Probefahrt im i3, mein Eindruck

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Re: Probefahrt im i3, mein Eindruck

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Ach seit Ihr hier alle einfallslos! Man nimmt seinen 8 Liter SUV, knallt einen Anhänger dran, läd den I3 drauf und ab geht es in Urlaub...... :mrgreen:

Juergen
i3 REX 120 Ah - einziger i3 mit vernünftiger Reichweite und ohne Ladestress
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Re: Probefahrt im i3, mein Eindruck

ratzfatz
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Hallo wertes Forum, dies ist mein erster Eintrag und vorab vielen Dank für die guten Informationen, die man hier findet. Einen Bereich, wo man sich persönlich vorstellen kann habe ich nicht gefunden, deshalb ein paar Infos über mich.

Als ich dieses Video vom Thomsen gesehen habe, war mir klar, wohin die Reise geht. :D

Dann machte Tesla in Düsseldorf auf und wir sind den auch gefahren. Heute in Hilden dann den i3. Leider konnten die Meinungen zwischen meiner Frau und mir nicht stärker auseinander gehen. Ich fand die Materialien und die Anmutung ganz nett, meine Frau war von der "Berg- und Talbahn" (Armaturenbrett) sichtlich entsetzt. Wo ich ihr allerdings recht geben muss, ist der "verschenkte" Raum bis zur Frontscheibe. Dort finden sich bei Raumlimousinen anderer Hersteller clever gemachte Ablagesysteme, beim i3 so gut wie keine Ablagen (Ausstattung Loft). Mich hat auch gewundert, warum man nichts mit der "Getriebekonsole" anzufangen wusste - eigentlich eine feste Größe, wo BMW seit Jahrzehnten gute Arbeit zeigt.

Die Bedienung ist gewöhnungsbedürftig, wenn man von VW, Audi oder Mercedes kommt. Ich finde den kleinen Schalthebel im Tesla (ein MB Teil) besser als den klobigen Schalter rechts beim i3. Ehe man sich versieht, ist man im Rückwärtsgang, es wäre eine Kleinigkeit gewesen, hier eine mechanische Sperre einzubauen, die einem das auch haptisch signalisiert. Die Schalterfunktionen vom linken Bediensatelliten waren allesamt vom Lenkrad verdeckt und eine sich mir intuitiv erschließende Funktion bot sich mir nicht an. Leider sind viel zu viele Knöpfe und Regler am Lenkrad. Ich wollte das Radio leiser machen und habe dabei prompt die Spracherkennung aktiviert (ist der Knopf unterhalb der "leiser-Taste").

Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte den i3 nicht in Grund und Boden schlecht machen - aber was zählt mehr als der erste Eindruck?

Man kommt nicht drum herum, sich mit dem Navi-Konzept auseinander zu setzen. Auch wenn das nach ca. 30 Sekunden "verstanden" ist, lenkt mich die Funktionswahl über die Ebenen und Funktionsgruppen per Knopf in der Mittelkonsole viel zu sehr vom Verkehr ab. Im Tesla habe ich mich hingegen sofort zurecht gefunden. BMW hat die Chance, alles neu und "richtig" zu machen nicht genutzt. Ein Wirrwar von Tasten um den dicken Wählknopf in der Mittelkonsole, mit winziger Beschriftung, die zum überwiegenden Teil auch noch verdeckt sind. Warum will mich BMW ständig "von der Freude am Fahren" ablenken?

Sitzposition und Sitzkomfort sind besser als im Tesla, die Rundumsicht ebenfalls. Der Vorführer hatte ein Glasschiebedach, welches meiner Meinung nach nicht empfehlenswert ist. Es öffnet zwei Schlitze oberhalb der Frontpassagiere mit ca. 30 x 40 cm lichter Weite.

