Längliche Vorstellung und erste Frage

Längliche Vorstellung und erste Frage

goldhamster
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Moin,

vorab: Ich habe nicht heraus finden können, ob und wo eine Vorstellung von Neumitgliedern erwünscht ist, daher hier mein "Einstand" mit der Bitte um Vergebung für dessen Länge, die Eiligen finden die Frage im letzten Absatz:

Nach vier zugegebenermaßen durchaus genußvollen Jahren Verbrenner-BMW (530i, 120d) fahre ich seit 2008-2011 aus Neugierde Prius 2 und seit 2011 aus Überzeugung Prius 3, dessen Leasing-Vertrag im Herbst 2015 ausläuft. Nach Tankquittungen verbrauche ich mit beiden rund 5,7 l/100km.

Ich wohne mitten in Hamburg mit sehr guter ÖPNV-Anbindung und Tiefgaragenstellplatz, an den ich wohl auch einen Stromanschluss legen lassen könnte. Aufgrund der Arbeitszeiten möchte ich auf's Auto zur Fahrt von und zur Arbeit nicht verzichten, denn würde ich öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen (und ich habe beides ausgiebig probiert), sähe ich unsere Tochter nur noch am Wochenende, was mir & ihr zu selten wäre. Die einfach Fahrt zur Arbeit beträgt knapp 14 km, davon 5 km Stadtverkehr, 9 km Autobahn.

Vor der Arbeit gibt es wochentags zwei kurze Fahrten von jeweils 1,5 km Länge zu und vom Sport, von der ich aus Zeit- und Faulheitsgründen trotz schlechtem Gewissen nicht lassen möchte.

In den letzten Jahren haben sich über's Jahr die folgenden Touren immer wiederholt, der Kilometer-Wert gilt für die Strecke, die an einem Tag zurück gelegt werden soll:
2x 200 km
4x 350 km
10x 130 km
2x 650 km
Soweit mein Anforderungsprofil. In meiner naiven, rein theoretischen, Vorstellung liessen sich diese Strecken mit einem REX entspannt (= ohne signifikanten Zeitverlust) fahren.

Ich war seit der Vorstellung vom i3 fasziniert, und habe gestern meine erste Probefahrt mit dem i3 REX genossen. Ich fand's großartig, aber es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass sich diese Faszination nur auf den elektrischen Antrieb beschränken würde. Verarbeitung, Konzept, Optik, dieses ganze Paket, das das Marketing so gerne als "Fahrerlebnis" beschreibt, stimmt beim i3 einfach für mich. Würde man mir vorwerfen, dass ich da nur zu bereitwillig in eine doch ganz offensichtliche Falle tappe, könnte ich nichts Sinnvolles entgegnen. Ich finde den Wagen im besten Sinne des Wortes "abgefahren" und ein Teil von mir möchte sich ganz offenbar das Gefühl erkaufen, vergleichsweise früh bei einer technologischen Wende mit dabei zu sein: Aber bitte nicht so früh, dass es unbequem wäre oder gar – Gott bewahre! – eine großartige Umstellung der eigenen Verhaltensweisen bedeuten würde…

Den gestrigen Abend habe ich – zum belustigten Stirnrunzeln von Frau und Kind – damit verbracht, mich in dieses Forum einzulesen, für dessen informativen Gehalt ich mich an dieser Stelle bei allen Beitragenden und dem Gründer bedanken möchte. Hat bei mir für einige Folgefragen bzw. Klagegesänge gesorgt, die ich demnächste meinem iAgenten darbieten werde (über diese Bezeichnungen sind sicherlich schon genügend Witze gemacht worden):
- Ob das Fernlicht nun als Halogen- und oder LED-Licht ausgeführt worden ist, und warum dies in der Preisliste so unklar beschrieben ist.
- Warum die Wallbox nicht wenigstens mit 7,4kW laden kann, wenn man denn schon die Schnellladeoption mit ankreuzt?
- Ob die Sitzheizung auch in den Betriebsarten Eco und Eco pro funktioniert.

