeugt, dass man durchaus auf einem Verbrenner verzichten kann, nur natürlich stellen sich weiterhin einige Fragen.

Unser Fahrprofil ist, täglich zwischen 40 und 70 km, fürs Pendeln und die täglichen Besorgungen. Ab und an sind dann Besuche bei Freunden und Familien auf dem Programm, bei denen wir 450 km fahren müssen. Im Urlaub geht es dann auch mal 700 km weg. Dazu kommen sporadische Fahrten zu Kunden oder Schulungen. Hierbei ist die Frage welches Fahrzeug sich hier anbietet.

Ich persönlich finde es am schwierigsten das ganze seinem Umfeld auch zu verkaufen, denn natürlich kommen da gleich die üblichen Anmerkungen, da muss man doch oft nach laden, was ist wenn die Ladesäule belegt ist, der Strom soll doch viel teurer werden usw.

Für mich wäre es die größte Herausforderung, nicht direkt zu Hause oder bei der Arbeit laden zu können und deswegen einen Plan entwerfen zu müssen, bis jetzt wäre der Plan unter der Woche wenn nötig schnell zu laden und dann am Wochenende an einen Typ 2, 22 KW Lader einmal langsam zu laden, wäre das eine Möglichkeit? Und welches Auto passt am Besten zu unserem Fahrprofil?

Grüße

Andreas

P.S. getestet haben wir bis jetzt Toyota C-HR, Kia Niro PHEV, Kia Soul EV. Für den Ioniq Elektro haben wir einen Termin zur Probefahrt und der Händler meinte er habe auch noch welche im Vorlauf, die frei wären. Der Soul und der Niro ständen als Lagerfahrzeug bzw. Vorführwagen beim Händler.
Anzeige

Re: Neuling auf der Suche nach dem richtigen Fahrzeug

cpeter
  • Beiträge: 1760
  • Registriert: Mo 5. Sep 2016, 11:08
  • Hat sich bedankt: 14 Mal
  • Danke erhalten: 28 Mal
read
Hallo Andreas,
für deine täglichen Strecken passen alle aktuellen Elektroautos. Um die Aufladung zu planen empfehle ich das Verzeichnis hier auf Goingelectric https://www.goingelectric.de/stromtankstellen/.

Je nach Akkugröße reicht es wahrscheinlich aus, 2 bis 3 mal pro Woche zu laden. Vielleicht findet sich ja ein Supermarkt mit einem Schnelllader in der Nähe, wo du dann den Einkauf und die Aufladung in einem machen kannst.

Für die Langstrecken kannst du den Routenplaner verwenden. Da kannst du eingeben, mit welchem Auto du fahren möchtest und der Routenplaner errechnet dann, wo man zwischenladen sollte: https://www.goingelectric.de/stromtanks ... tenplaner/

Ich würde dir ein Elektroauto mit einer Akkugröße von ca. 40 kWh empfehlen (e-Golf mit 36 kWh, der neue BMW i3, der neue Nissan Leaf, die Renault Zoe mit 40 kWh Akku, Hyundai Kona Elektro). Aber auch der extrem sparsame Ioniq Elektro kommt mit seinem 28 kWh Akku auf gute Reichweiten.

Außerdem wird Tesla in der ersten Jahreshälfte 2019 anfangen, das Model 3 auch in Europa auszuliefern. Das liegt aber (genauso wie Audi e-tron, Jaguar i-Pace, etc.) deutlich über dem Preis der vorher erwähnten Autos - bis dann später einmal die Variante mit dem kleinen Akku kommt.

Den Kia Soul EV gibt es mit unterschiedlichen Akkugrößen, da solltest du fragen, welchen Akku das lagernde Modell hat.
Von einem Plug-in Hybrid würde ich eher abraten, aber das ist natürlich deine Entscheidung. Von Kia gibt es ja auch den e-Niro demnächst, also ein reines Elektroauto.

