Wie gehen Betreiber mit dem Eichrecht um?

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Re: Wie gehen Betreiber mit dem Eichrecht um?

enabler
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Hupsi37 hat geschrieben:
enabler hat geschrieben: Man möge doch bitte die Wünsche an die technischen Weiterentwicklungen anpassen: 2016 gab es noch jede Menge hirnverbrannter Insellösungen. Mittlerweile sind die Inseln zwar noch sporadisch da, aber sie werden von Monat zu Monat weniger. Eine TNM, Plugsurfing oder Maingau-Karte kann in Deutschland bei fast allen Ladestationen verwendet werden (billiger als Maingau wird zudem keine Direktzahlung werden).

Wenn man mich fragt, was in zwei Jahren in größerer Stückzahl vorhanden sein wird - Ladestationen mit Girokartenleser, oder Ladestationen, welche mit den meisten Ladekarten gehen, ist für mich die Antwort klar.
:lol: Wenn ich mich so im Maingau-Forum umschaue, scheinen die Probleme doch deutlich größer, als von dir dargestellt. Säulen an den Maingau zuverlässig funktioniert scheinen doch eher noch eine Seltenheit zu sein und wer nur mit Maingau unterwegs ist, kommt nicht weit.
Du solltest das Thema differenzierter betrachten: viele der beschriebenen Probleme sind technische Störungen der Ladestationen, Probleme in der Datenanbindung, fehlende Wartung oder einfach nur schrottige Hardware. Daran würden zusätzliche Zahlungsmöglichkeiten nichts ändern - wohl eher im Gegenteil.
Das ganze Regionen mit Maingau nicht gehen, liegt an den regionalen Insellösungne, welche durch regionale Stakeholder und schlechter Beratung entstehen - oder schlechter Businessmodelle (siehe Smatrics).

Diese Probleme werden sich in der nächsten Jahre lösen - neu eingeführte Zahlungsterminals hingegen nicht
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Re: Wie gehen Betreiber mit dem Eichrecht um?

zoppotrump
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enabler hat geschrieben:... viele der beschriebenen Probleme sind technische Störungen der Ladestationen, Probleme in der Datenanbindung, fehlende Wartung oder einfach nur schrottige Hardware. Daran würden zusätzliche Zahlungsmöglichkeiten nichts ändern - wohl eher im Gegenteil.
Den Zusammenhang zwischen eimer Kartenzahlung und erhöhten Störungen würde ich gerne mal verstehen.
Ich zahle mehrmals die Woche im Supermarkt mit Karte und hatte noch nie in meinem Leben eine Störung an der Kasse.

Zudem kann es doch nur besser werden mit Kartenzahlung, weil es eine zusätzliche Bezahlmöglichkeit für Ad-Hoc Kunden ist. Oder anders gesagt: Der Kunde, der mit Karte zahlt, ist besser als der Kunde, der gar nicht zahlen kann.

Re: Wie gehen Betreiber mit dem Eichrecht um?

enabler
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zoppotrump hat geschrieben:
enabler hat geschrieben:... viele der beschriebenen Probleme sind technische Störungen der Ladestationen, Probleme in der Datenanbindung, fehlende Wartung oder einfach nur schrottige Hardware. Daran würden zusätzliche Zahlungsmöglichkeiten nichts ändern - wohl eher im Gegenteil.
Den Zusammenhang zwischen eimer Kartenzahlung und erhöhten Störungen würde ich gerne mal verstehen.
Auch eine Kartenzahlung setzt eine stabile Datenverbindung voraus.

Falls Du mal ausprobieren möchtest, dass auch Kartenterminals konsequent Störungen haben, empfehle ich einen Zahlungsversuch in einem Zugrestaurant auf einer Überlandstrecke.

Re: Wie gehen Betreiber mit dem Eichrecht um?

energieingenieur
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E-lmo hat geschrieben:Ich habe diese Woche die Stellplatzgebühr für ein Wohnmobil am Ticket-Automaten über die EC-Karte bezahlen können.
Neben Münzschlitz war auch ein Schlitz für die Karte. Ich musste keinen Pin eingeben und bekam einen Quittungsbon für die Stellplatzgebühr von 6,5€
Warum geht das an einem Parkplatz-Automaten und nicht an einer Ladesäule?
Der Betrag dürfte bei beiden Anwendungen in ähnlichen Preisregionen liegen.
Zum einen Ist der Umsatz des Parkautomaten erheblich höher, weil ein Automat für hunderte Kunden reicht und zum anderen:

Die Anwendung ist völlig unterschiedlich, auch wenn es für den Nutzer erst nicht so erscheint:
1) Bei der Stellplatzgebühr steht von vorneherein fest, welchen Betrag du kaufen willst. D.h. es genügt eine Datenverbindung mit der Gegenstelle zur Abrechnung.
2) Beim Fahrzeug laden muss der Betreiber vorher sicherstellen, dass du wirklich bezahlst und nach dem laden nochmal kommunizieren, wieviel tatsächlich geladen wurde, damit der Preis gebildet werden kann. Hierbei muss also zunächst die Karten authentifiziert, ein Betrag reserviert und am Ende auch tatsächlich abgerechnet werden. Dieser Verfahren ist komplexer und lassen sich die Kartenbetreiber auch teurer bezahlen.

