Zeitverbrauch beim Fahren größerer Strecken

Zeitverbrauch beim Fahren größerer Strecken

wrzlpfrmft
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Hi,

typische Anfängerfragen: wie komme ich schneller ans Ziel: mit schneller fahren, auch wenn ich dafür öfter laden muss? Oder eher mit langsamer fahren.

Ich habe mir eine kleine Excel-Tabelle gebastelt, mit der man leicht einen Überblick bekommt worauf es ankommt. Bzw. wenn man die Ergebnisse sieht, dann leuchtet es einem völlig ein dass es so sein muss. :)

https://we.tl/BZ8z2jFnAX

Da ich noch fast keine großen Strecken gefahren bin, habe ich keine Erfahrungen, welche Verbrauchswerte so typisch sind. Wegen 0,5 kWh/100 km braucht ihr also nicht gleich über mich herfallen, ansonsten bin ich natürlich für echte Verbesserungsvorschläge dankbar.

Die linken Spalten (A:G) enthalten die eigentliche Berechnung. Die Spalten rechts (J:P) enthalten Planspiele mit unterschiedlichen Distanzen. Als Durchschnittsgeschwindigkeit habe ich 70, 80, 100 und 120 km/h gewählt.

Vermutlich ist der Verbrauch bei 120 km/h mit 24 kWh zu hoch.

Martin
i3 94 Ah non REX 2016-19
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Re: Zeitverbrauch beim Fahren größerer Strecken

wrzlpfrmft
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Ja dass ein bisserl Kritik kommt hätte ich ja jetzt schon erwartet/erhofft. Findet ihr sie denn brauchbar? Oder blickt ihr gar nicht durch? Würde mich nicht wundern, schließlich habe ich die Tabelle auf die Schnelle gebastelt.
i3 94 Ah non REX 2016-19
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Re: Zeitverbrauch beim Fahren größerer Strecken

rolandk
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Ich kalkuliere im Schnitt mit 1km pro Minute inkl. Ladung (bei 22kW).

Hat bei den bisherigen Strecken (insgesamt über 140.000 km) erstaunlich gut gepasst.

Beim i3 kommt es da sicher auch darauf an, welche Ladeinfrastruktur Du nutzen kannst. Wenn nur 3,6kW geladen werden kann, dann wir gemäßigtes fahren mehr bringen, als wenn ich schneller laden kann. Wenn Du mit Werten >40kW laden kannst, kann es tatsächlich günstiger sein, schneller zu fahren.

Roland
Unterwegs mit: Zoe Q210 (mit 38 kWh, DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), Tesla Model S85 (Ladeflatrate), van Moof S3, Zoe R240 (DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), SAIC MG4 (Luxury, Saskia)

Re: Zeitverbrauch beim Fahren größerer Strecken

v@13
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Die reine Durchschnittsgeschwindigkeit incl. Ladezeit hängt sehr stark von der Ladesäule ab. Ich hab so eine ähnliche Berechnung für den 30kW/h Leaf gemacht. Die beste Geschwindigkeit in Abhängigkeit der Ladesäule habe ich unten angegeben. Für andere Fahrzeuge wird sich das geringfügig ändern, aber nicht prinzipiell.

(alle Geschwindigkeiten GPS und nicht Tacho)
(7 Minuten An/Abfahrt zur Ladesäule mit einkalkuliert)
50kW: 109km/h
35kW: 104km/h
20kW: 94km/h
10kW: 86km/h

Im Sommer tendenziell ca. 1-2 km/h langsamer, im Winter eher 1-2 km/h schneller fahren.

Auf der anderen Seite verliert man mit 92km/h gegenüber 109 km/h bei einer reinen 50kW Ladeinfrastruktur nur 4% Durchschnittsgeschwindigkeit gewinnt aber 32% Reichweite, was sehr oft die bessere Wahl ist.

In Kürze: Alle Geschwindigkeiten von 90-130 unterscheiden sich in der Gesamt Betrachtung Durchschnittsgeschwindigkeit Langstrecke um maximal 5%. Dagegen ist die Reichweite bei Tempo 90 mehr als doppelt so hoch wie bei Tempo 130!!!

Die maximale erreichbare Durchschnittsgeschwindigkeit für die imaginäre unendliche Langstrecke sind ca. 70km/h.
... dauernd ist die Batterie voll, sie ist einfach viel zu klein, so viel kann ich gar nicht fahren. ;)

Re: Zeitverbrauch beim Fahren größerer Strecken

Schibulski
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Deine Excel Tabelle ist prinzipiell richtig, basiert aber meines Erachtens an ein paar Stellen auf optimistischen Annahmen.

