Was bringen Reifen?

[zottel]

Ich habe versucht, ein bisschen mehr über das EU-Reifenlabel herauszufinden, aber die Informationen sind doch recht dürftig.

Laut der Aussage, die überall wiederholt wird, liegt der Unterschied im Verbrauch von einer Energieeffizienzklasse zur nächsten grob bei 0,1 l/100 km. Irgendwo war dann noch zu finden, dass sich das wohl auf ein Auto mit einem Verbrauch von ca. 6,6 l/100 km bezieht.

Aha. Das sagt aber schon beim Verbrenner wenig verwertbares aus. Kann man das prozentual sehen? Wären bei einem verbrauch von 13,2 l/100 km 0,2 l/100 km einzusparen? Oder eher absolut? Kann ich einen Diesel-Smart von 4 l/100 km auf 3,5 l/100 km drücken, wenn ich von F zu B wechsle (was dann ja mehr als 10% wären!)?

Vor allem aber: Wie lässt sich das in unsere Welt der kWh übersetzen?

Ich habe kürzlich Winterreifen für meine mia bestellt und habe nach einigem Suchen welche mit Effizienzklasse C gefunden.

Jetzt habe ich mal nachgesehen und festgestellt, dass meine Sommerreifen, obwohl "Energy" draufsteht (Michelin) tatsächlich nur in Effizienzklasse E eingestuft sind. Was vmtl. zu einem niedrigeren Verbrauch mit den Winterreifen führen wird.

Wahrschenilich lohnt es sich trotzdem nicht, die noch nicht abgefahrenen Reifen schon jetzt (also in der nächsten Sommersaison) durch neue, effizientere zu ersetzen. Oder doch?

Bei Lanxess gibt es einen Rechner, der einem zumindest für Verbrenner Werte ausspuckt - ob die irgendwas mit der Realität zu tun haben, ist dann die nächste Frage. Und: Macht es Sinn, statt Liter einfach kWh einzugeben? Passen die Ergebnisse dann noch?

[Efan]

Ich sehe das Reifenlabel als das, was es auch ist, nämlich als Vergleichsinstrument. B ist besser als C, und 68dB sind besser als 70dB.

Da werden sicher normierte Meßverfahren dahinter stehen, aber ob meine Reifen wirklich 68dB Krach machen oder nicht, ist mir egal, sie werden aber leiser sein als die 70dB Reifen. Genauso bei den anderen Werten.

Gerade bei Elektroautos hängt der Verbrauch soviel mehr von der Fahrtstrecke, dem Wetter, der persönlichen "Sportlichkeit" ab, daß die Reifen da wohl eher ganz am Ende stehen.

[Twizyflu]

Efan hat recht.
Außerdem spielen die anderen Faktoren, die er nannte, da stark mit.
Ebenfalls auf den Luftdruck der Reifen achten.
Beladung des Fahrzeuges, Beschaffenheit der Straße oder eben Fahrweise sind entscheidender finde ich.

Du machst ja trotzdem nichts falsch, wenn du B statt C kaufst

[zottel]

Das gilt beim Benziner schon auch. Wie habe ich so schön gelesen: Fahrstil kann 20-30% einsparen, Reifen bleiben immer im einstelligen Prozentbereich.

Aber gerade bei Elektroautos war es doch zumindest früher üblich, die rollwiderstandsärmsten Reifen zu nehmen, die nur irgendwie zu kriegen waren. Ich vermute, dass man bei Elektroautos da mehr einsparen kann als bei Verbrennern (nicht absolut, aber prozentual), weil der prozentuale Anteil der Reifen am Verbrauch höher ist (kein laufender Motor im Stand, weniger Verluste bei der Beschleunigung, bei Getriebe/Kupplung etc., meist niedrigere Geschwindigkeiten, somit weniger Windwiderstand etc.pp.)

