Was kostest ein (E-)Auto?

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Was kostest ein (E-)Auto?

yankee
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Hallo zusammen,

aufgrund beruflicher Veränderungen steigt meine jährliche Kilometerleistung gerade sprunghaft an... Auf Schätzungsweise 20.000km im Jahr und ich suche eine komfortablere Alternative zu meinem Polo Baujahr 2009 und ich habe den Eindruck das Zeitalter des E-Auto (auf das ich seit 20 Jahren sehnsüchtig warte) ist endlich reif für mich.

Auch wenn mir bewusst ist, dass meine Ausgaben für ein schickes E-Mobil im Gegensatz zu meinem Polo sprunghaft ansteigen werden (das sollte der Komfortgewinn rechtfertigen) will ich mich doch nicht völlig blind in das Abendteuer werfen. Von der Idee her wäre mir eine Langzeitmiete am liebsten, denn dann sind die Kosten für mich völlig transparent kalkulierbar, es gibt keine Überraschungen und sich nicht von der Werkstatt übers Ohr hauen zu lassen ist das Problem des Vermieters. Aber auch ein "normaler" Kauf von Neuwagen bis gebrauchtem steht zur Debatte und das erscheint mir VIEL günstiger zu sein. Aber vielleicht übersehe ich etwas?

Lassen wir Stromkosten erstmal außer Acht: Würde ich zum Beispiel ein IONIQ in der Premiumausstattung bei Ludego kaufen kostet das 32.000 €. Da gehen noch 2.000 € BAFA-Premie runter, dann wäre ich bei 30.000 €. Sagen wir ich kann das Auto 10 Jahre lang fahren, dann hat es 200.000km auf der Uhr und der Wert ist bei Null angekommen. Das wären auf lange Sicht also 3.000 € / Jahr Wertverlust oder 250 € / Monat Wertverlust. Hinzu kommen dann noch Reperaturen, Watung, Verschleißteile... Und da fällt es mir schon schwierig an zu kalkulieren aber... Der Anbieter e-flat bietet für den i3 eine gleichnamige E-Flat die solche Kosten abdecken soll zum Preis von 8cent/km an. Wenn ich das zumindest mal als Grundlage nehme, dann kämen über die Gesamte Lebensdauer von 10 Jahren nochmal 16.000 € für Wartung, Verschleiß etc. dazu, also 133 € / Monat. Ich runde das mal auf auf 150 € im Monat und bin dann bei Gesamtkosten von 400 € / Monat. (sicherlich werden die ersten Jahre kaum oder keine Kosten für Verschleiß haben, aber dafür der Wertverlust deutlich steiler sein, aber mit den 400 € / Monat kann ich vielleicht grob rechnen)

Das gleiche Fahrzeug bei Langzeitanbietern würde eher 800 € / Monat kosten. Also locker das doppelte. Dafür ist es natürlich immer neu und man kann jederzeit kündigen und mal ein anderes nehmen, klar. Aber dafür gleich der Doppelte Preis? Entweder die Vermieter machen dicken Gewinn oder meine Rechnung hat einen Fehler. Und an Fehlern kann ich mir viel vorstellen was da sein kann.

Daher meine Frage an euch: Ist meine Rechnung einigermaßen realistisch? Übersehe ich etwas? Habt ihr noch irgendwelche Tipps, was ich unbedingt beachten sollte um eine einigermaßen realistische Kostenabschätzung zu bekommen?
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Re: Was kostest ein (E-)Auto?

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  • ViperX7777
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Vielleicht ist Leasing ja eine Variante für dich.
Bei einem Fahrzeugpreis von ca. 30.000 € und 20 tkm im Jahr kommst du auf Monatsraten von unter 400 €. Laufzeit 36-48 Monate. Während der Garantie sind die Kosten absolut kalkulierbar und für die Rückgabe sollte laut Schadenskatalog klar sein, ob du für überdurchschnittliche Schäden etwas draufzahlen musst.
Du musst natürlich schauen, welche Stromkosten auf dich zukommen würden. Solltest du eventuell bei deinem Arbeitsgeber gratis Laden können, lohnt sich der Umstieg ganz schnell.
Seit 08/2023 Dacia Spring
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Re: Was kostest ein (E-)Auto?

yankee
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ViperX7777 hat geschrieben:Vielleicht ist Leasing ja eine Variante für dich.[..]Monatsraten von unter 400 €. Laufzeit 36-48 Monate.[..]Garantie sind die Kosten absolut kalkulierbar[..]
Die Kosten müssen für mich nicht unbedingt "absolut" kalkulierbar sein. Ich will hauptsächlich ausschließen, dass ich mich völlig vertue und am Ende jeder sagt "das hätte ich dir auch direkt sagen können, dass du unrealistisch planst". Ich gehe ja mal davon aus, dass der Leasinganbieter auch was verdienen will, daher nehme ich mal an, dass ich mit einem Barkauf am Ende besser dastehe. (In der Garantiezeit ist ja auch das mit der Werkstatt wie du schon sagst kein Problem). Mieten hätte halt den Anreiz, dass man wirklich von einem Tag auf den nächsten unterbrechen kann oder das Modell wechseln kann und das wirklich ALLES einkalkuliert ist, aber beim Leasing geht das ja alles nicht.
ViperX7777 hat geschrieben:Solltest du eventuell bei deinem Arbeitsgeber gratis Laden können, lohnt sich der Umstieg ganz schnell.
Ich parke da in einem öffentlichen Parkhaus und da ist tatsächlich eine (noch) kostenlose Ladesäule. Letzlich erwarte ich aber auch nicht, dass sich das Projekt unbedingt "lohnen" muss. Es reicht, wenn das E-Auto gleich teuer oder nur wenig teurer ist als ein vergleichbarer Verbrenner. Immerhin ist ein E-Auto ja auch viel cooler als ein Verbrenner ;-).

