eCharge Schnelladen an Autobahnen zum Zeittarif ?

[Bastelfinger]

Als ich gestern Morgen an der Raststätte Königsforst West laden wollte (musste), hatte ich so einige Probleme.

Letzten Freitag lief alles noch wie immer:
- Knöpfchen drücken
- Steckertyp auswählen
- Ladekabel ins Auto stecken
- und ab geht die wilde Fahrt

Gestern war alles anders:
- der Bildschirm war nicht weiß, sondern Lila....
- Knöpfchen drücken hat keine Auswirkung
- man muss eine App haben, also App geladen
- dann muss man die Säule über die App freischalten - geht nur, wenn man eine Bezahlart eingetragen hat
- also PayPayl eingetragen
- geht trotzdem nicht......
- also Hotline angerufen, nach einigem hin und her hat er die Ladesäule für eine halbe Stunde freigeschaltet.
- laden ging nicht, weil ich den Stecker ja bereits im Auto hatte - also Abbruch
- Stecker raus
- noch mal angrufen und es geht

Bereitet sich Tank&Rast nun auf das Ende des kostenlosen ladens vor, oder stelle ich mich einfach nur dumm an?

[Misterdublex]

Die Umstellung auf einen Bezahltarif bei innogy-Trippel-Ladern war die logische Konsequenz:

http://m.spiegel.de/wirtschaft/unterneh ... 84246.html

Terium hat mit seiner Strategie einfach kein Geld verdient, die Ladesäulen gehörten mit Sicherheit dazu. Demnach hat innogy im Augenblick kein Geld mehr zu verschenken. Der Umbruch passt dazu.

Im Augenblick sehe ich nur wenige Möglichkeiten bei innogy günstig DC zu laden:

1) Autostromverträge, die oft nur Vielnutzer ansprechen, da dauerhafte Kosten (Mindestumsätze) entstehen (BEW, EWR)
2) Kombinationsangebote von Haushaltsstrom und Autostrom. Seltennutzer beziehen Haushaltsstrom bei innogy-Partnern und bekommen ein gewisses Kontinent Autostrom kostenlos dazu (EWR, 1000 kWh/a; ELE, keine Mengenangabe gefunden)

Alle anderen bezahlen horrende Summen. Das kann langfristig ein Massenmarkt für innogy werden, schließlich hat der Konzern (einschließlich der Stadtwerkebeteiligungen) viele Haushaltsstromkunden verloren. So gewinnt man langfristig Kunden zurück, wenn sich das E-Auto durchsetzt. Kundenbindung ist das Stichwort. Da werden die Internet-Stromanbieter nicht lange mithalten können.

Haushaltsstrom + Autostrom ist die Zukunft.

[mweisEl]

- also Hotline angerufen, nach einigem hin und her hat er die Ladesäule für eine halbe Stunde freigeschaltet.
- laden ging nicht, weil ich den Stecker ja bereits im Auto hatte - also Abbruch
- Stecker raus
- noch mal angrufen und es geht

Also hier durftest Du denn Stecker erst nach Herstellen der Ladebereitsschaft der Säule einstecken?

@mweisEL
Das Ladekabel habe ich ganz am Anfang angesteckt, also als Schritt 0 sozusagen

ok danke - mal so, mal so

[Spark]

Man kann es drehen und wenden wie man will, diese Nullinformationspolitik oder soll ich sagen Nacht und Nebel Aktion hinterlässt bei mir den Eindruck, dass Kundeninformationen, Kundenwertschätzung und das Interesse mehr Kunden langfristig zu gewinnen keine hohe Priorität haben. So etwas kündigt man offiziell mit mehr zeitlichen Vorlauf an, erklärt das wieso, weshalb, warum, und erklärt alles rund um die App inkl. der vertraglichen Möglichkeiten die man selbst anbietet.


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[SL4E]

Das ist leider in vielen Bereichen der Fall, wo Kunden als "lästig" angesehen werden. Ganz besonders im öffentlichen Dienst oder bei Beamten

[fbitc]

auf der Tank&Rast Seite werden z.b. die jetzt kostenpflichtigen immer noch als kostenfrei dargestellt (und kostenpflichtige EnBW sind z.T. kostenlos...)
Die Übersicht ist allerdings auch vom 22.12.17....

