neuer User will bidirektional

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Re: neuer User will bidirektional

radioactiveman
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nee, das will ich ja gar nicht, schon aus moralischen Gründen. ich möchte allerdings gern verstehen, warum das Vorhaben an sich keinen Sinn macht - so ganz habe ich die Kritik nämlich nicht überrissen.

PV-Strom wird von mir für 12 ct netto eingespeist, Netzstrom für sagen wir 27 ct brutto eingekauft. Wenn wir jetzt also annehmen, dass ich es schaffe, meine Autobatterie stets mit dem günstigen PV-Strom zu laden und dieser mehr als für den Fahrzeugbetrieb nötig vorhanden ist, dann greife ich doch idealerweise nachts darauf zu? WENN dieser Vorgang des Zugriffs kostengünstig realisierbar ist. Daran scheitert's ja aktuell und leider wohl auch mittelfristig.

Oder @AbRiNgOi, ist es deshalb nicht sinnvoll, weil die Ladezyklen zu wertvoll sind, meinst Du das? Also anders gesagt: Wenn man Zugangskosten, Verlust, Batterielebensdauer, Ladezyklen dazunimmt, wird bei dem geringen Energiebedarf nie ein Schuh draus?
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Re: neuer User will bidirektional

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radioactiveman hat geschrieben:Wenn wir jetzt also annehmen, dass ich es schaffe, meine Autobatterie stets mit dem günstigen PV-Strom zu laden und dieser mehr als für den Fahrzeugbetrieb nötig vorhanden ist, dann greife ich doch idealerweise nachts darauf zu?
Arbeitest Du im Homeoffice? Meistens ist das auto ja genau dann nicht da, wenn der meiste PV-Strom zu hause verfügbar ist.

Mit großem Akkku kann es am Wochenende klappen, wenn man gern zu Hause ist und nichts unternimmt.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

.

Re: neuer User will bidirektional

radioactiveman
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eDEVIL hat geschrieben: Arbeitest Du im Homeoffice?
ja

Re: neuer User will bidirektional

Heavendenied
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Also wie gesagt, scheitert es im Moment an den nicht verfügbaren oder extrem teuren Lösungen. Im Endeffekt müsste die Bidirektionale Ladesäule ja für einen Preis unterhalb 5.000€ angeboten werden, damit es interessant wird. Die derzeitig einzige Lösung (Diva mit wiederum eigenem Akku zusätzlich) kostet aber wohl 40.000€...
Und dann muss man natürlich berücksichtigen, dass der Akku durch die zusätzlichen Zyklen schneller verschleißt. Dadurch ergeben sich ggfs. Kosten für einen Akkutausch irgendwann, die man berücksichtigen müsste.
Ich selbst hoffe auch, dass da irgendwann mal noch was sinnvolles und erschwingliches kommt, denn bei uns (und ich denke auch bei vielen anderen) würde das durchaus Sinn machen. Bei uns steht das Auto derzeit (Frau im Homeoffice, Eltern im selben Haus bald Rentner) durchaus den größten Teil des Tages zuhause. Selbst wenn meine Frau wieder extern arbeiten geht eher halbtags. Bei PV Richtung SW wo Nachmittags das meiste vom Dach kommt steht das Auto also durchaus zur richtigen Zeit zuhause. Und da wir tagsüber auch in aller Regel nur einen Bruchteil der Reichweite brauchen würde es auch nichts ausmachen, wenn der Akku über Nacht wieder bis auf 50% entladen wird.
Und selbst wenn ich mal von mir als Vollzeit Arbeitskraft ausgehe: Ich komme (wechselnde Arbeitszeit) immer wochenweise entweder um 16 Uhr oder gegen 17:15 nach Hause. Im Sommer also immer noch genug Zeit, um das Auto Abends wieder voll zu machen (bei 10km Arbeitsweg).
Also es gibt denke ich durchaus auch in Deutschland sinnvolle Anwendungsfälle für V2H oder V2G, aber eben nur, wenn die entsprechende Hardware in Form der "Ladesäule" zu vernünftigen Preisen angeboten wird...
Gruß,
Jürgen
(Hyundai Ioniq 2017, Peugeot iOn 2018, e-Niro 2020 64kWh)

Re: neuer User will bidirektional

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Einspeisung 12ct, Einkauf 27ct, macht also 15ct/kWh fürs "Einlagern" im Netz.

