VW Passat GTE als Limousine und Kombi (Variant)

[febrika3]

Mal ein kleines Update:

Meinen GTE haben ich nun seit gut zwei Monaten und fast 4.000 km. Den davor gefahren BiTurbo mit immerhin 240 PS vermisse ich mit jedem weiteren Kilometer mit dem GTE weniger. Der GTE zaubert einfach ein Grinsen ins Gesicht !

Mein Verbrauch pendelt um die 4 Liter Benzin und zwischen 11-12 kWh je 100 Kilometer. Seit einigen Tagen habe ich endlich die Sommerreifen bekommen und bin gestern 130 km einfache Strecke über die Autobahn unter Zeitdruck gefahren. Hin mit etwas Stau und zurück mit Pfingstverkehr, aber ohne Stau. Ich hatte Lust auszutesten was geht, also im GTE Modus. Zum Glück sind die Pirelli P7 etwas komfortabler als die Contis, die ich vorher im BiTurbo hatte. So hat das DCC Fahrwerk in der Zwangseinstellung „hart” nicht so gestört. Da waren die Winterreifen trotz größerem Querschnitt (17 statt 18 Zoll) wesentlich unkomfortabler.

Den Akku hatte ich bereits auf der Hinfahrt leer gefahren. Trotzdem lädt der GTE Modus immer etwas nach, so dass der Boost-Modus eigentlich immer noch etwas Saft übrig hat. Dass was dann aus dem Fahrzeug herauszuholen ist, ist echt super. Ich glaube, der BiTurbo hätte zumindest bis nahe 200 km/h nicht folgen können, so zumindest mein Gefühl. Zwischen 80-180 zieht der schon gewaltig los. Das ist echt toll.

Weniger toll ist, dass der GTE dafür ordentlich schalten muss, das ist nicht leise. Der Soundgenerator tut ein übriges. Wenigstens ist es kein Lärm um nichts.

Verbraucht hatte ich 12,1 Liter Sprit. Nicht wenig, für die gefahrene Geschwindigkeit (nur wenige, kurze Tempolimits) aber ziemlich gut.

Im Gegensatz zum normalen hybriden Modus, den ich oft sehr träge empfinde, ist der GTE Modus echt eine Ansage. Schade, dass das mit einigen Zwangseinstellungen verbunden ist (Fahrwerk hart, Soundgenerator). Wie wäre es mit einer individuell konfigurierbaren Mittelstufe? Ich hätte gerne den Boostmodus, Freilauf, kein Sound und individuelle Einstellungen der Fahrprofile oder einfach den normalen Hybridmodus mit dem Boostmodus. Na ja, die GTE Taste finde ich noch.

Ich bin übrigens ein sehr ambivalenter Fahrer. Oft fahre ich möglichst ressourcenschonend durch die Gegend, ich weiß aber auch wo das Bodenblech ist, wenn es mal über mich kommt. Der GTE ist Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Ich bin schwer begeistert!

[just_cruise]

Ich hatte den VW Passat GTE im April mal für einen Tag zur Probe und möchte kurz von meinen Eindrücken berichten:

a) Rein elektrische Reichweite: bei wenigen Grad über Null bin ich morgens zur Arbeit gestartet (40 km), den Akku hatte ich über Nach voll aufgeladen, dürfte morgens aber schon wieder total kalt gewesen sein. Beim Einsteigen zeigte der Bordcomputer eine elektr. RW von 50 km an, da war die Heizung aus. Beim Einschalten der Heizung wurden 40 km angezeigt. Auch während der Fahrt habe ich beim Umschalten Heizung an / aus bemerkt, dass mit Heizung durchweg ein Fünftel elektr. RW weniger angezeigt wird. Jedenfalls hatte ich die Heizung + Lüftung meistens eingeschaltet, dazu die Sitzheizung Fahrer + Beifahrer. Nach 30 km Fahrt im E-Modus war der Akkus soweit leer, dass sich der Benziner zugeschaltet hat. Angesichts der Bedingungen - nasskalt, Stadtverkehr und Autobahn - war ich positiv überrascht. Jedenfalls kein Vergleich zur MB C-Klasse 350e, den ich einige Wochen vorher - gleiche Strecke bei ähnlichen Bedingungen - probegefahren bin: da war es mit dem rein elektr. Fahren (ebenfalls E-Modus aktiv) schon nach 15 (!) km vorbei. Außerdem schaltete sich der Verbrenner beim MB C 350e schon auf den ersten 15 km bei etwas stärkerer Beschleunigung ein (beim Passat GTE nicht). Ganz klarer Pluspunkt für den Passat!