[Teddybär1964]

Man kann es drehen und wenden wie man will, diese Nullinformationspolitik oder soll ich sagen Nacht und Nebel Aktion hinterlässt bei mir den Eindruck, dass Kundeninformationen, Kundenwertschätzung und das Interesse mehr Kunden langfristig zu gewinnen keine hohe Priorität haben. So etwas kündigt man offiziell mit mehr zeitlichen Vorlauf an, erklärt das wieso, weshalb, warum, und erklärt alles rund um die App inkl. der vertraglichen Möglichkeiten die man selbst anbietet.


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Dem stimme ich zu 100% zu. Es ist dass erste mal, dass ich froh darüber bin, dass mein IONIQ auch nach einem halben Jahr noch nicht da ist. So ein Chaos muss ich mir bei einer Streckenfahrt nicht antun. Das es auf Dauer nicht beim "Nulltarif" bleiben würde - war klar. Aber Veränderungen 1. mit Ankündigung und ausreichendem zeitlichem Vorlauf - 2. moderate Preise / Preismodelle (50 Cent und mehr pro Kilowattstunde sind für mich blanker Wucher).

Ich hatte eigentlich gehofft, die chaotische Infrastruktur bezüglich Ladestationen / Ladekarten / Apps würde sich etwas ordnen. Ich will endlich die Möglichkeit haben, meinen Ladestrom überall mit meiner EC-Karte / Kreditkarte oder einer Ladekarte bezahlen können. Statt dessen so eine Nacht u. Nebelaktion mit den ersten Rückmelduneg von "Gestrandeten". Bravo und vielen Dank für den "Bärendienst" der der E-Mobilität damit geleistet wurde. Die einschlägige Presse wird es genüsslich "breittreten".

[proton56]

Da ist der Diesel immer noch deutlich günstiger im Verbrauch und somit wird man noch weniger Leute wegbewegen vom Verbrenner.r.

Da gebe ich Dir absolut recht. Ich gehe sogar so weit, daß sich bei mir langsam ein Gefühl der Reue einschleicht mir überhaupt den tollen Ioniq gekauft zu haben!
Als Vielfahrer, auch long distance, glaube ich, daß ich wirtschaftlich gesehen einen Fehler gemacht habe und damit bin ich nicht allein.
(Hatte im Touran laut spritmonitor einen Verbrauch von ca.5,5l/100km = ca6,50€/100km. Mehr muß man nicht sagen.

Ich hab Hals!

[Misterdublex]

Da ist der Diesel immer noch deutlich günstiger im Verbrauch und somit wird man noch weniger Leute wegbewegen vom Verbrenner.r.

Da gebe ich Dir absolut recht. Ich gehe sogar so weit, daß sich bei mir langsam ein Gefühl der Reue einschleicht mir überhaupt den tollen Ioniq gekauft zu haben!
Als Vielfahrer, auch long distance, glaube ich, daß ich wirtschaftlich gesehen einen Fehler gemacht habe und damit bin ich nicht allein.
(Hatte im Touran laut spritmonitor einen Verbrauch von ca.5,5l/100km = ca6,50€/100km. Mehr muß man nicht sagen.

Ich hab Hals!

Als Vielfahrer lohnt sich doch bestimmt eine Flatrate. Ob Entega für Allego oder EWR/ELE für innogy.
Wenn du darauf gesetzt hast mittelfristig kostenlos zu fahren, war das hochriskant.

[malbrecht]

Moin,

meine erste längere Fahrt (rund 400km) mit meinem gerade gekauften E-Auto war ein Abenteuer der miesesten Art. Wäre ich nicht aus Frickelfreude umgestiegen, wäre ich vermutlich nachts umgedreht und hätte dem Händler das Auto zurückgegeben und mir zum gleichen Preis drei bis vier Verbrenner gekauft.
Und die Probleme, die ich hatte, sind einzig und allein LadeVORGANGSproblem, nicht "Existenz von Ladesäulen", wie die deutsche Presse es immer behauptet.

