Warum sind stationäre Batterien so teuer?

[kriton]

Von Elektrotechnik habe ich zugegeben kaum Ahnung. Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum stationäre Batterien, also im Hausgebrauch, so teuer sind. Allgemein kann man etwa 1000 € pro kwh veranschlagen. Wenn dieser Preis auf E-Autos angewendet wird, dann bleibt nichts für die Reifen übrig. Ist das denn eine so sehr andere Technik?

[Heavendenied]

Weil da noch viel mehr außen rum ist, als "nur" die Zellen selbst.
Derzeit liegt es mit Sicherheit auch an den noch geringen Stückzahlen die ein Hausspeicher Anbieter im Vergleich zu den Abnahmemengen von Autoherstellern.
Abgesehen davon liegen die Preise auch jetzt schon eher bei 500€ /kWh wenn man ne "sinnvolle" Speichergröße zugrunde legt.
man muss vor allem berücksichtigen, dass das drumherum auch schon einiges kostet und somit vor allem relativ kleine Speicher im Verhältnis sehr viel teurer sind als große.

[Tho]

Wenn man stationäre Batterien nicht nur auf Lithium bezieht, sind sie eigentlich relativ günstig.

[kriton]

Abgesehen davon liegen die Preise auch jetzt schon eher bei 500€ /kWh wenn man ne "sinnvolle" Speichergröße zugrunde legt.

Was ist zu dem Preis zu bekommen? Das preiswerteste was ich gefunden habe, ist Kreisel mit knapp 7.000 € für 8 kwh, was eigentlich schon zu groß ist für einen kleinen Haushalt.

[Heavendenied]

Nur mal auf die Schnelle zum Beispiel das hier:
LG Chem RESU 10 für 5069,-€
Aber ich habe mich damit noch nicht so tief beschäftigt. Die Vergleichbarkeit bei solchen Heimspeichern ist sehr schwierig, weil es eben einen riesen unterschied macht, ob das nun der "reine Akku" mit ein bisschen BMS etc ist oder eine Komplettlösung mit eingebauten WR und Ansteuerung für Verbraucher etc.
Ich denke du meintes wohl eher den Preis für "Komplettlösungen", aber da macht es eben erst Recht keinen Sinn, von Preisen pro kWh zu sprechen, weil da bei nem kleinen System locker 50% und mehr der Kosten auf das "Drumherum" entfallen.

[zitic]

Man braucht halt auch noch normalerweise ein wenig AC-DC-Technik. Dass das nicht günstig ist, weiß ja auch jeder EV-Fahrer. Teils ist das schon in den normalen PV-Wechselrichter integriert, macht den dann auch nicht günstiger.

Die Stückzahlen sind auch noch relativ klein, auch wenn sich das mit größeren Firmen wie LG mit dem RESU etc. ein wenig ändert. Aber da gibt es dann auch wieder eine riesige Auswahl, kleiner, größer, Hochvolt, 48 Volt. Beim Auto gibt es dann erst mal nur ein Modul. Selbst im immer noch schwachen Markt, kommen da ja schon einige an fünfstellige Zahlen im Jahr. Und die vergleichsweise hohen kWh lassen die sonstigen kosten auch besser verteilen. Im Heimbereich sind ja schon 10 kWh viel. Dann denken viele, wenn man liest, dass erste Autobauer Zellen für 150 € Batterien bekommen, dass das dann ja locker für 180 € über den Ladentisch geht. Die Preise beziehen sich aber nur auf den Einkauf der Zelle. Aber bei Endkunden ist man dann schon locker bei 300 €. Marge, Gewährleistung, Entwicklung, Modulzusammenschrauben, Marge für Händler(bei stationären Systemen kommt oft noch der Großhändler dazwischen), MwSt. usw..

Dann weiß man auch, was Handwerker kosten. Da muss dann auch noch entsprechend ausgelegt und berechnet werden. Und bei reinen Photovoltaikanlagen mit Einspeisung kann sich jeder Hansel ungefähr ausrechnen, ob sich was lohnt. Da werden halt Speicher mit verkauft, wo das ein bissel besser verschleiert ist. Da geht es dann auch viel um das gute Gefühl bei den Kunden und nicht um die Rechnerei (auch wenn wenig genutzter Speicher im Keller, der Umwelt auch nicht nutzt). Da wird dann die größere Marge eingefahren. Rundum kommt es dann zu entsprechenden Preisen.

[voll_geladen]

Die Tesla Powerwall 14 kWh liegt aktuell bei 6.200 Euro, also 442 Euro pro kWh. Mit Auto drumrum ist es jedenfalls deutlich teurer.

[Themse]

Ich finde für Heimspeicher hat die Firma Solarwatt aus Dresden,
eine transparentes Angebot, nämlich den Speicher MyReserve Matrix !
Der besteht aus der Steuerung "Command" für 2.179 € und den
Speichereinheiten genannt "Pack" für 2020 € bei 2,2 kWh Kapazität.
Pro Command können 5 Packs, also 11 kWh angehängt werden.
http://www.ebay.de/itm/SOLARWATT-Matrix ... 2663170418

Ich erhalte dort also 4 Packs mit 8,8 kWh Kapazität für 8.080 €
Bei Renault kann ich den Speicher mit 41 kWh für 8.000 € ebenfalls kaufen

Also unterscheidet sich der Preis pro kWh um den Faktor 4,5 ???

[Heavendenied]

Kannst du zu Renault gehen und den Akku dort für 8000 Euro kaufen? Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Es handelt sich also nicht wirklich um einen Endkundenpreis. Am Ende macht Renault da wahrscheinlich irgendeine Mischkalkulation und ein Teil des Akkupreises steckt auch schon im Fahrzeugpreis.
Und andererseits arbeitet Renault eben mit ganz anderen Stückzahlen...

[AbRiNgOi]

Die 8000€ wurden uns bei der Miete genannt, auf diesen Wert müsse man den Akku versichern. Wenn man den also dann ruiniert zahlt die Versicherung 8000€ an die Renaultbank. Warum sollte da dann der Preis im Fahrzeugpreis vermischt sein?
Bei BMW war es eine ähnliche Summe, da waren beim Tausch auf den großen Akku um 10.000€ zu berappen, das aber schon mit Umbau und Softwarupdate. (Bei Renault Umbau und SW Update: 3.500€...)

Wenn es also für 200€ eine kWh Akku für Haus gäbe, würden wohl alle zuschlagen