1) Die Nenn-Kapazität der Batterie steht beim i3 zum Verfahren nicht zur Verfügung, Zelle B4 müsste bei der kleinen Batterie eher bei 18,5 liegen (MaxKapa).

2) Von diesem Wert lassen sich beim ersten Abschnitt der Tour tatsächlich vielleicht 90% verfahren, dann landet man bei 10% Rest (unter 7% kann man einen Rex nur ohne Benzin bekommen). Für den zweiten Fahrtabschnitt hat man effektiv nur noch 80% zur Verfügung (wenn in der Tabelle 90% angenommen wird)

3) Die Verfügbarkeit der schnellen Ladesäulen macht der Tabelle einen Strich durch die Rechnung. Oft kommt die nächste Ladesäule schon 20km vor der optimalen Entladungsmarke. Man startet die Ladung z.B. mit 25% Restkapazität. Dann geht zwar das Aufladen auf 80% schneller, aber man hatte ja auch weniger km geschafft. Im ungünstigen Fall endet das bei unserer tollen Ladeinfrastruktur mit Nachladungen alle 70km (i3 kleiner Akku), von Winterlichen Bedingungen wollen wir lieber nicht reden.

4) Richtig schnelles Schnelladen endet anscheinend bei etwa 80%. Werte über 80% dauern dann vergleichsweise lange und werden ineffizient im zeitlichen Sinne. Der Ladevorgang ist nicht linear, wenn man 90% als Vorgabe annimmt.

5) Die angenommene Geschwindigkeit ist vermutlich nicht "Tacho" sondern "Durchschnitt". Für die höheren Durchschnitts-Geschwindigkeiten braucht man überproportional viel Energie. Die Annahmen müssten m.E. erhöht werden.

Wenn ich die Tabelle mit "unseren" Annahmen fülle (70% verfügbare Kapazität, halbe Std Ladung, kleiner Akku, Rex, 70kmh Schnitt auch auf AB wegen der vielen Nachladungen, die manchmal nicht sofort klappen), komme ich schon eher in die Nähe unserer realen Fernstrecken-Erfahrung: Hamburg Leipzig in 8 Stunden.

Re: Zeitverbrauch beim Fahren größerer Strecken

wrzlpfrmft
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Super, danke!
i3 94 Ah non REX 2016-19
Zoe R135 Z.E. 50 seit 20.06.20

Re: Zeitverbrauch beim Fahren größerer Strecken

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Die 24 kWh/100km bei 120 sind gar nicht so falsch. Ich rechne mit 23,8 kWh.
Interessant dabei ist, dass Du bei Tempo 80 im Windschatten eines Lkw nur die Hälfte verbrauchst.
Den eigentlichen Unterschied beim Zeitverbrauch auf langen Strecken macht aber gar nicht die Geschwindigkeit.
Ich habe errechnet, dass bei Geschwindigkeiten zwischen 80 und 130 der Zeitverbrauch sich kaum ändert, da du bei höheren Geschwingkeiten einfach öfter Laden musst (und damit per Saldo mehr Ladezeit pro km brauchst). Das ändert sich aber unter 80 km/h und über 130.
Gerechnet immer mit Aufladen möglichst von knapp über Leer bis 65% (oberhalb SoC 65% wird es schon langsamer, ab und zu bis 80% macht aber nicht viel kaputt, z.B. wenn die Ladesäulen einfach weiter auseinander stehen).
Der Vorteil vom langsameren Fahren im Lkw-Windschatten sind aber nicht nur die halbierten Kosten (ggü. Richtgeschwindigkeit 130), sondern die höhere Flexibilität und das entspanntere Fahren. Bei 130 bist Du zwingend auf die nächste Schnellladesäule angewiesen, bei 80-88 kannst Du auch mal ne Säule "überspringen".
Ich rate dazu, das entspanntere Fahren mal auszuprobieren: es dauert tatsächlich nicht länger !
VW ID.3 PRO Life AHK #ELECTRICchallenge1000km
1000km an einem Tag, von Sonnenauf- bis Untergang, Schweiz-Dänemark, ohne Ladekabel ohne RFID-Karten
"Gewicht ist der Feind, Luftwiderstand das Hindernis"
Felice Bianchi Anderloni 1952

Re: Zeitverbrauch beim Fahren größerer Strecken

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Also, ich habe zwar noch keinen E-Golf (31,5kWh netto), habe aber Anhand eines Beispiels mit einer Excel Tabelle mal eine 550km lange Fahrt als Beispiel genommen und Schnellladung bis 80% mit 30-40kW (hoffe, das stimmt so).

