Business Case AC-Ladesäule

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Re: Business Case AC-Ladesäule

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Naja, wir waren ja gerade bei Priusfahrers Beispiel. Und um das Beispiel einigermaßen kostendeckend zu betreiben (um mal wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen) müssen nach meiner Kalkulation (mit 10ct Aufschlag auf den Nettostrompreis) mehr als 7500kW/Jahr/Ladepunkt verkauft werden, wenn der eigentliche Ladepunkt inklusive ALLER Kosten für €2500/Ladepunkt erstellt werden kann.
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Re: Business Case AC-Ladesäule

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@energieingenieur : Vielleicht hast Du Recht und es wird in der Praxis kaum unter die 2500€ Netto je Ladepunkt gehen können zuzüglich Netzanschluss.

Gehen wir jetzt mal von aus, dass der Netzanschluss bereits vorhanden ist, da Arealnetz oder bestehende Ladesäule oder,...

Gehen wir weiter davon aus, dass die Hardware in 10 Jahren nur noch 20-30% der heutigen Kosten ausmacht. Und gehen wir weiter davon aus, dass spezialisierte Firmen dies sozusagen als "Massenprodukt" anbieten.

Wären dann die 1000€ immer noch so unrealistisch?
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Re: Business Case AC-Ladesäule

energieingenieur
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Ob sich ein LP in 10 Jahren für 1.000 EUR realisieren lässt, ist wirklich absolutes Glaskugel lesen. Das geht schon damit los, dass du heute absolut nicht abschätzen kannst, was Kupfer in 10 Jahren kostet. Elektrokabel werden schon heute abhängig von Kupferpreis an der Börse verkauft. Wir wissen auch nicht, was eine Elektrikerstunde in 10 Jahren kosten wird. Es gibt immer weniger davon und die Nachfrage steigt stark an. Vll. kostet der in 10 Jahren 150 EUR/h, weil er so selten geworden ist...
Und wir wissen auch gar nicht, was 1.000 EUR in 10 Jahren tatsächlich für einen Gegenwert haben. Zudem wissen wir nicht, ob wir nicht dann schon wieder andere Technik brauchen. Aktuell ist im Gespräch ein PLC-Signal über L1 zu senden, damit der Controller den SOC vom Fahrzeug kennt. Das gibts ja bisher bei AC nicht.
Bei der aktuellen Entwicklung der Elektromobilität halte ich Vorhersagen über 10 Jahre für nicht haltbar. Denkst du 10 Jahre zurück... da gabs den Typ2-Stecker noch gar nicht.

Re: Business Case AC-Ladesäule

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EVduck hat geschrieben:Naja, wir waren ja gerade bei Priusfahrers Beispiel. Und um das Beispiel einigermaßen kostendeckend zu betreiben (um mal wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen) müssen nach meiner Kalkulation (mit 10ct Aufschlag auf den Nettostrompreis) mehr als 7500kW/Jahr/Ladepunkt verkauft werden, wenn der eigentliche Ladepunkt inklusive ALLER Kosten für €2500/Ladepunkt erstellt werden kann.
365 Tage * 2 Ladungen * 25kWh je Ladung = 18.250 kwh.
Das ist in Zukunft, wenn Ladeplätze wirklich ausgelastet sind, durchaus möglich. Stand heute natürlich nicht. Deshalb rechne ich auch immer eine steigende Rampe bei der Ladungsanzahl.
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Re: Business Case AC-Ladesäule

energieingenieur
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Mal ein paar Zahlen:

An einem der erfolgreichsten Schnelllader Deutschlands (GE Platz 1 oder 2 die letzten Jahre): https://www.goingelectric.de/stromtanks ... se-1/9765/

sind letztes Jahr 26.000 kWh durchgegangen. Das ist ein Triple mit 50/50/43, kostenfrei, fast direkt an der Autobahn A2. Häufig stehen die Autos da Schlange.

https://e-wald.eu/ gibt auf der Website an:
1.032 Ladepunkte 86.540 Ladevorgänge 628,55 MWh geladene Energie
Das sind 7 kWh pro Ladevorgang.
E-Wald betreibt ein recht großes Netz von AC und DC-Säulen.

Ich überwache auch einige dutzend Ladepunkte online und sehe was da so durchgeht... Wenn sie gut laufen, sind das 5-10.000kWh/a. Im Durchschnitt aber eher weniger. Einige schaffen es auf nicht einmal 1.000kWh/a. Zeitpunkt heute.

