Mein erster Eindruck vom i3

Mein erster Eindruck vom i3

yankee
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  • Registriert: Mi 30. Mai 2018, 14:56
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Ich hole den i3 in Bielefeld ab (e-flat). Während wir ums Fahrzeug gehen und alles besprechen fällt mir auf, dass kein Typ2-Ladekabel dabei ist. "Neee, das ist nie dabei, das könnten sie ggf. dazu mieten". "oh". Nach etwas hin und her stellt sich raus, dass das 7 € / Monat extra kostet und in der zentrale noch eins ist und ich das abholen kann. Vielleicht werde ich es niemals brauchen, aber ich will es nicht gleich schon ganz am Anfang darauf anlegen, nachher stehe ich irgendwo an einer Typ2-Säule mit leerem Akku und kann nicht laden. Also hole ich das noch an der Zentrale ab. Als wir bei dem Rundgang an der Ladebuchse ankommen und ich diese erklärt bekomme will ich noch kurz zu Protokoll geben dass ich auch informiert bin und merke an "und da unten mit CCS". "Äh nein, CCS hat der nicht". "Wie? Das hat mir die Zentrale gesagt hätten alle i3... Ohne CCS schaffe ich es nicht bis nach Hause". Nochmal genaue Recherche: Doch er hat CCS und die Kontakte da unten sind keine Atrappe ;-). Als ich das Ladekabel im Hauptquartier abhole fällt mir auf dem Weg noch auf, dass der Kilometerstand mit dem Übergabeprotokoll nicht übereinstimmt (70km Differenz). Das wird dann im HQ noch schnell korrigiert. Der Start war also doch etwas holprig, aber bis auf die angesprochenen Pannen sehr freundlich und professionell.

Dann geht es los. 190km sind es zu mir nach Hause. Zumindest theoretisch ein Wert der laut Angabe von BMW bei sorgsamer Fahrweise im Eco Pro+ Modus mit einer Akkuladung geschafft werden kann. Aber der i3 ist ja gebraucht, der Akku nicht mehr ganz neu, die Angabe vielleicht sowieso zu unrealistisch und auf dem letzten Kilometer zu Hause ankommen macht auch nicht viel Sinn. Dank der Going electric Stromtankstellen-DB mache ich einen kostenlosen Schnelllader bei einem IKEA in ca 130km Entfernung, der auf meinem Weg liegt ausfindig. Prima, das trifft sich doch gut. Da kann ich auch gleich noch eine Kleinigkeit bei IKEA einkaufen. Auf geht's!

Ich gebe das Ziel ins Navi ein und das Navi verkündet sofort, dass das Ziel außerhalb der Reichweite liegt. Selbst mit Eco Pro+ zeigt der Computer eine Restreichweite von nur 120km an. Naja, wer weiß wie sehr der letzte Fahrer rumgeheizt ist, das wird schon noch besser, zur Not halt einmal zwischenladen. Also geht es so sparsam wie ich kann im Eco Pro+ Modus mit gänzlich ausgeschalteter Lüftung bei besten Bedingungen (17°C) los und auf der Autobahn mit 90km/h den LKW hinterher. So ist das Vorrankommen tatsächlich sehr mühselig. Ich überlege schon ob der i3 überhaupt noch in Frage kommt oder ich nicht gleich umdrehen sollte. Doch, ich will dem i3 eine Chance geben und danach habe ich wenigstens echte Erfahrung wie es mit einem reichweitenknappen Auto so ausgeht. Was fällt mir noch auf? Fahrkomfort? Naja... Ich habe mir ehrlichgesagt mehr erhofft. Die Lenkung ist hart und schwergängig. Die Sitze auf etwas kleinere Personen optimiert (wie üblich). Völlig ungewohnt ist die harte Rekuperation. Ich fahre auch sehr gerne viel mit Tempomat und wenn ich sehe dass irgendwo vor mir der Verkehr langsamer wird und ich den Tempomat ausschalte fliege ich gleich nach vorne. Also schön üben: Wenn ich den Tempomat ausschalte, dann erst vorsichtig mit dem Fuß aufs Gas, dann erst den Tempomat deaktivieren und dann vorsichtig mit dem rechten Fuß regulieren. Das finde ich super anstrengend. Und man scheint das nicht einfach in irgend einem Menü deaktivieren zu können. Komisch, ist doch schließlich nur Software, warum soll sich das nicht jeder einstellen wie er es angenehm findet? Der Ioniq hat mir da mehr zugesagt. Aber mal schauen wie es weitergeht.