Re: Wie gehen Betreiber mit dem Eichrecht um?

energieingenieur
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zoppotrump hat geschrieben:Den Zusammenhang zwischen eimer Kartenzahlung und erhöhten Störungen würde ich gerne mal verstehen. Ich zahle mehrmals die Woche im Supermarkt mit Karte und hatte noch nie in meinem Leben eine Störung an der Kasse.
Das Terminal an einer Kasse befindet sich in einer warmen, trockenen, sauberen Umgebung. Dort werden pro Tag hunderte, wenn nicht gar tausende Bezahlvorgänge mit abgewickelt. Sobald es eine Störung gibt, kann das Gerät getauscht oder eine andere Kasse genutzt werden. Dass du selbst eine Störung mitbekommst, ist aufgrund der Nutzungsmasse sehr unwahrscheinlich.

Ich betreue ja ne ganze Menge Ladesäulen. Es gibt welche, da wird täglich 5x geladen und es gibt welche, da wird alle 5 Wochen mal geladen. Du glaubst gar nicht, wo Spinnen und kleine Tiere überall Platz finden...

Re: Wie gehen Betreiber mit dem Eichrecht um?

zoppotrump
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energieingenieur hat geschrieben:
Das Terminal an einer Kasse befindet sich in einer warmen, trockenen, sauberen Umgebung. Dort werden pro Tag hunderte, wenn nicht gar tausende Bezahlvorgänge mit abgewickelt. Sobald es eine Störung gibt, kann das Gerät getauscht oder eine andere Kasse genutzt werden. Dass du selbst eine Störung mitbekommst, ist aufgrund der Nutzungsmasse sehr unwahrscheinlich.

Ich betreue ja ne ganze Menge Ladesäulen. Es gibt welche, da wird täglich 5x geladen und es gibt welche, da wird alle 5 Wochen mal geladen. Du glaubst gar nicht, wo Spinnen und kleine Tiere überall Platz finden...
Du willst uns jetzt nicht erzählen, dass es nicht möglich ist ein Gehäuse zu bauen, in das keine Tiere rein krabbeln und dies deshalb massenweise Ladesäulen lahm legt?

Re: Wie gehen Betreiber mit dem Eichrecht um?

energieingenieur
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zoppotrump hat geschrieben:Angeregt durch diesen Artikel wollte ich mal fragen, wie die Betreiber von Ladesäulen und Stromabgabe dies in Deutschland lösen wollen?
Da ich mit vielen der Betreiber und Hersteller im Kontakt bin, dazu ein kleiner Überblick:
So gut wie alle Hersteller haben bei den Eichrechtsbehörden entsprechende Lösungen zur Konformitätsprüfung eingereicht. Derzeit warten alle auf das positive go, aber die Behörden lassen sich massig Zeit... Bei einigen Herstellern gibts es bereits heute Lösungen zu kaufen, die sehr wahrscheinlich für den Markt zugelassen werden. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht, daher stocken die Investitionen der Betreiber aktuell durchaus. Dies gilt vor allem für AC-Hardware. Andere brauchen noch Zeit, weil sie völlig neu entwickeln müssen.

Was den Bestand angeht:
Einige Hersteller bieten Umrüstsätze an, sodass die Ladesäulen mit einigermaßen geringem Invest-Aufwand eichrechtskonform gemacht werden können. Die Produkte anderer Hersteller sind nicht umbaubar, sodass diese entweder vollständig ersetzt werden müssen oder eben nicht nach kWh oder Zeit abgrechnet werden kann. Pauschal abgerechnet werden kann immer. Da greift das Eichrecht nicht, weil keine Messung stattfindet.
Welche Ansätze und konkrete Maßnahmen gibt es und wie bewertet ihr als Verbraucher das?
Grundsätzlich ist es für den Verbraucher positiv, dass hier Regelungen zur korrekten Messung und Erfassung geschaffen werden. Allerdings ist die Art und Weise in der das aktuell passiert für Betreiber und Kunden unglücklich. Betreiber haben viel Geld investiert, um Ladeinfrastruktur aufzubauen, welche auch technisch einwandfrei funktioniert. Jetzt schaffen die Eichrechtsbehörden neue Regeln, die beim Aufbau noch nicht bekannt waren und die Betreiber müssen massiv Nachinvestieren oder die Gesamtinvestition ist verloren. Es führt aktuell dazu, dass der Aufbau stockt und wird auch sicherlich dazu führen, dass einige Ladepunkte wieder demontiert werden. Hier ist es übrigens kein Argument, dass geförderte Punkte 6 Jahren lang betrieben werden müssen. Wer die 6 Jahre nicht vollmachen will, kann problemlos die Säule demontieren. Er muss dann halt nur die Förderung zurückzahlen.
Und wenn die Betreiber Nachinvestieren und die Hersteller neu entwickeln müssen, dann heißt das für den Kunden logischerweise auch, dass das Laden teurer wird oder länger teurer bleibt.
Mir geht das Abrechnen nach Zeit auf den Keks, da es IMHO eine Willkür darstellt.
Jedes Angebot im Leben ist willkür. Jedes Unternehmen entscheidet frei, zu welchem Preis es seine Produkte und Dienstleistungen anbietet. Du als Kunde entscheidest dann, ob du dieses Angebot annehmen willst oder nicht.

