CATL will in Erfurt Zellen bauen

[harlem24]

https://www.electrive.net/2018/06/07/ca ... in-erfurt/

Obwohl einem die Autohersteller erzählen wollen, dass es doch viel zu teuer ist, in Deutschland Zellen zu produzieren.

[harlem24]

Jetzt ist es offiziell!
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 17347.html
Warum genau geht das bei deutschen Herstellern nicht?

[Wiese]

War heute auch im Frühstücksfernsehen.

Nun, ich sehe das so:
Einerseits ist die Zellproduktion in de natürlich teurer, andererseits sind aber nur wenig Arbeitsplätze pro MWh Akkukapazität notwendig. Die Nähe zum Hersteller ist da wahrscheinlich der Hauptgrund, denn so ein Akku wiegt ja einige hundert Kilogramm pro Fahrzeug, und muss zum Hersteller gekarrt werden. Wenn dann CATL für einige Hersteller den kompletten Akkupack herstellt, ist die Nähe zum Autobauer noch wichtiger. Die räumliche Nähe ist mit Sicherheit ein großer Vorteil, der die etwas höheren Kosten kompensiert.

Warum das die deutschen Autobauer nicht angepackt haben? Ich denke die sind einfach zu feige und haben nur die Aktiendividenden im Blick. Die können das auch gar nicht, und müssten erst mal lernen wie man Zellen produziert. Daimler war ja nahe dran und hat aufgegeben. Eine Milliardeninvestition in ein Produkt das man nicht beherrscht ist definitiv ein Risiko. Was die aber meiner Meinung nach nicht bedenken, ist die Tatsache, dass sie ohne eigene Zellfabriken den Anschluss komplett verlieren. Ich habe den Eindruck, dass BMW und Kollegen auf den Festkörperakku warten, und dann eine eigene Produktion anstreben. Niemand weiß aber, ob der in 3, 5 oder 10 Jahren serienreif ist, und diejenigen die bereits große Akkufabriken haben, brauchen dann nur neue Maschinen. Die Asiaten werden also in Europa die Nase noch weiter vorne haben, wenn es eine andere Akkugeneration gibt.

[Super-E]

Schön. Endlich eine deutsche Zellfertigung. Lieber ein Chinese baut die in Deutschland, als ein deutscher Konzern in China
Das die dort komplette Akkupacks bauen halte ich für unwahrscheinlich. DAS ist eine Kernkompetenz im Elektroautobau, die die Hersteller in der Hand behalten wollen (Ok, es ist nochmal ein Unterschied, ob das beim Autohersteller entwickelt wird und dann im Auftrag beim Zulieferer zusammengeschraubt wird).
Akkuzellen im Auftrag möglichst günstig fertigen ist aber auf jeden Fall etwas für einen Zulieferer. Wäre ich Topmanager bei einem Autokonzern hätte ich es genau so gemacht. Akkukonfektionierung im Haus, Zellen zukaufen. Ich sehe absolut keine Vorteile darin die Zellproduktion selbst zu machen. Das hat nichts mit feige zu tun. Ich würde eine eigene Zellfertigung eher als dumm empfinden. Für mich ist eine Akkuzelle zukünftig so etwas wie eine Schraube. In zehn Jahren gibt es da nur noch ein Kriterium - billiger Einkauf für eine gegebene Zellchemie.
Die Autohersteller wollen sich noch eine eigene Zellforschung leisten und dann entsprechend fertigen lassen, aber selbst das halte ich für überflüssigen Luxus. Man hat Lieferverträge mit mehreren Zulieferern und kann flexibel die beste Technologie einkaufen und ordentlich Preisdruck ausüben...

Das ist eben der Vorteil der Marktmacht, den TESLA damals nicht hatte (Musk hat mal gesagt hat, dass er diesen Weg gehen musste, weil sich kein Hersteller gefunden hätte, der auf die Aussage eines Kleinserienproduzenten, er will im Jahr 2020 500k EVs produzieren die nötigen Investitionen vorgenommen hätte). Und welchen Vorteil TESLA jetzt haben soll, dass sie die Zellen von Panasonic auf dem eigenen Gelände, statt daneben in einem eigenen Gebäude herstellen lassen erschließt sich mir nicht so ganz...

[bm3]

Dieser aktuelle Bericht hier:

https://bizz-energy.com/catl_batteriewe ... der_anfang

ist zu den Aktivitäten von CATL aber auch zu den Aktivitäten anderer Hersteller in Europa recht interessant.