P.S.: Ich bin mit meinem „alten“ Nissan Leaf mit 30 kWh Akku auch schon quer durch Österreich gefahren. Mit 5 Ladestopps sind die 700 km kein Problem. Mit größeren Akkus sind es dann dementsprechend weniger Ladestopps.
seit 01/2017 Nissan Leaf Tekna 30 kWh mit 6,6 kW AC Lader
seit 03/2019 Tesla Model 3 Long Range AWD

Re: Neuling auf der Suche nach dem richtigen Fahrzeug

Benutzeravatar
read
Ich würde als allererstes einen guten Plan machen, das Laden in den Alltag zu integrieren. Entweder zuhause, beim Arbeitgeber, beim Einkaufen, usw. Ausrechnen, welche Ladesäulen verfügbar sind, welche Ladeleistung das Auto hat, wie hoch der Verbrauch im Winter ist und wie lange man laden kann, ohne großen Zusatzaufwand. Wenn es keine Ladesäule gibt beim Arbeitgeber momentan - einfach einmal nachfragen. VIelleicht gibt es ja zumindest eine Steckdose (Strom für ein Elektroauto darf seit diesem Jahr ohne Versteuerung den Mitarbeitern geschenkt werden).

Wenn das nicht geht, würde ich kein Elektroauto kaufen, und auch keinen Plugin-Hybrid, sondern wahrscheinlich einen Hybrid mit Euro 6d-temp, der zumindest ein paar Meter rein elektrisch fahren kann. Plugin-Hybride halte ich für nicht besonders sinnvoll, und wenn, dann nur, wenn man jeden Tag zu Hause oder beim Arbeitgeber laden kann. Für wöchentliches Laden ist der Akku zu klein.

Erst wenn ein Auto (mitsamt Ladestrategie) gefunden wurde, mit dem der Alltag geht, kann man Überlegungen für die Langstrecken machen. Hier ist die Reichweite nicht das einzige Kriterium, sondern insbesondere auch die Ladegeschwindigkeit und der Verbrauch bei Autobahngeschwindigkeit. Ein Ioniq ist trotz kleinem Akku recht schnell auf der Langstrecke, da er wenig verbraucht (insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten im Vergleich zu anderen Elektroautos) und schnell laden kann. Der neue Leaf ist insbesondere im Sommer auf langen Strecken recht langsam, weil ab der zweiten Schnellladung die Ladegeschwindigkeit stark einbricht. Der neue Geschwindigkeitskönig auf der Langstrecke scheint das Model 3 Long Range zu sein (scheint sogar schneller als das Model S 100D). Ist aber noch nicht auf dem Markt und auch recht teuer.

Re: Neuling auf der Suche nach dem richtigen Fahrzeug

Benutzeravatar
read
Wenn ihr gar keine Möglichkeit habt zu Hause oder beim Arbeitgeber zu laden braucht ihr aber nicht unbedingt auf die eMobilität verzichten. Ihr solltet dann aber nach einer Zoe schauen. Mit dem 22-kW-Lader kann man das wöchentlich zweimalige Laden sehr angenehm nebenbei erledigen. In einer guten halben Stunde ist wieder fast hundert Kilometer nachgeladen... Schneller schafft man es ja gar nicht einmal durch Aldi oder Kaufland durchzurennen (Kasse dauert am längsten).

So mach ich das, sogar mit dem kleinen Zoe-Akku, seit fast zwei Jahren und es funktioniert eigentlich wirklich gut. Mit dem großen Akku ist es im Winter etwas weniger stressig und für ab-und-zu-Fahrten bis 300 perfekt geeignet.

Und auch die längeren Fahrten sind kein Problem - so lange man nicht mit einem Schnitt von über 100 über die Autobahn rasen möchte. Hier muß dann die Devise lauten "der Weg ist das Ziel". Also einfach eine schöne, ausgiebige Mittagspause mit 22-kW-Lader in einem schönen Städtchen planen und schon sind ca. 600 km mit der großen Zoe kein Problem mehr...

Smart mit 22-kW-Lader hat das Problem der mangelnden Reichweite. Ioniq oder Kona ist sicher besser wenn's öfters über die Autobahn mit Zwischenladung geht. Da ist momentan nur der Tesla flotter. Aber beim Ioniq und Kona bekommst Du während dem Shopping an AC kaum kostenlose Reichweite. Da müßtest Du dann schon für 4-5 Stunden in ein Outlet fahren. Aber vielleicht ist das ja bei Euch auch die Regel, wer weiß.