Ich selbst finde Zeittarife an der ein oder andere Säule durchaus angemessen. Vor allem dann, wenn viele Leute dort laden sollen. Ein Betreiber kann nunmal nicht davon leben, wenn Jemand 12h am Tag seinen Lader blockiert, aber nur 4kWh bezahlt und in der Zeit 10 andere ladewillig weiterfahren müssen und keinen Umsatz bringen.

Re: Wie gehen Betreiber mit dem Eichrecht um?

energieingenieur
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zoppotrump hat geschrieben:Du willst uns jetzt nicht erzählen, dass es nicht möglich ist ein Gehäuse zu bauen, in das keine Tiere rein krabbeln und dies deshalb massenweise Ladesäulen lahm legt?
Ich wollte lediglich sagen, dass ich es bei selten genutzten Säulen für eine potentielle Fehlerquelle halte, dass sich Tiere in dem EC-Karten-Schlitz einnisten können, wenn er wochenlang nicht benutzt wird.

Was die Ladesäulen selbst angeht: Ich habe sowohl offene, als auch geschlossene Gehäuse für Ladetechnik im Einsatz. Wenn du das Gehäuse komplett dicht machst, bekommst du ein massives Problem mit Feuchtigkeit und Hitze => Kondensation und damit verbunden auch möglicher Korrosion. Es ist wahnsinnig aufwändig bei so einer Variante für angemessene klimatische Verhältnisse im Gehäuse zu sorgen. Alternativ sind offene Gehäuse. Und ja, da krabbelt alles mögliche rein. Klassiker sind Spinnennetze, aber auch Käfer findet man in den Ladesäulen.

Bei Parkschein- und Geldautomaten fährt regelmäßig Jemand hin, um diese auszuleeren. Ich denke, dabei fallen Probleme mit Kleintieren auf. Ladesäulen werden in der Regel nur 1x im Jahr zum Service geöffnet. Einige Betreiber machen dass auch gar nicht... Und ja, ich habe auch schon Insekten innerhalb eines Hutschienenaufsatzes gefunden, welche durch die Belüftungsschlitze da reingekommen sind.

Re: Wie gehen Betreiber mit dem Eichrecht um?

zoppotrump
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energieingenieur hat geschrieben:
Mir geht das Abrechnen nach Zeit auf den Keks, da es IMHO eine Willkür darstellt.
Jedes Angebot im Leben ist willkür. Jedes Unternehmen entscheidet frei, zu welchem Preis es seine Produkte und Dienstleistungen anbietet. Du als Kunde entscheidest dann, ob du dieses Angebot annehmen willst oder nicht.
Das sehe ich etwas differenzierter und meine auch, dass es bei keinem anderen Gut des täglichen Lebens so gehandhabt wird wie bei den Ladesäulen.
Bei Shell udn Esso wird auch nach Litern der Sprit abgerechnet und nicht bei Shell nach Liter und bei Esso nach Dauer des Tankvorgangs.
Bei Rewe und Edeka wird die Milch auch nach Menge abgerechnet und nicht bei Zahlung in Bar nach Menge und bei Zahlung über einen Kartenprovider plötzlioch das gleiche Lebensmittel nach Dauer oder Größe der Verpackung.

Ich weiß, diese Beispiele hinken, aber es ändert sich doch nirgends die Abrechnungseinheit für das gleiche Gut, nur weil ich einen anderen Provider zur Abrechnung wähle.

Re: Wie gehen Betreiber mit dem Eichrecht um?

zoppotrump
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energieingenieur hat geschrieben:
Ich wollte lediglich sagen, dass ich es bei selten genutzten Säulen für eine potentielle Fehlerquelle halte, dass sich Tiere in dem EC-Karten-Schlitz einnisten können, wenn er wochenlang nicht benutzt wird.
Man braucht doch keinen Kartenschlitz. RFID reicht doch vollkommen aus.
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