Business Case AC-Ladesäule

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Re: Business Case AC-Ladesäule

TeeKay
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Wo soll denn bitte heute an einem HPC-Standort 20% Auslastung herkommen? Dafür gibt es viel zu wenige Elektroautos.

Übrigens führen die hohen Netznutzungskosten dazu, dass Greenway in Polen viele Schnelllader von 50 auf 40kW gedrosselt hat. In Norwegen erhöht Fortum an selten genutzten Schnellladern die Preise, weil sie schon bei einmaliger Ladung im Monat die hohen Netznutzungskosten haben. Schon 2015 lud der Planer eines norwegischen Ladenetzbetreibers seinen Tesla auf Langstrecke lieber an 22kW AC als am Chademo. Grund war, dass die Chademo-Ladung 3000 Euro gekostet hätte. Die Batterien der meisten Autos waren damals noch so klein, dass nie 30min die hohe Leistung anlag und damit die Netzkosten gering war. Ein einziger Tesla im Monat reichte dann aber, um die Kosten explodieren zu lassen.

Fazit: 25.000 Euro Betriebskosten pro Jahr für einen HPC Standort sind massiv unter- und nicht übertrieben. Ionity bilanziert - da können wir dann ja in 18-36 Monaten sehen, was der Betrieb eines HPC-Netzes kostet.
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Re: Business Case AC-Ladesäule

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spark-ed hat geschrieben:
Eine Standardsäule von Mennekes kostet bereits über €5000,- netto, mit etwas Ausstattung werden es auch gerne mal €8000,-
Die Hardware ist an sich schon unwirtschaftlich. So etwas braucht man nicht aufstellen.
Habe ich bei einenm Ladestandort 50-100m Tiefbauarbeiten und muss Straße oder Pflaster aufreißen, unwirtschaftlich.
Das sind schlichtweg unwirtschaftliche Standorte für eine AC Säule. Ein Standort kann nur wirtschaftlich funktinieren, wenn er preiswert zu erschließen ist.
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Re: Business Case AC-Ladesäule

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TeeKay hat geschrieben:Mountain View hat 12 Stalls, Kosten eher Richtung 500.000, was Tesla mal nannte. Im Netz der EnBW hätte so ein Standort Netznutzungskosten von 88.300 Euro pro Jahr bei einer Benutzungsdauer von 2500h/a - was bei einem so gut besuchten Supercharger anzunehmen ist.
Bei 12Stalls = 6 x 135kW wäre die Spitzenleistung bei 800kW, da käme tatsächlich schon die genannte Größenordnung als Leistungspreis für den gesamten Standort bei heraus. Dazu müssten dort aber mehr als 2GWh umgesetzt werden (Wenn dein Mountainviewwert ein Durchschnittswert ist, käme man da schon hin)
Ich vermute im Mittel, bei der großen Auslastungsschwankung wird man eher unter den 2500h/a Jahresnutzungszahl bleiben und damit eher den höheren Arbeitspreis aufgebrummt bekommen. Der Leistungspreis ist dafür dann nur noch gering, in Summe wird das aber ein Nullsummenspiel. Es gibt da einen fließenden Übergang zwischen fixem und variablem Kostenanteil, habs mal irgendwann nachgerechnet.
TeeKay hat geschrieben:Wo soll denn bitte heute an einem HPC-Standort 20% Auslastung herkommen? Dafür gibt es viel zu wenige Elektroautos.
Es ist doch wohl hoffentlich schon klar, dass wir hier nicht von heute und morgen reden, sondern von in x Jahren.
Bis jetzt gibt es nur Laborbedingungen - außer bei den Superchargern. Man hört schon häufiger von gut ausgelasteten Standorten ohne dass dort gleich kilometerlange Schlangen entstehen. Das funktioniert dort schon so ähnlich wie bei einer Tankstelle.
Dein Mountainviewbeispiel (sofern denn richtig angenommen) belegt übrigens bereits 2016 eine Auslastung von >25%
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Re: Business Case AC-Ladesäule