Aber meine eigentliche Frage werden wohl nur die i3-Nutzer hier im Forum realistisch aus der Praxis beantworten können: Im i3-Katalog ist auf den Seiten 28 und 29 zu lesen, dass mit dem serienmäßigen Standardladekabel an einer herkömmlichen Steckdose die Batterie in sechs bis acht Stunden wieder auf 80% aufgeladen sei, mit einer Wallbox dagegen schon in drei bis sechs Stunden. Mit der optionalen Schnellladefunktion dauere es an einer Gleichstromsäule hingegen nur 30 Minuten. Meine Frage nun: Wovon hängt es ab, ob der i3 an einer herkömmlichen Steckdose in sechs oder acht Stunden wieder zu 80% voll ist; bzw. wovon hängt es ab, ob der i3 an der Wallbox in drei oder sechs Stunden wieder auf 80% steht? Ist dafür auch die optionale Schnellladeeinrichtung verantwortlich, sprich: Ohne Schnellladeoption 8h an der Steckdose, 6 an der Wallbox; mit Schnellladung 6h an der Steckdose, 3h an der Wallbox? Und wie realistisch sind diese Werte?

Danke für's Lesen und vorab für hilfreiche Antworten!
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Re: Längliche Vorstellung und erste Frage

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Hallo und willkommen im Forum.

Die Ladedauer ist abhängig von der Einstellung im Fahrzeug. Für beide Ladearten (normale Steckdose und Wallbox) kann eingestellt werden mit welcher Stromstärke geladen werden soll.
Leider kann man keine genauen Werte in Ampere einstellen, sondern nur 'gering, mittel, maximal' (bitte nicht auf den genauen Wortlaut festnageln).
Bei der Ladung mittels Steckdose verbergen sich nach meinem Wissen 6,9 und 13 Ampere hinter den Einstellungen. Hier macht es meiner Meinung nach auch Sinn die Stärke zu reduzieren um evtl. ältere Hausinstalltionen zu schützen.

Um welche Werte es sich beim Anschluss über ein Typ2 Kabel handelt ist mir leider nicht bekannt.
ciao
Tom
http://www.aich.de BMW i3 11/2013 bis 8/2016 (60Ah), ab 8/2016 (94 Ah), ab 1/2018 i3s

Re: Längliche Vorstellung und erste Frage

NixNutzz
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goldhamster hat geschrieben:Meine Frage nun: Wovon hängt es ab, ob der i3 an einer herkömmlichen Steckdose in sechs oder acht Stunden wieder zu 80% voll ist; bzw. wovon hängt es ab, ob der i3 an der Wallbox in drei oder sechs Stunden wieder auf 80% steht? Ist dafür auch die optionale Schnellladeeinrichtung verantwortlich, sprich: Ohne Schnellladeoption 8h an der Steckdose, 6 an der Wallbox; mit Schnellladung 6h an der Steckdose, 3h an der Wallbox?
Mit dem beiliegenden Standardladekabel kannst Du nur an herkömmlichen Haushaltssteckdosen laden und da auch nur langsam, dass heißt in schnellstens 6-8 Stunden, bei leerem Akku. Das liegt daran, dass eine gewöhnliche Haushaltssteckdosen nur mit 16Ampere Sicherungen ausgestattet ist. Diese 16Ampere (=3,6KWatt) dürfen aber nicht dauerhaft (über mehrere Stunden), sondern nur als Spitzenlast bezogen werden, weil sonst die elektrische Anlage des Gebäudes überlastet werden könnte und es im schlimmsten Fall zu einem Brand kommen kann. Deshalb läd der i3 mit dem beiliegenden Standardladekabel an der normalen Steckdose nur mit höchstens 12 Ampere (= 2,7KiloWatt), was eben 6-8Stunden dauern kann. In dieser Zeit erreichst Du 80 - 90 % Ladezustand. Die letzten Prozente dauern noch länger.

