Wie können die Hersteller den Umstieg auf E-Autos schaffen?

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Re: Wie können die Hersteller den Umstieg auf E-Autos schaff

Cavaron
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1234567890 hat geschrieben:Lass mich raten, Du lebst im ländlichen Bereich, in dem die Grundstückpreise niedrig sind und der Großteil der Bevölkerung im eigenen Einfamilienhaus wohnt?
Nope, ich wohne in der metropolregion Nürnberg in einer Mietwohnung im 6 Parteien Mietshaus und habe einen Parkplatz im Grünen ohne Stromanschluss. Ich fahre seit drei Jahren rein elektrisch, seit 1,5 Jahren kann ich am Arbeitsplatz laden, vorher habe ich immer beim Einkaufen geladen, nie zu Hause (ginge vielleicht mit 50m Kabeltrommel aus dem 2. Stock - aber wozu?). Ich besuche alle zwei Wochen Verwandte in 200 km Entfernung, wobei ich in der Mitte und dort lade. Hätte mein E-Auto eine Reichweite von +250 km, müsste ich unterwegs nicht laden und bräuchte dann maximal 1-2 mal im Jahr einen Schnelllader für die wirklich weite Fahrt in den Urlaub.

Wie ich schon sagte, spätestens das autonome Fahren wird den Privatbesitz von KFZ zur Seltenheit machen - gerade in Städten, wo der Autobesitz wegen Parkplatzknapheit schon heute immer seltener wird.
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Re: Wie können die Hersteller den Umstieg auf E-Autos schaff

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Zunächst mal geht der Thread ja um die Hersteller und nicht um die Ladesituation.

Für die Hersteller ist das größte Problem, daß keiner weiß, wie die Hochlaufkurve bei den E-Auto-Käufen sein wird.

Ein Auto für hohe Stückzahlen zu industrialisieren (d.h. die Fabrik vorbereiten, die Teile beim Lieferanten beauftragen, entsprechend langlebige Werkzeuge zu bauen usw.) kostet sehr viel Geld. Sieht man ja gerade an Tesla.

Wenn das Auto jetzt nicht in den geplanten Stückzahlen verkauft wird, macht man sehr viel Verlust.

Wenn die Nachfrage aber extrem hoch ist und man hat ein Manufaktur-Auto verdient man viel zu wenig und verärgert die Kunden mit langen Wartezeiten.

Wer also die Verkaufszahlen auf 5 Jahre voraussagen kann, wird der König werden.

Und zum Laden: erst wenn jede Laterne umgerüstet und jede Tief- und Aussengarage mit einem 2.5mm^2-Kabel versorgt ist, werden ihr merken, wie doof eine Tankstelle ist. :-) Der eine wird zu Hause laden, der andere in der Firma und für 5% wird's vielleicht etwas lästig werden, weil die Ladezeiten egal bei welcher Leistung nie unter 30 min für eine Volladung sinken werden (man kann die Akkus halt nicht beliebig vollblasen, ohne die Lebensdauer zu verkürzen).

Ich denke, das ist handlebar und momentan für viele Leute einfach nur ungewohnt.

Gruss
Umbi
10 Jahre Zoe, 41kWh seit Ende 2018 - Verbrauch ab Zähler mit allem (Ladeverluste) und scharf (Vorheizen) Bild
Aixam eCoupé 2018 - E-Auto ab 15 Jahren - man kommt auch mit 45 km/h an - dank der Ampeln meist gleichzeitig. :-)

