Akku Upgrade DIY

[cerna007]

Hi zämme

Ich hätte aktuell die Möglichkeit Sony VC7 (3500mAh) in grössere Anzahl zu äusserst attraktiven Konditionen zu besorgen (>1.5 Euro / Stück - ist das ein guter Preis?)
So könnte man ein Batterie-Pack zu ca. 42 kWh mit weniger als 3300 Cellen realisieren... dabei wäre die Batterie auch noch um einiges leichter (in der selben Bauform). Das für ca. 4500 Euro - Preis jedoch nur für die Zellen.
Es würde sogar bis 5044 Zellen gehen (67 kWh) entsprechend teurer.
Wie auch immer. Da hört aber leider mein Knowhow fast schon auf. Die 97 3.7 Volt à 105 Ah grosse Pakete könnte ich noch zusammensetzen oder löten (resp. was auch immer erforderlich sein wird), aber beim BMS, Cooling / Heating hört es definitiv auf (resp. nicht ohne Fachleitung).
Zudem ab dieser Batteriegrösse wäre wahrscheinlich ein Umstieg auf mind. 22kW Ladeleistung oder mehr sinnvoll - ebenfalls kein Plan davon.

Könnte man (wir) hierbei vielleicht Interessengemeinschaften bilden und mehrere Batteriepacks gleichzeitig zu bauen?
Ich kann dazu Informatik, 3D-Printing / Modelling bis 500 x 500 x 500mm, sowie angelernte Fleissarbeit beitragen.

Ebenfalls habe ich aktuell noch keine Ahnung davon, wie weit die im Original-Akku-Pack vorhandene Strukturen weiterhin gebraucht / neu integriert werden können? Müsste man hierzu alles neu beschaffen oder können Balancer, usw.. übernommen werden?

Kann die vorhandene 500e Boardelektronik mit einer solchen Batterie problemlos umgehen? (eigentlich bleibt alles beim alten, lediglich die Spannung wird - hoffentlich - langsamer fallen)

Heimatort: Nordostschweiz / Bodenseeregion.

Interesse? Träumerei? (un)Realistisch? Vorschiften? Meldepflichten? (CH / EU - oder wo kein Kläger, ist kein...)
Greetings aus der Schweiz, Miklos

PS: Aha, fast vergessen: 100 m2 Werkraum (aber ohne Hebebühne) wäre vorhanden.

[AbRiNgOi]

Sommer 2016 gabs zu dieser Zelle die ersten Berichte im pushevs:
https://pushevs.com/2016/08/28/sony-wil ... -business/

Das Problem, der e500 hat die SBLimotiv Batterie drinnen, SB_LiMotive, also die Samsung/BOSCH Batterie, und die ist mit Prismatischen Zellen ausgestattet. Die Sony VC7 ist aber eine Rundzelle, vom Format die alte Tesla Zelle, also 18650.
Neben Tesla verwendet nur Kreisl diese Zelle, und das Kühlen dieser Zellen ist eine einzige Wissenschaft, die beherrscht man nicht so einfach.
Wenn Du eine andere Anzahl von Zellen verwendest, musst Du das gesamte BMS neu aufbauen, weil jede einzelne Zelle überwacht ist. Das BOSCH BMS hat nur genau so viele Messeingänge für die Zellspannung wie Zellen vorhanden sind. Weil wenn nur eine einzige Zelle die untere oder obere Zellspannung überschreitet, bum, deine Garage nur mehr in den GEschichtsbüchern zu finden, dasgleiche gilt für die überschreitung der kritischen Batterietemperatur aber auch beim Überschreiten des Lade oder Entladestromes. Das Ding beantwortet Dir Deine Fehler in diesen Parametern sehr direkt mit einem wunderschönen Feuerwerk. Eine Zelle fängt an, beginnt den flotten Feuerwerkreigen. Da hat es dazu mal einen brennenden Tesla gegeben, der minutenlang eine Zelle nach der anderen abgefeuert hat. Und das Thema 400V Gleichspannung und die Tödliche Gefahr die da auf Dich wartet.. Da geht es um Arbeiten unter SPannung, du kannst die Zelle ja nicht Spannungsfrei schalten, ein Thema für Vollprofis im Kettenanzug und in der Explosionskammer. Kein Witz, die Batterien werden nicht einfach nur in der Grage zusammengeschraubt.

Ein guter Rat von mir: lass die Finger davon.

[cerna007]

Hi AbRiNgOi (phuh, das war schwierig)

Wenn man doch 30 x 18650 paralell schaltet, das ist noch keine Raketenwissenschaft.
Da hat man am Ende ein Pack von (nominal) 3.7 Volt à 105 Ah (bei 3500mAh Akkus)
Da Paralellschaltung, haben alle Zellen in diesem Block gezwungener weise dieselbe Spannung und kein Balancer notwendig.
Bisher sehe ich noch nichts gefährliches.

Erst wenn 97 davon in Serie gehen (nominal 358 Volt), braucht es Knowhow... im unserem 500e Bateriepack sieht es auch nicht gross anders aus...

