Das Ende der Zeittarife?

Re: Das Ende der Zeittarife?

GerdNehr
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mweisEl hat geschrieben:Oder doch "alternativlos", da ca. 99% der Großstadtbewohner keinen privaten Ladeplatz bekommen können.
Tho hat geschrieben:Oder nötig, weil die Reichweite nicht reicht. Ich fahre täglich 160km mit der Zoe im Mittelgebirge, das ist ohne unterwegs zu laden einfach knapp.
Wenn ich einen Freizeitausflug über die Reichweite hinaus mache, dann muss ich auch laden.

Für eine AC Säule müssen auch nicht zwangsweise 10k Kosten entstehen, wenn man sich einen Platz mit Stromanschluss in der Nähe sucht. TNM Box 1000€, Sockel betonieren und Mast 1000€, Elektrischer Anschluss 1000€. Wären wir bei 3k. ;)
Dann gehört ihr beiden zu der Sorte Käufer, die zu früh geschossen haben, also der Innovationskäufer, den die Technik mehr Wert ist, als der Kostenvorteil- den es bei euch also nicht gibt!

Der momentane Markt ist für solche Strecken noch nicht ausgelegt, weshalb ihr auf Alternativen zurückgreifen müsst, die keine sind.
Elektrofahrzeuge machen erst dann sinn, wenn ich meine täglichen Strecken ohne Ladung fahren kann. Sprich Ich lade zu Hause, fahre zur Arbeit (entweder eine lange Strecke und ich kann dort laden oder ich komme bei einer kurzen dann wieder zurück)
Vom NPE wird auch wurde gesagt, dass sich Elektromobilität ähnlich wie viele andere Technologien in der Stadt entwickln und sich dann aufs Land verbreiten muss. Das ist aber vollkommender Blödsinn! Ich wohnte lange genug auf dem Land und bin zur Arbeit in die Stadt gefahren. Für meine Strecken hätte immer ein EV gereicht- außer für den Skiurlaub oder eben wenn man mal in einen Freizeitpark oÄ möchte.
Wenn man in der Stadt wohnt ohne Stellplatz, dann gehört man zZ noch nicht zur Zielgruppe- kaufst du es, dann musst du mit den Konsequenzen klarkommen.
Klar, die Sache mit den Ladestationen an Straßenlaternen ist klasse, jedoch technisch und rechtlich nicht überall gleichermaßen umsetzbar. Das ganze Stromnetz is kein Einehitsbrei.

Theoretisch müssten natürlich solche günstigen Säulen in jede Straßenecke auf gesonderte Parkplatze, nur für EV. Aber wer soll das bezahlen? Selbst bei 300€ im Monat, sind das 10€ am Tag. Wenn ein Fahrzeug nachts durchlädt, dann sind das vllt ein-zwei Euro Gewinn, dann Tagsüber ist man unterwegs oder lädt bei der Arbeit.

Wie viele Autos parken in der Stadt Tagelang ohne sich zu bewegen? Und dann steht ein Langzeitparker auf einem solchen Parkplatz, Klasse. Wenn ich mir überlege wie oft ich teilweise um den Block fahre und ein Parkplatz suche und an alle 50m sehe, wie alle schon im Halteverbot stehen, weil es so schon zu wenige sind. Dann noch ne Extrawurst für EV- kann man nicht bringen, dann is Randale angesagt.

Finanziell gesehen muss es so laufen, dass man sich privat eine Ladebox irgendwo hinhängt und für alles andere gibt es Schnelllader. Und wem das nicht reicht oder möglich is, der hat es umständlich/ hat hohe Kosten/ muss auf einen Fortschritt der Technologien bei Batterien warten.
Tiefbauleistung, Betonsockel etc. darf man auch nicht auf 6 Jahre abgeschrieben berechnen
Waren bei mir 10 :)
mag sein aber 50 Jahre ist auch nicht richtig. Davon ab, wenn die Säule nach 10 Jahren die Säule durch ist, dann muss der Kram eh neu. Erfahrungswerte dafür gibts noch nicht, ich vermute mal, mit dem Betrieb kommen die Erfahrungen und auch da wird es anpassungen geben.
Allein die Tatsache, wie schnell der Fortschritt bei den Batterien vorangeht, da werden die Säulen von heute in 5 Jahren eh nichts mehr zu melden haben.
Ich versuche mal die Abschreibung in Erfahrung zu bringen.
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Re: Das Ende der Zeittarife?