Ich beobachte kontinuierlich die verbleibende Reichweite und die verbleibende Entfernung auf dem Navi und denke darüber nach ob ich nochmal kurz an einer Raststätte einen kleinen zusäzlichen Ladestopp einlegen soll. Ich bin schon etwas aufgeregt... Was wenn die Ladestation am Ikea nicht funktioniert? Oder belegt ist? Es gab noch eine andere Station in der Nähe, aber ob ich an der dann auch wirklich laden kann? Letztlich fahre ich durch und komme mit 15km Restreichweite und ca. 18% Batterie beim IKEA an. Bis jetzt parkt nur ein Auto auf den vier Parkplätzen und zwei Säulen. Ich parke an der zweiten freien Säule und versuche den CCS-Stecker einzustecken. Es geht nicht! Ich bekomme den Stecker nicht rein. Gibt es einen Trick? Ich probiere es mit Typ2. Der geht und läd auch. Aber wie schnell. Auf dem Display vom i3 steht was von 14:32... Oder sowas ähnliches, die Zahlen habe ich mir nicht genau gemerkt. Also 14 Stunden? Nee, so lange wollte ich hier nicht bleiben. Ich lese in der Bedienungsanleitung nach... Nein, keine Tricks für CCS, einfach reinstecken. Ich probiere es nochmal. Es geht nicht. Der Stecker sieht aber auch schon ganz schön rampuniert aus. Vielleicht liegt es daran? Ich stelle fest, dass der Hybrid auf dem anderen Parkplatz sich per Chademo vollsaugt und damit CCS dort noch frei ist. Ich parke um direkt an diese Säule. Die Säule steht jetzt hinten links am i3, die Ladebuchse ist hinten rechts. Natürlich ist das Kabel zu kurz! Nur knapp, aber es ist zu kurz. Ich parke nochmal um und parke noch etwas dichter dran. Total peinlich, jeder der das sieht denkt ich kann nicht einparken, aber dafür reicht das Kabel jetzt. Und es funktioniert! Auf dem Display steht jetzt 12:40? Hoffentlich nicht Stunden... Vielleicht heißt das auch "voll um 12:40 Uhr"? Aber es ist gerade erst 11 Uhr, das muss doch schneller gehen? Naja, keine Ahnung ich habe eh keine Wahl und gehe erstmal einkaufen.

