Daimler gibt die Produktion von Hausbatterien auf

Alles zum Energiespeicher eines Elektroautos

Re: Daimler gibt die Produktion von Hausbatterien auf

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  • Alex1
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Ähm, inwieweit spricht Dein Post jetzt dagegen, dass wir möglichst viele dezentrale Speicher brauchen?

Schon wenn alle eAutos V2G könnten, wäre uns - und der Umwelt und dem Klima - viel gedient. Mit meiner Zoe allein könnte ich den durchschnittlichen Stromverbrauch eine deutschen Familie für fast eine Woche abdecken. Wenn sich das durchsetzen würde, wären wir einen guten Schritt weiter. Da bräuchten wir wahrscheinlich gar keine zusätzlichen stationären Speicher.
Not-wendig: www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html

Freitag treffen wir uns: https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

Herzliche Grüße
Alex

Rest-CO2 kompensieren: atmosfair.de Goldstandard
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Re: Daimler gibt die Produktion von Hausbatterien auf

zitic
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Ich spreche nicht generell gegen dezentralen Speicher. Die Politik zu dezentralen kleinen Heimspeichern unter den aktuellen Bedingungen ist dann halt ein Sache für sich.

Aber auch wenn wenn ich dezentralen Speichern grundsätzlich positiv und offen gegenüber stehe, wird das nicht die alleinige Lösung sein, erst recht nicht nur in Form von fahrenden Autos. Ja, mit diesen Pauschalen könnte man bei bloßer Betrachtung auf den Trichter kommen, dass alles ganz einfach ist. Damit wird ja auch viel Geld verdient. Habe auch hier im Forum jetzt schon x mal mit diskutiert, dass es praktisch dann doch alles etwas komplexer ist in der Welt. Industrie, Nord-Süd-Gefälle, ansteigender Strombedarf durch Energiewende, braucht man da noch nicht mal anreißen um die These ins Wanken zu bringen. Gibt hier genug Threads, die sich mit dem Thema befassen und meinen Senf enthalten. Darum wollte ich das nicht noch ausführlicher wiederholen. Du gehst ja auch nicht tiefer in die Materie, was ja auch gut ist, weil das hier offtopic führt, bringst grobe Stichworte, die ich einfach nicht komplett im luftleeren Raum stehen lassen wollte.

Re: Daimler gibt die Produktion von Hausbatterien auf

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Die Förderung für Stromspeicher ist marginal. Es gibt dieses KFW-Programm mit zur Zeit noch 10% Tilgungszuschuss für ein KFW-Darlehen. Ich hatte mich die letzten Wochen darum bemüht und von 6(!) Banken eine Absage bekommen. Faktisch ist an diese Förderung nur ran zu kommen, wenn man das im Zusammenhang mit einem Neubau macht. Ein Darlehen nur für den Stromspeicher ist nicht zu bekommen, weil die Beträge zu niedrig sind. Den Stromspeicher habe ich jedenfalls gedanklich auf Eis gelegt, auch wegen meiner Zweifel, ob es in 5 Jahren Tesla noch gibt. Ähnlich ist jetzt ja auch mit Mercedes. Wie geht es denn weiter mit Ersatzteilen und Reparatur die nächsten 10 Jahre? Irgendwann mal, wenn die Preise deutlich niedriger sind, gehe ich das Thema nochmal an. Vielleicht bilden sich auch einmal technische Standards.
Alle PNs werden ungelesen gelöscht.

Re: Daimler gibt die Produktion von Hausbatterien auf

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"Wer auf bessere Zeiten wartet, verschlechtert seine Ausgangsposition am Start zur Zukunft."

© Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker

Quelle: Ferstl, Zwischenrufe, BoD 2000

marxx
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Re: Daimler gibt die Produktion von Hausbatterien auf

TeeKay
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zitic hat geschrieben:Da ist in der PV-Community auch schon einige Ernüchterung eingetreten. In dem Sinne vielleicht auch mal ein aktuelles Statement zum Eigenverbrauchsdesign etc.: https://www.pv-magazine.de/2018/04/30/q ... cher-voll/
Der plädiert aber nicht für ein Ende des Eigenverbrauchs, sondern für ein Ende von Anlagen-Designs, die eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote anstreben und damit kleiner sind als möglich. Eine 10kW Anlage auf einem Einfamilienhaus (EFH) wird nunmal eine sehr geringe Eigenverbrauchsquote haben, weil das EFH zu wenig verbraucht. Wer auf hohe Eigenverbrauchsquote optimiert, packt auf das Dach dann nur 2kW, obwohl auch 10kW passen würden. Die höchste Quote wird mit einem einzigen Modul erreicht... Der Artikelautor plädiert dafür, 10kW draufzupacken. Das Wort Speicher oder Batterie kommt im Artikel gar nicht vor, weil der Autor über völlig andere Dinge schreibt.

Re: Daimler gibt die Produktion von Hausbatterien auf

zitic
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Ja, da wird der Speicher nicht direkt angesprochen, das ist mir schon bewusst. Es trifft das Problem, zumindest Teilaspekte. Wenn man sich mit der Materie PV & Stromspeicher auseinandersetzt, greift das halt ineinander. PV lohnt sich auch über die Einspeisevergütung. In dem Sinne macht es auch viel mehr Sinn das Dach voll zu machen. Umso mehr, weil sich dann viele Posten (Planung, Anfahrt, Gerüst uvm.) auf mehr kWp verteilen und es damit günstiger wird. Im Sinne des EE-Ausbaus ist es ohnehin. Warum wird das nicht gemacht und die Anlage so klein gehalten? Schließlich macht man dann auch mehr Umsatz.

Weil die Anbieter die Eigenverbrauchsmasche fahren. Das ist wesentlich lukrativer. Bekommt man für jede kWh vom Dach eine Einspeisevergütung, so ist das für jeden relativ simpel zu berechnen, was da im Jahr bei herauskommt. +/- Erwartete kWh/kWp*Einspeisevergütung. Alles relativ transparent. Und entsprechend knapp müssen die Preise kalkuliert werden, damit die Rechnung für den Kunden noch passt. Da kommt die Eigenverbrauchsmasche ins Spiel. Schaut man sich die Einspeisevergütung an und den Strompreis, dann wird schnell klar, dass es sich (vereinfacht) lohnt auch viel selbst zu verbrauchen. Damit fällt die Kalkulation besser aus. Damit lohnt es sich auch mit einem höheren Preis. Aber die Kalkulation wird schon schwerer und intransparenter. Niemand hat in der Regel 24/7/365-Aufzeichnungen vom Stromverbrauch (am besten noch über mehrere Jahre für statistische Schwankungen). Entsprechend kommen die Vertreter dann mit Vereinfachungen an, die natürlich im Regelfall zu blumig kalkulieren um einen höheren Preis zu rechtfertigen.

Das ist aber natürlich nur ein Punkt der Geschichte. 2 kWp statt 10 kWp, sind selbst mit höherer Marge pro kWp noch nicht der große Deal. Wie schon erwähnt, verteilen sich dann ja auch viele feste Posten auf weniger kWp. Warum wird das dann trotzdem gemacht? Da kommt der Speicher ins Spiel. Damit kann man dann ja noch mal viel besser den Eigenverbrauch steigern! Und der Speicher ist natürlich besonders wertig, dafür kostet er natürlich auch mehr. Aber dann können der Kunde ihn auch viel länger nutzen und und darüber dann langfristig den Preis wieder einfahren. Zinsrechung, Risiko, dass der Hersteller in ein paar Jahren abgewickelt ist und dann für Ausfälle nicht mehr einstehen kann uvm. wird dann nicht so sehr beleuchtet. Der mutmaßliche Preisverfall und Standardisierung bei Akku und Leistungselektronik, der es noch weniger sinnvoll erscheinend lässt teuren Speicher auf potentielle 20 Jahre auszulegen, kommt da dann auch noch dazu. Gleichzeitig wird die ganze Rechnung noch mal intransparenter. Aber der Kunde gibt bei kleiner PV dann vielleicht sogar mehr Geld aus, als das mit einer 10kW-Anlage der Fall gewesen wäre, mit höheren Margen für den Verkäufer, der sich die Intransparenz zu nutze macht. Und das ist halt das große Problem.