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GerdNehr hat geschrieben:Dann gehört ihr beiden zu der Sorte Käufer, die zu früh geschossen haben, also der Innovationskäufer, den die Technik mehr Wert ist, als der Kostenvorteil- den es bei euch also nicht gibt!
Ich habe das Elektrofahrzeug nicht gekauft um Geld zu sparen (was ich in der Realität aber als Nebeneffekt tue), sondern um elektrisch fahren zu können. Einen Sportwagen kaufe ich mir auch nicht, weil er irgendwas besonders gut kann, sondern weil ich einen Sportwagen fahren will. :D

Dank der öffentlichen Ladeinfrastruktur kann ich unterwegs nachladen, wenn meine Reichweite nicht ausreicht.
Vom Verbrenner verlangt auch keiner, dass der Tank vom Start bis zum Ziel ausreichen muss. Und zu Hause tanken zu können erst recht nicht. :lol:
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Re: Das Ende der Zeittarife?

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GerdNehr hat geschrieben:also deine Auslastung von 50% und "das 50% der Kosten der Ladung Energie sind", kann ich nicht nachvollziehen.
Ehrlich gesagt ist mir das egal, ob Du das nachvollziehen kannst oder nicht, denn es war nur eine Beispielrechnung.
Sinn meines Beitrages war es, den Mitlesen in einem kurzen Beträgen begreiflich zu machen, das Schnarchladern nicht den Deckungsbeitrag für die Kosten erbringen und daher sie bei Zeittarif mehr zahlen müssen bzw. keinen Sondertarif erwarten müssen.
Dein ausführlichen Beitrag in allen Ehre, jedoch ist er für die meisten Leser zu lang, und nur was für Menschen, die sich tiefer in der Materie befassen wollen.

Ps: Immer daran denken das hier Laien am lesen sind, nicht nur Profis ;)

Re: Das Ende der Zeittarife?

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@Elektrofux
Immer dran denken, so wie der GerdNehr schreibt, ist er auch noch Laie.
Deine Aussagen zur Nutzung und Brauchbarkeit von derzeitigen EV sind, ich nehme es mal abstract.
Gruß Bernd
Hyundai Kona (64/19er), 60,000 km, Kona (64/21er) 30.000 km
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Re: Das Ende der Zeittarife?

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Elektrofix hat geschrieben:erkläre ich Dir gern:
- an einer Ladestation wird ja nicht rund und die Uhr geladen. Auch wenn es am Tage recht voll sein kann, in der Nacht wird es leer sein, daher die großzügige Schätzung einer Auslastung von 50%
- die 333Tage sind einfachen mit den 1000€ zu rechnen (damit Menschen dann der Rechnung ohne Taschenrechner folgen können)
- Die Fixkosten können nur bei dem Gebrauch der Ladestation gedeckt werden, also ist die Auslastung für die Fixkosten elementar. Die variablen Kosten sind nicht an der Auslastung gekoppelt; sie fallen ja nur an, wenn die Station genutzt wird.
Nein, kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Die Auslastung (nämlich bei kWh-Abrechnung die Menge an verkaufter Energie) soll doch das Ergebnis der Kalkulation sein.
Also: Die Fixkosten sind fix, meinetwegen 6000€ auf 6 Jahre à 350 Tage = 2,85€, die pro Tag erwirtschaftet werden müssen. (Bei einer 0% Auslastung sind das die gleichen 2,85€, wie wenn die Säule rund um die Uhr laden würde.)
Bei einem Abgabepreis von 30ct/kWh und Deinen "50% der Lade-Kosten sind Energiekosten" müssen täglich im Durchschnitt 19kWh verkauft werden für Break Even - schwierig genug, wenn da jemand stundenlang mit 3,7kW-Lader nuckelt und danach noch schön balancen lässt.
Ganz davon abgesehen sind die Energiekosten m.E. viel geringer und dagegen Kostenpunkte wie Service/Wartung/Reparatur viel wichtiger.
BMW i3 (94Ah), Smart (451) ED Cabrio mit 22kW-Bordlader
Audi etron reserviert
bald 10kWp PV auf dem Dach und Erd-Sole-WP im Keller