Über die Türen wurde schon genug geschrieben, für Familien mit zwei Kleinkindern sicher OK, wir konnten uns nicht damit anfreunden. Der Kofferraum hinten ist definitiv zu klein, das Umklappen der Rücksitze habe ich nicht probiert, es erschien mir einfach zu kompliziert. Der "Kofferraum" vorn ist ein schlechter Witz, was hat denn BMW dort alles verbaut?

Das Fahrerlebnis: Sensationell. Klar, der Tesla hat mehr Feuer. Aber der i3 macht eine gute Figur! Die Rekuperation (also das Fahren ohne Bremspedal) ging mir schneller in Fleisch und Blut über als beim Tesla.

Fazit: Abgesehen von den Startschwierigkeiten bei der Bedienung und einer nicht konsequent von BMW zu Ende gedachten "Mensch-Maschine-Schnittstelle" (darf ich das sagen?) bin ich vom Fahrerlebnis seeeehr positiv überrascht. Perfektes Handling, super präzise ansprechende Bremsen, angenehme Sitzposition und für zwei Leute mit 7.500 km Fahrleistung / Jahr eine perfekte Lösung.

Trotzdem schaue ich mir mal an, wie die Version 3.0 in zwei Jahren aussieht. BMW ist grundsätzlich auf dem richtigen Weg und zeigt VW und Konsorten, wo der Hammer hängt.

Meint der ratzfatz.

Re: Probefahrt im i3, mein Eindruck

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ratzfatz hat geschrieben:
Die Bedienung ist gewöhnungsbedürftig, wenn man von VW, Audi oder Mercedes kommt.
Dann setzt Dich mal in einen "normalen" BMW. Wird Dir dort ähnlich gehen. Da findest Du fast alle Knöpfe und Lenkradbedienelemente wieder. :lol:

Man gewöhnt sich aber schnell an das "Wirrwarr". Beim Armaturenbrett bin ich zweigeteilt. Auf der einen Seite finde ich es luftig und leicht, auf der anderen Seite hat BMW hier der Mut (oder das Geld) verlassen um ein wirklich kreatives Cockpit wie z.B. im Tesla zu entwickeln. Andererseits findet sich jeder BMW-Fahrer dort sofort wieder zurecht, was man von der äußeren Form nicht unbedingt sagen kann......

Juergen
i3 REX 120 Ah - einziger i3 mit vernünftiger Reichweite und ohne Ladestress

Re: Probefahrt im i3, mein Eindruck

SFG
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die Bedienung ist in der Tat gleich wie in jedem anderen BMW. Und wenn man die kennt (und lieben gelernt hat), ist das schon gut so. Um nicht immer für jede tägliche Kleinigkeit durch alle Bedienebenen surfen zu müssen, gibt es die 8 völlig frei belegbaren Tasten ;) Ich bin schon viele Mietwagen gefahren, und habe dabei auch Bedienung in anderen Autos erleben dürfen, ich möchte das BMW i-drive nicht mehr missen. Da finde ich das Wirrwar von Audi + Mercedes schlimmer. Aber OK, ist Geschmackssache, brauchen wir nicht drüber zu streiten ;)

Re: Probefahrt im i3, mein Eindruck

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Hallo ratzfatz,

willkommen und danke für den freundlichen und kritischen Bericht. Eine Vorstellungsecke mußte ich damals auch erstmal suchen, gibts im offtopic Bereich des Forums.

Die Bedienung ist in der Tat identisch zu den Verbrennerkollegen bei BMW. Als ich von der 3 Jahre alten aber ziemlich frischen E-Klasse in den aktuellen 3er stiegt, dachte ich damals, ich benötige ein IT Studium, ob der vielen Einstellmöglichkeiten. Es brauchte eine Woche, bis ich alles im Auto eingestellt hatte - und ich bin IT-affin! Heute finde ich es fantastisch und möchte es ebenfalls nicht mehr missen. Finde das Bedienkonzept extrem gelungen, v.a. mit den 8 frei-programmierbaren Tasten, so etwas gibt es sonst kaum, erschließt sich einem Neuling auch nicht gleich. Auch kann mal wohl Bedienfolgen (Makros) programmieren :!:

Klar ist auch wohl, daß BMW wohl schon fortschrittlich sein wollte in Design innen/außen, aber auch einen gewissen Wiedererkennungswert sicherstellen wollte. Für mich könnte es gerne noch futuristischer sein, aber letztlich ist der Spagat gelungen, auch wenn er mit Kompromissen behaftet ist.

