Warum sollten Akkus billiger werden?

Alles zum Energiespeicher eines Elektroautos

Warum sollten Akkus billiger werden?

axlk69
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:twisted: So muss jetzt einmal ein wenig sticheln!

Ich hab mir mal ausgiebig Gedanken über das Thema: "Preis für Akkus sollen um 1/3 fallen" gemacht!

Ehrlich gesagt: Da glaub ich nicht dran, zumindest was die meisten Autohersteller betrifft!

Tatsache ist, dass es schon derzeit mehr Nachfrage nach Antriebsakkus gibt, als die bisherigen Hersteller bedienen können!

Tesla plant seine Gigafactory nicht ohne Grund, denn aus derzeitiger Versorgungslage ist klar, dass das Model 3 ohne gewaltige Akkufabrik sinnbefreit wäre!
Ich denke auch, dass eben das der Grund für einen Marktstart von frühestens 2017 sein dürfte und in diesem Akkuengpass auch der echte Grund für die Verzögerung beim Model X gelegen ist!

Tesla arbeitet daran, dieses Problem aus der Welt zu schaffen, BMW bandelt mit Samsung an, um zu genügend Akkus zu kommen, Daimler hängt sich wahrscheinlich bei Tesla an, Nissan wird wohl auch noch gut bedient sein, Renault hängt ja irgendwie mit Samsung zusammen, aber............................................

Was wird aus den anderen Herstellern? Wo wollen die aus heutiger Sicht einen brauchbaren Lieferanten herzaubern, wenn sie so lange zuwarten, bis der Zug zur Gänze abgefahren ist!
Ich denke, dort wird die Luft dann eng! Die zur verfügung stehenden Akkus werden sicher nicht gerade billiger werden, wenn Angebot und Nachfrage so weit auseinander klaffen!

Aus heutiger Sicht, hängt ja weiters noch "Alles" vom Rohstoff Lithium ab. Wenn das so bleibt, wäre mir von der Investmentseite Lithium fast lieber als Gold, zumal die Preise hier durchaus Potential zu haben scheinen!

Habt Ihr noch Infos, wo die derzeit nicht versorgten Hersteller künftig Ihre Akkus herbekommen wollen?
Oktober 2012 bis Oktober 2014 Renault Fluence Z.E.
Oktober 2014 bis Tesla Model 3: Opel Ampera
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Re: Warum sollten Akkus billiger werden?

TeeKay
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Die Preise der Batterien fielen nur deshalb viel stärker als noch vor zwei, drei Jahren prognostiziert, weil die Nachfrage weit hinter dem Angebot zurückbleibt. Auch Tesla dürfte heute kein Zellenproblem haben, sonst wären nicht Lieferzeiten von 2 Monaten ab Bestellung in den USA möglich.

http://www.wiwo.de/unternehmen/hype-ums ... 23562.html
http://www.elektroniknet.de/power/energ ... kel/86287/
http://www.springerprofessional.de/mark ... 51278.html

Der Marktstart von Model III liegt deshalb im Jahr 2017, weil sie in diesem Jahr erst angefangen haben, das Auto überhaupt zu planen. Das sage nicht ich, das sagt Tesla in seinen Quartalsberichten. Bei Tesla brennt es an allen Ecken und Enden - wie es für ein Unternehmen mit dem Wachstum normal ist. Sie sind aufgrund noch stärker als geplant ausgefallenem Wachstum mit praktisch allem überlastet und haben zu wenig qualifizierte Mitarbeiter für die vorhandene Arbeit. Angefangen von den Superchargern, den Servicecenter, der Software- und Hardwareentwicklung, der Batteriefertigung bis hin zur Konstruktion neuer Modelle. Das sind die Gründe für die Verzögerung von Model X. Nicht ominiöse Nachfrageüberhänge bei Batterien.

Re: Warum sollten Akkus billiger werden?

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  • e-beetle
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Lithium ist kein seltenes Gut. Auf einem Fachkongress im Frühjahr wurde von einem dänischen Unternehmen, dass weltweit mit Rohstoffen handelt, erklärt, dass es bei Lithium auch keine Lieferengpässe sieht, selbst wenn alle (!) Fahrzeuge in Europa mit Lithium-Akkus ausgerüstet würden.

Allein im Salar de Uyuni (Bolivien) sollen 5,4 Millionen Tonnen liegen.
Pro kWh Akku kannst Du mit ca 80 - 140g Lithium rechnen, dann würde in einem Tesla Model S 85 max. 12kg unterkommen.
Also wären allein mit dieser Lagerstätte etwa eine halbe Milliarde Fahrzeuge in der Größe eines MS möglich.
Gehen wir von den 30 Millionen t Lithium aus, die weltweit geschätzt werden, wären es über zwei Milliarden.

Das ganze ohne Recycling oder wirklich nach Lithium zu suchen, wie jetzt nach Erdöl oder Gas.
Zudem ist Lithium evtl. nur die Brücke zur nächsten Zellchemie, aber das kann man ja nie wissen :-)

Ich persönlich glaube nicht daran, dass der Preis pro Fahrzeugakku in den nächsten fünf Jahren deutlich sinken wird, aber das zum gleichen Preis eine deutlich höhere Energiedichte erreicht wird.

Also unterm Strich mehr Wh/kg.
Die alten Zellen will dann keiner mehr haben ;-)

Michael
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12/2010 VW e-Beetle (26kWh)
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10/2019 BMW i3 BEV upgrade von 60Ah auf 120Ah (42,2 kWh)
03/2023 Tesla Model Y RWD (59,5 kWh)

Re: Warum sollten Akkus billiger werden?

