Technische Verfügbarkeit Handparken / Handyladen?

Technische Verfügbarkeit Handparken / Handyladen?

Spürmeise
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Es scheint immer wieder Regionalstromversorger zu geben, die neu Apps (statt verläßliche wie die RWE-App) entwickeln lassen, mit denen man sich (zukünftig) an "ihren" Ladesäulen "einheitlich" authorisieren können soll. Manche Anbieter dieser Apps scheinen vom "Handyparken" zu kommen.

Aber haben die "Entscheider" der Regionalstromversorger eigentlich schonmal überlegt, wie hoch die technische Verfügbarkeit dieser Apps oder SMS-Funktionen eigentlich sind? Denn es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Handyparken und Handyladen: wenn das Handyparken mal nicht funktioniert, kann man trotzdem Parken, und die Wahrscheinlichkeit für einen Strafzettel ist (mangels Überwachungspersonal) meist gering. Kommt der Strafzettel doch, ist es zwar ärgerlich.

Wenn aber das Handyladen nicht funktioniert, ist das Laden unmöglich und man strandet vielleicht sogar an der Ladesäule. Ich denke, das wird wieder eine sehr schlechte Werbung für Elektroautos, wenn man die niedrige technische Verfügbarkeit des "Handyparkens" ignoriert und die gleiche Technik für eine dann zu häufig scheiternde Authentisierung an Ladesäulen verwendet.

Denn oft will man sowas wohl nicht mitmachen: "SMS wurde zwar abgebucht (20 Euro), ging aber nicht. Freischaltung durch freundlichen Mitarbeiter, der aber nochmal 20 Euro kassierte für 10,3 KWh"

Hier mal ein paar auf unsere Situation gemünzte Presseberichte. Es sind alles Originalmeldungen, bei denen Parken durch Laden ersetzt worden ist.

Server-Fehler: Handyladen ausgefallen

Erst am Montag ist in Wien eine neue Handyladen-App präsentiert worden - zwei Tage später musste nun ein großräumiger Ausfall beklagt werden. Sowohl die App als auch das SMS-Handyladen funktionierten wegen eines Server-Fehlers am Mittwoch für Stunden nicht.

Sowohl die App als auch der SMS-Dienst waren stundenlang außer Betrieb oder nur mit großer Verzögerung verfügbar. Der Grund sei eine technische Panne beim Betreiber, der Wiener Firma Atmos gewesen, sagt A1-Pressesprecherin Livio Andrea-Bröhm. „Da gab es Datenbankprobleme, die mittlerweile wieder behoben sind. Das Handyladen funktioniert wieder problemlos.“ Die Störung beim Handyladen gilt nicht als Ausrede für den Fall, dass während der Störung ein Strafzettel kassiert wurde.

Von Atmos selbst gab es am Mittwoch keine offizielle Stellungnahme. Vom Systemausfall waren neben Wien auch noch alle anderen Städte mit Handyladen betroffen, also etwa Klagenfurt und Bregenz. Insgesamt nutzen 800.000 Kunden das Handyladen.

Die neue App wurde am Montag präsentiert. Sie ermöglicht, dass man direkt über den Bildschirm die mögliche Ladedauer auswählen kann. Man sieht sofort die anfallenden Kosten und kann seine Tickets auch verwalten, etwa durch eine Erinnerungsfunktion vor Ablaufen eines Ladescheins. Ein integrierter Stadtplan zeigt zudem an, ob man sich gerade in einem Stadtteil befindet

Handyladen mit Tücken: Warum es mit dem Ladeschein per SMS nicht immer klappt

Wer in Friedrichshafen, Kressbronn oder Unteruhldingen-Mühlhofen ein Ladeticket per SMS aktivieren will, muss aufpassen, dass das auch funktioniert. Grund: Nicht mehr alle Provider unterstützen den Dienst von Mobile City oder anderen Drittanbietern. Nur steht diese Einschränkung nirgendwo geschrieben, auch am Ladescheinautomaten nicht.

Drei Möglichkeiten, ein Ladeticket zu lösen: Die Handy-Variante geht nicht immer.