Du Denkst also 6kWh pro Tag einlagern zu müssen? Wären also Kosten von 90ct / Tag welche dich das Einlagern pro Tag im öffentlichen Netz kostet. Da die 6kWh wohl nur im Sommer bei schönsten Wetter auftreten, gehe ich von maximal 100 solcher Tage aus**), daher rund 100€ / Jahr an den Netzbetreiber fürs Einlagern, bei einem Wirkungsgrad von 100%.

Wenn nun die Anlage, welche auch immer, 20 Jahre haltet, einen Wirkungsgrad von 80% aufweist, darf diese maximal €1600 kosten....

Wenn Du aber nun das Fahrzeug dafür her nimmst wird die Rechnung schwieriger, ich kann es mir aber nicht vorstellen, dass es billiger wird.

**) in der Übergangszeit wird der Strom direkt am Tag verbraucht, im Winter sogar Tagsüber Strom dazu eingekauft
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 149.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: neuer User will bidirektional

radioactiveman
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ja, so ähnlich. 6 KwH oderal mehr. Hauptabnehmer ist bei mir die Wärmepumpe im Winter, die (auf niedrigem Vorlauf) durchläuft. In der Jahreszeit gibt's aber nicht mal genug Strom zum tagsüber eigenverbrauchen, geschweige denn zwischenspeichern - richtig. Im Peak im Sommer wiederum produziere ich indes 50 KwH pro Tag, die wahren "Speichertage" liegen also irgendwo zwischen 100 und 200.

Quintessenz: Nur wenn die bidirektionale Infrastruktur günstig (unter 1.000 €) wird und der Vorgang selbst sich nicht negativ auf die Ladezyklen auswirkt, KANN das Sinn machen. wenn die Lebens-/Nutzungssituation das zulässt - wie bei mir oder @Heavendenied weiter oben

Re: neuer User will bidirektional

Heavendenied
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Also auf unter 1.000€ würde ich in den nächsten 5 Jahren nicht hoffen. Zumindest nicht für eine Lösung, die ein ganzes Haus versorgen kann. Ich gehe eher davon aus, dass man da mit Preisen um 5.000€ rechnen muss. Kommt aber natürlich stark darauf an, was alles in die "Ladestation" gepackt wird und was evtl von der bestehenden PV Infrastruktur genutzt werden kann. Wenn die Station nen eigen WR und sonstige Komponenten braucht wird es entsprechend teuer.
Gruß,
Jürgen
(Hyundai Ioniq 2017, Peugeot iOn 2018, e-Niro 2020 64kWh)

Re: neuer User will bidirektional

radioactiveman
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ja. und wenn man das alles schon hat, kommt bei fallenden Batteriepreisen dann doch wieder ein stationärer Speicher ins Spiel. ist wohl zu trivial, ein e-Auto als "Hausbatterie auf vier Rädern" zu bezeichnen

Re: neuer User will bidirektional

Themse
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Ich bin auch ein Fan des bidirektionalen Ladens.

Da sich vom Rollenden Speicher für die eigene Solarstromanlage bis zur Bereitstellung von Regelenergie
zur Stabilisierung des Stromnetzes eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten ergeben.

Dabei halte ich auch die dadurch befürchtete "schnellere" Alterung des Auto-Akkus für ein vernachlässigbares Problem,
da heutige Autoakkus im Bereich von 40 kWh und größer problemlos im mittleren SOH betrieben werden können
und somit diese zusätzliche Zyklenzahl nahezu keine Alterung verursacht.

