Alltags- und Urlaubserfahrungen mit einer Zero DS 2015

Alltags- und Urlaubserfahrungen mit einer Zero DS 2015

Gerry-S
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Hallo Zusammen,
meine DS (Vorführer mit 1000 km) habe ich am 23.05.2016 zugelassen. Aktueller km-Stand am 26.09.2016: 8900 km,
davon 2500 km im Urlaub (Südtirol und Idro-/Gardasee) der Rest sind Fahrten zur Arbeitsstelle und zurück (min. 90 km pro Tag) und kleine Halbtagestouren am Wochenende. Dabei reize ich immer wieder die Reichweite aus.

Im Alltag nutze ich die Wendigkeit und die Möglichkeit sich sehr gelassen durch den Kolonnenverkehr der Großstadt zu "mogeln". Ich fahre die Route nun schon seit Jahren mit dem Motorrad, bis vor kurzem mit meiner Honda Crosstourer mit kupplungshandschonendem DCT-Getriebe - aber mit der Zero geht es noch eine Stufe entspannter. Dies liegt hauptsächlich an dem noch feiner dosierbaren "Gas", das verhagelt einem selbst beim Rollen nahe dem Stillstand nicht die "Linie".

Im Urlaub habe ich die DS dann noch aus einer ganz anderen Perspektive "kennengelernt". Mein erstes Basislager war ein Campingplatz in Lana bei Meran. Von dort unternahm ich Halbtagestouren, z.B. die schnelle Runde über das Penser Joch und den Jaufenpass, aber auch tlw. Wirtschaftswege bis hoch auf die Bergstation von Meran 2000, durch das Val di Duron bis zur Seisser-Alm, das Martelltal und das Ultental jeweils bis zum Ende der Strasse und als krönenden Abschluss die insgesamt 180 km durchs Vinschgau mit Fahrt bis auf das Stilfser Joch (rechtzeitig zum Sonnenaufgang war ich oben) und zurück mit einer Akkuladung.

Rund um den Idrosee (Basislager 2) stand u.a. der Manivapass und der Passo Croce Domini inkl. der Fahrt bis auf die Festung Cima Ora sowie die Fahrt zum Gardasee, über Wanderwege auf den Monte Baldo bis zum Rifugo Fiori del Baldo und die Festung di Naole auf dem Programm.

Erkenntnis:
Mit diesem Motorrad sind auf Grund des Konzepts Touren abseits der normalen Strassen möglich, die man mit einem Verbrenner besser nicht macht. Nicht weil man mit solchen Bikes dort nicht hinkommen würde, sondern sich den Unmut der Wanderer und Radfahrer zuziehen würde. Wenn man jedoch mit einer Zero gemütlich die Wander- und/oder Radpiste dahin"zuckelt", dabei keinen nennenswerten Staub aufwirbelt, dem anderen nicht in die Linie fährt, keine Geräusche und Abgase emittiert und die wandernden Zeitgenossen aus dem offenen Jethelm freundlich grüsst, erfährt man üblicherweise Staunen, Neugier und anerkennendes Lächeln.
Und es gibt noch einen Aspekt, der eher fahrerisch von Belang ist: Das ggü. einem Verbrenner viel feiner dosierbare Drehmoment der Zero ermöglicht auch einem weniger geübten Fahrer das Befahren von kniffligen, trailähnlichen Passagen.
Nur eines sollte man beachten: Wer hinauffährt muss irgendwann auch wieder runter. Und hier kommt das nicht ganz vernachlässigbare Gewicht der DS ins Spiel: Ohne Fahrer und Gepäck immerhin 187 kg! Um dieses Gewicht plus Fahrer auch bergab (z.B. auf losem Schotter) sicher bremsen zu können, braucht es vor allem Traktion der Reifen - dazu mehr unter...

