Unternehmen die auch in 10 Jahren Batterien tauschen

Hallo,

da Elektroautos durch den nahezu wartungsfreien Antriebsstrang für eine hohe Haltedauer geeignet sind frage ich mich, ob es spezialisierte Unternehmen gibt, welche die Batterien auch dann noch tauschen, wenn der Hersteller es nicht mehr macht.

[Frosch_1977]

Hi,
also ich nehme an dass die Hersteller darauf schon vorbereitet sind das lange zu machen (länger als 10Jahe) denn mit den leistungsreduzierten Fahrakkus kann man einen sehr potenten Zweitmarkt bedienen, Stationäre Akku-Syteme, hier sind Akkus die für den Mobilen Einsatz eine (zwischenzeitlich) zu geringe Kapazität haben willkommen da sie im Remarketing wohl sehr viel kostengünstiger im EK bereit stehen als neu Akkus aber dennoch fast zu "Neupreisen" an den Käufer gebracht werden können

BMW hat ja in einem seiner Werke bereits eine ganze "Akku-Farm" vorbereitet die nach und nach mit den "Rückläufern" gefüllt werden soll um damit Energie zu und so eine konstantere ausgeglichenere Leistungsabnahme zu erreichen, was dann einen geringeren kWh-Preis für einen Großabnehmer wie eine KFZ-Produktion bedeutet.

Wenn man als Herstleler gerne die verbrauchten Akkus zurück bekommen möchte wird man sicher auch weiterhin neue Akkus verkaufen. Ich schätze viel mehr dass die Hersteller zukünftig bei den Akkus auf ein "Plattform-System" setzten werden ähnlcih wie heute bei den Fahrzeugrahmen um bei Austausch oder Reparatur in ihrer Konzern-Produkpalette einheitliche Akkumodule verwenden zu können.

[300bar]

Interessante Frage.
Ich gehe auch davon aus, das die Hersteller schon einen Plan haben wie mit den Batterien im Second Life wiederverwendet werden.
Die Kapitalmenge, welche in Batterien dieser Größe gebunden ist, kann nicht einfach zu ignoriert werden.

Auf die kommenden Konzepte für Wiederverwertung und damit verbundene Vermarktung bin ich gespannt.
Sicherlich werden neue Industriezweige entstehen an welche wir heute noch nicht denken.

[Kermit]

Momentan ist der Austausch der Batterie von E-Golf wohl ein wirtschaftlicher Totalschaden. Ich vermute das wird aus so bleiben, selbst wenn die Batteriepreise sinken, es sei denn es gibt irgendwann Batterien von Drittanbietern.
Ich vermute die wird es aber für den E-Golf nicht geben, sondern erst später für den ID, da die Stückzahlen beim E-Golf relativ gering sind und der Markt für so eine aufwendiges Produkt zu klein.

Aber das ist alles absolute Kaffesatzleserei.

Das man Batterien wieder verwertet und aufbereitet ist sowieso notwendig, aber darum geht es ja nicht.

Ob man die Batterien in vielen Jahren auch noch austauschen kann, bleibt die Frage. Nun ändern sich Produktionsabläufe und die Batterien werden aufgrund von Verbesserungen auch abweichend sein.
Denn ob man die alten Batterien neben den aktuellen produziert, ist finanziell und kapazitätsmäßig fraglich.

Braucht man auch ein angepasstes Batteriemanagment? Lohnen sich diese Anpassungen finanziell noch bei Fahrzeugen, welche Auslaufmodelle sind und nicht mehr produziert werden?

[zitic]

Aktuell haben wir ja noch Miniserien. Wenn NissanRenault, PSA, VW und Co. dann bald mit den richtigen Plattformen kommen und wir in fünfstellige Dimensionen pro Jahr vordringen, wird das alles ein wenig lohnender. Auch auf dem Ersatzteilmarkt u.a. für BMS. Jede Akku-"Platte" besteht ja auch als Submodulen zu wenigen Zellen. Die wird es dann z.B. über viele MEB-Modelle hinweg standardisiert geben. Das wird schon ein riesiger Markt. Dabei darf man ja auch nicht vergessen, dass man sich in Zukunft auch nicht mehr nur auf einen Zellenfertiger verlässt. VW scheint da ja schon separate Verträge je Hauptkontinent zu machen. Entsprechend flexibel wird das von Anfang an ausgelegt sein.

In 10 Jahren sind dann auch Solid-State-Batterien sicherlich kein Problem mehr und damit kommt einiges an Sicherheit hinzu. Die Kapazität wird ohnehin höher sein. Da wird es sicherlich auch einfacher auszutauschen - wie heute schon jeder Bastler einfach LiFePo4 einsetzen kann.

Allerdings wird das für Gebrauchtwagenverhältnisse natürlich noch ein ordentlicher Batzen bleiben. Gehen wir mal ganz optimistisch von 30€/kWh pro Zelle aus + Konfektionierung in Batterieform + Einbau + MWst.... Der Rest des Wagens wird wohl länger halten, aber da dann auch die Fertigung des Restteils beim Neuwagen deutlich günstiger geworden ist als beim Verbrenner, werden sich das wohl umso mehr Leute zwei mal überlegen.