Wenn Du schneller laden willst, brauchst Du auf jeden Fall die Schnelladeoption UND eine Wallbox UND ein separates Ladekabel mit Typ2 Anschlüssen, um Wallbox und Auto zu verbinden. Die Wallbox muß separat in Deinem Sicherungskasten angeschlossen werden und mit 20Ampere Sicherungen und einem Fehlerstromschutzschalter abgesichert werden. Durch die Absicherung mit 20 Ampere Sicherungen ist eine Ladung mit 4.600 Watt möglich, was dann die Ladezeit auf 3-6Stunden verkürzt. Mehr gibt auch die Wallbox von BMW nicht her. Jetzt hast Du bestimmt in Deinem Katalog gelesen, dass die Schnelladeoption Laden bis zu 7,4KW ermöglicht. Zu der Problematik empfehle ich Dir den Threat "Zu Hause laden mit 7,4 KW ohne Schieflast" hier im Forum.

Ohne technische Winkelzüge kannst Du nur an öffentlichen Ladesäulen mit 7,4KW Wechselstrom laden, was die Ladezeit auf ca. 2h verkürzt, um auf 80% zu kommen. Mit der Schnelladeoption kannst Du zusätzlich auch an bislang einigen wenigen öffentlichen Ladesäulen mit 50KW Gleichstrom laden, was nur etwa 30Minuten dauert.

Re: Längliche Vorstellung und erste Frage

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Hallo goldhamster,

das Ladethema ist der einzig wirkliche Schwachpunkt des i3, der Rest ist wirklich klasse - wobei man sich auch mit dem Ladethema arrangieren kann. Und gerade weil es hierzu viel zu diskutieren gibt, wirst Du im i3 Forum mehrere sehr spannende Threads finden, die Deine Fragen bereits beantworten.

Nichtsdestotrotz - in Kurzform: Ich lade meinen i3 an der normalen Steckdose mit dem mitgelieferten Standardkabel. Laut Anzeige in meinem Messinstrument lädt er mit maximal 11A und benötigt inklusive der Ladeverluste von fast leer bis voll über 8 Stunden, was mir aber nichts ausmacht, denn wenn er abends in die Garage gestellt wird, ist er morgens wieder voll und es ist sehr schön, jeden morgen mit einem vollgetankten Auto losfahren zu können.

Nichtsdestotrotz habe ich mir auch einen Drehstromanschluß legen lassen, durch den ich mit einer geeigneten Wallbox (siehe auch eigene Rubrik im Forum Ladestationen oder auch zu genüge im i3 Forumsteil) maximal 7,4kW laden könnte, hätte ich eine Schnellladefunktion. Das Thema Schieflast wurde schon in einem anderen Post genannt, lies Dich da am besten mal ein). 50kW wird in der Praxis derzeit ganz wenig vorkommen, da die Ladestationen auch noch in absehbarer Zeit rar sind.

Mein persönlicher Tip ist, daß Du je nach persönlicher Notwendigkeit bei einem Modell mit REX auch eventuell auf die Schnellladeoption verzichten kannst, da sie für den Aufpreis keinen wirklichen Mehrwert bietet. 22kW mit einem 3phasigen Lader wären etwas, aber 7,4 (32A) statt 4,6kW (20A), das mußt Du selbst wissen, ob es Dir das wert ist, zudem Du ja wie gesagt mit dem Hilfsmotörchen eh auf der sicheren Seite bist.

Viele Grüße,
Carsten
i3 BEV seit 2/14 + Mercedes EQC seit 07/20. PV Anlage mit 6kWp.

Re: Längliche Vorstellung und erste Frage

goldhamster
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Euch beiden erstmal vielen Dank (auch für das Blog von Major Tom)!

Ich bitte um Nachsicht für die Nachfrage, aber gesetzt den Fall, ich habe eine
- Wallbox Pure mit 20A abgesichert installiert und
- den i3 mit Schnellladeoption sowie
- ein separates Schnellladekabel mit Typ2-Anschluss:
Wie lang ist dann die Ladezeit von "leer" auf 80%?
3 oder 6 Stunden?

Re: Längliche Vorstellung und erste Frage

energieingenieur
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Wenn die Pure-Box mit 20A zur Verfügung steht, dann gilt:
18,8 kWh (Batteriekapazität) * 0,8 (80%) / 4,6 kW Ladeleistung = 3h16min im besten Falle.