Mein Fazit bei diesem theoretischen Spielchen:

1. Ob 90km/h oder 120 macht bei der Gesamtfahrzeit nichts aus.
2. Der Verbrauch steigt natürlich immens zwischen 90 und 120km/h.
3. Fährt man eher 90, sitzt man länger im Auto. Fährt man eher 120 steht man mehr neben dem Auto.
Aber wie in "1.", die Gesamtfahrzeit bleibt die gleiche.

Für mich käme da wohl dann eher Tempo 90-100km/h auf der rechten (LKW) Spur in Frage.

Man muss ja noch zusätzlich bedenken, wenn man schneller fährt, muss man in der Praxis öfter die Geschwindigkeit wechseln und das ist für den Verbrauch schlecht und für die Durchschnittsgeschwindigkeit auch.

stimmt das so mit Euren praktischen Erfahrungen überein?
e-Golf und Polestar 2 (78 kWh, Single-Motor, 19" Räder)
PV-Anlage 18kWp, Speicher 13,5kWh netto, von der Notwendigkeit der Energie- und Mobilitätswende überzeugt

Re: Zeitverbrauch beim Fahren größerer Strecken

BernhardLeopold
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Bernd_1967 hat geschrieben:Also, ich habe zwar noch keinen E-Golf (31,5kWh netto), habe aber Anhand eines Beispiels mit einer Excel Tabelle mal eine 550km lange Fahrt als Beispiel genommen und Schnellladung bis 80% mit 30-40kW (hoffe, das stimmt so).

Mein Fazit bei diesem theoretischen Spielchen:

1. Ob 90km/h oder 120 macht bei der Gesamtfahrzeit nichts aus.
2. Der Verbrauch steigt natürlich immens zwischen 90 und 120km/h.
3. Fährt man eher 90, sitzt man länger im Auto. Fährt man eher 120 steht man mehr neben dem Auto.
Aber wie in "1.", die Gesamtfahrzeit bleibt die gleiche.

Für mich käme da wohl dann eher Tempo 90-100km/h auf der rechten (LKW) Spur in Frage.

Man muss ja noch zusätzlich bedenken, wenn man schneller fährt, muss man in der Praxis öfter die Geschwindigkeit wechseln und das ist für den Verbrauch schlecht und für die Durchschnittsgeschwindigkeit auch.

stimmt das so mit Euren praktischen Erfahrungen überein?
Praktisch kommt dazu, dass
1. der Lader nicht immer frei ist
2. die An/Abfahrt zum Lader plus die Zeit zum Anstecken, Starten etc. fehlt
3. die Ladeleistung nur bis etwa 50 bis 80% des SOC hoch ist und dann abfällt

Alle drei Punkte sprechen für das Windschattenfahren auf der rechten Spur. Man kann sich aber auch ein schnelleres Zugpferd suchen (Wohnwagen, Bus).
Graz, Österreich - Tesla Model 3 LR AWD

Re: Zeitverbrauch beim Fahren größerer Strecken

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Vermutlich wird es wirklich so sein, dass der i3 beim Windschattenfahren hinter LKWs auf langen Strecken am schnellsten ist.

Auch deshalb bin ich der Meinung dass der i3, so wie er jetzt ist, nichts für lange Strecken ist. Sowas tu ich mir mit dem i3 sicher nicht an. Daran wird auch der 120 Ah Akku nicht viel ändern, aber ca. 100 km Etappen sind damit dann auch für mich gut denkbar. Auf der Autobahn möchte ich schon min. 120 fahren, sonst ist das für mich ein Graus.

Für richtig langen Strecken gibts den Tesla, oder aber die anderen Elektroautos, die die großen Autohersteller ab 2018 bauen wollen, mit dem kommenden Ladenetz, mit 350 kW Lader. Vielleicht ist dann auch für mich was dabei.

Aber erstmal möchte ich den i3 mit 120 Ah Akku, entweder nachrüsten, oder neu :D
i3 (120 Ah), i8, V8-Touring
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