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Edit:
Das Frauenhofer Institut prognostiziert einen Bedarf von 30 Tonnen Lithium für 2020.
http://www.isi.fraunhofer.de/isi-wAsset ... IB2030.pdf
Also keine Angst, es geht uns nicht aus ;-)

Michael
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Re: Warum sollten Akkus billiger werden?

TeeKay
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Der Fließtext ist falsch, das Diagramm richtig: Bedarf sind 30 Kilotonnen = 30.000 Tonnen. Bei 30t Lithium und 180g pro kWh würde Fraunhofer einen Jahresbedarf von 166.666kWh Speicherkapazität pro Jahr prognostizieren.

Re: Warum sollten Akkus billiger werden?

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male eben um den Faktor 1000 daneben :lol:
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

.

Re: Warum sollten Akkus billiger werden?

Derpostler
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e-beetle hat geschrieben:Ich persönlich glaube nicht daran, dass der Preis pro Fahrzeugakku in den nächsten fünf Jahren deutlich sinken wird, aber das zum gleichen Preis eine deutlich höhere Energiedichte erreicht wird.
Ich glaube das Gegenteil. Der Preis wird deutlich sinken und die Energiedichte nimmt nicht deutlich zu.

Zum Preis: Eine Lithium-Zelle ist kein standardisiertes Produkt. Die Hersteller setzen z.B. auf unterschiedliche Elektrolyte, Formen, Zellaufbau usw.. Speziell die Elektroautohersteller haben aber dabei das Problem, dass sie ihre eigenen Formate herstellen lassen, die woanders, also z.B. in Notebooks, wo sonst große Mengen an Akkus verwendet werden, so nicht eingesetzt werden. Die derzeit noch kleinen Mengen, die die Elektroautohersteller produzieren (lassen), sind teuer. Hier sind sehr große Skaleneffekte zu erwarten. Außerdem werden die gesamten Akkusysteme zur Zeit mehr oder weniger in Handarbeit zusammengebastelt. Auch hier ist das Einsparpotential riesig, das können alles Maschinen / Roboter machen. Eine Voraussetzung nur gibt es: Die Einsparungen werden nur erzielt, wenn ein Vielfaches der aktuellen Menge an Akkus gebraucht wird. Die Stückzahlen der Fahrzeuge sind entscheidend.

Zur Energiedichte: Da es beim Akku auf eine ganze Reihe an Parametern ankommt (Kapazität, Ladezyklen/Langlebigkeit, Resistenz gegen hohe Ströme, Sicherheit usw.) und das alles für Elektroautos optimiert werden muss, ist das eine langwierige Angelegenheit. Wunder sind hier nicht zu erwarten. Kein Nachfolgesystem für die aktuelle Lithium-Ionen-Technologie hat bisher das Rennen gemacht, und selbst wenn was tolles gefunden wird, muss es jahrelang getestet werden.

Re: Warum sollten Akkus billiger werden?

Derpostler
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Vielleicht noch eine Anmerkung: Ich halte den Akku-Preis für wesentlich wichtiger als die Kapazität. Diese reicht heute für viele Anwendungen schon aus. Unzählige Fahrzeuge werden heute kommerziell in Kurzstrecken eingesetzt: Postzusteller, Altenbetreuungs- und Hilfsdienste, Pizzabringdienste, ..., Diese Unternehmen müssen hart kalkulieren. Teure Fahrzeuge müssen sie über höhere Preise ihrer Dienste reinholen, was selten möglich ist. Daher kaufen sie Verbrenner. Wenn die Akkus und damit die Elektroautos preislich erst einmal konkurrenzfähig sind, kommt der Durchbruch. Vorher nicht, denn jetzt im Moment hängt vieles vom Idealismus der Käufer ab und die Elektroautos bleiben in der Nische. Insofern freue ich mich sehr über Nachrichten wie die Tesla "Gigafactory", denn die macht die alles entscheidenden Preissenkungen möglich.

Re: Warum sollten Akkus billiger werden?

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Klar ist der Preis extrem wichtig. Auch beim Ersatzteil. Und da patzen die meisten noch. Der Preis ist trotz nicht großer Kapazität sehr hoch oder gar nicht bekannt.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Warum sollten Akkus billiger werden?

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  • Efan
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axlk69 hat geschrieben:...
Ich hab mir mal ausgiebig Gedanken über das Thema: "Preis für Akkus sollen um 1/3 fallen" gemacht!
...
Nö, hast du nicht!

Die Autobauer haben einfach "Mondpreise" für ihre Akkus kalkuliert. Sah man bereits vor einem Jahr bei den Preisen für die Versicherung, die 200 € pro KWh von Tesla ist auch eher "schlechtgerechnet", bei eigener Herstellung werden die auch Gewinne einfahren.

Die Autohersteller verkaufen uns Kleinwagen mit allem Komfort und Batterie für 30k Euro, dabei kostet derselbe Kleinwagen mit allem Komfort höchstens 15k Euro, und da sind 15K Euro für 20 KWh Batterie einfach zu hoch gegriffen, sollte sie eigentlich nur 4k Euro kosten ;-)

Deshalb kauft ja auch niemand Elektroautos.
Seine Exzellenz Efan, Botschafter vom Leaf ;-) 12.09.2013 - 2016
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