Also mal die GoingElectric-Karte aufmachen und schauen was bei euch in der Gegend so an Ladesäulen mit möglicher Nebenbeschäftigung rumsteht...

Grüazi MaXx

P.S. aus welcher Ecke kommt ihr denn? Schaut doch einfach mal bei einem Stammtisch zur "Beratung" vorbei :-D
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: Neuling auf der Suche nach dem richtigen Fahrzeug

Helfried
read
Du hast viele Fahrten über mehrere 100 Kilometer, da könnte der sonst stets empfohlene Hyundai Ioniq schon eng werden im Vergleich zum Hyundai Kona. Aber deutlich besser vom Preis-Leistungsverhältnis ist er schon, denk ich.
Eventuell ein paar Jahre warten auf den VW I.D. könnte sich auch lohnen. Die Sprüche vom Volkswagen-Chef lassen da aber noch ein paar Probleme und Kinderkrankheiten erwarten ("Software ist nicht so unser Ding").

Ich würde vorerst den Ioniq nehmen und beim VW muss man ja nicht der erste sein. Aber cool dürfte er schon werden.
Bei Tesla schreckt mich der Preis, allerdings haben sie das heutige Elektroautorennen vielfach und souverän gewonnen.

Die meisten anderen Autos sind zu alt aus heutiger Sicht! Der Soul ist jetzt nicht so das Autobahn-Fahrzeug, denk ich.
----
Übrigens, die Ladeinfrastruktur sollte heute schon oder in Kürze kein Thema mehr sein, man kann schon wieder mehr auf so Dinge wie Farbe :) oder Assistenzsysteme achten bei der Auswahl eines Autos! Bei Tesla kostet der Tempomat 6000 Euro.

Re: Neuling auf der Suche nach dem richtigen Fahrzeug

Benutzeravatar
read
Ioniq und Kona sind super für längere Strecken, aber die kannst Du nur nehmen, wenn Du beim mindestens wöchentlichen Laden eine CCS-Säule zur Verfügung stehen hast.

Re: Neuling auf der Suche nach dem richtigen Fahrzeug

JuAn
  • Beiträge: 4
  • Registriert: Di 13. Nov 2018, 20:59
read
Erstmal danke für die Antworten soweit, Schnelllader mit Chademo und CCS habe ich durchaus nahe an meinem normalen Weg zurück nach Hause (wenn der AvD in Niederrad seine mal öffnet dann sogar direkt am Weg). Ansonsten liegt auch ein Aldi mit Ladesäule ca. fünf Kilometer von mir weg.

Die 22 KW Typ 2 Lader sind auch nur 2 Kilometer weg.

Von daher passt die Strategie für den Alltag, für BEVs. beim Plug in müsste ich dann ja jeden Tag was finden, wo ich 2,5 Stunden laden kann, Sonst werde ich zu einem der Pseudoleute, die sich rühmen einen Plug In zu fahren, den aber nie laden.

Jetzt bleibt nur noch die Langstrecke mit 500 km die noch öfter mal passieren kann.

Testen konnte ich auf der Autobahn leider bisher nur einen Toyota C-HR, beim Soul und beim Niro PHEV, war die Autobahn so dicht, dass es nicht geklappt hat.

Daher stellt sich die Frage, was sich auf der Langstrecke empfehlen würde. Ich würde sehr ungern wieder zu einem Verbrenner greifen, der "E-Virus" hat mich voll im Griff ;-)

Re: Neuling auf der Suche nach dem richtigen Fahrzeug

Helfried
read
JuAn hat geschrieben:Daher stellt sich die Frage, was sich auf der Langstrecke empfehlen würde.
Wenn man davon ausgeht, dass du 30 min ohnedies freiwillig Pause machst auf 500 Kilometer, kostet dich das zweimalige Zwischenladen beim Ioniq auf 500 Kilometer nur weitere 30 "tote" Minuten. Mit seinen guten Assi-Systemen ist er auf der Autobahn sehr entspannend zu fahren. Man kann theoretisch sogar lesen beim Fahren, wenn man bloß dürfte. Um den Preis gibt es, glaube ich, kaum ein besseres Autobahn-Fahrzeug. Man steigt am Ende aus, als ob nichts gewesen wäre.