Re: Business Case AC-Ladesäule

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Stand heute ist es noch deutlich zu wenig, sowohl an AC aber vor allem auch an DC. Ohne ein deutliches Wachstum ist keine Wirtschaftlichkeit gegeben.
Bei unseren Laesäulen auf dem Land bin ich derzeit noch deutlich < 1.000 kWh im Jahr.
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Re: Business Case AC-Ladesäule

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Und genau da werden wir nicht landen, Tho. Auf dem beschriebenen Parkplatz werden entweder die Pendler stehen (Firmenparkplatz) oder die sonstigen Laternenparker ohne eigenen Ladeplatz. Eventuell bekommst du noch den Einkaufsverkehr zu den Laternenparkern dazu. In beiden Fällen wirst du pro Jahr ungefähr den durchschnittlichen Bedarf pro PKW verkaufen, also etwa 3000kWh. Bedenke auch, du wirst nur die Leute dahin bekommen, die keine andere Möglichkeit zum Laden haben, der Rest wird aus Kostengründen lieber bei sich zu hause laden.

Umsatz machen nur die Schnellader an den Autobahnen.
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Re: Business Case AC-Ladesäule

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Ich würde davon ausgehen, dass du mit einer größeren Menge als dem durchschnittlichen Verbrauch eines PKWs an einem AC Ladepunkt rechnen kannst. Kommt natürlich auch wieder auf den Standort des AC Ladepunkts an. Das ist an einer touristischen Einrichtung wieder etwas anderes als in einem Wohngebiet. Aber in beiden Fällen hast du keine 1 zu 1 Zuordnung der Parkplätze zu einem Fahrzeugbesitzer, insofern sollte schon deutlich mehr gehen als der Jahresverbrauch eines PKW. Mieterstellplätze sind natürlich eine andere Geschichte, da wird das in etwa hinkommen.
Beim Schnelllader hast du das Problem der relativ hohen Investitionskosten, der hohen Netzanschluss und Lastkosten. Auch ist die Entwicklung der Ladeleistungen und der Nutzung selbiger noch ungwisser. Da ist AC noch solider zu kalkulieren.
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Re: Business Case AC-Ladesäule

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Habe vor 2 Jahren mir mal den Spaß gemacht an einer etwas abgelegenen Ladesäule die Zählerstände aufzuschreiben. Die lagen bei so was um die 3000kwh. Heute stehen da inzwischen über 7000kWh drauf jeweils bei den beiden Typ2 Anschlüssen. Also etwa 8000kWh zuzüglich was die beiden Schukos noch drauf haben, die Stände habe ich nicht aufgeschrieben, in 2 Jahren. Also noch etwas zu wenig um die nötige Auslastung zu haben.

Es ist aber eine deutliche Steigerung sichtbar. Denn die 3000kWh waren in den 3 Jahren zuvor zusammengekommen. Die Säule steht seit 2012.

An günstigeren Standorten werden über 100 Ladevorgänge im Monat gezählt. Bei 7kWh je Ladung sind das dann schon über 8000kWh im Jahr. Und da ist noch Luft nach oben, wenn immer mehr Fahrzeuge schneller AC laden können und die Auslastung weiter steigt.
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Re: Business Case AC-Ladesäule

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Tho hat geschrieben:Der Titel des Threads lautet "Business Case AC-Ladesäule".
Das schließt doch Gewinne bzw. Rendite nicht aus...
Wenn man mit einem AC Ladepunkt im Jahr einen Gewinn abzüglich der Kosten von ca. 500€ erwirtschaftet finde ich das schon in Ordnung.
Ca. 1% Rendite also. Da investiere ich mein Geld aber lieber woanders. D.h. der Ladeinfrastrukturaufbau wird auf nicht absehbare Zeit am Subventionstropf hängen. Oder (Aldi und Co.) als Werbemaßnahme mit Verlust abgeschrieben.
10 Jahre Zoe, 41kWh seit Ende 2018 - Verbrauch ab Zähler mit allem (Ladeverluste) und scharf (Vorheizen) Bild
Aixam eCoupé 2018 - E-Auto ab 15 Jahren - man kommt auch mit 45 km/h an - dank der Ampeln meist gleichzeitig. :-)
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