Tarifänderung bei NewMotion

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Re: Tarifänderung bei NewMotion

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Diese Geschichte der nicht kostendeckenden Säulen liest man ja immer wieder. In einem Unternehmen muss eben nicht alles kostendeckend sein, damit es sich auch rentiert.

BTW: Weiß jemand, was Tank&Rast/ Allianz für die kWh zahlt?
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Re: Tarifänderung bei NewMotion

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  • EVduck
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Dragoman hat geschrieben:... die Profiteure des EEG.
Nein. Die zocken auch nicht ab. Das EEG hat erstmalig dafür gesorgt, dass die Gewinne aus der Stromerzeugung nicht den (Groß-) Konzernen die Taschen füllt, sondern normalen Bürgern die Möglichkeit gibt, an diesen Gewinnen teilzuhaben. In der Regel werden diese Vorwürfe immer von denenjenigen vorgebracht die sich nicht in erneuerbare Energieen investieren wollten/konnten.
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Re: Tarifänderung bei NewMotion

OlafSt
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Ich habe also am Gewinn teil, indem ich immer höhere Strompreise bezahle ? Seltsame Logik...

Aber das ist nicht Gegenstand der Diskussion.

Da ja keine Ladesäule kostendeckend arbeitet: Was zum Teufel muß die kWh denn konkret kosten, damit eine solche Säule zumindest kostenneutral ist ? Und besonders spannend: Warum ? Welche Kosten - von der Aufstellung und der Säule selbst mal abgesehen - habe ich denn nicht im Blick ?

Re: Tarifänderung bei NewMotion

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EVduck hat geschrieben:Abzocken tun zur Zeit hier ausschließlich wir E-Autofahrer, die öffentlich laden.
Da wo schon bezahlt werden muss, wird es durch uns zumindest weniger defizitär - und da wo nicht bezahlt werden muss erzwingt keiner von uns das Gratisladen. Also ist auch keiner von uns ein Abzocker.

Das Laden kann erst dann kostendeckend sein, wenn es "massenhaft" geschieht. Dazu muss E-Mobilität in die Breite gehen.

Zur Zeit fahren noch fast nur Leute elektrisch, die zu Hause / am Arbeitsplatz laden können (ja, ein paar Ausnahmen gibt's - absolute Minderheiten).

In die Breite geht's erst, wenn Lieschen Müller in ihrer Mietwohnung am Parkplatz an der Straße so laden kann wie die meisten hier: abends parken, einstecken, morgens ist der Akku voll. Jedenfalls so voll, dass der Tagsebedarf wieder gedeckt ist (für fast alle Bedürfnisse an Alltagsmobilität kriegst Du schon mit 2 kW Ladeleistung über Nacht immer genug Ladung in den Akku).

Die Hardware für solche einfachen Ladepunkte kann im Einkauf nicht mehr kosten als vielleicht 100- €. Da ist nämlich nicht mehr Elektronik für nötig als für eine einfache ICCB ("Notladekabel"), und die sind mit um 300 € schon Händler-Verkaufspreis und massiv überteuert.

2 kW kannst Du an jeden Mehrfamilien-Hausanschluss (Abzweiger) noch mehrfach anschließen, die Reserven sind locker da, selbst ohne Lastmanagement. In Wohnstraßen am Straßenrand alle 2-4 Parkplätze ein solcher Ladepunkt würde ja schon genügen, dann findest Du immer einen, den Du erreichen kannst mit einem 7m-Ladekabel. Die Dinger wären so billig, dass sie sich mit einem moderaten Aufpreis auf die kWh über die Jahre rechnen würden. Allerdings nicht so schnell, dass die Investition sich aus Sicht der Träger (hier würde ich die Netzbetreiber in die Pflicht nehmen) lohnen würde (also muss noch eine Förderung als "Initialzündung" dazu kommen).

Denn was ist die Alternative? Je nach Akkugröße und Tagesverbrauch 2x in der Woche bis 1x alle 2-3 Wochen für wenigstens eine halbe Stunde an den Schnelllader? Da behält Lieschen Müller doch lieber ihren Diesel, da hat 1x im Monat 5 Minuten Tanken gereicht.

