Greenwashing mit Maingau?

[enabler]

Hallo zusammen,

Zuerst einmal sorry für den provokanten Betreff.

Nach der desaströsen Aktion der Energie Steiermark und der souveränen und professionellen Kommunikation der Maingau Energie, schreibe ich mal ein paar Gedanken, die mir bei Maingau durch den Kopf gehen.

1) Maingau ist ein Discountanbieter mit einem guten Strommix (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Maingau_Energie)
2) Maingau ist bereits mit Tariferhöhungen für Bestandskunden (negativ) aufgefallen https://www.cheapenergy24.de/maingau-en ... erhoehung/
3) Maingau ist zu 20% im indirekten Besitz der innogy
4) Maingau räumt derzeit den Kartenherausgeber-Markt leer (auch mit Erfolg bei mir )
Zuguterletzt:
Maingau kauft massiv unterpreisig ein. Beispiel (weil es gerade aktuell ist) Energie Steiermark:
* eigene Kunden: 22ct/min,
* B2B-Preis (und ESL-Einkaufspreis): 48ct/min
* Maingau-Preis (für Stromkunden): 2ct/min

Das ergibt bei mir ein paar Fragen, warum die das machen.
Bei aller Geiz-ist-Geil-Mentalität und dem großartigen Marketing von ESL, aber auch (oder speziell) ESL als Discountanbieter muss und will wirtschaftlich agieren. Wie holen die also die 46ct Miese pro Minute wieder rein?

Bei den Margen im Energiehandel kann man es sicher nicht mit der Energiekunden-Neuaquise schaffen.

Also wie dann? Wie versilbern ESL die Millionen Euro, die sie freiwillig und mit Nachdruck draufzahlen? Wo nimmt ESL als kleiner EVU mit 110 Mitarbeitern und 214 Mio Jahresumsatz die Kohle für diesen offensichtlichen Draufzahler her?
„Glauben an die Elektromobiltität“ ist nettes Marketing, aber nicht nachhaltig - wenn ich 2400% überteuert einkaufe, gibt es kein Rechen- und Skalenmodell, wo bei größerer Marktdurchdringung auf einmal eine schwarze Null entsteht.

Ich wäre echt neugierig, wie das Langzeit-Geschäftmodell und die „Hidden-Agenda“ (und die gibt es garantiert) dieses Unternehmens aussieht. Mir fehlt wirklich die Phantasie.

Ideen?

(Bitte kein shitstorm, ich bin weder Energie Steiermark noch sonst ein Mitarbeiter. Ich habe nur ein wenig Ahnung von Kostenrechnung und beim Maingau-Businessmodell fehlt mir einfach eine signifikante Variable)

[iOnier]

Könnte mir 2 Dinge vorstellen:

1.) hast Du die Antwort oben vielleicht schon selbst gegeben: "ist bereits mit Tariferhöhungen für Bestandskunden (negativ) aufgefallen"

2.) wollen sie sich erstmal einen Kundenstamm aufbauen, bevor das Geschäft so richtig losgeht, das geht mit einem attraktiven Angebot am besten

3.) Eine Kombination aus 1.) und 2.) wäre wahrscheinlich besonders effektiv.

[geko]

Bitte nie vergessen, dass aktuell so gut wie niemand ein E-Auto fährt. So viel kann man also gar nicht draufzahlen

[gekfsns]

Ich denke dass es langfristig funktionieren könnte, wenn es mit dem Haushaltsstrom kombiniert wird.
Ich werde vermutlich nicht der einzige sein, der ohne diese LadeKarte mit dem Haushaltsstrom nicht zu Maingau gewechselt hätte.
Erinnert mich an 1&1 DSL Verträge, wo zusätzlich zum DSL noch eine Telefonflatrate und SIM -Karte mit dabei ist.
Das lässt eON und andere ziemlich alt aussehen.

[enabler]

Bitte nie vergessen, dass aktuell so gut wie niemand ein E-Auto fährt. So viel kann man also gar nicht draufzahlen

Naja, ESL zahlt pro Minute in der Steiermark 46ct drauf. Das sind 662,40Euro pro Tag. Wenn also Dein Auto mit der Maingau-Karte eine Woche dort steht, sind das 4.600 Euro Verlust für Maingau. Da braucht es nicht viele Autos ...

[Man-i3]

Diese Gedanken hab ich mir auch schon gemacht. Aber Maingau hat mich vom 5cent -Zahler zum 2cent - Zahler gemacht.

