Warum sich das Elektroauto erst jetzt durchsetzt

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Warum sich das Elektroauto erst jetzt durchsetzt

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  • JoDa
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Der Rohölpreis und der Li-Ionen-Zellenpreis entscheidet ob ein Elektroauto im Vergleich zu einem Verbrenner finanziell konkurrenzfähig ist!

Nicht betroffen von Wirtschaftlichkeitsüberlegungen sind naturgemäß Luxusautos, wie man an dem Erfolg der Elektroautos von Tesla (Model R, S und X) sehen kann.
Die Umweltbelastung ist für die Kaufentscheidung nebensächlich, was jeder täglich an immer größeren und leistungsstärkeren Autos auf der Straße sieht (Stichwort: SUV). Umweltbewusste werden wohl auch in Zukunft kaum Autos kaufen (Ressourcenverschwendung, Parkplatzbedarf), sondern Autos nur in Formen von „Carsharing“ benutzen.
Der in der EU ab 2021 geltende Flottendurchschnitt für neu zugelassene PkWs von max. 95 gCO2/km (entspricht 4,1 Liter Benzin bzw. 3,6 Liter Diesel pro 100 km) wird m.E. mit entsprechenden Messzyklen (NEFZ und WLTP) und SUVs mit Ladeanschluss (Plug-In-Hybrid) umgangen werden.
Die weltgrößten Autokonzerne (VW, Toyota und GM) sind an einer Gewinnmaximierung mit ihrer vorhandenen Verbrennertechnologie interessiert. Der in Europa dominierende VW-Konzern mit seinen 12 Automarken wird von E-Autofahrern „Der Ankündigungsweltmeister“ genannt. In den USA zeigt gerade Tesla mit Gigafactory und Modell III vor wie man einen „Volkswagen“ verkauft.
Da europäische Autohersteller verabsäumt haben Zellenfabriken zu errichten, werden diese von koreanischen Konzernen in Niedriglohnländern in der EU gebaut. (Samsung SDI hat in Ungarn und LG Chem in Polen große Zellenfabriken errichtet welche 2018 ihre Produktion aufnehmen.)

Mit den kolportierten niedrigen Produktionskosten dieser neuen Zellenfabriken sollten sich die E-Autos auch in Europa durchsetzen.

Wie seht Ihr das?
Oder provokant formuliert:
Glaubt Ihr dass der Normalbürger sich für ein Elektroauto entscheidet solange die Gesamtkosten höher sind als bei einem vergleichbaren Verbrenner?
Zuletzt geändert von JoDa am Di 28. Aug 2018, 17:09, insgesamt 1-mal geändert.
Renault ZOE Intens Q210 ab 9/2014, Fiat 500e 3+1 42kWh ab 2/2024
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Re: Warum sich das Elektroauto erst jetzt durchsetzt

mobafan
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JoDa hat geschrieben:Umweltbewusste werden wohl auch in Zukunft kaum Autos kaufen (Ressourcenverschwendung, Parkplatzbedarf), sondern Autos nur in Formen von „Carsharing“ benutzen.
Nur dass auch Umweltbewusste auf dem Land leben und zur Arbeit müssen und deswegen auf eigene Autos angewiesen sind.
Die weltgrößten Autokonzerne (VW, Toyota und GM) sind an einer Gewinnmaximierung mit ihrer vorhandenen Verbrennertechnologie interessiert.
Logisch. Du willst für deine Arbeit doch auch Geld haben, oder nicht?
Der in Europa dominierende VW-Konzern mit seinen 12 Automarken wird von E-Autofahrern „Der Ankündigungsweltmeister“ genannt.
Der Ankündigungsweltmeister ist noch immer Tesla. Was da schon alles für ein hanebüchener Unsinn aus Elon Musks Mund gekommen ist, einfach umwerfend. Der große Teil der Ankündigungen beim VW-Konzern wird auch tatsächlich in die Tat umgesetzt. Wenngleich manche Entscheidung auf externem Druck basierte, aber das ist überall so. Nur wenige würden ein Energiesparhaus bauen, wenn der Gesetzgeber das nicht verlangen würde - einfach weil es in der Anschaffung viel teurer ist als einfache Häuser, wie sie noch in den 1980er Jahren gebaut wurden.
Da europäische Autohersteller verabsäumt haben Zellenfabriken zu errichten, werden diese von koreanischen Konzernen in Niedriglohnländern in der EU gebaut.
In so Niedriglohnländern wie Deutschland meinst du? Ach ne, das sind ja Chinesen, keine Koreaner. Aber Niedriglohnland stimmt mittlerweile ja wirklich.
Verbrennerfreier Haushalt im Energieplushaus.
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Re: Warum sich das Elektroauto erst jetzt durchsetzt