Re: Wie können die Hersteller den Umstieg auf E-Autos schaff

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  • Alex1
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Cavaron hat geschrieben:
Bernd_1967 hat geschrieben:Es geht mir darum aus Interesse zu schauen, wie die Zukunft verlaufen könnte, was den Umstieg auf E-Autos angeht...
Ok, aus Spaß an der Freude meine Gedanken:
2018-2020 - E-Autos und PHEV gewinnen immer mehr Marktanteile, Akku-Produzenten kommen nicht hinterher
2020-2022 - Autonomes Fahren als Service ist stark im Kommen, diverse Fahrdienste in welche die großen Autobauer eingekauft sind, bauen riesige Flotten auf
2022-2025 - Autonomes Fahen als Service verdrängt zusehends den Privatbesitz von Autos, da er günstig und bequem ist. KFZ-Versicherungen für Selbstfahrer kosten aufgrund schwindender Mitgliedszahlen und einer 99% höheren Unfallquote gegenüber autonomen Autos mehrere tausend Euro pro Jahr
2025-2030 - die Verkaufszahlen für private KFZ in den Industrienationen tendieren gegen 0, Fahrzeughersteller wandeln sich zu Flottenbetreibern, ihr Fokuss liegt nun auf dem Bau von sparsamen und langlebigen, autonomen Taxis (in den Ausführungen Economy und Business-Class), Bussen und LKWs. Aufgrund des stark geschrumpften Akku-Bedarfs im KFZ-Segment werden Heimspeicher extrem günstig. Eine 50 kWh-Einheit kostet 5000 Euro plus Anschlusskosten.
1234567890 hat geschrieben:Allerdings muss man BMW zugestehen, dass die BZ vermutlich das einzige taugliche Konzept für die e-Massenmobilität ist. Wenn mal wirklich 1 Mio Autos bei uns unterwegs sind, dann funktioniert das nicht mit Schnellladestationen.
Da halte ich dagegen. Der Bedarf an Schnellladestationen ist überbewertet. Verbrenner müssen IMMER zu einer Tankstelle, E-Autos starten im Idealfall jeden Tag vollgeladen. Zudem wird laden beim Arbeitgeber in nächster Zeit groß durchstarten, wenn der Staat dies wie geplant steuerlich belohnt und der AG den Strom günstig selbst produziert oder für umme an der Strombörse kauft. Und bezüglich Wasserstoff - ein Toyota Mirai schafft 500 km mit seinen 700 bar Tanks, ein Tesla S schafft die auch mit seinem Akku. Akkus werden in Zukunft aber zunehmend leichter und leistungsfähiger, 700 bar Tanks nicht. Der Mirai ist in 5 Minuten betankt, mit den geplanten 300 kW Ladeleistung will man 500 km in 15 Minuten schaffen. Drei Ladesäulen dürften auch weniger kosten als eine Wasserstofftankstelle (alleine die 700 bar Kompressoren sind schon dicke Klopper).
+1!

Prognosen sind halt schwierig, vor allem, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen... :lol: (laut Wiki zugeschrieben Karl Valentin, Mark Twain, Winston Churchill, Niels Bohr, Kurt Tucholsky u. a.)

Detail zu H2: Nur 50% Zykluswirkungsgrad, Akkus schaffen 80-90%, damit ist H2 schon aus dem Rennen :roll:
Not-wendig: www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html

Freitag treffen wir uns: https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

Herzliche Grüße
Alex

Rest-CO2 kompensieren: atmosfair.de Goldstandard

Re: Wie können die Hersteller den Umstieg auf E-Autos schaff

Rudi L.
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An Wasserstoff glaube ich nicht, zu umständlich in der Handhabung. Es gibt erkennbare Indizien für den Wandel. Längst werden keine großvolumigen Motoren weiterentwickelt, weiterhin gibt es immer mehr Vereinheitlichungen der Motoren innerhalb der Baureihen. Parallel wird an Alternativen gearbeitet. Allen voran anscheinend die Chinesen.

Ich schätze, sobald die signifikanten Nachteile der Elektroautos weitgehend ausgemerzt sind landen die Verbrenner im Museum. Vermutlich könnte das in 10-20 Jahren soweit sein.

Re: Wie können die Hersteller den Umstieg auf E-Autos schaff

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Wenn ich mal die bisherigen Beiträge zusammen fassen darf:

Jeder hat eine andere Meinung, wie sich die Elektromobilität weiter entwickeln wird!

Die Entwicklung geht allerdings recht schnell voran.
Das wird für die Hersteller recht schwierig, da genau von der Vorausplanung her genau ins Schwarze zu treffen.

Genau das wird ja auch unser Kaufverhalten beeinflussen:Je nach Angebot, bzw. Nichtangebot kaufen wir bei dem einen oder bei dem anderen Hersteller.
Statistisch gesehen hoffe ich, dass sich im Mittel die Sache glättet: Ein Hersteller wartet zu lange mit seiner E-Auto Produktion, der andere schwenkt zu früh um (was ich eher nicht glaube).

Gut ist, dass es Tesla gibt. Auch, wenn ich höchstwahrscheinlich keinen kaufe.
Aber ohne die würde sich die Entwicklung der E-Autos raus zögern bis ins nächste Jahrhundert.

Ich sehe die größte Herausforderung für den Herstelller zweigleisig zu fahren:
Man kann ja nicht mal schnell eine 2. Fabrik für E-Autos bauen und dann die erste abreißen, wenn keine Verbrenner mehr produziert werden.
Irgendwo müssen die E-Autos aber produziert werden. Dann muss ja die Produktion an einem Standort für einen Verbrenner gestoppt werden und E-autos produziert werden, dann wieder Verbrenner,.... - Es wird aufwändig.
Und hoher Aufwand bedeutet hohe Kosten. Dann wiederum besteht die Gefahr, dass Tesla alle überholt.

