Greenwashing mit Maingau?

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Re: Greenwashing mit Maingau?

hachriti
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sensai hat geschrieben:zu eurem Beispiel: Energie Steiermark ist es egal, wer ihre Kosten bezahlt. Sie bekommen ihr Geld.

dann erinnere ich nochmals an die Aktion letztes Wochenende auf dem RedBull Ring hier in der Steiermark Österreich.
E-Mobilitäts Tage mit 41.000 Besucher.
Maingau meldet sich regulär als Austeller an und reist aus Deutschland an.
Kurz nach dem Standaufbau gibt es einen Einspruch vom Mitveranstalter Energie Steiermark beim Ringbetreiber,
der sich dann nicht anders zu helfen wusste und Maingau die Ausstellerberechtigung entzogen hat.
Maingau ist dann mit ihrem Stand auf ein Privatgrund vor dem Ringgelänge gezogen und wurde dort, wieder nach
heftigem Einspruch der Energie Steiermark, von der Polizei vom Platz verwiesen.

Soooo ganz egal kann es somit der Energie Steiermark nicht sein, wer mit welcher Karte an ihren Säulen zu welchem
Tarif ladet.


CC:
Ich bin sicher, falls die Wissenden bei Maingau überhaupt die Zeit für das Lesen von diesem Thread haben,
haben die verschiedenen Thesen schon für einige Lacher dort gesorgt.
Denken im Großen und Ganzen, so funktioniert Marktwirtschaft und sieht man in vielen anderen Branchen auch (Amazon, Zalando......)
WAS da mit der Energie Steiermark lief war schon seltsam, da stimme ich zu. Aber ersten wissen wir nicht die Hintergründe. 2. Kann das auch irgendein kleiner Erbsenzähler gewesen sein . Den privatrechtlichen Vertrag mit dem Ringbetreiber würde ich prüfen und gegebenen falls eine Privatrechtliche Klage in Betracht ziehen, inklusive der Kosten für den Werbeverlust , An und Abreise usw. da geht schon einiges. Aber das Hausrecht hat noch immer der Betreiber und der kann rausschmeißen wen er will. Unter dem Risiko einer Haftung.

Aber das wird die Rechtsabteilung von Maingau schon wissen.
Ich will einfach nur darauf hinaus das niemand hier weiß wie der Vertrag zw. Maingau und der Energie Steiermark oder ob es hier überhaupt einen gibt, der kann nämlich auch mit Hubject abgeschlossen sein. Das ist vermutlich auch der Fall, dafür gibt es nämlich Hubject.
Genaueres unter
www.hubject.com :arrow:
LG
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Re: Greenwashing mit Maingau?

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hachriti hat geschrieben:Ich will einfach nur darauf hinaus das niemand hier weiß wie der Vertrag zw. Maingau und der Energie Steiermark oder ob es hier überhaupt einen gibt, der kann nämlich auch mit Hubject abgeschlossen sein. Das ist vermutlich auch der Fall, dafür gibt es nämlich Hubject.
Ja so ist es. Auf diese Weise kommt ESL durch die Hintertür (nicht negativ gemeint) in die meisten Ladestationsverbünde rein. Ich bin mir sicher die Zahlen keine 46Cent/min.

Ich kann mir schon vorstellen, dass da einige was dagegen haben, da dann die eigenen Ladekarten kaum noch genutzt werden.

Aber Maingau macht nicht so viel Verlust wie hier einige meinen. An den AC Säulen bleibt, je nach Ladeleistung, schon was übrig. Dafür zahlen die bei DC dann geringfügig drauf. Wobei so viel auch nicht. Beispiel:

Sagen wir ich lade an DC 20kWh bis 94% voll mit dem Ioniq. Dauert ca. 30min. Kostet bei ESL 1,50€. Sind also 7,5Cent/kWh. Keine Ahnung was die dann an den Betreiber zahlen. Aber auf jeden Fall keine 30 Cent.
Wer eher bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)
Derzeit im Ioniq unterwegs.

Re: Greenwashing mit Maingau?

TeeKay
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eject hat geschrieben:Maingau erwirtschaftet natürlich auch noch einen großen Datensatz mit dem man das Nutzungsverhalten von Ladestationen untersuchen kann. Das dürfte auch etwas Wert sein.
Das hatte ich mir zuerst auch gedacht. Beim zweiten Nachdenken kam ich dann aber darauf, dass das nutzlose Datensätze zum Nutzungsverhalten sind. Denn das Nutzungsverhalten hängt maßgeblich vom Preis ab. Das Verhalten bei 2 Cent pro Minute wird gänzlich anders sein als bei 15 Cent. Bei 2 Cent denkt fast keiner nach, weil das in praktisch allen Fällen die günstigste Lademöglichkeit ist.