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JoDa, welche Antworten erwartest Du? Ist ja nichts falsch was du da schreibst. Das E-Auto wird sich in dem Maß durchsetzen das notwendig ist um die 95 g zu erreichen. Das wars dann aber auch.

Mobafan, dass VW die Ankündigungen umsetzt ist bisher nicht zu erkennen. Modell 3 gibts schon, zumindest im Herstellerland. Autos die man nicht kaufen kann sind nur Ankündigungen, wobei dazu auch das M3 für 35.000 $ gehört.
Umweltrelevantes: ab 2007 5,76 kWp PV, ab 2008 Naturstromkunde, ab 2009 20m² Thermie, ab 3. Dez. 19 Ioniq FL Style in blau
Eine Frau, 2 Kinder, 3 Enkel, eine Katze :old:

Re: Warum sich das Elektroauto erst jetzt durchsetzt

Kellergeist2
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Warum sich das Elektroauto erst jetzt durchsetzt?

Erst mit den heutigen Li-Ion-Zellen ist die Energiedichte hoch genug, dass man damit die erforderliche Reichweite bekommt, um 95% aller Fahrten abzudecken.
Selbst ein Tesla Model S100D kann nicht alle Fahrprofile bedienen.

Erst mit Tesla wurde das Elektroauto aus der Öko-Nische befreit.
Tesla hat mit dem eigenen Supercharger-Netzwerk sowohl das Henne-Ei-Problem gelöst, als auch eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur auf die Beine gestellt, wodurch deren Autos fast alle Fahrprofile abdecken kann.

Die Autofahrer ärgerten sich schon viele Jahre, dass sie (gerade vor Ferien oder langen Wochenenden) an den Tankstellen abgezockt wurden, die Fahrzeuge deutlich mehr verbrauchten, als von den Herstellern angegeben, doch es gab kaum nennenswerte Alternativen. LPG und CNG waren günstige Alternativen, aber auch hier war das Versorgungsnetz noch sehr lückenhaft.
Dann kamen die Umweltzonen, wodurch sich viele zwangsweise ein moderneres Auto zulegen mussten.
Und der Dieselskandal hat dem Ganzen dann die Krone aufgesetzt, wodurch viele zum Nachdenken und Handeln bewegt wurden.
Viele merkten erst jetzt, wie sie von den Autokonzernen jahrelang systematisch verarscht und betrogen wurden.

Somit stieg die Nachfrage nach alternativen Antrieben.
Da sich viele den kompletten Umstieg vom Verbrenner zum Elektroauto nicht zutrauen, setzen sie wenigstens für die vielen Kurzstrecken auf den PlugIn-Hybrid.
Das ist den Autokonzernen nur recht, da sie durch die PHEV ihren Flottenverbrauch einhalten können.

Durch die gestiegene Nachfrage werden die Akkus immer günstiger, so dass auch das Angebot an bezahlbaren Elektroautos immer größer wird, was wiederum dazu führt, dass immer mehr Leute ein Elektroauto als Alternative vorstellen können.

Parallel dazu werden überall Ladesäulen aufgebaut und ein neues Joint-Venture der großen Autohersteller baut nach Tesla-Vorbild ein europaweites Schnellladenetzwerk auf.
Immer mehr Hersteller bieten Ladestationen für zuhause an, so dass man nicht mehr mit einem unhandlichen CEE-Stecker hantieren muss, sondern den Komfort des Typ2-Steckers auch zuhause hat.

Und langsam werden auch die ersten Vermieter wach und rüsten ihre Parkplätze mit Lademöglichkeiten nach.