> (Hatte im Touran laut spritmonitor einen Verbrauch von ca.5,5l/100km = ca6,50€/100km. Mehr muß man nicht sagen.

Ich bin vorher Cee'd gefahren und konnte auf Langstrecken bequem 6l/100km ohne Komforteinbußen fahren. Das sind pi-mal-Daumen 7,80€/100km inklusive Steuern. Wenn ich den diversen "Apps", die ich jetzt zum Tanken brauche (es ist ja weit komplizierter, ein E-Auto unterwegs zuverlässig aufzuladen, als z.B. eine Bewohnerin des Planeten Titan zu heiraten, wenn die nur ein Visa für den Mars hat und man selbst nicht an Außerirdische glaubt), glaube, dann kostet mich eine Ladung für ca. 170km rund 30,-€.
Ich wiederhole das mal, weil es so lustig ist: Laut NewMotionApp und BlödSörfing (oder wie das heißt), kostet mich eine von 20% auf 100% Ladung rund 30,-€. Mit der ich dann, mit Heizung an und "normalem" Fahrstil, ca. 170km schaffe.
Das macht *ÜBER 17 EURO* pro 100km.

Ja, ich habe inzwischen kapiert, dass hier im Forum Leute unterwegs sind, die jedes Über-den-Tellerrand-Schauen für Blasphemie halten und sogar bereit wären, auf ihrem Fahrrad sitzend das E-Auto aufzuladen nur um zu beweisen, dass man "problemlos ALLE Autos und ALLE LKW und ALLE Baumaschinen in Deutschland SOFORT ohne JEDE ÄNDERUNG auf elektrische Antriebe umstellen kann". Habe ich verstanden. Das ist hier "vorgeschriebene Religion".
Da ich Religionen grundsätzlich ablehne: Elektromobilität ist in meinen Augen (ich fahre seit 5 Tagen elektrisiert) EXTREM TEUER. Abseits von Heimladestellen ist das Laden SEHR kompliziert bis unzuverlässig (hat man keinen Internetempfang oder ERDREISTET sich, nicht mit Apple oder Google kooperieren zu wollen, kann man eben nicht mehr autofahren - EndeGelände).

Na und? Ich heize mit Holzpellets, obwohl das teurer ist und deutlich umständlicher als z.B. mit Gas oder gar Öl. Weil ich davon überzeugt bin. Ich bin von E-Mobilität für Kurz- und Mittelstrecken als Übergangslösung überzeugt. Ich WILL diese Technik ausprobieren und ich freue mich auf den nächsten Entwicklungsschritt, wie auch immer der aussieht. Mein persönliches Ideal ist: Weg mit den allermeisten Privatautos, her mit flächendeckendem Carsharing und funktionierendem Nahverkehr (ich weiß, ich spinne total).

That said: Ich habe kein Problem damit, 5-10 Euro für eine ChDeMo-Ladung von 20 auf 100 Prozent zu zahlen, wenn ich WEISS, dass ich das zahlen soll, wenn ich WEISS, dass die Säule funktioniert, wenn ich WEISS, wo ich die Säule finde (an einer Autobahnraststätte, die laut App auf beiden Autobahnseiten Ladesäulen haben sollte, wussten die Tankstelleninsassen aka Kassier nichts davon, glücklicherweise konnte mir ein KUNDE sagen, wo ich die Säule finde ...)
Aber im Moment - wo mir die angeblich KOSTENLOSE Lademöglichkeit im Dörfchen unten an der Straße als 30,-€/Ladung in den Apps angezeigt wird oder als 0,10€/Minute oder als 0,48€/kWh oder als ... und ich KEINE AHNUNG habe, was ich denn nun WIRKLICH zahlen würde - rate ich in meiner Bekanntschaft, seit ich E-Auto fahre:

LASST ES. Wenn ihr Spaß am Verarscht-Werden habt, kauft euch ein E-Auto. Ansonsten: LASST ES BLEIBEN, bis der Nervenkrieg beim "öffentlichen Laden" bereinigt ist. Was hoffentlich bald passiert.

Marc Albrecht