Zulassung und Normen für Elektroautos

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Zulassung und Normen für Elektroautos

dkt
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  • Registriert: Mi 5. Jun 2013, 08:19
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Wenn man aufmerksam die Diskussionen hier im Forum als potentieller Elektroautokäufer verfolgt, dann wird eines immer klarer: Der Gesetzgeber zusammen mit der Industrie, den Vereinen wie TÜV usw., ist gefordert Normen und damit Zulassungsbedingungen für Elektroautos und Ladestationen schnellstens in die Wege zu leiten.

An zwei Beispielen möchte ich das begründen:

1. Bremsvorgang

Wir sollten nicht darauf warten, dass in der Rekuperationsstufe, Elektroautos vermehrt von hinten angefahren werden, weil die Verkehrsteilnehmer von einem typischen Verbrennerverhalten ausgehen. Also – es müsste zwingend vorgeschrieben werden und damit eine Zulassungsbedingung sein, dass das Auto im Modus Rekuperation das Bremslicht zeigt. Dabei ist es - für mich - eigentlich egal, ob das sofort geschieht, oder aber erst dann, wenn die Rekuperation, eine anzeigepflichtige Verzögerung nach sich zieht.

2. Ladelogik

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, halte ich es für notwendig, dass die Ladelogik Teil der Zulassungsverfahren bei E-Autos und Stromtankstellen wird. Da es sich hier um eine Infrastrukturmaßnahme im Vorfeld der Entwicklung handelt, führen - dem freien Markt überlassene - Lösungen, zu babylonischen Vielfalt. Das kann die Entwicklung der Elektromobilität m. E. stark verzögern und sogar in Verruf bringen.

Sicherlich gibt es dazu noch viele weitere Punkte zusätzlich, aber das sind zwei, die sich mir hier, aus den Diskussionen heraus, bereits erschlossen haben.
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Re: AW: Zulassung und Normen für Elektroautos

molab
  • Beiträge: 1370
  • Registriert: Di 26. Feb 2013, 16:40
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1. Ist doch schon so. Allerdings gibt es einen Schwellwert in m/s Verzögerung, ab dem das Bremslicht leuchten muss. Den konkreten Wert müsste ich nachschauen. Meines Wissens halten E-Autos den ein (Tesla und i3 kommen darüber, machen dann aber auch das Bremslicht an). Ein Verbrenner hat bei Motorbemse ja auch noch keine Bremslichter an.

2. Steht eigentlich auch alles in IEC Normen (Typ 2 Stecker + PWM / PLC Kommunikation). Es halten sich leider nicht alle Autos dran. Versucht die EU andere Standards wie ChaDeMo auszuphasen, wird auch wieder geschimpft. Meinethalben können Typ2, ChaDeMo und CCS ruhig konkurrieren und man sieht, was sich durchsetzt.

Schlimm finde ich allerdings "Zertifizierungen" durch Hersteller, die letztlich wie bei ZE Ready nur von der eigenen Unfähigkeit zur Einhaltung bestehender technischer Normen ablenken sollen und Leute verunsichern.
BildSmart ED3 Cabrio, Rekupaddel, SHZ, TFL, etc.; Lader: RTP Bettermann + HausBus
Eigenstromladung: PV: SMA/Solarwatt 3,2kWp; KWK: EcoPower 1.0; Puffer: SMA SI 6.0, Pb 30(15)kWh nur für KWK

Re: AW: Zulassung und Normen für Elektroautos

dkt
  • Beiträge: 764
  • Registriert: Mi 5. Jun 2013, 08:19
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molab hat geschrieben: Schlimm finde ich allerdings "Zertifizierungen" durch Hersteller, die letztlich wie bei ZE Ready nur von der eigenen Unfähigkeit zur Einhaltung bestehender technischer Normen ablenken sollen und Leute verunsichern.
Nachdem was ich hier bisher herausgelesen und verstanden habe, gibt es bei dem Ladevorgang und seiner Logik eigentlich nur die folgenden Methoden:

1. Einphasig AC bis (hier in Deutschland) 16 A bei 240 Volt
2. Mehrphasig (bis drei Phasen und je 20 A) entweder gegen 0 oder als Drehstrom
3. DC bis 60+ x Ampere

Das müsste doch eigentlich mit dem Stecker 2 – wenn ich es richtig verstanden habe – zu machen sein?

Über die Kommunikationssoftware zwischen Auto und Ladestation weiß ich noch wenig. Aber auch hier müsste doch eigentlich, eine Norm für alle möglich sein.

Mit der Ladeelektronik – wie zum Beispiel - Brusa NLG6 – gibt es auch schon leistungsfähige Einbauten, ganz zu schweigen von der Leistungselektronik zwischen Motor und Batterie. Als Nichtfachmann kann ich es einfach nicht verstehen, warum hier nicht, daraus, soweit nötig, ein System für alle gemacht wird. Wir hätten heute noch keine CDs und DVDs wenn damals die Industrie genauso kleinkariert gehandelt hätte, wie es jetzt bei den Autoherstellern, den Anschein hat.

Re: Zulassung und Normen für Elektroautos

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Dieter, sorry aber
einphasig laden geht hier bis 20A bei nominalen 230V !
Und Reku, ab einer bestimmten Verzögerung gehen auch die Bremslichter an. Beim nur Strom wegnehmen mit schwacher Reku vergleichbar der Motorbremse beim Verbrenner ist es nicht nötig.

Viele Grüße:
Klaus
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
Vectrix VX1, 2009; BMW i3s, 2022; Tesla M3 LR AWD, 2023

Re: Zulassung und Normen für Elektroautos

dkt
  • Beiträge: 764
  • Registriert: Mi 5. Jun 2013, 08:19
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Danke Klaus, für die Richtigstellung.

Viele Grüße

Dieter

Re: Zulassung und Normen für Elektroautos

MarkusD
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Moin,

ad 1:
Ich fände es besser, wenn es in allen Fahrzeugen einen akustischen Hinweis gäbe, wenn nicht alle vorhandenen Bremslichter funktionieren. Wie oft bin ich schon hinter alten Gurken hergefahren, bei denen hinten gar nichts ging. Oder es war eine Lichtorgel der Art linker Blinker an, dann flackert das rechte Bremslicht und sowas.
Ich konnte noch nicht feststellen, daß vermehrt von hinten auf E-Fahrzeuge aufgefahren wurde. Wenn, dann wäre das auch so passiert, weil der Hintermann ein 30cm-Lineal für 2m lang hält oder einfach pennt.

ad 2:
Mir sind Ladesäulen am liebsten, die einfach nur Strom liefern. ICCB bringe ich selbst mit.
Ein Fahrzeug, das ich nicht als Backup auch an einer normalen Steckdose laden könnte (dauert dann eben), ist ein NoGo.

Gruß
Markus
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