Re: Das Ende der Zeittarife?

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Guten Morgen,
Ich gehe zwar davon aus, dass wenn die Frühaufsteher die Nachtschwärmer ablösen, nun andere Personen schreiben und lesen, trotzdem, das Thema Laternenparken lässt mir so keine Ruhe.

10€ pro Tag für einen Laternenparkplatz war da mal die Rede. 10€ wenn dieser für EV rserviert sein muss? Nein, auch wenn dieser nicht reserviert ist, kostet der in der Stadt eine Lawine. Die Frage die man sich aller erst stellen muss ist, ob die Allgemeinheit es weiter finanzieren will, dass es, egal ob Verpenner oder EV, die Parkplätze mit finanziert. Die allgemeoine KFZ Steuer, gleich hoch am Land und in der Stadt, reicht schon lange nicht mehr aus, um die Parkplätze zu finanzieren. Es gibt schon einige Städte, vor allem im überbevölkerten Japan, wo ein KFZ in der Stadt ohne eigenen Parkplatz gar nicht mehr zugelassen wird. In meiner Gemeinde, im von Euch so Liebevoll genannten Speckgürtel von Wien, darf kein Haus mehr gebaut werden, wenn nicht pro Familie 1,5 Stellplätze mit unabhängigen Zufahrtsmöglichkeiten gegeben sind. Der Weg geht weg von der Annahme, dass jeder freie Bürger ein Recht auf einen freien Parkplatz kostenfrei vor der Haustüre hat. In Wien dürfen Fahrzeuge aus an anderen Bezirken oder gar aus dem Umland oder Ausland gar nicht mehr länger als 2 Stunden parken. Um die Bürger nicht von einem zum anderen Tag vor den Kopf zu stoßen, darf man gegen eine Jahresgebühr als unmittelbarer Einwohner des Bezirkes weiterhin parken. Der Sprung von einer Jahresgebühr hin zu einem Parkhaus ist nicht mehr groß. Und dort gibt es viele Stromtankstellen ab 80ct/Stunde. Zum Beispiel:
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... e-25/1476/
Sicher noch zu teuer, bei meiner Firma gilt neben der Parkhausgebühr zusätzlich 2€ für den Ladestart an 3,7kW, und auf der Straße darf ich sowieso nur 2 Stunden stehen.

Ich denke daher, das Thema Laternenparken wird sich, egal ob Verpenner oder EV, erübrigen, es its ein Modell aus vergangenen Zeiten und da werde ich nicht versuchen ein Lösung zu finden. Und: EV ist keine Lösung für unsere Städte. Wenn eine Stadt nicht gerade wie Stuttgart ein Luft Problem hat, löst es keine weiteren Probleme einer Stadt.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 149.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Das Ende der Zeittarife?