Bei 15 Cent werden viele wieder beginnen zu schauen, welcher andere Anbieter bei jeder einzelnen Säule günstiger sein könnte. Darum waren bisher ja auch praktisch alle Pauschaltarife so bemessen, dass sie auch an der teuerstmöglichen Säule für den Anbieter kein Zuschussgeschäft sind. Solange ein günstigerer Anbieter nur eine App oder QR-Code entfernt ist, würde ein Pauschalangebot nur für die Säulen genutzt werden, an denen es günstiger ist als Alternativen. So kann eine Pauschalkalkulation aber nicht funktionieren. Die geht nur auf, wenn die Nutzer das Angebot auch an den Säulen nutzen, für die es günstigere Alternativen gäbe. Damit wird dann die Ladung an den Säulen querfinanziert, bei denen andere Angebote teurer sind.

Re: Greenwashing mit Maingau?

enabler
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georgij hat geschrieben:
enabler hat geschrieben: Wie bereits vorhin beschrieben: Maingau kauft die Ladedienstleistung auf der für Kunden offenen Plattform Hubject ein. Energie Steiermark wird dort bei 48ct brutto pro Minute und 22kW gehandelt.

Maingau verkauft diese Lademinute um 2ct/min weiter. Und da bei Maingau eben keine Idioten arbeiten, hat mich in diesem Beitrag einfach Eure Meinung interessiert, warum die so freigiebig bereit sind, draufzuzahlen. Mit dem Stromverkauf an Haushaltskunden ist dieses Defizit nicht einholbar.
Auch wenn es immer wieder geschrieben wird, muss es nicht stimmen. Wo steht geschrieben das Maingau kein Vertrag außerhalb dieser Platform abgeschlossen haben kann? Mir fallen einige Punkte auf die die These 48cent Einkauf - 5cent Verkauf doch fraglich erscheinen.
Ich finde es lustig, dass in erster Linie (beleglos) meine Glaubwürdigkeit in Frage gestellt wird. Deshalb eine Gegenfrage: warum sollte TNM 48ct im Einkauf zahlen und Maingau so wenig, dass sie es für 2ct weiterverkaufen kann? Keine Firma hat so gute Einkäufer - speziell keine Firma, die wenig später vom Gelände einer Energie Steiermark verwiesen wird ... ;)

Also gehen wir einfach mal davon aus, dass ich auch ohne Passkopie einer von Hunderten und tausenden Branchenkennern bin, die grob die Konstellationen im Ladestationsroaming-Bereich kennt (wer das nicht glaubt, möge hier zu Lesen aufhören - eine sinnvolle Diskussion ist ohne diese Akzeptanz nicht möglich).
1) Die gigantische Preisdifferenz und die damit verbundenen Verluste. Mag man die momentanen Verluste (sollte es sie tatsächlich geben) auch als Aufbaukosten abtun, es ergibt vor allem in der Perspektive keinen Sinn.

2) Angenommen Maingau hat wirklich Geld wie Heu und schmeißt es zu Fenster raus, wieso funktionieren sie dann nicht auf allen Ladesäulen? Wenn man darauf aus ist den Auto-Lademarkt zu übernehmen, für den Preis von Verlusten, wieso dann so selektiv, manche Verträge auf Hubject geht man ein, andere nicht?

3) Wieso haben sie kein Ärger wegen "Verbot des Verkaufs unter Einstandspreis" in § 20 Abs. 3 GWB?
Endlich mal jemand, der die richtigen Fragen stellt. Ganz ehrlich: ich weiß es nicht. Maingau ist ausgesprochen innovativ und liefert attraktive Preise weit unter Einkaufspreise. Also eigentlich das, was die Angie-Merkel-Regierung als perfekte Maßnahme zur Förderung der Elektromobilität tun sollte.
Ich freue mich als deren Kunde sehr darüber, aber die kritische Frage des Businessmodells darf ja gestellt werden - vor allem wenn es um meine Kundendaten geht.

Re: Greenwashing mit Maingau?

TeeKay
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Und wo siehst du bei Maingau Innovation? Außer, dass sie die billigsten sind, sehe ich keine Innovation.

Re: Greenwashing mit Maingau?

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enabler hat geschrieben:Gegenfrage: warum sollte TNM 48ct im Einkauf zahlen und Maingau so wenig, dass sie es für 2ct weiterverkaufen kann?
Also mir fiele da schon ein Grund ein. Zunächst fällt mir auf das 48cent den newmotion zahlen müsste ein total überhöhter Preis ist und der 5cent Preis bei Maingau überhaupt nicht günstig (günstig erscheint er nur im Kontrast), sondern der Normalpreis ist. Der 2cent Preis gilt nur für Kunden von Maingau und zeigt worum es eigentlich geht.