Aber wenn die Winterreifen drauf sind, werde ich ja sehen, ob E -> C einen merklichen Unterschied macht.

Hat jemand schon Erfahrungen?

Ich vermute, dass man bei Elektroautos da mehr einsparen kann als bei Verbrennern (nicht absolut, aber prozentual), weil der prozentuale Anteil der Reifen am Verbrauch höher ist (... meist niedrigere Geschwindigkeiten, somit weniger Windwiderstand etc.pp.)

Glaube ich auch, denn die Rolleffizienz wird (laut test etc.) bei 100 km/h gemessen. Durch den schon beträchtlichen Windwiderstandsanteil bringen auch deutlich "leichter" laufende Reifen keine so großen Einsparung beim Benzinverbrauch, als wenn man den Test bei 50 km/h machen würde.

Die herkömmlichen Autotests (und auch alles andere sonst) sind halt auf Raserdeutschland eingestellt, wo die H-Reifen erst bei 230 km/h kaputt gehen dürfen.

[Cavaron]

Unterschied von Klasse A zu G bei Energie ist ca. 8% Ersparnis (natürlich nach Kriterien für Benziner), beim Bremsweg macht es bei 80km/h grandiose 18 Meter aus:

http://www.focus.de/auto/news/neue-vero ... 47646.html

8% ist schon merklich, wenn man normal 120km Reichweite hat und plötzlich sind es 130km. Bei 200Wh/km ist das wie 2kwh mehr im Akku. Wobei man neben den bereits genannten Punkten noch berücksichtigen kann, dass beim Elektroauto ja auch die Rekuperation etwas effizienter wird, wenn der Reifen beim Rollen an sich weniger Energie frisst (was man nicht mit dem Bremsweg verwechseln darf, weil dafür der Reifen ja praktisch still steht und es nicht auf Rollwiderstand sondern Reibungshaftung ankommt).

[Karlsson]

Das gilt beim Benziner schon auch. Wie habe ich so schön gelesen: Fahrstil kann 20-30% einsparen, Reifen bleiben immer im einstelligen Prozentbereich.

Da habe ich Zweifel. Ich habe aktuell eine Sportbereifung Effizienzklasse E, weil der eigentlich gewünschte Reifen mit Klasse B nicht lieferbar war. Nach 9x tanken habe ich es nicht geschafft unter 5 Liter zu kommen (ok, eine Tankfüllung war auch mit Anhänger und 2 andere absolute Expressfahrt). Als ich vorher schon recht harte Winterreifen drauf hatte (schlechter Grip, aber rollen gut) lag ich bei 10 Tankfüllungen hintereinander 9x bei 4,x.

[zottel]

Ich habe ja jetzt seit einiger Zeit die Winterreifen mit Energieeffizienzklasse C drauf (Sommerreifen waren E).

Ist schwer einzuschätzen, vor allem weil einige ungünstige Ladungen dabei waren (z.B. 2x < 20 km gefahren und danach ganze Nacht an der Steckdose), aber bisher scheint sich der Unterschied irgendwo zwischen 0,5 kWh/100 km und gar keinem Vorteil zu bewegen. 0,5 kWh/100 km wären knapp über 3%.

[Max Mausser]

Hallo

Hier ein Test von Energiesparreifen getestet an einem Renault Fluence.

Link:
http://www.autoguru.at/2012/10/praxiste ... -wirklich/

Resultat:
ca. 10 % mehr Reichweite.
Der Verbrach ging von 15.4 KWh/100Km (Normalreifen) auf 13.8KWh/100Km (Energiesparreifen) zurück.


Gruss aus der Schweiz

Max

[Efan]

der argumentiert mit "Restreichweite", es zählen meiner Meinung nach aber nur tatsächlich gefahrene Kilometer.

Es ist schwierig das mit einem Benziner zu machen, aber relativ "einfach" mit einem Elektroauto, solange man ein Servicecar mit Stromgenerator mitfahren läßt.