GerdNehr
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Elektrofix hat geschrieben:Ehrlich gesagt ist mir das egal, ob Du das nachvollziehen kannst oder nicht, denn es war nur eine Beispielrechnung.
was ich damit meinte war, dass die Rechnung keinen Sinn macht und falsch ist. Wollte es aber nicht so hart ausdrücken. Ehrlich gesagt ist es mir auch egal, ob ihr hier weiter im dunklen sitzt und falsche Tatsachen annehmt. Ich weiß, dass meine Zahlen stimmen und wollte sie lediglich mit euch Teilen nachdem ich schon so oft in verschiedenen Threads viel technischen oder Energiewirtschaftlichen Unfug gelesen habe.
graefe hat geschrieben: Also: Die Fixkosten sind fix, meinetwegen 6000€ auf 6 Jahre à 350 Tage = 2,85€, die pro Tag erwirtschaftet werden müssen. (Bei einer 0% Auslastung sind das die gleichen 2,85€, wie wenn die Säule rund um die Uhr laden würde.)
Bei einem Abgabepreis von 30ct/kWh und Deinen "50% der Lade-Kosten sind Energiekosten" müssen täglich im Durchschnitt 19kWh verkauft werden für Break Eve
Immernoch falsch! wie kommt ihr eigentlich darauf, dass sich der Betreiber 50% der Kosten in die Tasche stecken kann? Bei einem Haushaltstarif war die Marge vor einigen Jahren bei unter einem Cent! Jetzt wo jeder regelmäßig seinen Tarif wechselt, sind die Margen gestiegen und liegen bei gut 2 Cent pro kWh! 142 kWh müssen bei 2,85€ geladen werden, um beim Break Even zu sein! (also beim Verkaufspreis von 29ct/kWh)

Den Bericht über die Entwicklung der Marge der letzten 15 Jahre finde ich leidern nicht wieder. Fakt ist, durch das ewige Anbieterwechseln, entstehen Kosten. Diese Kosten holt sich JEDER Anbieter wieder rein, durch einige Cent Marge, wodurch im Endeffekt alles gleich bleibt.
Greenhorn hat geschrieben:Immer dran denken, so wie der GerdNehr schreibt, ist er auch noch Laie.
:D
Du bist ein Guter! Du hast verstanden wie das Internet funktioniert. Einfach alles und jeden schlechtreden, weil ist ja das Internet, da kann man wenigstens hier durch die räumliche Distanz dicke Eier haben.

Re: Das Ende der Zeittarife?

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AbRiNgOi hat geschrieben:EV ist keine Lösung für unsere Städte. Wenn eine Stadt nicht gerade wie Stuttgart ein Luft Problem hat, löst es keine weiteren Probleme einer Stadt.
Die meisten Großstädte haben Probleme mit den Luftschadstoffen und wohnungsnahen Straßenlärm. Aber da selbst so selbstlose Stadbewohner auch mal ein paar Tage über die Stadtgrenzen hinaus in die Pampa fahren wollen, bleiben in der Stadt dann mangels Lademöglichkeiten die herkömmlichen Verbrennerautos, bis ultimo.
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Das Ende der Zeittarife?

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AbRiNgOi hat geschrieben: Ich denke daher, das Thema Laternenparken wird sich, egal ob Verpenner oder EV, erübrigen, es its ein Modell aus vergangenen Zeiten und da werde ich nicht versuchen ein Lösung zu finden.
Fakt ist, dass Laternenparken jetzt und in absehbarer Zeit sehr wohl für die meisten Stadtbewohner die Realität darstellt. Man sollte also sehr wohl versuchen, hier eine Lösung zu finden.
Und: EV ist keine Lösung für unsere Städte. Wenn eine Stadt nicht gerade wie Stuttgart ein Luft Problem hat, löst es keine weiteren Probleme einer Stadt.
Das EV ist nicht die Lösung, aber es ist ein Teil der Lösung.

Graefe
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bald 10kWp PV auf dem Dach und Erd-Sole-WP im Keller

Re: Das Ende der Zeittarife?

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GerdNehr hat geschrieben:
Du bist ein Guter! Du hast verstanden wie das Internet funktioniert. Einfach alles und jeden schlechtreden, weil ist ja das Internet, da kann man wenigstens hier durch die räumliche Distanz dicke Eier haben.
Habe ich was schlecht geredet? Du hast Dich vorgestellt als neuer, der ganz viele Fragen hat. Da ist für mich ein Laie!
Gruß Bernd
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