170km mit dem i3 hin und rück - ein Abenteuer!

Re: 170km mit dem i3 hin und rück - ein Abenteuer!

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Auch ich fahre regelmäßig längere Strecken, vor allem eine bestimmte Strecke von Bonn in den Schwarzwald, die je nach gewählter Route zwischen 425 und 450 km lang ist.

Meine erste Etappe nach der Abfahrt zu Hause ist immer exakt 187 km lang, und bisher hat das immer hingehauen, auch mit 4 Erwachsenen plus Gepäck. Dabei geht es durchaus durch bergiges Terrain, und der Zielort (die Ladestation an der Raststätte Wonnegau West an der A 61) liegt einige Meter höher als der Startort. Dabei ist der Tempomat auf 120 eingestellt, wobei an einigen Stellen wegen Baustellen langsam gefahren werden muss. Die Durchschnittsgeschwindigeit laut Reisebordcomputer war am Mittwoch 106 km/h, der Verbrauch 15.2 kWh/100 km. Nach den 187 km hatte ich noch eine Restreichweitenanzeige von 15 km. Das passt nicht ganz mit der Verbrauchsanzeige zusammen, war aber so. ECO Pro war aktiviert, das eingestellte 115 km/h-Limit wurde per Tempomat systematisch um 5 km/h überschritten, aber aufgrund der Verkehrslage und Baustellen auch bisweilen unterschritten. Klima war auch an (am Mittwoch war es sehr heiß und schwül hier).

Ich muss aber zugeben, dass ich es aufgrund meiner Erfahrungen durchaus in Kauf nehme, dass am Anfang die Restreichweite als geringer als die verbleibende Strecke angezeigt wird. Auf dieser Strecke nivelliert sich das nach einigen Kilometern, und wenn man nicht zu sehr rast, arbeitet man immer mehr Überschuss heraus.

Was ich damit sagen will: Wenn 170 km bei Dir bereits problematisch sind, würde ich einfach ein wenig langsamer fahren und ECO Pro einschalten, um den Nebenverbrauch einzudämmen. Der hohe Verbrauch des i3 bei hohen Geschwindigkeiten hat nämlich sogar einen Vorteil: Man kann die Geschwindigkeit sehr schön als "Reserve" nutzen. Immer mit einer ordentlichen Geschwindigkeit planen und wenn man merkt, es reicht nicht: Einfach langsamer fahren.

Ich bin allerdings nicht immer so sparsam, wie man bei der Rückfahrt gestern sieht: In Waldlaubersheim Autohof auf 90% geladen und dann die letzten 134 km mit Tempomat 140 durchgefahren (Fahrzeit für die 134 km: 65 Minuten). Nicht, weil es wirklich viel bringen würde, aber die Bahn war relativ frei und am Ende konnte ich ja zu Hause laden...
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Re: 170km mit dem i3 hin und rück - ein Abenteuer!

gohz
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Danke für den Bericht. Deine Ausführungen bzgl. des Tempomates habe ich nicht verstanden. Einmal redest Du vom Tempomat, der auf 120 km/h eingestellt war und auch von 115 km/h. Was hattest Du jetzt eingestellt?

Re: 170km mit dem i3 hin und rück - ein Abenteuer!

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Am Do von Speyer nach Nürnberg mit AC und EP Tempomat auf 110 , wie auch EP max. auf 110 mit vollem Accu abgefahren und nach 135 km in Satteldorf geladen, angekommen mit 18 km Rest am Anfang waren 15 km minus aber durch Baustellen einen Schnitt von 87km/h dort auf 85% in 25 min.geladen und fertig bis N , Schnitt 96 kmh. Geht doch .
i 3 BEV 3/15 66600 km Solarorange,11,9 kWh ;3/2019 i3s BEV 120 Ah Imperialblau >50.000 km,Juicebooster 2 Mate Bike. Mercedes E 300 de 4 Matic 30k km. Neu EQS 580 4 Matic

Re: 170km mit dem i3 hin und rück - ein Abenteuer!

gohz
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150 km scheinen dann wohl mit Tempomat 110 km/h gut machbar zu sein. Frage mich wie man es dann mit Tempomat 20 km/h über 187 km schafft. War das dann ohne Heizung/Klima? Wie waren die Umgebungstemperaturen?

170km mit dem i3 hin und rück - ein Abenteuer!