Die Mittelkonsole ist mit Absicht so geworden, für das Raumgefühl und auch um das Durchrutschen wie in den alten Amischlitten zu gewährleisten. Find ich persönlich cool, kenne derzeit kein Auto, bei dem das geht.

Ansonsten ist es sicherlich schwierig, aber auch wiederum möglich, den i3 mit dem Model S zu vergleichen, wie schon ein amerikanischer Vergleichstest zeigte. Am Ende hat jeder seine persönlichen Bedürfnisse, die es zu befriedigen gilt. Wir suchten nach einem Stadtfahrzeug, daher wäre Model S eh nicht das Richtige gewesen.

VG, Carsten
i3 BEV seit 2/14 + Mercedes EQC seit 07/20. PV Anlage mit 6kWp.

Re: Probefahrt im i3, mein Eindruck

ratzfatz
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JuergenII hat geschrieben:Da findest Du fast alle Knöpfe und Lenkradbedienelemente wieder. :lol:

Andererseits findet sich jeder BMW-Fahrer dort sofort wieder zurecht, was man von der äußeren Form nicht unbedingt sagen kann......
Stimmt. Und hier die Begründung: Die BMW Ingenieure sind entweder Hasenfüße oder haben keine Eier in der Hose gehabt, sich gegen die konservativen Vorgaben der Konzernspitze durchzusetzen.

Man hat "dort oben" nach dem Konzept gehandelt, es sich bloß nicht mit den eingefleischten BMW-Fahrern verscherzen zu dürfen. Die Zielgruppe für den i3 ist jedoch nicht identisch mit dem Rest der Leute, die sich für die Marke begeistern. Der i3 wendet sich an Leute, die bei den anderen Herstellern nichts vergleichbares in diesem Preissegment finden. Diesen Leuten ist es vollkommen egal, ob das Bedienkonzept und die Schalteranordnung mit den anderen Produkten des Hauses identisch ist.

BMW ist über seine Gleichteilepolitik gestolpert und verbaut im i3 im Jahr 2014 ein Bedienkonzept aus dem Jahr 2001 http://de.wikipedia.org/wiki/IDrive, welches immer wieder überarbeitet werden musste. Klar, man will Kosten sparen. Kann ich alles verstehen. Was ich aber nicht verstehen kann, ist die verpasste Chance von BMW, sich über eine (im Endeffekt sogar noch kostengünstigere) komplett neu konzipierte Variante der Bedienung zu 100% authentisch in Szene zu setzen und das Ding damit "rund" zu machen. So verbleibt der i3 in der Wahrnehmung der meisten Interessenten als ein stinknormaler BMW mit anderem Motorkonzept und schmalen Reifen. Das hat er eigentlich nicht verdient.

Man ist (was das Bedienkonzept betrifft) bei BMW als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet. Zumindest, was die Innovationshöhe des Bedienkonzepts betrifft. Ich finde das sehr bedauerlich und kann mich buchstäblich hinein versetzen in den Frust engagierter Ingenieure, die das alles auf dem Zettel gehabt haben - und letztendlich vom Vorstand abgebügelt wurden. Wie viele gute Ideen sind da in die Tonne gewandert, ich möchte es garnicht wissen. :?