Es werden natürlich zum einen die Verbraucher ein wenig beschissen, aber das ist noch zu verschmerzen. Das macht man ohnehin nicht, wenn man das Geld nicht relativ frei zur Verfügung hat. Wir geben für so viele unnötige Dinge Geld aus u.a. für Autos, dass das kaum stört. In anderen Bereichen geht es mir auch so. Und just for fun aus technischer Neugier, kann ich mir sogar selbst einen Heimspeicher vorstellen. Ich mache mir da aber nichts über Sinnhaftigkeit oder Umweltnutzen vor. Und die wirklich zuschlagen, die haben ja in der Regel auch ein gutes Gefühl, glauben auch was gutes getan zu haben. Vor sich selbst und auch in der Öffentlichkeit wird dann halt auch vertreten, dass es nicht auf die Wirtschaftlichkeit ankäme, weil man halt was gutes tut. Und wenn es dann doch um die Wirtschaftlichkeit geht, sei es aus Verteidigung oder Sendungsbewusstsein, hält man sich an seine vereinfachten Rechnungen, schlägt die confirmation bias voll zu, und kommt im Zweifelsfall wieder zurück auf den guten Zweck. Und für ein paar wenige ergibt es ja sogar wirklich Sinn und dann wird das eigene Beispiel als Pauschale für viele herangezogen. Naja, das wäre, wie gesagt, auch nicht so schlimm, wenn das nur das gute Gefühl des Käufers stärkt.

Aber es trifft halt u.a. auch den Zubau, der dadurch stark eingeschränkt wird. Der Förderung von Speichertechnologie, damit sich das in Zukunft lohnt (wird ja dann gern mit PV verglichen), ist dadurch auch nicht wirklich gegeben. Als Elektromobilist wissen wir, dass es an der Zelle hapert. Die Systeme sind ja, wie schon angesprochen, ohnehin schon einfacher. Aber die Stückzahlen sind gegenüber u.a. der Elektromobilität halt winzig, sodass als Argument im Wesentlichen ausfällt. Es bleibt halt die Romantik, die ich ja niemandem verbieten will. Nur ist es halt problematisch, wenn dadurch die Energiewende leidet und Fehlentwicklungen entstehen.

Es bringt dem ein oder anderen im Privaten vielleicht auch was abseits des guten Gefühls, die Energiewende beschleunigen die Heimspeicher nicht. Sie richten sich allein nach dem Bedarf des Kunden. Es ist natürlich ein netter Spaß, wenn man seinen erzeugten Strom selbst nutzen kann, vor allem wenn man ein Elektroauto hat und erst abends nach hause kommt. Für die Energiewende wäre es aber sinnvoller, wenn dann gleich mittags auf dem Firmenparkplatz geladen wird. Da schlägt der Vorteil von V2G voll zu. Speicher sollte dann lieber Bedarfe am Abend abdecken, die wirklich nicht flexibel sind. Allein an PV werden wir ein vielfaches des heutigen Mittagsverbrauchs als Leistungspeak benötigen, damit wir die Energiewende schaffen. Da lässt sich dann mit der gleichen Menge Speicher deutlich mehr bewirken. Meinetwegen auch durch Rückspeisung aus dem Wagen (zumindest perspektivisch).

