Leichtbau beim i3 nahezu nutzlos?

Re: Leichtbau beim i3 nahezu nutzlos?

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Beim Flugzeuggewicht ist es absolut unwichtig, wie "teuer" das Anheben des Gewichts in die Höhe ist.

Bei dem Luftwiderstand wäre Rekuperieren auch vernachlässigbar.

Das Wichtige ist die verringerte Nutzlast! Deshalb wird um jedes Kilogramm gefeilscht. Nutzlast = $$$

Das wiederum ist beim PKW fast egal.
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Re: Leichtbau beim i3 nahezu nutzlos?

motion
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Macman1010 hat geschrieben:Man kann zumindest ganz nüchtern festhalten, dass kein Hersteller mehr den extremen Leichtbau verfolgt. BMW hat sehr sehr viel Geld in die Carbon-Technologie investiert...und stand heute hat sich das nicht gelohnt und aktuell sieht es auch nicht gut aus, dass das zeitnah passiert.
Die Entwicklung war richtig und meiner Meinung nach ein Meilenstein in der Automobilgeschichte. Ich finde es sollten da weitere Milliarden investiert werden. Der Hintergrund ist der, dass man irgendwann Faser aus nachwachsenden Rohstoffen verwenden kann. Die Ressourcen an Erzen für Metalle sind auch endlich. Allein kann man den Bedarf aus Recycling nicht decken. Faserverbundstoffe müssen nicht zwingend auf CFK basieren.

Die Vorteile bleiben weiter bestehen:

- Geringes Gewicht
- Extreme Steifigkeit
- Keine Korrission
c2j2 hat geschrieben:Beim Flugzeuggewicht ist es absolut unwichtig, wie "teuer" das Anheben des Gewichts in die Höhe ist.

Bei dem Luftwiderstand wäre Rekuperieren auch vernachlässigbar.

Das Wichtige ist die verringerte Nutzlast! Deshalb wird um jedes Kilogramm gefeilscht. Nutzlast = $$$

Das wiederum ist beim PKW fast egal.
Du widersprichst dir selbst! Ist der PKW leichter, kann mehr zugeladen werden.
Stichwort zulässiges Gesamtgewicht. Ein schwerer PKW efordert eine aufwendigere konstruierte Aufhängung, samt Bremsanlage und den dafür benötigten Reifen. Der E-Motor kann schwächer dimensioniert werden, was Kosten und Platz einspart.

Am meisten Energie spart man immer noch, wenn nicht unnötig rekuperiert wird. Die Geschwindigkeit mit minimalst energetischen Einsatz zu halten ist die sparsamste Variante der Fortbewegung, die Natur macht es vor.

Außerdem wird die Querdynamik fast nie erwähnt, die bei einem niedrigeren Gewicht einfach besser ist. Ein niedrigeres Gewicht belastet die Reifen weniger, was ein weiterer Vorteil ist.

Zu der Luftfahrt. Der Start samt Steigflug benötigt die meiste Energie.
Es ist immer erstrebenswert so leicht wie möglich zu bauen. Siehe Boeing Dreamliner, welcher einen Rumpf aus CFK hat.
Zuletzt geändert von motion am Mi 12. Dez 2018, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Leichtbau beim i3 nahezu nutzlos?

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c2j2 hat geschrieben:Beim Flugzeuggewicht ist es absolut unwichtig, wie "teuer" das Anheben des Gewichts in die Höhe ist.
Jain. Dieses anheben kostet halt Treibstoff, mehr davon mitnehmen zu müssen bedeutet weniger Nutzlast mitnehmen zu können.
Bei dem Luftwiderstand wäre Rekuperieren auch vernachlässigbar.
Mit dem Flieger funktioniert das anders. Du willst nicht abbremsen (oder jedenfalls kaum und auch das erst ganz zuletzt), denn wenn Du zu langsam wirst, reißt die Strömung an den Tragflächen ab und Du fällst runter.. Aber Du hast in der Höhe potentielle Energie (Lageenergie), die Du durch Sinken in Geschwindigkeit (Vortrieb) umsetzen kannst. Also Triebwerke auf "Standgas" und den Knüppel nach vorn. Das ist in der Tat etwas ähnliches wie Rekuperation, nur umgekehrt :-)
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
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Re: Leichtbau beim i3 nahezu nutzlos?

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iOnier hat geschrieben:Aber Du hast in der Höhe potentielle Energie (Lageenergie), die Du durch Sinken in Geschwindigkeit (Vortrieb) umsetzen kannst. Also Triebwerke auf "Standgas" und den Knüppel nach vorn. Das ist in der Tat etwas ähnliches wie Rekuperation, nur umgekehrt :-)
Oder besser: segeln...
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Re: Leichtbau beim i3 nahezu nutzlos?