Nach meiner kurzen Shoppingtour, die sehr schnell geht, da im Ikea nichts los ist komme ich wieder. 49% hat der Akku. Noch 20 Minuten bis 80% sagt die Säule. OK, ich gehe nochmal in den Ikea rein, esse ein mittelgutes irgendwas (was will man für 1,90 € schon erwarten ;-)) und gehe wieder raus. Auf dem Weg überlege ich wen ich im IKEA über den defekten Stecker informieren könnte. Am Eingang steht eine Mitarbeiterin, ich spreche sie an und rechne fest mit einem desinteressierten "aha" oder "da kann ich auch nichts machen", so wie man das halt gewöhnt ist. Aber tatsächlich bedankt sie sich für die Info und greift gleich zum Telefon um dies weiterzugeben. Ich gehe wieder raus google nochmal wie weit es nach Hause noch ist. Ach nurnoch 60km, ich hatte das irgendwie weiter in Erinnerung. Na dann ist der rest der Strecke ja garnicht mehr so kritisch. Ich gehe wieder zum Auto und da nähert sich jemand in Warnweste der Ladestation. Er inspiziert diese auffällig und ich spreche ihn direkt auf den defekten Stecker an. Er schaut sich den Stecker an und fummelt mit einem Schraubendreher abgebrochene Plastikreste von dem Stecker aus dem Inneren. Ich frage ihn wie man das schaffen kann, dass die Stecker kaputt gehen. Die sehen doch super robust aus. Er schimpft etwas über die Leute "das Problem ist, dass den Leuten das nicht gehört. Wenn den Leuten das gehören würde, dann würden die damit nicht so umgehen. Die lassen das fallen..." Ach herje... Ob die Elektromobilität nachher noch an Vandalen scheitert? Ich bin tatsächlich etwas besorgt. Diese Stecker sind doch garantiert sau teuer. Nachdem der Techniker das Plastik rausgepult hat hängt er den CCS-Stecker wieder in die dafür vorgesehene Halterung und meldet dass das jetzt wieder funktioniert, sie aber trotzdem einen neuen Stecker dran machen müssen. Wenn jetzt einmal volladen 3 € kostet. Und der Stecker 600 € (würde mich jetzt nicht wundern). Und alle 200 Ladevorgänge ein neuer Stecker dran muss, dann würde das die Kosten verdoppeln. Mhh... Na toll... Ich hoffe die Stecker halten tatsächlich länger.

Mit fast 90% Akku fahre ich weiter nach Hause. Jetzt muss ich definitiv keine Angst mehr haben vor der Reichweite. Ich fahre jetzt im normalen Modus, fahre 120 km/h und das ganze etwas sportlicher. Nach etwa 30km fahre ich von der Autobahn ab und kürze etwas über Landstraßen und durch die Stadt ab, denn schließlich will ich auch wissen, wie sich der i3 dort fährt. Ich stelle fest: Den i3 kann man richtig sportlich fahren und so macht es auch Spaß. Der i3 ist übersichtlich wendig und reaktionsschnell. Und da wiederrum hat mich überrascht, dass mein Verbrauch scheinbar garnicht angestiegen ist. Ich komme letztlich mit 55% Akku zu Hause an, also habe ich nur etwa ein Drittel der Batterie für die letzten 60km gebraucht. Obwohl ich finde das ich viel rasanter gefahren bin. Zugegeben ging es insgesamt auf den 60km auch 250m bergab, aber mir erscheint der Wert trotzdem gut. Ich vermute hier zeigt sich der Vorteil der Leichtbauweise. Auf der Autobahn hat man von dem Gewichtsvorteil nichts, aber auf der Landstraße und in der Stadt wo man auch mal Rekuperieren muss spielt der i3 seine Vorteile aus.

Mein Zwischenfazit nach der ersten Fahrt und nachdem ich den Ioniq schon für 4 Tage hatte: Der i3 ist ein Go-Kart, der super ist um damit durch die Stadt und über enge Landstraßen zu heizen. Im Vergleich dazu ist der Ioniq ein Kreuzfahrtschiff mit dem es gemächlicher zugeht, der aber dafür mehr Komfort bietet. Zumindest für mich ;-).

Ich werde den i3 wohl noch eine Weile länger fahren. Mal schauen wie sich mein Eindruck von dem Auto wandelt.

Ergänzung 5. Juli 2018:

Mittlerweile bin ich einige weitere KM mit dem i3 gefahren. Das elektrische Fahren ist immernoch toll. Auf der von mir am häufigsten gefahrenen Standardstrecke von 57km brauche ich bei "normaler" Fahrweise ohne groß auf sparsames Fahren zu achten 45% Akku. Wenn ich schön langsam fahre natürlich weniger. Ich komme also hin und zurück auf einer Ladung. Somit bin ich auch entspannt, weil ich weiß, dass ich es bei kaputter Ladesäule am Ziel auch noch nach Hause schaffen würde. Wenn ich das tatsächlich muss bin ich aber doch noch ziemlich aufgeregt. Einmal habe ich das gemacht und obwohl ich mit ca. 55% Akku mich auf dem Heimweg begeben habe und es offenbar mit 45% auch hingeschafft habe weißt mich dabei das Navi sofort darauf hin, dass verbleibende Ladung für meine Strecke nicht ausreicht. Ich bin dann richtig sparsam gefahren und habe noch überlegt bei einem Schnelllader auf dem Weg halt zu machen, aber letztlich wollte ich es dann wissen und auch die Navi-km liefen viel schneller runter als die verbleibende Reichweite. Letztlich bin ich mit 20km Restreichweite zu Hause angekommen, also garkein Problem.