b) Leistung: auch da hat mich der GTE positiv überrascht: bis etwa ca. 180 km/h beschleunigt der - selbst bei fast leerem Akku , also hauptsächlich durch den Benziner angetrieben, erfreulich mühelos, darüber wird es etwas zäh, mehr als 200 km/h bin ich nicht gefahren, dafür war zu viel Verkehr. Und weil letzteres auf unseren Autobahnen oft der Fall ist, erscheint es aus meiner Sicht nicht unbedingt sinnvoll, für mehr PS deutlich mehr Geld auszugeben. Aber natürlich muss das jeder selbst wissen. Der C 350e hat in dem Bereich ganz klar mehr Power, da ist der GTE im Vergleich schlechter.

c) Autopilot: den 'Lane Assistant' habe ich nicht getestet, das war mir zu kompliziert. Der Abstandstempomat funktioniert sehr gut, man kann gerade im Stadtverkehr sehr entspannt damit fahren, zumal mal während der Fahrt den Abstand bequem einstellen kann (gute Anzeige im Head-Up-Display). Natürlich alles aufpreispflichtig.

d) Überhaupt, die Anzeige- und Einstellmöglichkeiten: wie in einem mittelgroßen Passagierflugzeug - jedenfalls gefühlt. Man merkt, dass der Wagen von kopflastigen Ingenieuren entwicelt wurde. Kein Hauch von Ehrgeiz, die Optionen für den Fahrer auf ein Minimum zu reduzieren. Ich persönlich (technikaffin) finde es gut, wenn ich mich mehrere Abende mit dem Handbuch beschäftigen kann. Aber manch einer wird sich vielleicht überfordert fühlen. Intuitiv bedienbar bzw. selbst erklärend ist jedenfalls längst nicht alles (wenn man bei den Sonderausstattungen viele Kreuzchen macht).

e) GTE-Taste: nervig, den Soundgenerator mag ich nicht. Hatte aber den Eindruck, dass die Beschleunigung auch ohne fast genauso gut ist (auf den Fahrmodus achten! Die Unterschiede sind beim normalen Fahren nicht allzu groß).

f) Schaltstellung B statt D: imho viel zu starke Reku, nach kurzem Test nicht mehr verwendet.

g) Bedienung Tempomat i.V.m. Abstand automatisch halten: recht komplex, kleine Knöpfchen im Lenkrad. Aber wenn man sich daran gewöhnt hat, ganz o.k. und letzten Endes alles sinnvoll und gut durchdacht.

h) was mich auch angenehm überrascht hat, war die gute Geräuschdämmung (hier schreibt übrigens jemand, der eine MB E-Klasse, 250 CDI, fährt - also in der Hinsicht durchaus verwöhnt ist) und das gute Zusammenspiel Verbrenner - E-Motor. Man merkt kaum, wenn während rein elektr. Fahrt der Verbrenner einsetzt.
Das hätte ich von VW so gut nicht erwartet.

Mein persönliches Fazit: wem Beschleunigung jenseits von ca. 180 km/h wenig wichtig ist und wer viel Wert auf ruhiges Fahren bei einigermaßen elektr. RW und viel Platz im Innenraum legt, der wird mit dem GTE vermutlich zufrieden sein und bekommt für sein Geld einiges mehr als bei PHEV von BMW (330e) oder MB (C 350e). Vor allen Dingen denke ich mir, dass man für 30 bis 40 km rein elektr. Alltags-Reichweite eher bereit ist, Ladestationen zu suchen / anzufahren und das Kabel aus dem Kofferraum zu holen als für z.B. nur 15 oder 20 km elektr. Fahren.

Für mich persönlich ist der GTE jedenfalls der Favorit von den 3 PHEV.

Was ich mir natürlich wünsche würde, wäre ein größerer Akku. Ist in der Hinsicht etwas von VW geplant?

[Bernd_1967]

Wie viel Rabatt habt Ihr denn bekommen? Privat/Gewerbe? (OHne Inzahlungnahme)

[just_cruise]

Keine Ahnung, wie viel Rabatt VW an Privatkäufer gibt. Im Großkundengeschäft (Firmenflotten) sind wohl so ca. 20 bis 25% üblich.