Verlängernd wirken sich diverse Ladeverluste und auch die Temperatur der Batterie aus.

Im Sommer wird man wohl in 3h30min von 0-80% ausgehen können. Wenn das Fahrzeug im Winter bei -10°C lange draußen steht und dann erst geladen wird, dürfte es sicherlich in den Bereich vion 5-6h kommen.

In der Praxis kommt man jedoch nie mit 0% nach Hause. Und wenn man von 30% auf 80% lädt, sind wir schon bei "nur" 2h.

Ich fahre jedoch keinen i3. Evtl. kann sich auch Jemand mit praktischer Erfahrung dazu äußern.

Re: Längliche Vorstellung und erste Frage

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Bei einer Wallbox Pure lädst Du mit 3,7kW bzw. im besten Fall mit 4,6kW. Den bereits hier im Forum geposteten Messdaten nach, lädt der i3 bis 70/75% mit voller Leistung, danach fällt diese kontinuierlich ab. Du wirst also bis ca. 13kWh mit voller Leistung (4,6kW) laden können, das heißt inklusive der Ladeverluste in guten 3 bis 3,5hr. Bis 80% ca. 4 Stunden, bis er voll ist (18,8kWh), werden wahrscheinlich 5-6 Stunden vergehen. Sobald ich meine Wallbox habe, werde ich Dir das genau sagen können, bin aber sehr sicher, daß dies so stimmen sollte.
i3 BEV seit 2/14 + Mercedes EQC seit 07/20. PV Anlage mit 6kWp.

Re: Längliche Vorstellung und erste Frage

goldhamster
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Carsten, energieingenieur, vielen Dank, jetzt habe ich das wohl hoffentlich verstanden!

Auch wenn mein Anforderungsprofil für den Alltag sich mit Carstens Konstellation problemlos erfüllen liesse (8h über Nacht laden wäre kein Problem), giere ich doch etwas nach einer schnelleren Lösung, einfach weil es möglich scheint und ich gerne wissen möchte, wie ich die im Katalog angegebenen 3h Ladezeit erreichen kann.

Den "Schiefladethread" habe ich gestern abend schon gefunden, aber als elektrotechnisch eher unterbelichteter Mensch nicht wirklich verstanden, werde es nachher aber nochmal probieren.

Verstehe ich das richtig, dass für die 7,4 kWh Ladeoption für Privatleute in einem Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage in Deutschland ein Drehstromanschluss die einzig legale bzw. ordnungsgemäße Option ist, dass dafür aber die BMW-Wallbox nicht geeignet ist?

EDIT: erster Absatz aufgrund Überschneidung mit weiteren Antworten.

Re: Längliche Vorstellung und erste Frage

energieingenieur
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goldhamster hat geschrieben:Verstehe ich das richtig, dass für die 7,4 kWh Ladeoption für Privatleute in einem Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage in Deutschland ein Drehstromanschluss die einzig legale bzw. ordnungsgemäße Option ist, dass dafür aber die BMW-Wallbox nicht geeignet ist?
Da der i3 nur einphasig lädt, darfst du legal zu Hause nur 4,6kW laden. Ob du das über einen Drehstrom-Anschluss-Adapter an eine mobile Wallbox oder direkt an eine normale Wallbox (Auf 20A begrenzt) machst, ist egal.

Ob du öffentlich legal mit 7,4kW laden darfst, darüber sind wir uns hier im Forum letztendlich noch nicht ganz einige geworden ;-)

Re: Längliche Vorstellung und erste Frage

goldhamster
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energieingenieur hat geschrieben:Da der i3 nur einphasig lädt, darfst du legal zu Hause nur 4,6kW laden.
Danke, für Details werde ich versuchen, den "Schiefladethread" zu verstehen.
Ob du öffentlich legal mit 7,4kW laden darfst, darüber sind wir uns hier im Forum letztendlich noch nicht ganz einige geworden ;-)
Oh weh, ich möchte hier als Newbie keinesfalls alte Wunden aufreissen…
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