Generell fällt mir auf wie unzuverlässig die Reichweitenanzeige ist. Ich fahre morgens normalerweise los mit einer Reichweite von 160-170km und nach 300m springt diese plötzlich und unvermittelt auf 120km runter. Danach nimmt die Reichweite aber kaum noch ab und manchmal sogar wieder zu, so dass ich 60km den i3 mit einer Restreichweite von 100km abstelle. Also wäre die Gesamtreichweite zum Start von 160km vielleicht richtig gewesen? Was zur Hölle rechnet er da? Natürlich hat mein Polo überhaupt keine Reichweitenanzeige und trotzdem war das in Ordnung, aber bei dem Polo beginne ich auch im Reservebereich (noch 150km Reichweite) an langsam nervös zu werden, was bei dem 60Ah-i3 dazu führen würde, dass ich immer nervös wäre. Bei einem Auto mit so geringer Reichweite ist eine zuverlässige, nachvollziehbare Reichweitenanzeige meiner Meinung nach doch wichtig. Und auch nicht kompliziert. Auch sonst einfach ein paar mehr Daten wie zum Beispiel einen "Durchschnittsverbrauch der letzten 10 Minuten" würde hier helfen. Der i3 hat irgendwo in den tiefen der Menüs eine Verbrauchhistorie mit einem Balkendiagramm, aber das kann man so genau nicht ablesen.