Reifen:
Vor dem Urlaub habe ich von den serienmässigen Pirelli MT60 auf geländetauglichere Reifen Heidenau K60 umbereift.
Dies hat sich erwartungsgemäss über diverse Schotterpässe und diversen Single Trails als gute Wahl erwiesen, vor allem in Kombination mit reduzierten Luftdruck (vorne 1,1 bar / hinten 1,3 bar). Da ich unterwegs nur einen genauen Luftdruckprüfer, aber keine Luftpumpe dabei hatte, musste ich nach dem kontrollierten Luftablassen vor diesen Strecken nachfolgend zwangsläufig auch so manchen Kilometer mit dem geringen Druck auf geteerten Straßen zurücklegen. Bei moderatem Tempo (bis 80 km/h) sowohl geradeaus als auch in Schräglage aber kein Problem.
Allerdings ist auch bei normalem Luftdruck (2,2 bar vorne / 2,4 bar hinten) durch die größere Walkarbeit der Reifen der Verbrauch etwas höher (Schätzung +10%). Und bei größerer Schräglage ist die Rückmeldung etwas gewöhnungsbedürftig, dieser Effekt reduziert sich nach einer Einlaufzeit von etwa 500 km jedoch spürbar. Trotzdem werde ich als nächstes auch einmal einen reinen Straßenreifen (Pirelli Scorpion Trail II) aufziehen.
Dateianhänge
DSC02463-2000.jpg
Sonnenaufgang am Stilfser Joch
DSC02469-2000.jpg
Stilfser Joch Nordrampe im Morgenlicht
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Gardasee vom Monte Baldo Massiv
Zuletzt geändert von Gerry-S am Di 27. Sep 2016, 22:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Alltags- und Urlaubserfahrungen mit einer Zero DS 2015

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Schön, dass auch mal wieder was Positives zur Zero gepostet wird. Danke für Deinen Bericht.
Das mit dem Staunen leisen Fahren bekomme ich auch mit. Im Stau, an Ampelstopps und in Wohngebieten.
Ich bin inzwischen auch über 3000 km meist auf dem Arbeitsweg unterwegs. Einfach cool! :D
Grüße,
UW4E
Mit dem Elektromotorrad nach Island - Juni 2018:
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Zero SR 2018 (Davor S 2015 mit 72.000 km von Juli 2016 bis Februar '22)

Re: Alltags- und Urlaubserfahrungen mit einer Zero DS 2015

wasserkocher
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Schöne Bilder. Ich war vorletzte Woche auch dort mit dem Motorrad unterwegs, insgesamt 2.100 km (mit An- und Abreise) in 5 Tagen. Wie machst du das mit dem Nachladen, reicht da z.B. eine ausgedehnte Mittagspause? Und wie hast du die Anreise gestaltet (waren bei mir gut 600km)?
ZOE Q210 seit 28.05.2013. R240 seit 22.07.2016. Model 3 seit 05.12.2022. EcoUp (CNG) seit 31.08.2017.

Re: Alltags- und Urlaubserfahrungen mit einer Zero DS 2015

Gerry-S
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wasserkocher hat geschrieben:Schöne Bilder. Ich war vorletzte Woche auch dort mit dem Motorrad unterwegs, insgesamt 2.100 km (mit An- und Abreise) in 5 Tagen. Wie machst du das mit dem Nachladen, reicht da z.B. eine ausgedehnte Mittagspause? Und wie hast du die Anreise gestaltet (waren bei mir gut 600km)?
Nun - die (Halb-)Tages-Touren waren alle so ausgeklügelt, dass die Strecken ohne Nachladen zu bewältigen waren.
Ich habe ja auch nur diesen lahmen Standardlader an Bord (mehr als das Kabel dafür wollte ich auch nicht mitnehmen).
Bei 2 von 14 Touren zeichnete sich auf Grund spontaner Routenänderungen schon rel. früh Nachladebedarf ab - da machte ich eben eine ausgedehntere Mittags-/Kaffeepause und erhöhte die Kapazität in 1,5 h um etwa 15%. Strom zapfen ging bei den angefragten Wirtsleuten ganz problemlos, einer hat mir sogar schnell eine Verlängerungsleitung organisiert. Und ansonsten gilt - zusammen mit der Info vom Navi - immer schön "mitrechnen" und die "Gas"-hand ggf. etwas zügeln.

Ja, die An- und Rückreise ins Zielgebiet - mit dem Kauf der Zero war die Systemlösung noch nicht abgeschlossen.
Schon länger machte ich mir Gedanken den jährlichen Familienurlaub und das Motorradfahren besser zu verbinden.
Die Zero mit Ihrem zeitlich eingeschränkten Aktionsradius hat die Kreativität noch etwas gesteigert... Letztlich habe ich mir einen besonderen Anhänger zugelegt, der u.a. zum Motorradtransport, aber nicht nur dazu, taugt - siehe Bilder... ;)
Kam insbesondere bei meiner Familie gut an.
Dateianhänge
DSC02556-2000.jpg
DSC02483-2000.jpg

Re: Alltags- und Urlaubserfahrungen mit einer Zero DS 2015

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Wunderbare Bilder und ein sehr schöner Erfahrungsbericht!
Danke für die vielen Infos - als Motorradanfänger finde ich solche Berichte immer wieder motivierend.

Gruß
Christian
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