Ein ähnlicher Trick (oder Vertriebsansatz) wie Tesla anfangs mit dem freien SuC. Geiz ist eben immer noch gefragt.

Nachdem ein kurzer Check ergab dass dort Strom und Gas günstiger ist als bei meinen schon günstigen Anbietern war ich schnell überzeugt. Wobei ich höchtens 4mal pro Monat die Karte nutze und mein 60er i3 max. 10 und 16 kWh zieht. Das Erlebnis ist aber immer wieder gut und so habe ich ein positive Einstellung dazu.

Nach Ladungen mit TheNewMotion füh(t)le ich mich irgendwie über den Tisch gezogen. kWh Preise teils über 1 €

Trotzdem beobachte ich den Markt, denn ESL wird sich von gewissen Kunden trennen (müssen). Und es bleibt spannend....

[Schwani]

Auch mich hat Maingau mit Strom und Gas als Kunden gewonnen, da sie günstiger als mein vorheriger Lieferant sind.

Die Karte brauche ich relativ wenig, da wir überwiegend zu Hause laden und das dann zum normalen Hausstromtarif von Maingau bzw unseren eigenen Solarstrom. Bei uns dürfte also deren Rechnung aufgehen, zumal wir gut 15.000kWh im Jahr dazu kaufen.

Ich gehe aber auch davon aus, dass dieses Angebot nicht ewig bleibt...

[one-ge]

Wer glaubt, dass Roamingpartner untereinander Endkundenpreise bezahlen, glaubt auch an den Weihnachtsmann !

Viel interessanter ist die Frage, wie der Wasser-Strom in der Schweiz genau hergestellt wird, wo Maingau angeblich die Wasserzertifikate einkauft, um seinen Kunden in der Summe grünen Wasserstrom bieten zu können.

[GAF5006]

Man gewöhnt sich sehr schnell an so ein Angebot wie das von Maingau. Meine Enmttäuschung war heute beispielsweise maßlos, als sich bestätigte, dass die E.on-Säulen seit heute kostenpflichtig sind. DAS war nicht der Punkt! Vielmehr musste ich feststellen, dass die Säulen von der ESL-Karte verschwunden sind. ESL und E.on spielen wohl nicht in der derselben Sandkiste. Insofern schade, als ich das Angebot der Minutenabrechnung (zumindest bei Schnelladern) für fair und (im speziell im Falle von Maingau) günstig halte und diese Säulen nun mit Pauschaltarifen nach den Besitzern von Fahrzeugen mit Riesen-Akkus rufen.

Ich denke auch, dass Maingau auf Dauer das nicht darstellen können wird. Aktuell könnte dieses Angebot tatsächlich quasi als werbeträchtiges Beiwerk weggehen. Aber wenn die E-Mobilität mehr Jünger bekommt, dann wird es wohl irgendwann vorbei sein mit den 5 ct.! Wo sie sich dann einpendeln, bleibt abzuwarten.

Natürlich, die Nummer, mit der Maingau die E-Mobilisten erfreut und mit der sie sich das Image des Idealisten sichern, zieht. Bis vor ein paar Wochen (als ich meinen Ioniq gekauft habe), hatte ich noch nie was von Maingau gehört. Und nun bin ich irgendwie Fan von denen. Als E-Mobilist kommt man einfach nicht an Maingau vorbei. Prompt stand auch ein Anbieterwechsel für meinen Hausstrom an. Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, bei Maingau nach einem Angebot zu suchen. Jetzt schon!

Nein, es ist nicht Maingau geworden. Bei meinem monatlichen Stromverbrauch waren sie zwar auch deutlich günstiger als unser lokaler Grundversorger und einen gewissen "Idealismus-Bonus" hätte ich Maingau auch noch zugestanden. Aber rund 300 Euro Unterschied zum günstigsten Anbieter, während ich relativ wenig an Schnellladesäulen zapfe und überwiegend doch in der heimischen Garage den Akku fülle......nee, da war es dann doch ein bisschen zu viel.

Trotzdem: Der Werbeeffekt ist da! Und ich kommuniziere nur allzu gern, dass Maingau günstig und gut ist. Bei manchen Leuten wird dann auch das Gesamtpaket passen und Maingau bekommt indirekt Kunden über mich.

[Tho]

Wieviele Kunden wird man wohl haben?
Schätze <5.000

Wieviel laden die öffentlich? Was kostet das?
Da versägt man mit jeder Medienkampagne mehr Budget.