Auch sonst ist die Software vom i3 eher schlecht. Ich habe mit auch die BMW Connected App für Android runtergeladen und das Auto damit verbunden. Alleine das Verbinden war schon merkwürdig. Ständig meldete die App einen "unbekannten Fehler". Später ging es dann ohne erkennbaren Grund plötzlich doch, aber der Code der zum Bordcomputer gesendet werden sollte kam einfach nicht an. Viele Berichte dazu habe ich im Internet gefunden und meistens ließ sich was über den BMW Support machen oder es mussten erst Daten vom Vornutzter gelöscht werden. Ich wollte schon bei E-Flat anrufen und fragen ob das überhaupt bei deren Autos geht, aber letztlich bin ich noch auf die Idee gekommen einfach mal Fahrbereitschaft herzustellen (Start/Stopp drücken) und tatsächlich, dann kam der Freischaltcode durch. Wer kommt denn auf sowas? Und warum steht das nicht in der App beschrieben.
Wenn man auf dem Smartphone eine Adresse für das Navi eingeben will, aber auf dem Handy das GPS aus ist kommt auch nur ein "unbekannter Fehler", es gibt zwar eine Funktion "plan trip" mit Ankunftszeit, aber was die soll weiß ich auch nicht so ganz (ich dachte erst, dass man damit vielleicht gleich eine automatische Abfahrtszeit mit einprogrammieren kann und eine Benachrichtung auf dem Handy bekommt "in 10 Minuten losfahren" (insbesondere wenn sich die Verkehrssituation ändert), aber entweder habe ich einfach nicht verstanden wie man diese App bedient oder es geht nicht. Man kann das Auto auch über die App auf- und zuschließen, was manchmal funktioniert (dann aber ewig dauert), meistens aber nicht klappt.
Einmal habe ich eine Abfahrtszeit mit Vorklimatisierung programmiert. Da hat BMW ausnahmsweise mal nachgedacht und macht das passende Menü auf wenn man das Auto abstellt. Leider behält der dann die Abfahrtszeit bei und will die dann am nächsten Tag direkt wieder drin haben. Ich habe sehr lange gedauert bis ich im Menü gefunden habe wie man die wieder deaktiviert.
Auch gibt es in der App eine Funktion für die Navigation "Ankunftszeit teilen". Also will ich einen Trip planen nur um diese zu nutzen und ich dachte erst es gibt eine Funktion, dass man jemanden einen Link schickt und der sieht dann wo man ist und errechnete Ankunftszeit vom Navi. Und natürlich dass sich diese Seite dann permanent aktualisiert. Ob man so eine Funktion aus Datenschutzgründen überhaupt möchte sei mal dahin gestellt, aber immerhin wäre es nützlich, denn der "ich bin dann in 20 Minuten da"-Anruf an der Destination könnte so durch ein viel genaueres System ersetzt werden. Aber nein, das Ding generiert nur einen kurzen Text den man verschicken kann mit "Name kommt um bla Uhr an". Toll.
Das Navi hat mich auch schon versucht großräumig um eine angebliche Sperrung einer Autobahnausfahrt herumzuleiten. Ich konnte aber die Abfahrt problemlos nehmen. Zur Verteidigung von BMW muss ich sagen, dass ich ein paar Tage später bin ich die gleiche Strecke nochmal mit Google Maps gefahren bin und Google Maps auch der Meinung war, dass diese Abfahrt gesperrt sei. Besonders bei Google-Maps ist das ironisch, weil man in der Verkehrsansicht die grünen Streifen für "flüßiger Vekehr" auf der Abfahrt sieht. Google weiß also dass da durchaus Leute langfahren...
Auch Einstellungen zur Ladung scheinen nicht möglich zu sein. Warum kann ich nicht sagen "lade auf 60% auf"? Wenn ich irgendwo hinfahre, wo ich nicht pro kWh sondern pro Ladung bezahle, dann muss ich den i3 ja nicht zu Hause bis oben volladen, sondern nur so viel, dass ich mit etwas Puffer am Ziel problemlos ankomme.

Gestern war ich dann auf meiner ersten "Langstrecke". 140km durch die Nacht. Es war sehr spät, ich schon müde und die Aussicht nochmal Laden zu müssen ohne eine Station auf der Strecke selber zu kennen und damit einschätzen zu können ob man da gut laden kann haben mich schon nervös gemacht. Theoretisch kann man die 140km auch ohne Laden schaffen, aber will ich es wirklich darauf anlegen? Und die ganze Zeit nur 90 Fahren? Ich muss nicht Rasen, aber 110 dürfen es dann finde ich schon sein. Nach stundenlangem Stromtankstellendatenbankstudium und "welche Ladekarte geht da wohl und was kostet das dann etc. etc." will ich das mit dem Laden versuchen. Am liebsten hätte ich natürlich eine Ladestation nach 80-100km gehabt. Das würde ich locker schaffen und die Batterie wäre dann definitiv deutlich unter der Hälfte und ich könnte mit hoher Geschwindigkeit Schnelladen. Aber da gibt es leider weit und breit keinen Schnelllader. Immerhin gibt es nach 60km einen 50kW Schnellader der auch noch kostenlos sein soll und direkt an meiner Strecke liegt. Das klingt mir dann eigentlich doch schon wieder zu gut um wahr zu sein. Das kann doch nicht sein. Wer stellt denn da so ein super teures Hochleistungsgerät in die Öffentlichkeit und will dann nichts für seine Investition haben? Ich gehe also schwer davon aus, dass ich da nicht dran komme, das Dinge kaputt ist oder was auch immer. Zum Glück gibt es in der Nähe noch einen anderen Schnellader der mit NewMotion funktionieren soll und zwar eher teuer ist, aber viel brauche ich ja eigentlich auch nicht. Letztlich komme ich mit 48,5% Batterie bei der kostenlosen Säule an (doch etwas mehr verbraucht als sonst). Davor kann ich problemlos parken, CCS eingesteckt und nach eine gefühlten Ewigkeit (tatsächlich ca. 30 Sekunden) Protokollaushandlung beginnt das Ding wirklich mit 50kW zu laden. Ich bin begeistert! Bei ca. 85% unterbreche ich die Ladung. Mittlerweile ist die Ladegeschwindigkeit auf 15kW gefallen. Am Ziel komme ich mit 20% Batterie an. Insgesamt habe ich also 116,5% Batteriekapazität verbraucht. Wahrscheinlich hätte ich durch noch sparsamere Fahrweise die 16,5% rausholen können (es war spät, ich war müde und wollte ankommen und bin immer 100-120km/h gefahren), aber es wäre wohl doch knapp geworden und vielleicht doch etwas zu aufregend... Vorallem wenn die Reichweitenanzeige so ungenau ist. (Notiz am Rande: Das Ziel lag ca. 300m höher als der Start. Nehme ich mal ein Gewicht von 1500kg an, dann müsste das 300m * 1500kg * 9,81m/s² / (3600 s/h) = ~1,2 kWh ausmachen, was ca. 6% der Akkukapazität (bei 18,8 kWh) sind).

