Zahlungs- bzw. Spendenmoral an den CF Ladesäulen

Re: Zahlungs- bzw. Spendenmoral an den CF Ladesäulen

TeeKay
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Machen wir es kurz: 200 Euro pro Monat heißt 800kWh pro Monat. Soviel haben selbst die bestgenutzten Säulen im Berliner Zentrum nicht, die täglich von Carsharern und Privatfahrzeugen frequentiert werden. Es ist nahezu ausgeschlossen, dass ein kleines Dorf im Nirgendwo auf mehr als 800kWh im Monat kommt, für die niemand Stromspenden hinterlässt. Die CF-Box ist also günstiger als das EWE-Angebot.

Sie können den Strom ja gern verschenken, wenn sie keine Spenden annehmen dürfen. Ist immer noch günstiger als das EWE-Angebot.

Abgesehen davon wüsste ich nicht, was gegen Barspenden spricht. Bei einer Parkuhr gibts auch keinen Beleg. Da steckt man das Geld rein und alle zwei Wochen kommt jemand und leert den Geldsack aus.
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Re: Zahlungs- bzw. Spendenmoral an den CF Ladesäulen

Cooper
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EVduck hat geschrieben:Wenn die Gemeinde (Verwaltung und Politik) clever sind, machen sie es wie folgt, ist auch das preiswerteste:
  1. sie suchen einen guten (gemeindeeigenen) Standort
  2. sie rüsten den Standort mit einem Stromanschluss >= 63A aus
  3. sie stellen das ganze 'den Bürgern[1]' zur Verfügung (incl. Strom), die darauf dann eine CF Station aufbauen
  4. Die (Strom-)kosten buchen sie unter 'Tourismusförderung' oder 'Wirtschaftsförderung'
[1] Die Bürger können ein Verein, eine wie auch immer geartete Initiative oder sogar Einzelpersonen sein, rechtlich ist das kein Problem
Hallo EVduck,

gibt es dafür Beispiele?
Ich brauche Futter für meine Standortakquise.
Danke.

Gruss

Re: Zahlungs- bzw. Spendenmoral an den CF Ladesäulen

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Danke für die Anregung EVduck,

ich sehe es wie Fremont.
ab 07/2019 Hyundai Ioniq Premium
07/2015 - 07/2019 ZOE Intens 06/2013
8,235 KwP PV Anlage mit 8 KW Sonnenbatteriespeicher und 22 KW Typ2 Ladebox.
Elektromobiltät Nord: www.emnev.de

Re: Zahlungs- bzw. Spendenmoral an den CF Ladesäulen

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Fremont hat geschrieben:gibt es dafür Beispiele?
Ich brauche Futter für meine Standortakquise.
Für 'ne Ladestation habe ich persönlich kein Beispiel... Aber für diverse andere Dinge: Sportplätze, Festplätze, Plätze für Bürgerinitiativen, Werbeschildhalter für Unternehmen in Industriegebieten (mit und ohne Beleuchtung), etc.
Es ist immer eine Frage der Kreativität der Beteiligten, der Kassenlage der Gemeinde und dem Bürgerwillen.

Edit:Zitat repariert...
Zuletzt geändert von EVduck am Di 3. Nov 2015, 14:00, insgesamt 2-mal geändert.
eMobilität: Wer will findet Wege, wer nicht will, der findet Gründe
eFahrzeuge: Zoe Intens perlweiß 125.000km; Zoe Limited Titanium 1.000km

Re: Zahlungs- bzw. Spendenmoral an den CF Ladesäulen

TeeKay
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Fremont hat geschrieben:gibt es dafür Beispiele?
Ich brauche Futter für meine Standortakquise.
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... e-28/9910/
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... se-1/4772/
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... latz/4773/
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... se-4/4771/
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... e-15/4774/

Bei 1 und 3 wurde wohl auch die Wallbox/Säule von der Gemeinde gekauft. Bei 2 kam die DSK von einem privaten Spender. Bei 4 und 5 wurde die Wallbox vom Bund gesponsert, Strom und Installation übernahm die Gemeinde und von den Startentgelten für die ETour 2014 floss wohl auch etwas Geld in die Installation.

Allein 5 gemein ist: Der Strom wird nicht abgerechnet, sondern verschenkt. Sie profitieren davon indirekt durch höhere Steuereinnahmen. So kommen in Trebbin regelmäßig Elektroautofahrer aus Berlin und der ganzen Republik zusammen, wenn es um EV-Treffen geht. Sie nutzen dabei die örtliche Gastronomie und Hotellerie. Beelitz wird auf der Durchreise von und nach Süden gern für einen kurzen Zwischenstopp genutzt. Es liegt an der parallel zur Autobahn verlaufenden Bundesstraße und bietet neben der Wallbox zahlreiche gastronomische Angebote. Und in Teltow trafen sich nach der ETour 2014 die meisten Teilnehmer und bescherten dem Restaurant bei der Wallbox einen guten Tagesumsatz.