[Bernd_1967]

Keine Ahnung, wie viel Rabatt VW an Privatkäufer gibt. Im Großkundengeschäft (Firmenflotten) sind wohl so ca. 20 bis 25% üblich.

Bin leider kein Großkunde.....
Bin Gewerbetreibender.
Wie viel Rabatt sind da möglich?

[febrika3]

Mit den Rabatten ist es doch mittlerweile so, wie mit der Feilscherei im Basar. Handeln, handeln, handeln … jeder ist da seines Glückes Schmied.

Du wirst irgendwas zwischen 10 und 25 % erreichen .

Die Voraussetzungen sind tatsächlich so unterschiedlich, dass eine pauschale Aussage nicht möglich ist. Dazu kommen noch die Finanzierungsmöglichkeiten, bar kaufen, leasen, finanzieren. Das wird ganz unübersichtlich und ist sehr individuell. Für dich gibt es bei VW sogar ein Portal, schau mal hier:

http://www.volkswagen.de/de/geschaeftsk ... d4f8cc6cc8

Ansonsten kannst du im Netz schauen, GTE kaufen, leasen, finanzieren, das ist ein Anhalt.

[Bernd_1967]

Danke.
Beim Golf war das jedesmal viel einfacher:
Hab bei intercar-24.de den Listenpreis eingegeben, den Kaufpreis gesehen, über diesen Vermittler bestellt, in Wolfsburg abgeholt - das war's.
Tendiere aber auch eher zu einem e-Golf Variant, der hoffentlich so um 2020 gebaut wird. Solange fahre ich dann halt meinen Diesel noch. Als zweites Auto gibt es ab Anfang 2017 den e-Golf.

[Eagle_86]

Ich hatte heute auch mal die Gelegenheit den Passat GTE zu testen. Ein paar Punkte sind mir aufgefallen:

1. Was mich ein bisschen wundert ist, dass er im Hybrid-Modus sehr wenig den Elektromotor einsetzt und recht früh den Benzimotor anspringen lässt. Die Batterie war noch zu über einem drittel gefüllt als mir das aufgefallen ist und hat sich so ausgedrückt, dass bei relativ sparsamer Beschleunigung vom Start weg schon der Benzinmotor einsteigt, obwohl der 115 PS Elektromotor das alleine könnte. Die zweite Auffälligkeit war auf einem kurzen Landstraßenstück, wo selbst bergauf der Momantanverbrauch der Batterie negativ war, ergo wurde sie geladen (was auch in der bunten Pfeilgrafik zu sehen war), obwohl noch 17 km Rest enthalten waren und ich nur 75 km/h fuhr. Das muss mir mal jemand erklären.
Für mich hießt das beim GTE: so oft wie möglich auf den rein elektrischen Modus umstellen, damit die elektrische Energie öfter genutzt wird, es bringt ja nichts mit halbvoller Batterie heim zu kommen.

2. Aus dem Hybridmodus kann man auch bei ausreichend Energie nicht in den Elektromodus umschalten, wenn man im Tempomat 140 km/h fährt. Ich fänd es nicht schlimm, wenn in dem Fall der Tempomat automatisch auf 135 km/h angepasst wird (passiert bei meinem E-Golf ja auch so, wenn ich in Eco schalte). Verwunderlich ist aber, dass das auch bei 130 im Tempomat nicht funktionierte, sondern erst bei 120 km/h konnte ich in den E-Modus wechseln um dann den Tempomat rein-elektrisch wieder auf 135 km/h zu korrigieren. Das ist irgendwie seltsam falsch.

3. Im Hybridmodus hat der Passat GTE ein kleines Leistungstal bzw. Turboloch. Dann, wenn der Elektromotor anscheinend gedrosselt loslegt, braucht der Benziner noch eine Gedenksekunde, bevor er auch genügend Drehzahl hat sich an einer zügigen Beschleunigung zu beteiligen, dazu ist dann wohl die GTE-Taste bzw. manuelles Zurückschalten mittels Schaltpaddels zweckmäßiger (z.B. um auf einer Landstraße einen Traktor zu überholen).