Je nachdem, welche Strategie ein Hersteller hat, werden wir das auf dem Markt zu spüren bekommen.
Schade, dass es niemand voraussehen kann.
Bin sehr gespannt - spannender als ein Krimi, diese E-Revolution!
e-Golf und Polestar 2 (78 kWh, Single-Motor, 19" Räder)
PV-Anlage 18kWp, Speicher 13,5kWh netto, von der Notwendigkeit der Energie- und Mobilitätswende überzeugt

Re: Wie können die Hersteller den Umstieg auf E-Autos schaff

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Ich denke da passiert viel mehr im Hintergrund als wir uns vorstellen.
Habe gestern einen Zulieferer für VW Getriebe kennen gelernt.
Angeblich hat VW die komplette Getriebe Entwicklung für Verbrenner gestoppt. Das ganze Budget geht in Neuentwicklung für EV Getriebe.
Vielleicht ist es einfach nur deutsche Bauernschläue, dass derzeit wenig passiert. Und wenn der Markt wirklich da ist, stehen mit einmal die Fahrzeuge beim Händler. Und dann kommt das zum Tragen, was schon genannt wurde: ich fahre schon immer VW/Audi/Mercedes/BMW.....

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Gruß Bernd
Hyundai Kona (64/19er), 60,000 km, Kona (64/21er) 30.000 km
Leaf Tekna: 108.000 km Erfahrung/verkauft :-)
In Planung: Ford Streetka-E-Roadster.

Re: Wie können die Hersteller den Umstieg auf E-Autos schaff

Rudi L.
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2025 will VW eine ganze Palette an Hybriden und BEV haben. Das passt zu der Vermutung von Greenhorn

Re: Wie können die Hersteller den Umstieg auf E-Autos schaff

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Die Vorstellung, dass während der Urlaubszeit tausende E-Autos lange Schlangen bilden vor den Schnellladern an den Raststätten halte ich für theoretisch. Sie erinnert mich an die vor einigen Monaten hier diskutierte Vorstellung, was denn passiert, wenn Millionen Angestellte nach Hause kommen und alle gleichzeitig um 18:30 Uhr den Stecker in ihre heimische 22 kW-Steckdose stecken. Das wären 220 GW (bei 10 Mio. E-Autos) und damit das mehrfache der ohne diese Ladevorgänge benötigten elektrischen Leistung für gesamt Deutschland: Zusammenbruch des Stromnetzes.
Das wird aus vielen Gründen nicht passieren. Und so wird sich das auch bei Ladevorgängen im Urlaub verteilen. Im Sommer stehen die Autos ja ohnehin vor den Autobahntankstellen. Schlimmer wird es schon nicht werden.

Zu den vielen Argumenten der schlechten Energie-Effizienz bei Brennstoffzellen-Autos kommt noch ein psychologisches hinzu. Manche haben ja schon heute Angst vor dem großen Akku unter ihrem Hintern. Wie soll das werden mit einen 800 bar-Tank mit flüssigem Wasserstoff im Rücken? Ich möchte auch nicht in der Nähe sein, wenn so ein Ding plötzlich undicht wird.

Ich glaube allerdings nicht, dass in absehbarer Zeit so gut wie alle Verbrenner verschwinden werden, denn für alle Zwecke bietet das E-Auto, zumindest heute, nicht die beste Lösung.
umberto hat geschrieben:
Für die Hersteller ist das größte Problem, daß keiner weiß, wie die Hochlaufkurve bei den E-Auto-Käufen sein wird.
Doch, die Experten der Nationalen Plattform Elektromobilität haben 2015 (tatsächlich) zur "Markthochlaufphase" deklariert. :P Aber 2015 ist ja nun vorbei :?
Gruß
Reinhard
Zoe Zen seit 10.7.2013, verkauft im Juni 2019 mit 108.000 km, erster Akku, still going strong
Tesla Model 3 seit 12.6.2019

Re: Wie können die Hersteller den Umstieg auf E-Autos schaff

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Greenhorn hat geschrieben:Ich denke da passiert viel mehr im Hintergrund als wir uns vorstellen.
Habe gestern einen Zulieferer für VW Getriebe kennen gelernt.
Angeblich hat VW die komplette Getriebe Entwicklung für Verbrenner gestoppt. Das ganze Budget geht in Neuentwicklung für EV Getriebe.
Vielleicht ist es einfach nur deutsche Bauernschläue, dass derzeit wenig passiert. Und wenn der Markt wirklich da ist, stehen mit einmal die Fahrzeuge beim Händler. Und dann kommt das zum Tragen, was schon genannt wurde: ich fahre schon immer VW/Audi/Mercedes/BMW.....

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Könnte mir auch vorstellen, dass da Dinge auf einen Schlag passieren.
Zum Beispiel könne bei VW der Up plötzlich nicht mehr als Benziner , sonder nur noch als e-Auto angeboten werden - warum nicht? Beim Kleinstwagen sinnvoll.
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Re: Wie können die Hersteller den Umstieg auf E-Autos schaff

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VW wird den nächsten Phaeton nur noch elektrisch anbieten. Also kein Verbrenner mehr im Phaeton.
Der Golf und der e-Up werden noch bis ca. 2019 2-gleisig gefahren: E-Motor / Verbrenner im gleichen Chassis.
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