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gohz hat geschrieben:... Einmal redest Du vom Tempomat, der auf 120 km/h eingestellt war und auch von 115 km/h. Was hattest Du jetzt eingestellt?
115 km/h war als maximale ECO Pro Geschwindigkeit eingestellt, also nicht am Tempomat. Wenn man den Tempomat einschaltet, wird aber diese Begrenzung deaktiviert und es gilt das, was im Tempomat eingestellt ist. Das waren in diesem Fall 120 km/h. Klima war wie gesagt eingeschaltet, die Außentemperatur war bei der Abfahrt in Bonn-Nord 30°, im höhergelegenen Hunsrück 27° und an der Ladestation Wonnegau 29°

Edit: ich mss noch hinzufügen, dass das für mich keineswegs ein Zufallstreffer ist, sondern dass ich die Strecke öfter fahre und auch meistens so einteile (187 km, 148 km, 90 km), außer wenn es im Winter sehr kalt ist oder die Ladesäule in Wonnegau eine Störungsmeldung hat, was glücklicherweise bisher nicht vorgekommen ist. Am Mittwoch konnte man dort sogar kostenlos laden, vermutlich war das Abrechnungssystem offline und EnBW hat die Säule in einen „Messemodus“ geschaltet.
Unter extrem ungünstigen Bedingungen musste ich auf der Strecke auch schon mal 3 statt 2 Ladestopps einlegen, auf dem Rückweg reicht für die 425 km aufgrund des negativen Höhenprofils sogar bei guten Bedingungen nur 1 Ladestopp.

Re: 170km mit dem i3 hin und rück - ein Abenteuer!

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Steve-wonder hat geschrieben:Fazit:
Der i3 ist ein tolles Stadtauto und macht echt Spaß. Aber 170km zur Oma sind schon Abenteuer
Steve-wonder hat geschrieben:Aber 170km vorher genau zu planen und jede Stunde ein Zwischenstopp sind nix für nen sportlichen Fahrer mit 4jährigem Kind. Das fragt nach 20min, wann wir endlich da sind.
Und ja: 100km/h fordern doch sehr meine Geduld.

Der i3 ist ein tolles Stadtauto und macht echt Spaß, das bestätige ich voll.
Mit ein bisschen gutem Willen kann er auch Langstrecke.
1000 km an einem Tag bin ich mit meinem 60Ah wenige Tage vor Deiner Fahrt gefahren.
Start bei Sonnenaufgang an der Schweizer Grenze, Ankunft beim letzten Tageslicht nahe der dänischen Grenze.
So eine Strecke schafft man nicht in dieser kurzen Zeit ohne einige vorherige Überlegungen:
- mit langsamer Fahrweise spart man Energie und braucht weniger Ladepausen, aber man benötigt zu viel Zeit zum Fahren.
- wenn man sehr schnell fährt, braucht man sehr viel mehr Ladestopps, die dann auch die Gesamtzeit in die Höhe treiben.
- es gibt also ein Optimum an Geschwindigkeit, welches soweit möglich gefahren werden sollte, um in kürzestmöglicher Zeit die Strecke zu schaffen.
- geladen wird NUR am Schnelllader, und NUR direkt neben der Autobahn.
- an DC50kW sind 80% in 30 Minuten wieder drin, die Ladeleistung lässt schon ab 65% nach.
- daraus folgt: möglichst nur bis 65% laden, mit möglichst wenig SoC am Lader ankommen.
- 15 Minuten lang waren meine Ladepausen im Schnitt, 47 kW die durchschnittliche Ladeleistung.
- bei 47kW Ladeleistung ist ca. 120 km/h die Geschwindigkeit, die die kleinste Summe an Fahrzeit plus Ladezeit bedeutet. 120 km/h bedeuten 130-135km/h im Windschatten.
- Wenn die Reichweite langsamer sinkt als die Entfernung zum Ziel, dann darf gerne schneller gefahren werden (auch nach Baustellen).
- Klimatisierung: es gibt auch Einstellungen zwischen Comfort und EP+.
Bis 25°C aussen reicht Gebläse Stufe 3-4, alles auf Mittelausströmer, diese auf Arme oder Gesicht richten (20% Wärme führt der Mensch über den Kopf ab). Über 25°C aussen: Klima auf 24-25°C, Gebläsestufe möglichst gering (1 oder 2). Wenn es heisser wird: alles auf Mittelausströmer, auf Gesicht o. Arme richten. Jedes Grad spart ca. 6% Klimaenergie, jede Gebläsestufe mehr erhöht bei laufender Klimaanlage den Verbrauch.
Interessierte können hier mehr über die Fahr erfahren: #ELECTRICchallenge1000km

Fazit:
Ich hätte nicht vermutet, dass mir die häufigen Ladestopps so gut tun.
Entspannt wie selten habe ich das Ziel ereicht.