Re: Neuling auf der Suche nach dem richtigen Fahrzeug

Misterdublex
  • Beiträge: 7345
  • Registriert: Do 7. Aug 2014, 00:07
  • Wohnort: Ruhrgebiet
  • Hat sich bedankt: 786 Mal
  • Danke erhalten: 1524 Mal
read
Wir waren eine ganze Zeit lang LaternenLader Mit unseren e Golf 300. Das fahrprofil war ähnlich Circa 50 kilometer pro Tag.
Allerdings hatten wir 300 Metern entfernt von der Wohnung Eine wechselstromLadestation der innogy. gleichzeitig hatte meine Frau 300 von der Arbeit und entfernt auch eine solche Ladesäule. Das Lade ließ sich somit gut in den Alltag integrieren.
2x pro Woche extra zur Gleichstromschnellladesäule zu fahren uns dort 30-45 zu stehen führt schnell zu Frust, auch mit einem 35-40 kWh-Akku.

Ich bin absolut kein ZOE-Fan, aber bei den Bedingungen rate ich von allen AC 7,2 kW-Ladern + DC-Ladern (eGolf, Ioniq, Leaf, kleiner Kona) ab (i3 mit AC 11 kW, grenzwertig). Versuche dir eine ZOE Q90 zu besorgen, zur Not eine R90.
11/2017 bis 10/2023: VW E-Golf300 als Zweitfahrzeug, mit AHK (Heckträger) von Bosstow nachgerüstet,
08/2018 bis 09/2021: Smart Ed 451,
11/2021 bis heute: VW e-Up Aktiv als Erstfahrzeug,
11/2023 bis heute: Skoda Enyaq iV50 als Zweitfahrzeug.

Re: Neuling auf der Suche nach dem richtigen Fahrzeug

ActionJackson
  • Beiträge: 33
  • Registriert: Do 29. Nov 2018, 14:34
read
Ahoi,

ich belebe diesen Thread mal wieder, da ich keinen neuen aufmachen möchte.

Ich beschäftige mich mit dem Kauf eines neuen Autos, da ich einen Euro 5 Skoda Superb besitze. An sich würde ich den Wagen sehr gerne behalten, da er 5 Liter nimmt und wirklich alles hat, was ich brauche.

Leider fahre ich 4 mal in der Woche nach Bochum und 1 mal nach Köln, hier ist ab September 2019 für Euro 5 Ende, Ruhrgebiet wird sicherlich folgen.
Ich pendle vom Niederrhein und habe 91km (Bochum) bzw. 115 (Köln) eine Strecke. Die Büros sind jeweils mitten in der City, es gäbe also reichlich Lademöglichkeiten.

Die Strecke ist 90% Autobahn und Rest Stadt, Köln 80 / 20. Wobei Autobahn bedeutet, maximal 120 kmh auf 50km und dann eher 80 kmh oder Stau. Auch aktuell rase ich nicht, da es sich nicht lohnt 2 Minuten eher zu Hause zu sein.

Weiterhin habe ich Frau, ein Kind und 2 Hunde. Wir fahren so 3 mal im Jahr 300 Kilometer zur Oma in den Norden.
Meine Strecke ist mega flach, Niederrhein und Ruhrgebiet bzw. Köln. Krassen Frost haben wir auch nicht und selten Schnee.

Ich habe eine Garage und dort liegt auch normaler Strom (Schuko) bislang.

Aktuell haue ich jeden Monat 300€ für Diesel raus und ca. 700€ für Inspektionen im Jahr (ohne Reparaturen).
Diese Kosten würde ich in eine Finanzierung stecken inkl. einer Abgabeprämie für den Diesel und die bekannten 4k.

Mein Freundes- und Bekanntenkreis sowie Familie halten mich für komplett bescheuert, die haben zu viele bedenken und sind eben so "ja aber" drauf.

Was denkt ihr?

Danke und Grüße
Anzeige
AntwortenAntworten

Zurück zu „GoingElectric Forum“

Gehe zu Profile