Langzeiterfahrungen mit Akkus

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Langzeiterfahrungen mit Akkus

ngier
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Ich habe mal eine Frage, wer kann mir dazu etwas sagen?

Die derzeitigen Akkus haben ja zumeist eine Garantie von 8 Jahren. Nach diesen 8 Jahren werden immerhin noch 70% an Kapazität versprochen und ggf. durch Maßnahmen die versprochenen 70% wiederhergestellt.

Da könnte man ja davon ausgehen, dass die Akkus das auch in der Regel bringen können. (da käme es ja auf ein paar % nicht wirklich an)

Wie wäre denn der Zustand des Akkus nach sagen wir mal 15 Jahren?
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Re: Langzeiterfahrungen mit Akkus

Rockatanski
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Gute Frage, real hat das wohl noch keiner mit einem Akku 15 Jahre im Alltagsbetrieb durchgehalten, einzig und allein weil es vor 15 Jahren diese Akkus noch nicht gab.

Wahrscheinlich liegt man dann im Bereich 55-60% da die Degradation zumindest bei modernen Akkus hintenraus sanfter verläuft. Ist aber nur meine Vermutung und nicht mit Realerfahrung „bewiesen“.

Re: Langzeiterfahrungen mit Akkus

ngier
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Ein noch funktionierender Akku mit verbleibender Restkapazität von 50% wäre ja hinnehmbar nach 15 Jahren.

Vermutlich dürften aber Schnellladungen dann der Vergangenheit angehören, sowie leistungsstarke Einsätze. (Sprint oder Höchstgeschwindigkeit)

Re: Langzeiterfahrungen mit Akkus

Gausi
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Zumindest kann man Aussagen darüber machen, dass meine noch 11 verbliebenen NiCd Akkus im Saxo alle zwischen Bj 2001 - Bj 2003 mindestens noch 60Ah haben ... und das sind die 4 Schlechtesten. Die anderen 7 haben über 90Ah ......die Nominalkapazität beträgt 100Ah. Mittlerweile hat mein 21 jährige Saxo über 200.000km runter.
Interessant ist die Aussage eines Bekannten, der vor 8 Jahren einen P106 mit 200Ah LiFePo4 bestückt hatte.....damals mit 69.000km erworben und jetzt knapp 430.000km. Fast nach einer Entschuldigung suchend vermeldet er im Juli 2018, dass die Reichweite von damals 230km jetzt doch massiv auf 210km eingebrochen ist.

mfg

Gausi

Re: Langzeiterfahrungen mit Akkus

ngier
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Das ist ja schon mal eine Ansage, wenn auch nur in einem anderen Bereich. Ob jetzt LiIo so viel schlechter sind, wäre nun eine Frage.

Re: Langzeiterfahrungen mit Akkus

Heavendenied
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Ich denke die enorme Haltbarkeit von Gausis Beispiel ist nicht direkt übertragbar. NiCD ist sowieso eine ganz andere Akkttechnik, also nicht vergleichbar. Das Beispiel mit dem 106 electric passt dann schon besser, aber man muss bedenken, dass der Akku in dem Fall 24kWh (120V x 200Ah) hat und der Motor gerade mal 20kW Spitzenleistung hat. Der Akku wird also weit unterhalb von 1C belastet. In den meisten Serienfahrzeugen liegt das ja eher bei 3-5C, was den Akku natürlich mehr stresst. Ebenfalls hatte der 106 ja (zumindest serienmäßig) keine Schnelllademöglichkeit, was den Akku wohl auch schont.
Und dann sind LiFePo4 Akkus ja generell eher auf hohe Zyklenzahlen ausgelegt als dies bei anderen LiIon Zellen der Fall ist. Im Bereich Heimspeicher werden diese ja genau deshalb hauptsächlich eingesetzt. Dort werden oft 10.000 Volladezyklen angegeben... Im vergleich dazu werden aktuelle LiIon Zellen in E-Autos meist mit 1.000 bis 3.000 Volladezyklen angegeben.

Dennoch gehe ich mal davon aus, dass die aktuell in E-Autos verbauten Zellen auch eine ganz ordentlich Haltbarkeit haben, so dass diese bei den meisten Fahrzeugen die Karosse überleben sollten. Ob sie dann danach noch genutzt werden können/sollen bleibt abzuwarten. Sinnvoll wäre es natürlich, selbst wenn sie wirklich nur noch die Hälfte ihrer Kapazität hätten. Für nen stationären Speicher wäre das meiner Ansicht nach immer noch OK.

Aber eigentlich ging es ja um Langzeiterfahrungen, aber die kann es zu den aktuellen Zellchemien ja wie gesagt noch nicht wirklich geben...
Gruß,
Jürgen
(Hyundai Ioniq 2017, Peugeot iOn 2018, e-Niro 2020 64kWh)

Re: Langzeiterfahrungen mit Akkus

ngier
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Vielen Dank für die umfangreiche Informationen!

Da sind wir ja bei den e Autos schon über dem Experimentierstadium hinaus.

Re: Langzeiterfahrungen mit Akkus

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  • Miage
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ngier hat geschrieben: [...]
Die derzeitigen Akkus haben ja zumeist eine Garantie von 8 Jahren. Nach diesen 8 Jahren werden immerhin noch 70% an Kapazität versprochen und ggf. durch Maßnahmen die versprochenen 70% wiederhergestellt. [...]
Mein 12-kWh-Akku (LiFePO) der Mia electric wurde (beim Händler in Mainz) nach 7 Jahren Betrieb und knapp 1.500 Vollladezyklen im Juli diesen Jahres mit einem Ferndiagnose-Tool vom Hersteller E4V (LeMans, F) überprüft, das BMS nachjustiert und mit 99% Restkapazität ausgewiesen. Ich gehe aktuell von mindestens der doppelten Lebensdauer aus, ehe die Kapazität merklich nachlässt.
Da es die Mia auch mit einen 8-kWh-Akku (anderer Hersteller!) gibt, der eine weitaus schlechtere Prognose hat und mit dem viele Käufer schon früh Probleme hatten (und haben!) ist es eine hervorragende Nachricht, dass E4V nochmal eine neue Serie 12-kWh-Akkus auflegt, die 1. steckerkompatibel zu den bisherigen 12ern sind und 2. mit kleinem Softwareupdate auch in die bisherigen 8er Mias einzubauen sein sollen!
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7/2014–8/2018 MiaL, 9/2018–1/2023 MiaC
seit 1/2023 MiaL (14 kWh)

"More fun to drive a small EV speedy than a big one faster!"
»Ich mach' mein Ding – was die Schwachmaten auch einem so raten«

Re: Langzeiterfahrungen mit Akkus

ngier
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[quote="Miage"][quote="ngier"]
Mein 12-kWh-Akku (LiFePO) der Mia electric wurde (beim Händler in Mainz) nach 7 Jahren Betrieb und knapp 1.500 Vollladezyklen im Juli diesen Jahres mit einem Ferndiagnose-Tool vom Hersteller E4V (LeMans, F) überprüft, das BMS nachjustiert und mit 99% Restkapazität ausgewiesen. Ich gehe aktuell von mindestens der doppelten Lebensdauer aus, ehe die Kapazität merklich nachlässt./quote]

Das ist ja eine brauchbare Packung. Wenn dies über die nächsten 7 Jahre so weiterginge, wäre das ja toll.
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