mit segeln mehr verbrauch?

Re: mit segeln mehr verbrauch?

BMWi
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graefe hat geschrieben:
BMWi hat geschrieben: Wenn zB 50km/h erlaubt ist, dann wäre es beim Segeln effektiver schneller als erlaubt zu fahren und das Auto dann ausrollen lassen.
Diese Aussage ist nur bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit richtig, wie ich oben schrieb: Mit höherer Geschwindigkeit erhöhen sich nämlich die Energieverluste durch den Luftwiderstand ganz erheblich - und zwar irreversibel. D.h. es ist nicht sinnvoll, in hohe Geschwindigkeiten zu segeln, sondern man sollte dann lieber die Rekuperationsverluste nehmen. Das gilt natürlich nicht für 60km/h.
Vielleicht kann mal jemand ausrechnen, ab welcher Geschwindigkeit die Sache kippt?!

Das ist richtig und habe in einem früheren Beitrag hingewiesen, dass die Autobahn beim e-Up bewusst nicht getestet wurde. Dort treten autospezifische Kräfte auf, die bei höhren Geschwindigkeiten immer mehr relevant werden.
Das würde das Ergebnis verfälschen in Bezug auf meinen Vergleich OPD und regenerative braking, da ich das mit in die Frage eingebaut habe "mit segeln mehr Verbrauch?".
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Re: mit segeln mehr verbrauch?

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In der Ebene beschleunigen und dann wieder ausrollen, das Spielchen wiederholen ad nauseam macht nur beim Verbrenner Sinn, weil er unter mehr Last (Beschleunigungsphase) einen besseren Wirkungsgrad hat und in der Ausrollphase halt fast nix braucht => Mittelwert niedriger als mit konstanter Geschwindigkeit. Moderne Motoren haben allerdings auch bei Teillast bessere Wirkungsgrade als alte => der Effekt ist zwar immer noch da, aber deutlich abgeschwächt.

Im Stadtverkehr kann man IMO selten sinnvoll "segeln"; einmal auf 50 beschleunigt, muss man meist doch wieder bald bremsen und wer zu früh anfängt, das Auto ausrollen zu lassen wird zum Verkehrshindernis.

Anders sieht es meiner Meinung nach fast nur überland aus, wenn man auch Gefällestrecken hat oder vor einer weithin sichtbaren Kreuzung / anderem Hindernis lang ausrollen kann. Da ist das "Segeln" dann oft sinnvoll.

Auf meinen heimischen hügeligen Strecken muss ich aber auch am Gefälle oft rekuperieren, da unten die Kurve oder die Kreuzung ein freies Ausrollen unmöglich macht.
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
Hyundai ioniq 5 RWD LR seit 11/21

Re: mit segeln mehr verbrauch?

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AgV8DdmU hat geschrieben:[
Ich bin mir da nicht sicher, ob die Geschwindigkeitserhöhung mit erhöhten Luftwiderstand beim reinen Segeln hier so heftig reinhaut. Das müsste man sich für bestimmte Gefällestrecken länger als 1km mal genauer durchrechnen.
Eine Geschwindigkeitserhöhung beim Segeln von 90 auf 120km/h führt zu einer Verdopplung des Luftwiderstands von 10 auf 20kW, also ein Delta von 10kW! Beim Rekuperieren (mit einer Effizienz von 80-90%) dürfte man bei Geschwindigkeiten >100km/h auf jeden Fall besser liegen.
BMW i3 (94Ah), Smart (451) ED Cabrio mit 22kW-Bordlader
Audi etron reserviert
bald 10kWp PV auf dem Dach und Erd-Sole-WP im Keller

Re: mit segeln mehr verbrauch?

AgV8DdmU
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graefe hat geschrieben:
AgV8DdmU hat geschrieben: Ich bin mir da nicht sicher, ob die Geschwindigkeitserhöhung mit erhöhten Luftwiderstand beim reinen Segeln hier so heftig reinhaut. Das müsste man sich für bestimmte Gefällestrecken länger als 1km mal genauer durchrechnen.
Eine Geschwindigkeitserhöhung beim Segeln von 90 auf 120km/h führt zu einer Verdopplung des Luftwiderstands von 10 auf 20kW, also ein Delta von 10kW! Beim Rekuperieren (mit einer Effizienz von 80-90%) dürfte man bei Geschwindigkeiten >100km/h auf jeden Fall besser liegen.
Den Rest von meinem Beitrag hast Du Dir auch durchgelesen und verstanden?

Bedenke aber auch, dass ich mit 120km/h schneller am Ziel bin.
D. h. der Verbrauch kWh/100km erhöht sich nicht so stark wie die Momentanleistung...

Nachtrag:
Von 90 nach 120km/h verdoppelt sich die Leistung des Fahrwiderstands (Luft + Rollwiderstand).
Der Luftwiderstand alleine erhöht sich dann um den Faktor 2,4... beim e-Golf

Re: mit segeln mehr verbrauch?

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Ihr habt alle recht: Es gibt für das "Segeln" keine eindeutige Definition, bei Elektrofahrzeugen schon gleich gar nicht.
Bei Hybriden aller Art bedeutet das mit dem Segeln auch nicht immer das gleiche. Mal läuft der Verbrenner noch abgekoppelt mit, mal ist er aus (und abgekoppelt), manchmal wird zusätzlich die Geschwindigkeit per Elektromotor gehalten. Und mal der Verbrenner generatorisch betrieben und die Teile vom Getriebe abgekoppelt. Wenn der Verbrenner aus ist, werden die Nebenverbraucher nur vom Traktionsakku gespeist. Bei BEVs ist es mal mit niedrigem, mal ohne Drehmoment "gleiten".

Am effektivsten ist die Rekuperation dann, wenn sie länger gleichmäßiger läuft. Insofern ist langsam verzögern effektiver als wenn man lange "segelt" und dann stark (mit Rekuperation) verzögert. Das schöne am "OPD" ist ja, dass man sich recht wenig Gedanken machen muss wie weit man das Bremspedal betätigen darf damit man nur generatorisch bremst.
BMW i3s 120Ah (seit 1/2019) || Tesla Model 3 LR AWD (12/19-8/21) || AUDI e-Tron 55 (02/22-08/22)|| VW ID.3 12/22-02/23|| VW ID.4 (seit 02/2023)
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