Maingau ist auch nicht überall verfügbar, das ist aber nicht mit willkürlicher Selektion zu tun, Maingau ist anscheinend nur bei Anbietern verfügbar die an Maingau beteiligt sind, also im Grunde so was wie Handel unter Tochterfirmen. Das erklärt auch wie Maingau an die günstigen Priese kommt.

Der Sinn der ganzen Sache ist Kundenbindung. Anbieterübergreifende Zugangssysteme wie newmotion und plugsurfing sind für die Betreiber der Ladesäulen ein gewisses Ärgernis. Sie schneiden sie von ihren Kunden ab. Statt eigene Kunden zu haben denen man noch weitere Leistungen verkaufen kann, geraten die Betreiber der Ladesäulen in eine gewisses Angewiesen-Sein. Obendrein sind Anbieter wie newmotion und plugsurfing auch Preis-Vergleichs-Plattformen. Man kann sehr leicht nachschauen was so die nächste Säule kostet und gegebenenfalls wechseln. Überhaupt nicht wünschenswert wenn man den Kunden an den eigenen Säulen halten möchte.

So vermute ich werden über Hubject mit Absicht horrende Preise eingestellt um Kunden aus den Systemen newmotion und plugsurfing rauszutreiben und zu eigenen Karten zu locken.
Zoe R240 (2015-2022) | Tesla Model 3 LR RWD (2023-...) | App: Android / iOS

Re: Greenwashing mit Maingau?

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Ich finde es immer wieder faszinierend, das NM als Vergleich herangezogen wird.
Die haben ein komplett anderes Businessmodel. Denen geht es darum, mit möglichst wenig Aufwand, möglichst viele Säulen anbinden zu können.
Die Preise interessieren nur am Rande, weil sie ja nur das durchreichen, was ihnen der Anbieter sagt und da ihre 35ct draufschlagen.
Für die CPO sind solche Dienste eigentlich nur lästig und die meisten nutzen sie nur, damit ihre Säulen in irgendwelchen Verzeichnissen auftauchen.
Schön sieht man das beim Ladenetz, da muss man über NM abstruse Preise zahlen. Aber man kann die Säulen nutzen, also sind beide Seiten glücklich.

Anders bei ESL, die haben ein Lockangebot eingeführt um möglichst viel Buzz zu kreieren. An allen Säulen ein Preis, sehr Benutzerfreundlich. Man muss nicht nachschauen, sondern kann direkt abschätzen, was das laden kostet.
Die Frage ist halt, wie lange es funktioniert. In der App taucht jetzt schon ein zusätzlicher kWh Preis auf.
Lassen wir uns überraschen wie es weiter geht.
Gruß

CHris, ab sofort mit i3

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Re: Greenwashing mit Maingau?

TeeKay
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georgij hat geschrieben:Maingau ist anscheinend nur bei Anbietern verfügbar die an Maingau beteiligt sind.
Ein Hedgefunds, der Allego besitzt, ist auch am Stadtwerk Maingau beteiligt? Oder die Direktion für Straßenverkehrssicherheit Lettland, die die mit Maingau freischaltbaren Schnelllader Lettlands betreibt? Spannende Verflechtungen, die du da aufgetan hast. Wird das einen Mittelveruntreuungsskandal in Lettland geben?

Re: Greenwashing mit Maingau?

backblech
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TeeKay hat geschrieben:Und wo siehst du bei Maingau Innovation? Außer, dass sie die billigsten sind, sehe ich keine Innovation.
Innovativ vielleicht nicht, aber kleinteilige Ladestationenfürstentümer die rote Karte zu zeigen könnte man großkotzig mit Napoleon und der Kleinstaaterei vor 200 Jahren vergleichen. Solange nur Krähen unterwegs sind wird auch nicht gehackt.
BMW i3 60Ah 03/17-01/19
BMW i3 94Ah seit 02/19

Re: Greenwashing mit Maingau?

TeeKay
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Aber es gibt ja nun schon seit Jahren Anbieter wie Plugsurfing und TNM, die ein anbieterübergreifendes Zugangsmedium anbieten. Es gibt auch schon seit Jahren Anbieter mit einem einheitlichen Tarif für alle abgedeckten Ladepunkte. Innovativ ist das im Jahr 2018 also nicht. Was die Menschen an Maingau begeistert, ist einzig und allein der Preis - und Preise sind keine Innovation.
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