Aber wenn ich bedenke, dass mein Elektro-Auto samt Akku, die meiste Zeit des Tages "dumm" rumsteht,
dann wäre es ein leichtes, dieses grundsätzlich beim Abstellen einzustecken und für og. Zwecke zu verwenden.

Wenn ich heute beim ZOE den Akku mit 41 kWh für 8.000 € kaufen kann, wäre ich doch von allen guten Geistern
verlassen, wenn ich mir zu meinem Autoakku dazu noch einen Hausakku mit 20 kWh für 15.000 € kaufe.
Deshalb ist die Nutzung des Autoakkus als Heimspeicher hochinteressant !

Alle Japanische Elektroautos haben die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens,
weil es in Japan wohl schon länger die Möglichkeit gibt dies auch zu nutzen.

Am Wochenende habe ich den Sion von SonoMotors probegefahren und begutachtet.
Dieser hat zwei Steckdosen, die mit bis zu 2,7 KW Wechselstrom bereitstellen.
jetzt frage ich mich natürlich, was braucht man dann noch, damit man über diese Steckdosen den Strom
aus dem Akku in das Hausnetz einspeisen kann ?
Im Prinzip doch das gleiche Prinzip, wie bei den sogenannten "Stecker-Solaranlagen".
Diese haben pro Modul einen angebauten Wechselrichter und können direkt in eine
normale Haussteckdose eingesteckt werden.
Sobald dann das Modul Strom produziert, wird er ins Hausnetz eingespeist.
Eigentlich doch dasselbe wie der Strom aus dem Autoakku !?
Oder ?
Sion reserviert am10.9.2017 - ZOE R110 Z.E.50 Experience Leasingvertrag 21.11.19

Re: neuer User will bidirektional

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Erstmal kann ja bidirektionales Laden mehr sein als nur sein eigenes Haus zu versorgen. Ich meine V2G, wir müssen dahin kommen dass man überall wo man sein Auto ansteckt zusammen mit den Netzbetreibern damit nicht nur laden sondern auch das Netz unterstützen kann in Zeiten hoher Stromnachfage. Ich schreibe bewusst kann wenn man möchte, dann kann man beispielsweise die maximal gewünschte SOC-Untergrenze eingeben. Natürlich muss das dann vergütet werden, kann es ja auch weil das Speicherkapazität ist die den EE sehr nützt und die sonst auch die Netzbetreiber/Stromanbieter ordentlich etwas kosten würde.
@ Themse
Ein E-Auto wie der Sion , was auch dann eine Steckdose bereitstellt ist schon ein großer Schritt in die richtige Richtung. Die Steckdose ist aber zunächst mal nicht netzparallel zu betreiben sondern als Insel. Ich weiß nicht ob der Sion dann auch netzparallel laufen kann, durchaus denkbar, dann wäre er schon sehr dicht an V2G.
Wenn ein Auto als Inselwechselrichter läuft braucht man einen Umschalter der das normale Netz von den gewünschten Verbrauchern abtrennt und auf die Speisung durch das Auto umschaltet sobald vom Auto Spannung anliegt. Die Umschaltung und Rückschaltung kann nahezu unterbrechungsfrei, also mit Umschaltzeiten deutlich unter 20ms funktionieren,machen die heutigen USV ( Unterbrechungsfreie Stromversorgungen) ja auch schon so, so dass normale Geräte im Haus das nicht merken.
Generell ist der geplante Weg beim Sion der richtige um sowas kostengünstig hinzubekommen. Also ein bidirektionales Ladegerät ins Auto einzubauen was schon eine ausgehende AC-Schnittstelle bietet. Das geht in größeren Serien durchaus für ein paar Hundert Euro. Der Weg über CCS oder Chademo ist nach meiner Meinung zu umständlich und zu teuer. Hier wird ja der teure und für diesen Zweck auch zu groß dimensionierte DC-Stecker und noch eine externe Box mit Wechselrichter etc. benötigt.


VG:

Klaus
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Ja ! Das ist nicht gut !
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