4. Im reinen Elektromodus wirkt die Leistungsabgabe des E-Motors irgendwie exponentiell. Man muss schon recht weit das Gaspedal durchdrücken, damit das volle Drehmoment auch seine Wirkung entfaltet. Im E-Golf habe ich da eine wesentlich gleichförmigere Leistungsentfaltung im Verhältnis zur Gaspedalstellung obwohl es doch der gleiche Motor (85 kW in beiden Fällen) ist. Gut, der Passat ist etwas schwerer, aber man spürt bei ca.70% Gaspedalstellung plötzlich, wie nochmal nachgelegt wird. Das ist zwar ganz witzig, aber im Grunde wünschte ich mir untenrum mehr Drehmoment beim normalen beschleunigen von 20 auf 60 km/h.

5. Die Krankheit des E-Golfs, ständig bei viel Gas an der Ampel mit den Vorderrädern zu scharren liegt wohl nicht nur an der ungünstigen Gewichtsverteilung. Wenn man es beim Passat GTE provoziert und im E-Modus voll auf den Pinsel latscht, drehen dessen Räder auch beim Ampelstart durch.

6. Das Beste zum Schluss: die versprochenen 50 km rein elektrisch sind tatsächlich bei Außentemperaturen von knapp 20 Grad zu schaffen, ohne, dass man dabei zum Verkehrshindernis wird. Ich fuhr am Anfang 26 km rein elektrisch mit Lüftung (ohne Klima) bei 100 - 110 km/h Autobahn (20 km) und den Rest Stadt. Bei Ankunft zu Hause wurden noch 24 km Rest angezeigt und die Ladeanzeige war bei der Hälfte.
Insgesamt bin ich 77 km gefahren, hab dabei einen Durchschnittsverbrauch von 8,9 kWh und 2,7 l/100 km gehabt. Anfangs war die Batterie voll, am Ende wurden noch 3 km Rest angezeigt, weil ich zu spät in den rein elektrischen Modus umgeschaltet habe. Zwischendurch war die Batterie so leer, dass der Hybridmodus selbstständig anging (bei tatsächlich 1 km Restanzeige) und den GTE-Modus habe ich auch probiert, wobei ich etwa 2 km mit 160 km/h gefahren bin. Dafür ist das ein sehr guter Verbrauch.

[crazykid]

Hallo Eagle_86,

danke für Deinen ausführlichen Bericht, den ich nur bestätigen kann.
Nach meinem Geschmack könnte man auf den Hybridmodus "Laden der Batterie" komplett verzichten, ich kann mir auch kaum erklären, wofür der gut sein soll. Selbst VW rät von diesem Modus wg. erhöhtem Spritverbrauch ab.
Dass der GTE im normalen Hybridmodus den Akkustand so gut wie beibehält, kann sinnvoll sein, wenn man am Ende einer Landstraßen- oder Autobahnfahrt wieder rein elektrisch durch die Stadt nach Hause fahren möchte. Dass gelegentlich die Batterie recht stark geladen wird (manchmal bis zu 7kwh/100km), liegt meines Erachtens daran, dass der Verbrenner dadurch in einem günstigeren Leistungsbereich arbeiten kann. Durch Nachfrage bei VW zur Thematik erhielt ich diese Antwort:

Im Hybrid-Modus erfolgt die Auswahl der Antriebsquelle so, dass ein optimaler Gesamtwirkungsgrad erreicht wird. Da der mittlere Ladezustand der Hochvolt-Batterie konstant gehalten wird, muss die fuer den Betrieb des E-Motors benoetigte Energie aus der Bremsenergierueckgewinnung (Rekuperation) oder erhoehter Last des Verbrennungsmotors erzeugt werden. Das hat zur Folge, dass mit zunehmender Antriebsleistung (hoehere Fahrzeuggeschwindigkeit oder Fahrbahnsteigung) der Antrieb durch den Verbrennungsmotor guenstiger wird. Dadurch entsteht das beobachtete Verhalten. Ein hoher Anteil des Elektromotors ist nicht immer gleichbedeutend mit geringem Kraftstoffverbrauch!

Bin ich aber auf einen gut gefüllten Akku nicht unbedingt angewiesen, würde ich mir auch einen zweiten Hybridmodus wünschen, der den E-Motor häufiger zur Beschleunigung nutzt. Inzwischen schalte ich meist manuell in den E-Modus, wenn ich z.B. aus einer Baustelle wieder herausbeschleunige (60 auf 130 km/h). Hier geht für meinen Geschmack sonst auch immer viel zu früh der Verbrenner an. Und der schluckt dann schonmal ordentlich...

[LX84]

Wieviel kwh/100km braucht der Passat Variant GTE denn so im rein elektrischem Modus?