Re: Was kostest ein (E-)Auto?

zottelmonster
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Schau dir Mal den Rechner hier an:
http://oekoinstitut.github.io/kostenrechner/#/

Da kannst du dir das alles durchrechnen lassen und an verschiedenen Schrauben deinen Gegebenheiten anpassen. Und sogar mit dem Verbrenner deines Vertrauens vergleichen.

Beim eAuto bitte nicht die Stromkosten unter den Tisch fallen lassen gerade die laufenden Kosten sind ja durch die geringeren Kosten für die 'Energie' viel günstiger und gleichen die hohen Anschaffungskosten bei deiner Fahrleistung schon gut aus.

Rechnet der Rechner aber anschaulich und fair aus.

Gruß Simon

Re: Was kostest ein (E-)Auto?

docloy
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Weil du Ioniq ansprichst. Hier hat gestern jemand ein Fazit gezogen und am Anfang und am Ende des Berichts die Kosten in den Mittelpunkt gestellt:

hyundai-ioniq-allgemeines/das-erste-jah ... 32318.html

Re: Was kostest ein (E-)Auto?

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WOW!!!
Zitat docloy: "dann kämen über die Gesamte Lebensdauer von 10 Jahren nochmal 16.000 € für Wartung, Verschleiß etc. dazu, also 133 € "
Was willst Du denn an einem Elektroauto für 133 Euro im Monat reparieren? Das sind die Wartungskosten für ein Jahr!
Beim E-Auto gibt es so gut wie keinen Verschleiß. Nur Reifen und Wischerblätter. Die Bremsen halten locker 10 Jahre dann sind sie eventuell so verrostet, dass der TÜV den Stempel verweigert. Kosten tut das dann nen Tausender.

Ich kann Dir einen Tipp geben: Mach es so wie meine Tochter. Sie legt für bestimmte Dinge wie Waschmaschine, Auto, Steuernachzahlung usw. einen festen Betrag auf die Seite. Wenn dann nach der Steuererklärung was übrig ist, freut sie sich, wenn die Wama länger als 5 Jahre hält, braucht sie dafür nicht mehr weitersparen, weil nach 5 jahren das "Waschmaschinenkonto" voll ist usw. usw.

Du legst also für Dein Auto jeden Monat 200 Euro auf ein Sparkonto, und wenn in 10 Jahren dann 20.000 Euro übrig sind, machst Du einen Karibikurlaub. Das ist dann eine sichere Kalkulation.
Umweltrelevantes: ab 2007 5,76 kWp PV, ab 2008 Naturstromkunde, ab 2009 20m² Thermie, ab 3. Dez. 19 Ioniq FL Style in blau
Eine Frau, 2 Kinder, 3 Enkel, eine Katze :old:

Re: Was kostest ein (E-)Auto?

fbitc
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Und die restlichen 4000?

SCNR

Re: Was kostest ein (E-)Auto?

Eckhard
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Nur eine kurze Ergänzung.
Ein Elektroauto hat nach 10 Jahren immer einen höheren Restwert als ein Verbrenner weil der Akku noch ein zweites Leben hat. Je nach Akku und Größe können das 10.000€+ sein.
Kia EV6 seit 10/2022 Laufleistung bis 08/23 30.000km bei >220 HPC-Ladungen
Tesla Model S75, von 6/2017 - 10/2022 146.000km
Smart ED 451 4/2016 von 1/2020 - 09/2022 25.000km
BMW i3 94Ah, 2017-2019 30.000km

Re: Was kostest ein (E-)Auto?

Roland81
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Das mag heute so sein mit dem Restwert vom Akku...auf 10 Jahressicht würde ich nicht damit rechnen und hoffe auch nicht das das so ist...sonst sind wir in 10 Jahren immernoch unter 1% EAuto.
Ioni(q)siert seit 18.11.2016 :D 07/2018 29 x 320Wp QCells Duo - Kostal Piko BA - BYD 7,7 kWh

Re: Was kostest ein (E-)Auto?

Cliffideo
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In die Rechnung sollte berücksichtigt werden, dass ein E-Auto auch nach 10 Jahren nicht mit Restwert 0 betrachtet werden muss.
Suche dazu bei mobile.de nach 10 Jahre alten E-Autos wie der E-Saxo oder andere Franzosen, die dann selbst ohne Akku und mit nur minimalem Komfort und Ausstattung noch bei gut 2000 EUR liegen. Heutzutage ist es dann möglich, mit aktueller Akkutechnik die veralteten NC-Akkus oder sogar Bleibatterien zu ersetzen. In 10 Jahren werden sich sicherlich noch mehr Unternehmen darauf spezialisieren, neue oder re-used Akkus für diverse Modelle anzubieten.
Bestes Beispiel Akkuschrauber: für einen defekten 18V-Li-Akku bestellt man sich 5 Zellen nach 18650-Standard für ca 3 EUR pro Stück, schraubt das Gehäuse auf und tauscht die aus. Macht 15 EUR statt 60 EUR für einen kompletten Ersatzakku. Ähnlich wird es auch bei den E-Autos laufen.
Auch die Qualität der Arbeit ist eine völlig andere. Einzelne Akkuzellen austauschen ist um ein vielfaches einfacher als zum Beispiel das Überholen eines Zylinderkopfes oder der Einbau eines neuen Zahnriemens, das passende Knowhow vorausgesetzt.
Tesla Model 3 LR RWD (2023-...) von e-flat
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