Trotzdem ein geiles Auto, meint der ratzfatz

Re: Probefahrt im i3, mein Eindruck

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Ich sehe dies weniger dramatisch. Jeder deutsche (und wahrscheinlich internationale) Großkonzern handelt so oder ähnlich in seiner jeweiligen Sparte und das ist auch sinnvoll und nachvollziehbar. Als BMW vor 5 Jahren dieses Projekt startete, war es noch keinesfalls so klar, daß der i3 wirklich diese Kundenakzeptanz bekommt. Also sind Kompromisse normal. Aber noch viel wesentlicher: Gehe mal weg von den Elektrobegeisterten wie uns, hin zum Normalbürger. Um diese Umzupolen, brauchst Du Wiedererkennungswerte. Für viele ist das Außendesign des i3 mit den Knicken schon viel zu außergewöhnlich. Wenn man da mit einem Ufo kommt, alles anders, alles neu, dann wirst Du ein paar Freaks begeistern, aber die meisten abschrecken.
i3 BEV seit 2/14 + Mercedes EQC seit 07/20. PV Anlage mit 6kWp.

Re: Probefahrt im i3, mein Eindruck

multipladoc
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das idrive Konzept von BMW wird durchgängig durch alle Autotest mittlerweile als benchmark bewertet..sogar die neue S-Klasse verlor im vergleich zum aktuellen Siebener. Ich kann nicht so ganz verstehen warum genau der Punkt gegen den I3 sprechen sollte. Völlig falsch finde ich auch immer wieder es zum Massstab zu machen, sich sofort in einem Auto zurecht zu finden, habe kein Problem damit wenn ich 1-2 Wochen brauche alles zu kapieren . Nur dann während der Fahrt will ich nicht lange suchen müssen. Die frei programierbaren Tasten helfen da sicher und dass lässt sich bei einer Probfahrt eben nicht `` entdecken ``
Auch ist die online-Anbindung sehr sehr gelungen , ebenfalls immer wieder hier BMW benchmark in allen Tests.
Manchmal echt komisch, was hier alles kritisiert wird.
Ich finde auch beim Design geht BMW neue Wege und ob jetzt Tesla zB mit seinem Monster-Screen das Ei des Kolumbus ist ??..(
ich jedenfalls finde innen wie aussen den I3 sehr gelungen, witzigerweise hat jedoch meine weibliche Begleitung aber auch oben genannte Meinung geäussert :-)...
Den Lenkradknubbel finde ich auch spitze, endlich mal was anderes und er liegt gut in der Hand . Leicht störend finde ich nur , dass er einen kleinen Teil des Navis verdeckt, den äusseren linken Rand .

Re: Probefahrt im i3, mein Eindruck

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Ich sehe das Bedienungskonzept jetzt auch nicht als so gravierend an. Die anderen dt. Hersteller haben ja fast alle ein ähnliches Knopfverwirrspiel in ihren Fahrzeugen untergebracht. Viel wichtiger war, das man endlich in einem dt. Fahrzeug digitale Geschwindigkeitsanzeigen findet, und nicht diese unsäglichen Rundinstrumente, bei denen man nie sieht wie schnell oder langsam man wirklich unterwegs ist, und das diese Bunkermentalität im i3 fehlt.

Jetzt nur mehr ein kommodes Fahrwerk und man, bzw. ich, würde über alle anderen Schwachpunkte den Mantel des Schweigen legen...... :mrgreen:

Juergen
i3 REX 120 Ah - einziger i3 mit vernünftiger Reichweite und ohne Ladestress

Re: Probefahrt im i3, mein Eindruck

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... und man kann jetzt nicht sagen, daß das Model S von außen ein außergewöhnliches Designschmuckstück ist. Bin gerade in den USA, da fahren einige Model S umher. Sie fallen in dem Design-Einerlei hier gar nicht auf. Wenn man vorbehaltlos die Augen aufmacht: Mazda, Ford usw. sehen aus wie Model S, alles hier sehr ähnlich vorne wie hinten.
In D ist das etwas anders.
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