Kaufberatung bei vielen Händlern mangelhaft

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Re: Kaufberatung bei vielen Händlern mangelhaft

Ludego
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Also von den Erfahrungen die ich im Vorfeld als Vorbereitung für ludego gemacht hab, komme ich zu folgenden Ranking, einmal nach Beratung und einmal nach Verkaufswille. Ohne Tesla weil ich hier noch nie etwas anderes als ein Elektroauto bekommen habe. Unsere Plattform habe ich auch mal raus genommen, weil es ja schon als servicetechnische Meisterleistung gilt auf eine Mail zu antworten und wir haben ja alle Fahrzeuge im Angebot, also bieten wir auch Beratung für alle Elektroautos, was bei den einzelnen Marken doch dann schon Zuviel verlangt wäre.

Beratung:
1. BMW, das i-Genius System hat schon seinen Zweck erfüllt.
2. Nissan, war nicht viel schlechter als BMW, auch hier gibt es Kontrollen von oben.
3. Smart / Renault hier war es sehr gemischt, manchmal sehr gut manchmal sehr schlecht. Hier liegt es glaube ich vorallem an der Menge schon verkaufter Elektroautos.
4. PSA auch hier sehr gemischt leider ohne die Topverkaufer wie bei Renault deshalb etwas darunter.
5. Hyundai nur knapp vor VW weil es für Hyndai das erste Elektroautos ist, während bei VW die Verkäufer schon mehr Erfahrung haben sollten.
6. VW, auch hier sehr gemischte Erfahrungen, aber man merkt zurzeit sehr den Druck der Händler ihre Diesel vom Hof zu bekommen.
7. Kia ist nur deshalb vor Mercedes weil ich hier wenigstens einen Händler kenne der den Soul mit Herzblut verkauft.
8. Mercedes, das finden einen Wagens sowie eines Verkäufers gestalten sich beides als höchst zeitaufwändig.

Die Kategorie Verkaufswille habe ich noch eingefügt weil nur weil mich ein Händler gut berät, heißt es noch lange nicht, das er auch verkaufen möchte.

1. Smart, hier habe ich eigentlich immer den Verkaufswillen gesehen, gibt aber auch kaum Möglichkeiten des Händlers etwas anderes zu verkaufen.
2. Nissan, auch hier Top, aber die Versuchung doch noch einen SUV zu verkaufen ist größer als bei Smart.
3. Renault auch wenn der Händler mal keine Ahnung hatte, verkaufen wollte er immer.
4. BMW/PSA hier etwas schlechter, liegt vorallem an der Preis Politik des Herstellers, die Autos sind da, aber werden eher nebensächlich Verkauft.
5. VW wer einen e-Golf wollte hat ihn dort auch immer bekommen.
6. Hyundai, auch hier ist Elektromobilität zu neu vermutlich das man sich noch nicht ganz daran gewöhnt hat diese auch zu verkaufen.
7. Kia/Mercedes ein Trauerspiel das Restliche Fahrzeugangebot ist einfach zu verlockend als das man hier einen Kunden an ein Elektroauto verlieren will.

Kommen wir zum Gesamtbild:
1. ist ganz klar Nissan, hier merkt man die regelmäßigen Test durch Nissan bei den Händlern.
2.Smart, auch hier ein stabiles gesamt Bild.
3. Renault hier gab es ein gutes Ergebnis, aber starke Schwankungen zwischen den Händler war recht groß, vorallem da Renault nicht erst seit gestern Elektroautos im Sortiment hat.
4. BMW es gab zwar immer top Beratung, aber hier gibt es gerade im Hybrid Bereich noch Möglichkeiten dem Kunden was anderes anzudrehen.
5. PSA, weniger Beratung als bei BMW aber trotzdem noch über dem Durchschnitt.
6. VW Könnte besser sein, ich vermute aber je mehr Diesel noch verkauft werden müssen desto schlechter wir die Elektroauto Beratung.
7. Hyundai etwas besser als Kia, sehr Verkäufer abhängig, aber auch durch den IONIQ und dessen Nachfrage kommt es hier eher zu einer Verbesserung.
8. Kia Leider sehr stiefmütterlich gegen über dem Soul, obwohl das Auto das nicht verdient hat.
9. Mercedes, aber hier muss der Verkäufer sich auch bis 2019 nicht mehr mit Elektroautokunden herum ärgern. Danach werden wir vermutlich ein Genius System wie bei BMW sehen.

Soweit zu meiner Erfahrung, bin gespannt wie euer Ranking aussehen würde. Bin auch gespannt wie ihr unsere Beratung bewerten würdet.
Gruß Dennis von Ludego
Ludego - Elektromobilität einfach gemacht
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Re: Kaufberatung bei vielen Händlern mangelhaft

ChristianF
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Oh, ein sehr schönes Thema.

Die mit Abstand schlechteste Beratung zum Thema e-Mobilität hatte ich bei Hyundai, hier wollte mich der Händler am liebsten sofort loswerden. Widerwillig wurde uns ein vor Ort in einer Ecke versteckter Ioniq Hybrid aufgeschlossen, nachdem erstmal länger der Schlüssel gesucht werden musste. Der Wagen hatte bereits etwa 1000km auf der Uhr, sollte aber dem Schild nach trotzdem zum Neupreis verkauft werden. Insgesamt hatten wir eher das Gefühl, ein Störfaktor zu sein und waren nach 10min wieder weg.