Meine 2 Kinder sind inzwishen groß, kenn aber die "wann sind wir da?"-Problematik.
Vielleicht kann man den Ladestopp mit schönen Spielen, z.B. Frisbee, Fussball o.ä. aufpeppen und natürlich mit Unterstützung der Kleinen beim "Boxenstopp": einer holt den CCS-Stecker aus der Säule und darf einstöpseln, der andere öffnet die Ladeklappe, hält die Karte vors Display und bestätigt den Start des Ladevorganges. Beim Ausstöppseln wird gewechselt.
Kann mir gut vorstellen, das es dann bald heisst:"Papa, machen wir bald wieder einen Boxenstopp ?"

Zum Thema "Vorher genau planen":
Wie Du bemerkt hast, bietet das i3-Navi die komfortable Funktion "Reichweite nicht ausreichend" und "Ladestation suchen". Dabei werden Schnelllader entlang der Strecke vorgeschlagen, so dass eigentlich keine "genaue Planung" erforderlich ist, solange man sich über deutsche Autobahnen bewegt.
Und ein kleines bisschen Abenteuer ist doch wohl für einen sportlichen Fahrer auch eine Herausforderung, oder ?
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Re: 170km mit dem i3 hin und rück - ein Abenteuer!

Steve-wonder
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Hallo Peter,

Vielen Dank für deinen Bericht!
Wenn ich das richtig rechne, hast du da rund 16 Stunden hinter dem Steuer gesessen.
Nee, das ist definitiv nix für mich. Und schon gar nicht fürs Kind.

Dazu der Sicherheitsaspekt:
16 Stunden Lenkzeit - selbst mit Pausen!?
+ Windschatten-Fahren bringt ja nur was, wenn man den Sicherheitsabstand deutlich unterschreitet: Bei 130km/h musst du 70m Abstand halten - da sparst du ja nix mehr.

Ich bleibe dabei: E-Autos ohne >60kw/h Akkus sind nur was für die Stadt. Da sind sie super.
Ich fahre gern schnell - aber mit Abstand und sicher. 16 Stunden im Windschatten sind für mich kein Abenteuer.
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Re: 170km mit dem i3 hin und rück - ein Abenteuer!

Steve-wonder
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Ach ja: ich war die Tage mit dem i3 in Hamburg - das sind „nur“ 130km.
Das lief gut: Bei 110-120 km/h hatte er danach noch etwa 25% Restakku. Leider steht man rund um HH inzwischen immer im Stau = also hab ich über 2 Stunden gebraucht.

Es gibt recht viele Ladesäuen in HH - prima! Vor der Rückfahrt habe ich also gut 20 Min getankt. An der Säule wurde die EnBw-Karten nicht akzeptiert - leider signalisiert sie das nicht per Display (die Säule hat nämlich keins). Bis ich das „piep“ richtig gedeutet habe, hat es ein paar Versuche (Stecker rein, raus) gebraucht. Mit dem Plugsurfing-Chip gings sofort los. Da bleibt dann die Überraschung: Was wird es wohl kosten - denn da steht nix. (Nachtrag: Die App verrät es später: 3,65 Euro für 13,2kwh).
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Re: 170km mit dem i3 hin und rück - ein Abenteuer!

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Hallo Peter,
was du hier schreibst gilt teilweise wirklich nur für die 60Ah Version. Mit dem großen Akku ist das nach meinen Erfahrungen ganz etwas Anderes. Da läd er am Schnelllader sehr flott durch bis etwa 90% SOC und ich lade auch immer mindestens bis 90% ohne großen Zeitverlust.
@ steve-wonder, was du hier geschrieben hast kann ich in keiner Weise so nachvollziehen, dir fehlt es aber , nach meiner Meinung, ledíglich an der nötigen "geistigen Entschleunigung" um E-Auto auf Langstrecke zu fahren, damit liefe Vieles besser, auch bei dir.

VG:

Klaus
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
Vectrix VX1, 2009; BMW i3s, 2022; Tesla M3 LR AWD, 2023

Re: 170km mit dem i3 hin und rück - ein Abenteuer!

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bm3 hat geschrieben:Hallo Peter,
was du hier schreibst gilt teilweise wirklich nur für die 60Ah Version. Mit dem großen Akku ist das nach meinen Erfahrungen ganz etwas Anderes. Da läd er am Schnelllader sehr flott durch bis etwa 90% SOC und ich lade auch immer mindestens bis 90% ohne großen Zeitverlust.
Hallo Klaus,
würde mich interessieren, welche durchschnittliche Ladeleistung Du erreichst, wenn Du bis 90% durch lädst (Rechnung: kWh geladen/Lademinuten*60). Würde mich nicht wundern, wenn Du bei weit unter 47 kWh heraus kommst.
(Um so mehr, wenn Du bei SoC 15% und mehr startest).
Geringere durchschnittliche Ladeleistung bedeutet dann im Endeffekt: Du bist langsamer unterwegs auf Langstrecke.
Gruß,
Peter
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