Man kann es in Berlin tun und in Bayreuth, aber auch in Friedrichshafen, Tettnang oder Uhldingen-Mühlhofen. Die Rede ist vom Laden ohne Kleingeld und Stress“, vom „Laden ohne Zettelwirtschaft und Strafzettel“, kurz: Handyladen. So zumindest bewirbt das Unternehmen Mobile City GmbH, Partner von mehr als 50 deutschen Städten in Sachen Ladesäulenbewirtschaftung, diesen Service-Dienst für Partner und Kunden.

Im Prinzip ist das mobile Laden auch denkbar einfach. Wer kein passendes Münzgeld hat, muss sich nicht einmal bei dem Anbieter anmelden oder registrieren, um den Dienst nutzen zu können. Einfach eine SMS schicken mit Angabe der Ladezone, des Kfz-Kennzeichens und der gewünschten Ladedauer. Das Ladeticket ist quasi die Bestätigungs-SMS von Mobile City. Abgerechnet wird mit der Mobilfunkrechnung des eigenen Handyvertragspartners. So weit, so gut.

Genau das funktioniert aber nicht in jedem Fall, wie die Ladeschilder an der Straße und die Erläuterungen am Ladescheinautomat suggerieren. „Der Ladevorgang wurde nicht gestartet, weil ihr Konto nicht belastet werden konnte. Bitte den Ladescheinautomat benutzen“, erhielt eine Nutzerin unlängst per SMS mitgeteilt – statt des erhofften Ladetickets. Klara S. (Name geändert, die Redaktion) aus Friedrichshafen hatte allerdings nicht die Bestätigungs-SMS abgewartet, die erst zirka fünf Minuten später einging. Sie war in dem Glauben, die digitale Ladeuhr sei aktiv. Erst am Arbeitsplatz nahm sie die Kurznachricht wahr, aber da war es schon zu spät. Unterm Scheibenwischer klemmte das „Knöllchen“.

„Ja, es häufen sich Meldungen, dass das SMS-Laden nicht funktioniert“, bestätigt Elyess Jalessi von der Support-Abteilung bei Mobile City auf Anfrage unserer Zeitung. Ursache dafür ist die simple Tatsache, dass offenbar nicht mehr alle Provider solche Dienste wie den von Mobile City unterstützen. „Bei der Einführung des Handyladens in Friedrichshafen vor zwei Jahren hat es noch bei jedem Anbieter funktioniert“, sagt Jalessi.


Tausende Strafmandate nach Ausfall von Handyladen in Wien

Der Ausfall des Handyladen-Dienstes am Mittwoch hat dazu geführt, dass tausende Strafmandate ausgestellt wurden. Laut Fardinand Pey, Sprecher der Wiener Finanzstadträtin Renata Bräuner (SPÜ), gibt es für die betroffenen Autofahrer eine Kulanzlösung. Die Anzahl der Geschädigten war vorerst nicht bekannt. Der Projektpartner A1 wusste von der Kulanzlösung vorerst nichts. Eine solche werde es seitens des Mobilfunkers auch nicht geben, sagte Sprecherin Livio Andrea-Bröhm zum SpinStandard. Der Handyladeschein sei mit einer Bankomatkarte zu vergleichen. Wenn diese beim Einkauf im Supermarkt nicht funktioniere, könne man die Waren auch nicht einfach mitnehmen. Pey sagte am Freitag zum SpinStandard, dass man über das Ausmaß noch immer nicht Bescheid wisse. Die Kulanzlösung könne nicht von A1 kommen, sondern nur von den Gemeinden.

Mit der App können Autofahrer in 18 österreichischen Städten vom Smartphone aus einen Ladeschein lösen. Bei dem Ausfall am Mittwoch hatten die Nutzer allerdings keine Bestätigung dafür erhalten. Dass der Dienst ausgefallen war, war für die Autofahrer somit nicht ersichtlich. Außerhalb von Wien hat auch das Eingabegerät der "Ladesheriffs" nicht funktioniert. Am Mittwochnachmittag hatte die für die technische Abwicklung zuständige Firma Atmos Worldwrap die Störung wieder behoben. Laut A1 war ein Datenbankfehler schuld an dem Ausfall. Erst am Montag war die App in neuer Version für Android-Smartphones veröffentlicht worden. In den Bewertungen des Google Pay Store haben sich seither mehrere Nutzer darüber beschwert, dass sie bestimmte Funktionen in der App nicht mehr finden konnten oder ihr Guthaben nicht angezeigt wurde.
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