Man darf nicht erwarten, dass eine an die Wand geschraubte Wallbox automatisch einen Tourismusboom auslösen wird. Bei einer gut gelegenen 43kW-Box ist das noch am wahrscheinlichsten. Bei allen anderen gehört mehr dazu. Am besten gelingt das, wenn wie in Teltow oder Trebbin engagierte Elektromobilisten vor Ort sind, die mit Events für Kundschaft im Ort sorgen.

Man darf auch keine centgenaue Gewinn- und Verlustrechnung erwarten. Die Kosten sind centgenau sichtbar, die Erträge nicht - so wie bei der örtlichen Tourismusinformation. Die Erträge kommen über Umwegen - im Falle Trebbins über Gewerbesteuereinnahmen der Gastronomie und Hotellerie. Vielleicht 20 mehr Gäste im Jahr klingen nicht nach viel. In einem Hotel, was aber ohnehin selten ausgebucht ist und mehr oder weniger abgeschieden am Dorfrand mitten in der Pampa liegt, machen 20 mehr Gäste aber eben auch 2.000 Euro Deckungsbeitrag aus. Bei kleinen Hotels können die den Unterschied zwischen "Weitermachen" und "Aufgeben" ausmachen.

Viele Gemeinden haben keine Alleinstellungsmerkmale. Eine Ladesäule, insbesondere eine günstig realisierte CF-Box, schaffen solche Alleinstellungsmerkmale. Während Villabacho noch überlegt, wie sie den Niedergang aufhalten können, hat Villariba seit 10 Jahren eine Elektromobilitäts-Strategie und zieht seit Jahren wachsende Besucherzahlen an.

Schau dir mal auf der Karte bei GoingElectric Trebbin und das ein paar Kilometer weiter südlich gelegene Luckenwalde an. Der Unterschied ist frappierend. Hätte Trebbin mit ihrer ersten Lademöglichkeit nicht gute Erfahrungen gemacht, wären nicht 2, 3, 4 und bald 5 hinzugekommen. Derweil fragt sich Luckenwalde, warum grad das letzte Restaurant schließen musste.

Kontaktiere doch mal JeanSho, der ist freiwilliger Elektromobilitätsbeauftragter von Trebbin. Er ist es auch, der bei einem EV-Event in Berlin im Forum gleich anbietet, Hotelzimmer, Abendbespaßung und Lademöglichkeiten in Trebbin zu organisieren. Ginge nicht, wenn man da nirgends laden könnte.

Re: Zahlungs- bzw. Spendenmoral an den CF Ladesäulen

rolandk
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Ansonsten kann es auch sinnvoll sein, wenn die Wirtschaftsförderung der Gemeinde/des Kreises sich der Problematik annimmt und Gewerbetreibende animieren kann. So ist es z.B. in Sahlenburg (Cuxhaven) gelaufen.
Evtl. gibt es auch darüber Fördertöpfe die genutzt werden können. Und die KMU können einfach mit den Einnahmen arbeiten.

Ansonsten finde ich die Idee mit der Parkuhr übrigens klasse.Ob das nichts wäre? So 'ne alte klassische Parkuhr in die man einfach Geld einwerfen kann. Ob dabei eine Uhr mitlaufen muß, müßte man dann sehen.

Roland
Unterwegs mit: Zoe Q210 (mit 38 kWh, DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), Tesla Model S85 (Ladeflatrate), van Moof S3, Zoe R240 (DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), SAIC MG4 (Luxury, Saskia)

Re: Zahlungs- bzw. Spendenmoral an den CF Ladesäulen

Cooper
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Vielen Dank für eure Antworten!
Trebbin ist ein top Beispiel dafür, wie man es machen kann.

VG Fremont

Re: Zahlungs- bzw. Spendenmoral an den CF Ladesäulen

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  • Berndte
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Hallo,

ich könnte mich breit schlagen lassen den Versuch eine TNM-Box auf 43kW umzurüsten.
Aber das ganze ohne jede Garantie auf Erfolg! Vielleicht findet sich ein Sponsor, der mir das Equipment zur Verfügung stellt.
Ob und wie man das später mal einsetzt ist erst einmal dahin gestellt.

Es geht mir hier nur um den Reiz und das technisch machbare.
Ganz so einfach stelle ich mir das aber auch nicht vor, ich habe mittlerweile ne Menge kommerzielle Ladesäulen und Boxen obduziert... da sind aber auch Schweinereien drin... bei manchen kein Wunder, dass die ständig ausfallen!

Gruß Bernd
2014 - 2019: Renault Zoe Q210
2015 - 2020: Kangoo Maxi ZE
2019 - : Tesla Modell ≡ LR
2020 - : Renault Zoe ZE50 fullhouse
1500km kostenloses SuperCharging für Dich und mich, wenn Du diesen Link zur Bestellung (S/3/X/Y) nutzt:
https://ts.la/bernd30762
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