Stationär ist der Speicher aber dann vielleicht auf Quartiersebene o.ä. sinnvoller aufgehoben. Oder Speicher, der auch Nachbarn versorgt. Ich bin auch ein extremer Verfechter von Dezentralität. Die kann aber auch auf der Ebene jenseits des Gartenzauns gegeben sein (Bürgerenergiewende) und nicht nur dann, wenn jeder sein komplett eigenes Ding macht. Gerade auf lokaler Ebene haben wir ja eigentlich immer in DACH gut ausgebautes Netz, dass wir auch nutzen sollten, wenn es die Energiewende beschleunigt. Und mit 10 oder 20 kW (was schon viel ist) im Heimspeicher, wird man nun mal auch keine Leitung überflüssig oder nur sein eigenes Heim komplett unabhängig machen. Dadurch wird die Wirtschaft im Süden nicht abgesichert, wenn die Nord-Süd-HGÜ-Leitungen nicht gebaut werden. Das ist nach aktuellem Stand der Technik nicht nur eine Frage von zu viel Geld. Mit solchen Extremen werden wir das nicht lösen.

Re: Daimler gibt die Produktion von Hausbatterien auf

JuGoing
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[quote="zitic"]Ja, ich weiß dass solche Meinungen herumschwirren. Da machen die Verkäufer halt auch noch mehr Gewinn als mit der puren, drögen PV-Anlage, bei der man viel besser nachrechnen könnte. Und die Regierung fördert das ja sogar noch. Entsprechend wird den uninformierten Kunden eine entsprechende Mär erzählt. In letzter Zeit dann auch noch mit überhöhten Crowd-Versprechen, die zusammenbrechen, wenn man sich das mal genauer anschaut. Wurde jetzt auch schon hundert mal diskutiert, warum diese romantische Idee vielleicht doch nicht so clever ist und aktuell auch nicht im Interesse der Energiewende. Da ist in der PV-Community auch schon einige Ernüchterung eingetreten. In dem Sinne vielleicht auch mal ein aktuelles Statement zum Eigenverbrauchsdesign etc.: https://www.pv-magazine.de/2018/04/30/q ... cher-voll/

Du beziehst dich auf Batteriespeicher im Zusammenhang mit einer PV Anlage ?
Wo kann man denn da Kritisches zu lesen ?
Würde ich mir gern Mal anschauen.
05/17-11/22 ZOE R90 ZE 40 22 kW
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Re: Daimler gibt die Produktion von Hausbatterien auf

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Was ist so schlimm daran das sich Daimler auf Speicher mit Elektroauto Akkus konzentrieren will? Ist doch viel logischer als komplett eigenständige Heimspeicher zu entwickeln.

Re: Daimler gibt die Produktion von Hausbatterien auf

TeeKay
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Schlimm ist das nicht. Ich sehe es jedoch als Zukunftsinvestition an. Auch wenn manche meinen, ein Autohersteller könne keine Gebrauchtzellen in PV-Speicher packen, meine ich, dass dies in der Zukunft ein interessanter Weg zur Verwertung Millionen alter Batteriezellen Jahr für Jahr sein wird. Apple hat auch kein Problem damit, Refurbished-Geräte zu verkaufen.

Das Geschäft muss aber schon laufen, wenn diese Altbatterien auch zur Verwertung anfallen. Mercedes kann nicht erst in 10 Jahren anfangen zu versuchen, Speicherlösungen am Markt zu etablieren.

Re: Daimler gibt die Produktion von Hausbatterien auf

zitic
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Gerade die Akkus werden bei Apple ja nicht wiederverwendet. Machen kann man natürlich alles. Aber ob das im Endkundengeschäft so sinnvoll ist, darf zumindest bezweifelt werden. Das ist ja schon ein ordentliches Klein-Klein. Und bei den Heimspeichern gehen ja auch die zusätzlichen Komponenten besonders ins Geld und nicht unbedingt die 10 kWh. Ja, Nissan versucht das jetzt. Nicht als Heimspeicher, aber als Akku fürs Auto. Haben ja anscheinend auch ziemliche Probleme mit der Qualität und müssen da was anbieten. Dass man die ausgedienten Akkus zu Großspeichern zusammenstellt, halte ich da nicht für so blöd. Und das bringt der Energiewende sogar wirklich was.
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