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Tho hat geschrieben:
spark-ed hat geschrieben:
Eine Standardsäule von Mennekes kostet bereits über €5000,- netto, mit etwas Ausstattung werden es auch gerne mal €8000,-
Die Hardware ist an sich schon unwirtschaftlich. So etwas braucht man nicht aufstellen.
Da gebe ich dir grundsätzlich natürlich recht, das muss auch günstiger gehen. Diese Mennekes Dinger sind halt Referenz aufgrund ihrer Verbreitung
Günstiger geht aber auch bei Schnellladern. Dort wird der Preis auch irgendwann auf vielleicht €200,-/kW fallen
Tho hat geschrieben:Habe ich bei einenm Ladestandort 50-100m Tiefbauarbeiten und muss Straße oder Pflaster aufreißen, unwirtschaftlich. Das sind schlichtweg unwirtschaftliche Standorte für eine AC Säule. Ein Standort kann nur wirtschaftlich funktinieren, wenn er preiswert zu erschließen ist.
Bin ich auch völlig dabei. Damit führt der Zielkonflikt bei der Standortsuche leider umso häufiger ins "Aus" -
Bei einer DC Säule fällt die Mehrung im Kostensockel für die Installation Prozentual hingegen kaum ins Gewicht
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Re: Business Case AC-Ladesäule

TeeKay
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Mountain View ist aber auch in der Region mit der weltweit höchsten Tesla-Dichte und dürfte weitgehend als Ersatz fürs Home Charging verwendet werden. Bei Google steht in den Bewertungen, dass 30min Wartezeit dort Standard seien - was dann auch heißt, dass man sich die Leistung praktisch immer teilen muss. Das tut sich doch kein Durchreisender an, der dann auch noch dafür üppige kWh-Preise bezahlen soll.

Re: Business Case AC-Ladesäule

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Blöde Frage: bei Euren Rechnungen geht's doch gerade Null auf Null auf, oder? Da waren noch keine Gewinne drin.

Ich gehe streng davon aus, daß bei gewachsener Verbreitung von 60-100 kWh-Autos und Gewöhnung an die HPCs (also so um 2025) eine DC-Volladung soviel kostet wie eine Tankfüllung heute.
10 Jahre Zoe, 41kWh seit Ende 2018 - Verbrauch ab Zähler mit allem (Ladeverluste) und scharf (Vorheizen) Bild
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Re: Business Case AC-Ladesäule

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Der Titel des Threads lautet "Business Case AC-Ladesäule".
Wenn man mit einem AC Ladepunkt im Jahr einen Gewinn abzüglich der Kosten von ca. 500€ erwirtschaftet finde ich das schon in Ordnung. Der wirkliche Umsatz entsteht ja durchs Volumen, wenn man ein Netz hunderter oder tausender Ladepunkte betreibt. Amazon lebtv auch nicht vom Versand eines Buches.
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Re: Business Case AC-Ladesäule

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Tho hat geschrieben:Wenn ich einen Businesscase für eine 22kW Ladestation um 3.000-4.000€ inkl. Installation, [...und mehr aufgehübschte Zahlen...]
Tho, das ist doch Schönrechnerei, hilft eventuell um Leute zu überzeugen, dass es eine gute Idee ist, in Ladeinfastruktur zu investieren. Aber letztendlich wirst du für fast keinen Ladepunkt die zwei Jahre ohne jedwede Wartung überstehen, kaum einer deiner Ladepunkte wird die 10 Jahre Abschreibungsdauer überstehen. Also legst du Geld drauf.

Das recht gute Inogy (oder wie die sich gerade mal wieder nennen) Netz, rechnet sich nur dadurch, dass quasi jede einzelne Säule entweder gefördert wurde oder von Partnern bezahlt wurde.
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Re: Business Case AC-Ladesäule

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Und genau das ist kein Geschäftsmodell. Ladeinfrastruktur muss zu preisen realisiert werden, wo sich wirtschaftlich funktionieren kann. Hardware, die so teuer ist, dass sie über ihre Betriebsdauer keinen Gewinn einspielen kann, ist eine Fehlentwicklung.
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Re: Business Case AC-Ladesäule

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Also alle derzeitige Hardware. Wie ich schon die ganze Zeit sage: Es gibt kein Geschäftsmodell für AC Ladeinfrastruktur, das durch die Bezahlung des Kunden Gewinne abwirft/abwerfen kann!
Also muss man sich meiner Meinung nach (endlich) über alternative Modelle Gedanken machen.
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