Die Krönung gab es bei einem VW Händler einer größeren Hamburger Kette: warum ich denn ein E-Auto wolle, man könne mir tolle Angebote für Benziner oder sauberer Euro6 Dieselfahrzeuge machen, mit 0% Finanzierung. So schnell war ich noch nie aus nem Autohaus raus.
Anderer VW Händler: "ja gar kein Problem. Ich suche Ihnen da passende Autos raus." Zwei Stunden später habe ich drei Mails mit Angeboten zum Golf GTE und E-Golf. Probefahrt? Ja, er würde einen Wagen blocken, aufgrund des großen Interesses Vorlaufzeit von etwa 10 Tagen, da sich mehrere Händler einen Vorführer teilen. Täte ihm leid, er hätte bereits bei der GF angeregt dass man einen eigenen Vorführer zuläßt, hier gäbe es aber noch Diskussionen mit Wolfsburg.

Bei Mitsubishi war es dem Verkäufer offenbar völlig egal, ob der gewünschte Outlander ein PHEV oder nicht ist. Das Thema Elektro war kein wirklicher Gegenstand des Gesprächs. Eine Probefahrt wurde aber sofort ermöglicht, auch über Nacht. Bis heute liebäugle ich immernoch mit dem Outi ;) Ich habe übrigens drei Mitsubishi Händler angefragt, alle haben schnell geantwortet und hätten mir eine Probefahrt innerhalb einer Woche ermöglicht. Fand ich gut.

Schön war auch, dass wir kürzlich in einem Einkaufszentrum an einer VW Präsentation vorbei kamen, wo auch ein E-Golf stand. Der Verkäufer hat sich Zeit genommen und viel zum Fahrzeug erklärt, blieb aber merkwürdigerweise fast ausschließlich bei generellen Themen wie zB dem Active Info Display, dem Radio, dem Platzangebot, den Ausstattungsmerkmalen usw., so als würde er einen normalen Golf verkaufen. E-relevante Themen gab es nur auf Nachfrage und dann auch nur halbherzig. Als dann noch von den guten Werten im NSDAP-Crashtest erzählt wurde, konnte ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen.

Sehr gut vom Gespräch war Kia, als es um dem Optima PHEV ging. Hier hat man gemerkt, dass der Verkäufer Ahnung hatte und wusste wovon er spricht. Auf jede Frage eine Antwort, nur bei den aufpreispflichtigen Farben hat er schnell ins Prospekt geschaut und wusste auch dann sofort Bescheid. Nach eigener Aussage ist er den Wagen einen Monat lang selbst gefahren, das merkt man dann auch wirklich. Probefahrt? Kein Problem.
Fairerweise muss man dazu sagen, dass es sich um den zweiten Kia Anlauf handelte. Ein anderes Autohaus kam hier weniger gut weg, auch hier war die ablehnende Haltung gegenüber E-Fahrzeugen zu spüren.

Bleibt festzuhalten: es gibt durchaus welche, die erkannt haben, was Sache ist. Und es gibt die ewig Gestrigen, die bei ihren Verbrennern bleiben wollen. Aber wie war das noch: wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Viele Grüße
Christian
Viele Grüße,
Christian

Seit 2017 elektrisch unterwegs: VW eUp 160 -> VW eGolf 300 -> Renault Zoe ZE50 -> Kona 39kWh -> Kona 64kWh
Überschussladung mit Leistungssteuerung an eigener PV-Anlage

Re: Kaufberatung bei vielen Händlern mangelhaft

Zoeteaser
  • Beiträge: 218
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Hallo Christian,

Vieles von dem, was Du schreibst, habe ich vor etwa zwei Jahren auch erfahren. Ich war ja der Threaderöffner dieses Themas. Gerade im Großraum Hamburg hat sich seitdem aber wohl auch Einiges getan. Es entstehen viele neue Ladesäulen und so langsam kommen auch die Händler dahinter, das E-Autofahrer auch nicht unbedingt die Ärmsten und Umweltfeindlichsten im Land sind und versprechen sich gute Geschäfte.
Auch hier in Bayern, wo wir allerdings auch immer noch Händler erleben, die lieber Verbrenner verkaufen, hat sich in den letzten zwei Jahren sehr viel getan. Was gute Händler mit Fachwissen und Engagement bewegen können, zeigen einige gute Beispiele in Südbayern und auch anderswo - wie richtig von Dir dargestellt.
Nichtsdestotrotz bleibt noch Vieles zu tun. Jammern hilft jedoch nicht, offene und fachlich fundierte Kritik an den Verkäufern, ggf. ein Brief an die Geschäftsleitung über das gute oder auch "verbesserungswürdige" Verkaufsgespräch hilft, denke ich. Ansonsten zu einem engagierten Händler gehen, das hat wohl nur Vorteile.

Beste Grüße,
Emil

Übrigens, "Klugscheißermodus an":

Das Zitat stammt sinngemäß von unserem Altkanzler Willy Brandt und heißt:
"Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit GEHEN!" Wie recht der Mann hatte, aber das meinte er wohl nicht nur auf die Politik bezogen.

"Klugscheißermodus aus", Danke und Nichts für Ungut.
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