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Jupp. Im Grunde geht es immer darum, eine Energieform (kinetische Energie = Bewegungsenergie) in eine andere "potentielle" Energie (Flugzeug: Lageenergie = Höhe, EV: chemisch gespeicherte Energie = Akkuladung) umzuwandeln. Der Motorflieger rekuperiert im Grunde genommen ab dem Moment, in dem er abgehoben hat, bzw. er lädt wie ein Hybridauto seinen Akku (Höhe) durch Motoreinsatz auf. Diese gespeicherte Energie kann er aber im Sinkflug am Ende wieder in Strecke umsetzen.

Insofern muss ich mich etwas korrigieren, was ich vorhin schrieb ("muss mehr Treibstoff mitnehmen, wenn der Flieger schwerer ist") stimmt nicht aus diesen Grund, denn mit mehr Masse kann er ja auch seinen Sinkflug früher einleiten und spart dabei entsprechend.

Mehr Masse bedeutet aber auch: mehr benötigte Auftriebskraft und das bedeutet: höhere Geschwindigkeit (damit der Tragflügel diesen größeren Auftrieb auch erzeugt). Das wieder bedeutet mehr Luftwiderstand und damit mehr Verbrauch, also doch wieder: mehr Treibstoff Die Physik lässt sich nicht überlisten :-)
Gruß
Werner
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Re: Leichtbau beim i3 nahezu nutzlos?

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Es erschließt sich mir jetzt nicht, warum ein schwereres Flugzeug eher mit dem Sinkflug beginnen kann. Die höhere Masse benötigt ja auch mehr Auftrieb, der durch einen höheren Luftwiderstand erkauft werden muss.

Mal abgesehen davon wird wohl bis zur Landung der größte Teil des zusätzlichen Treibstoffes aufgebraucht sein.


In Sachen Fahrdynamik macht sich die Leichtbauweise beim i3 schon bezahlt. In Sachen Verbrauch eher nicht. In Sachen Alltagstauglichkeit ist sie eher nachteilig. (Unfallreparatur, Taxibetrieb, Insassen auf Rückbank)
Wer eher bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)
Derzeit im Ioniq unterwegs.

Re: Leichtbau beim i3 nahezu nutzlos?

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Den Flieger würde ich mal ganz schnell wieder streichen als Analogie zum Auto. Das ist mehr als eine völlig andere Baustelle und sprengt komplett den Rahmen.

Re: Leichtbau beim i3 nahezu nutzlos?

BMWi
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Landstromer hat geschrieben:Der Vergleich mit dem Flugzeug ist doch doof. Weil das muss das Gewicht ja hochschleppen und kann im Sinkflug nicht rekuperieren! Also wirkt sich da jedes Gramm weniger Gewicht stärker auf den Energieverbrauch aus.

Zudem ist so ein Flugzeug langlebig, nimmt hunderte von Passagieren auf und bestreitet zehntausende von Flügen... da verursache ich also mit meinen Ferienflügen alle 2 Jahre sehr viel weniger Carbonabfall als mit der Nutzung des i3. Ähm - ich hab aber trotzdem einen... :-)
Den Müll hast du aber irgendwann trotzdem.
Um Gewichteinsparung ging es mir gar nicht beim Flugzeug, sondern die Argumentation gefällt mir nicht von dir, weil die Dinger irgendwann trotzdem aufbereitet werden müssen. Da ist es mir auch ziemlich wurscht, ob die bis dahin hunderttausende Passagiere befördert haben.
Was ich damit sagen will ist, Carbon wird sich in jedem Fall auch im Autobau durchsetzen und es wird auch an der Wiederverwertung gearbeitet. Also war das von BMW genau richtig Carbon zu nehmen. Dann ist man auch wirtschaftlich Unabhängiger. Du kannst ohne grosse Zulieferer und preisabsprachen irgendwas im tiefsten Afrika backen.

Re: Leichtbau beim i3 nahezu nutzlos?

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BMWi hat geschrieben:Den Flieger würde ich mal ganz schnell wieder streichen als Analogie zum Auto. Das ist mehr als eine völlig andere Baustelle und sprengt komplett den Rahmen.
Danke. Worte der Vernunft.
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Re: Leichtbau beim i3 nahezu nutzlos?

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BMWi hat geschrieben:Den Flieger würde ich mal ganz schnell wieder streichen als Analogie zum Auto. Das ist mehr als eine völlig andere Baustelle und sprengt komplett den Rahmen.
Hast nicht Unrecht, ist mit der 3.Dimension der Bewegung und der zusätzlichen Aerodynamik deutlich komplexer. Wie waren wir darauf überhaupt gekommen? ;-)
Gruß
Werner
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