Erfahrungen beim Elektroautoverkauf

[stefan72]

Ich überlege mir beim nächsten Wechsel das Fahrzeug (Zoe) dem Händler zu übergeben da ich beim letzten Privatverkauf (Think City) einen erheblichen Aufwand mit einem unentschlossenen Interessenten hatte. Im Nachgang zu diesem Verkauf habe ich mir überlegt, ob es allenfalls sinnvoll gewesen wäre die Besichtigungen/Probefahrten anders zu organisieren.

Nun die Frage, wie sind da eure Erfahrung und Tips?
Bei EV's ist das Ganze evtl. ja noch etwas aufwendiger da nicht alle Erfahrung mit E-Autos haben.

Was denkt ihr zu folgenden Ideen bezgl. EV Privatverkauf?
- Freie Besichtigung, Angabe von Standort/Adresse
- Probefahrten nur, wenn der Käufer ernste Kaufabsichten hat und bereit ist, den Wagen tageweise gegen Entgelt zu testen (gegen Sicherheit). Rückerstattung des Betrages bei Kauf. So wäre auch das Thema Reichweite und einige andere Fragen überflüssig. Anfragenden die das Auto nur aus Neugier testen wollen, könnte so entgegengewirkt werden.
- Zusage nötig innert dreier Tage, Anzahlung auf Bankkonto, Rest bei Fahrzeugübergabe

Gibt es noch anderes das bei EVs beachtet werden sollte?
Je, nach Tips würde ich dann evtl. einen Privatverkauf nochmals ins Auge fassen

Warum machst du dir alles so kompliziert?

Wenn du einen E Wagen anbietest werden kaum Teppichhändler oder Trolle zum Ansehen kommen, sondern nur Ernsthaft interessierte.
Was heißt Tageweise testen? Probefahrt im Beisein des Besitzers und fertig. Ende.
Klar muss man etwas mehr aus dem Nähkästchen plaudern über seine Erfahrungen damit, aber das wars auch schon.
Ich habe privat schon mehr als 30 Autos verkauft.
Das einzigste was man machen sollte. Wenn ein Termin vereinbart ist und man selber dann noch etwas vorhat und der Interessent in angemessener Zeit nicht auf der Matte steht und es nicht schafft sich Telefonisch zu rühren, dann auch nicht warten. Damit kann man halbe Tage verbringen.

[Karl8901]

Tageweise Testen habe ich noch nie gehört. Akku Reichweite testen? Wieviele km soll der potentielle Interessent denn fahren? Dann kommen 10 Leute und Du hast 3500km mehr auf dem Tacho (im Sommer ). Die Versicherung wird sich auch freuen, wenn du Geld für "Probefahrten" nimmst. Vielleicht ist es dann eher eine Vermietung. Magst Du auch noch Ladekarten dazu geben?

[stefan72]

Danke für die Antwort. Nun, vielleicht hatte ich einfach etwas Pech. Muss jedoch dazu anfügen dass sicher die Hälfte der Anrufer das Auto entweder für den Export wollten, sehr unklare Vorstellungen von der Technik (E-Auto) hatten oder einfach mal eine Runde fahren wollten. Mit der Ausleihe hätte der Aufwand evtl. reduziert werden können. Gut möglich dass in einigen Jahren das Thema E-Auto durch ist und sich der Verkauf analog eines Verbrenners abwickeln lässt.

Tageweise testen: Das bietet sich vor allem dann an, wenn die Reichweite ein Thema ist. Muss allerdings versicherungstechnisch abgedeckt sein. In der Schweiz kein Problem da die meisten Versicherungen sowas abdecken. Mit aktuellen Modellen ist dies wohl kein Thema mehr.
Ist nicht meine Idee, aber ein EV Kollege hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht, wie er meinte. Bin da jedoch auch etwas skeptisch, daher meine Frage im Forum.

[eNico]

Deine schlechte Erfahrung liegt nicht am Elektroantrieb, sondern daran daß es ein Think war. Kaum jemand hat da praktische Erfahrung und durch die mangelnde Verbreitung ist auch kaum Wissen über die Haltbarkeit gegeben. Beim Verkauf eines Leafs oder einer Zoe würde ich davon ausgehen, daß der Interessent weiß, ob er eine Wärmepumpe benötigt und den SOH auslesen kann. Wenn diese ganzen gurndsätzlichen Infos schon in der Anzeige drin stehen, kommen auch keine blöden Fragen, Wenn trotzdem blöde Fragen kommen, dann hat sichs erledigt.

Bezüglich Zusage: Das Fahrzeug nicht reservieren lassen. Höchstens bei langer Anreise eines offensichtlich echten Interessenten oder schlechter eigener Verfügbarkeit zwecks Terminvereinbarung. First come, first serve!

[fascination-E]

Also beim E-Auto Verkauf ist sicher etwas mehr Kommunikation notwendig. Das ist bei LPG, CNG, oder irgendeinem andren alternativen Antrieb wahrscheinlich nicht anders. Die breite Masse steht bei dem Thema E-Mobilität ganz am Anfang und ist wenn überhaupt geprägt von der öffentlichen Berichterstattung. Und die ist -vorsichtig ausgedrückt- bekanntlich eher skeptisch. Deshalb sehe ich das wie die Vorredner, soviele Infos wie möglich in die Anzeige und diese nicht schönreden (z.B. realistische Reichweite Sommer/Winter statt NEFZ). Damit werden die wichtigsten Punkte schon abgedeckt.

Exportanfragen und "nur mal ne Runde fahren wollen" gibt es aus meiner Erfahrung auch bei Verbrennern. Bei Probefahrten würde ich als Privatmann immer mitfahren. Bestimmt gibt es viele anständige und aufrichtige Käufer/Interessenten. Aber ein schwarzes Schaf reicht, dass man mit richtigen Problemen konfrontiert wird (da ist der Blitzer oder ein Unfall nur der Anfang).

Längere Probefahrten (>1 Std.) würde ich nur der Familie, guten Freunden und vielleicht einigen Arbeitskollegen anbieten.

Generell finde ich es gut, dass Du Dir im Vorfeld Gedanken machst wie der Verkauf laufen soll, so kannst Du vorher festlegen, auf was Du Dich einlassen möchtest oder eben nicht. Wenn man dann im persönlichen Gespräch doch ein sehr gutes Gefühl hat, kann man ja immer noch spontan dem Interessenten entgegenkommen.

[stefan72]

Ich danke euch sehr für eure Einschätzung und die hilfreichen Tips. Sicher ist vieles gleich wie beim Verbrenner, aber ist gibt doch ein paar Punkte die es bei EVs je nach Modell zu berücksichtigen gilt. Ich denke ich habe nun die wichtigen Punkte zusammen um nochmals einen Privatverkauf zu wagen.