Stattdessen werden 2x22kW-Ladesäulen für 10 k€ in die Landschaft gestellt, die aufgrund der hohen Anschlussleistung beim Aufstellen auch noch mal extra viel Kosten verursachen und die kaum jemandem wirklich was nützen. Oh, um während des Shoppings oder des Museums-, Kino-, Theaterbesuchs in der Stadt mal etwas zwischenzuladen, dafür sind sie schon gut, keine Frage. Aber um den mobilen Alltag elektrisch zu bewältigen? Nein.
Gruß
Werner
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Re: Tarifänderung bei NewMotion

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OlafSt hat geschrieben:Ich habe also am Gewinn teil, indem ich immer höhere Strompreise bezahle ? Seltsame Logik...
Als Bürger und Bewohner dieses Staates profitierst Du von einer saubereren Umwelt. Von den höheren Stromkosten wird ja die "Energiewende" bezahlt oder so sollte es zumindest sein.
Da ja keine Ladesäule kostendeckend arbeitet: Was zum Teufel muß die kWh denn konkret kosten, damit eine solche Säule zumindest kostenneutral ist ?
Sorry, darauf habe ich keine Antwort.
Und besonders spannend: Warum ? Welche Kosten - von der Aufstellung und der Säule selbst mal abgesehen - habe ich denn nicht im Blick ?
Wartungs- und Reparaturkosten? Stromanschlüsse im öffentlichen Raum, auch wenn sie elektronisch "aktiv geschaltet" werden müssen bevor Spannung anliegt, dürften einer Wartungspflicht unterliegen. Durch normalen Gebrauch (Verschleiß) werden Anschlussdosen immer mal wieder kaputt gehen, aber auch durch Vandalismus. Das muss alles instand gehalten werden. Dazu könnten die laufenden Kosten für den Anschluss kommen (sofern nicht der Netzbetreiber auch Betreiber der Ladepunkte ist). Die hängen auch wieder von der Anschlussleistung ab.
Gruß
Werner
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Re: Tarifänderung bei NewMotion

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Es war einmal ein kleines Energieunternehmen in einer Kleinstadt irgendwo in Deutschland. Die wollten was gutes tun für die Bürger der Kleinstadt und für die Gäste, die eben diese Kleinstadt entdecken sollten.
Nach langen überlegen wurde dann eine 2*22kW AC Ladesäule aufgestellt, Vandalensicher und abrechenbar. Mit Erdarbeiten kostete dieses gute Stück im Januar 2014 ca. €10.000,-. Verkauft wird der Strom zu moderaten €0,2990/kWh. Diese Säule gehört zu den gut genutzten und verkauft pro Jahr mehr als 12.000kWh. Und macht pro Jahr ca €4100,- Verlust. Oder mit anderen Worten: hätten diese Stadtwerke diese Ladesäule nicht aufgestellt, wäre ihr Gewinn 2017 um 10% höher ausgefallen.
IO43 hat geschrieben:In einem Unternehmen muss eben nicht alles kostendeckend sein, damit es sich auch rentiert.
Jetzt erzähl mir mal bitte, wie ich die Verantwortlichen davon überzeugen soll, eine weitere Säule aufzustellen?
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Re: Tarifänderung bei NewMotion

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4.100 € pro Jahr in den Tourismus investieren ist ein Griff in die Portokasse.
Gruß
Werner
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Re: Tarifänderung bei NewMotion

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EVduck hat geschrieben:...Keine Ladesäule arbeitet bisher auch nur ansatzweise kostendeckend, geschweige denn gewinnbringend, selbst bei den hier immer wieder angesprochenen angeblichen Abzockerpreisen...
Das ist in Bezug auf Schnellladesäulen nicht ganz richtig. Thomas Hering von ABB-Deutschland hat uns neulich bei seinem Vortrag bei Electrify-BW dargelegt das teilweise schon 4 Ladevorgängen/Tag und Ladekosten von 4...6€ der Betreiber schon +-0 herauskommt. Er hatte schöne Folien dazu mit verschiedenen Scenarien.


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Re: Tarifänderung bei NewMotion

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Wo wohnst du, das das die 'Portokasse' ist? Hier[tm] wird im Stadtrat über Zuschüsse von €500,- an den Tourismusverein stundenlang gestritten.
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Re: Tarifänderung bei NewMotion

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iOnier hat geschrieben: Von den höheren Stromkosten wird ja die "Energiewende" bezahlt oder so sollte es zumindest sein.
Da liegt der Fehler im System. Die Kosten für die "Energiewende" sollten auf fossile Energieträger (Kohle, Gas, Öl, Benzin, etc.) umgelegt werden und natürlich nicht auf Grünstrom. So kauft Lieschen Müller lieber eine neue Gasheizung, da das Heizen mit der Wärmepumpe zu teuer ist.
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