Anderseits habe ich 3 drei Kinder und möchte ich noch paar Jährchen leben

Deshalb auch die Frage nach einer Fachleitung.
Greetings und Danke für deine Antwort, Miklos

[bm3]

Die Zelle ist noch ziemlich neu auf dem Markt, ca. seit einem Jahr. Wenn man die an einem BMS betreibt und nicht mehr als 1C Dauerlast abverlangt sollte das damit in Ordnung gehen. Bei Parallelschaltung sollte jede Zelle dabei an einen gemeinsamen Powerbus mit Sicherungsdraht angebunden werden. Sony hat bei den kleinen Zellen einen guten Ruf, manche sind sogar intern gegen zu hohe Ströme abgesichert. Allerdings, mit dem Bestreben immer mehr Kapazität rauszuholen werden die anderen Zellparameter eher schlechter, d.h. beispielsweise der Innenwiderstand. Sie erwärmen sich stärker bei hohen Entladeströmen.


VG:

Klaus

[AbRiNgOi]

Ich kenne im Prinzip nur Parallelschaltungen mit weit aus weniger parallelen Zellen. Bei einer so hohen Anzahl von parallelen Zellen muss man unbedingt die Ströme der einzelnen Zellen messen, weil im Gegensatz zur Serienschaltung ist zwar die Spannung dann immer gleich, aber eben nicht der Strom je Zelle. Dieser teilt sich immer nach aktuellen Innenwiderstand auf. Und die Zelle mit dem geringsten Innenwiderstand wird am schnellsten geladen. Die Spannung kann aber nicht steigen, weil es ja eine Parallelschaltung ist. Dadurch steigt die Innere Spannung der Zelle mit geringerem Innenwiderstand an, sodass der Strom wieder in die anderen Zellen fließt. Aber dann passiert es: Du schaltest die Ladung ab. Wenn nun zwei Zellen parallel geschallten sind, addiert sich der Innenwiederstand der beiden und der Ausgleichstrom der beiden Zellen sorgt für Erwärmung. Wenn aber viele Zellen mit geringerer Spannung parallel gegen die eine Zelle die wegen dem zu niedrigen Innenwiderstand zu hoch geladenen Zelle wirken, ist das wie ein Kurzschluss.
Wie gesagt, normalerweise schließt man nicht so viele Zellen zusammen.

Nachtrag: wie bm3 gerade schrub wäre ein Sicherungsdraht natürlich auch ok, die Frage ist nur, dann ist es zwar sicher, aber wie stabil ist es dann....

[bm3]

Das ist ja inzwischen nichts Neues mehr, es gibt schon viele DIY-Heimspeicher etc. nach diesem Prinzip. Manche sogar mit gebrauchten Zellen aufgebaut. Das Parallelschalten geht schon, so wie beschrieben. Einzelströme misst da niemand. Mit großen, beispielsweise prismatischen Zellen kann man sich allerdings viel Montagearbeit ersparen. Die kleinen Rundzellen erlauben allerdings eine hohe Energiedichte des Akkus.

[AbRiNgOi]

Das ist ja inzwischen nichts Neues mehr, es gibt schon viele DIY-Heimspeicher etc. nach diesem Prinzip. Manche sogar mit gebrauchten Zellen aufgebaut. Das Parallelschalten geht schon, so wie beschrieben. Einzelströme misst da niemand.

Wer schließt im Heimspeicher mehr als 30 Zellen parallel und legt die auch noch so aus, das der Ladestrom 1 - 2C erreichen kann, welcher beim Abstecken des Ladekabels von einer zur nächsten Millisekunde auf 0A geht?

[bm3]

Da musst du nur mal hier im Forum suchen oder auch im PV-Forum... Es wurden schon viele dieser DIY-Projekte vorgestellt.
Auf 30 oder mehr Zellen parallel lege mich jetzt bitte nicht fest, die Anzahl ist aber eigentlich irrelevant solange jede Zelle gegen Überstrom abgesichert ist.Ich meinte auch eigentlich sich bei den Entladeströmen auf 1C Dauerstrom zu beschränken.Die Ladeströme sind meist noch deutlich niedriger.

[cerna007]

Hi no'mal

Ja, gemeint war es so, dass die einzelne Zellen zu "Backbone" jeweils mit einem Sicherungsdraht (8A?) verbunden wären. Somit wäre aber natürlich auch der höchstmögliche Ladestrom begrenzt.
So wäre es z.B. möglich: Youtube ab ca. 0:40
Oder ist das eine zu amerikanische und somit keine Europa-taugliche Lösung?
Er hat nach gut 3 Jahren Kontrollmessungen gemacht und sah das Pack noch 1a aus. (auch ohne Heizung oder Kühlung)

[Kim]

Das Projekt klingt super spannend!
Sowas habe ich im Kopf auch schon duzende Male durchphantasiert. Allerdings fehlt es bei mir an Infrastruktur und Stutz.
Basiswissen, Geschick und Zeit habe ich dagegen fast massig

Wenn Du das angehst, dann guck ich gerne mal vorbei und unterstütze Dich ein paar Stunden beim Löten.
Ausserdem hab ich ca. 20-30 Ladegeräte für LiIo/LiPo/LiFePo um z.B. den Ladezustand einzelner Zellen vor deren Paralellisierung anzupassen.
Im Gegenzug würde ich gerne 40-50 Zellen zum günstigen Preis mitbestellen.....

Grüsse aus Winti