Zwischenfazit: i3 Fahren macht immernoch Spaß, aber zumindest bei der 60Ah-Version ist es für mich noch aufregend. Mit der Aussicht dass es im Winter noch etwas sportlicher wird und die Kapazität der Batterie irgendwann mal nachlässt ist die Batterie zu knapp. Aber vielleicht gibt sich der Eindruck auch mit etwas Erfahrung. Bei der Software bin ich kritischer - für ein besonders günstiges Modell kann man schlechte Software in Kauf nehmen, aber in dem Preissegment in dem der i3 sich bewegt hätte man sich wirklich mehr Mühe geben können.
Zuletzt geändert von yankee am Fr 6. Jul 2018, 13:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mein erster Eindruck vom i3

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gratulation zu deiner entscheidung und herzlich willkommen in der eMobilität :D
klasse, dass du den defekt gemeldet hast - so geht das :D
- Zoe: 13.02.15 - 30.12.16
- MX: 60er. 30.12.16 - 23.01.20
+ M3: "Freitag der 13." 13.03.2020
+ Ioniq vFL: 12.08.23

Re: Mein erster Eindruck vom i3

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Sehr schöner Bericht.
yankee hat geschrieben:... Völlig ungewohnt ist die harte Rekuperation. Ich fahre auch sehr gerne viel mit Tempomat und wenn ich sehe dass irgendwo vor mir der Verkehr langsamer wird und ich den Tempomat ausschalte fliege ich gleich nach vorne. Also schön üben: Wenn ich den Tempomat ausschalte, dann erst vorsichtig mit dem Fuß aufs Gas, dann erst den Tempomat deaktivieren und dann vorsichtig mit dem rechten Fuß regulieren. Das finde ich super anstrengend. Und man scheint das nicht einfach in irgend einem Menü deaktivieren zu können. Komisch, ist doch schließlich nur Software, warum soll sich das nicht jeder einstellen wie er es angenehm findet? Der Ioniq hat mir da mehr zugesagt. Aber mal schauen wie es weitergeht.
...
Dafür ist das Fahren mit einem Pedal ohne Tempomat sehr angenehm. ;)
Wo ich dir nur recht geben kann, ist, dass man sich nichts selber einstellen kann. Mich würde es ziemlich ankeksen, dass jedes andere Auto einfach losrollt, ohne dass jemand Gas gibt. Was beim Verbrenner-Automatik-Auto noch mit der Standdrehzahl erklärt werden kann, ist bei E-Autos nur unsinnig. :arrow: "Schließlich nur Software".

Die Anzeige beim Laden ist übrigens die Uhrzeit, zu der er voll geladen ist.

Viel Spaß noch mit deinem i3.
seit 04/2018 -> BMW i3 94ah BEV
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