Der richtig große Durchbruch kommt meiner Meinung nach erst, wenn der Feststoffakku marktreif ist, da dann auch die bezahlbaren Kleinwagen Reichweiten erzielen, die bisher nur mit einem Verbrenner möglich waren.
Bis dahin hat ionity ein mit Tesla vergleichbares Schnellladenetzwerk aufgebaut, dass man auch mit einem kleinen VW rein elektrisch quer durch Europa fahren kann, ohne dass es ein Abenteuer wird.

Und wenn die namhaften Autohersteller so richtig loslegen, dann werden sie auch in großangelegten Werbekampagnen für ihre Elektroautos werben und die Vorteile hervorheben.

Gut, an den 350 kW Schnellladesäulen werden die Autofahrer dann sehr wahrscheinlich so hohe Strompreise zahlen, dass eine Akkuladung soviel kostet wie eine Tankfüllung. (Hat Porsche schon so angekündigt.)
Gruß, Kellergeist2
09/2015 - 06/2022: Tesla Model S 85
08/2020 - xx/2026?: Kia e-Soul Spirit 64 kWh
11/2021 - Q3/2024: Renault ZOE Experience R135 ZE50
06/2022 - 02/2023: VW ID.4 GTX
03/2023 - 01/2025: Renault ZOE Intens R135 ZE50

Re: Warum sich das Elektroauto erst jetzt durchsetzt

Helfried
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mobafan hat geschrieben:Nur dass auch Umweltbewusste auf dem Land leben
Das ist ein Widerspruch in sich. Das sind die größten Ressourcenfresser überhaupt!

Re: Warum sich das Elektroauto erst jetzt durchsetzt

Fire
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Helfried hat geschrieben:
mobafan hat geschrieben:Nur dass auch Umweltbewusste auf dem Land leben
Das ist ein Widerspruch in sich. Das sind die größten Ressourcenfresser überhaupt!
Wieso das? OK, wir wohnen in einem Haus statt einem Kaninchenstall, können aber mit dem Fahrrad zur Arbeit und zum Einkaufen fahren, bei schlechtem Wetter mit PHEV. Dank eigenem Dach kann ich genügend Strom produzieren dass es für 3 Familien reichen würde und Gemüse können wir im eigenen Garten produzieren.

Was sollte daran viel schlechter sein als in der Stadt zu wohnen?

Re: Warum sich das Elektroauto erst jetzt durchsetzt

Helfried
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Fire hat geschrieben:Was sollte daran viel schlechter sein als in der Stadt zu wohnen?
Flächenverbrauch, Zersiedlung, keine Öffis, lange Wege, teure Infrastruktur, Verbrauch von Lebensraum der Tiere, mehr Energieverbrauch für Heizung uvm.

Re: Warum sich das Elektroauto erst jetzt durchsetzt

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Es war wohl auf Pendler gemünzt...ok doch nicht nur


Ich schätze, daß auch der Wertverlust bei den EuroV Verbrennern einen Umstieg für einige erschwert und die gestiegene Haltbarkeit...Rost und Km leistungen
LEAF 75000 km <15 kWh Rest Akku-Schäm Dich Nissan....Hand-Made egolf Dresden...Ahk liegt bereit...EV6 RunawayRot AWD LR AHK P1+2 WPnutzlos…Citroen AMI Getriebedefekt 1300km-nie wieder Stellantis = Citroen D:Km=5500

Re: Warum sich das Elektroauto erst jetzt durchsetzt

mobafan
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Helfried hat geschrieben:
mobafan hat geschrieben:Nur dass auch Umweltbewusste auf dem Land leben
Das ist ein Widerspruch in sich. Das sind die größten Ressourcenfresser überhaupt!
Hui, jetzt sind die Landbewohner, die nicht in der dreckigen, miefigen Großstadt wohnen wollen, sogar schon die eigentlichen Umweltsünder. Großartig!
Verbrennerfreier Haushalt im Energieplushaus.
ID.4 Pro, Zweitwagen eGolf 300.

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Re: Warum sich das Elektroauto erst jetzt durchsetzt

Helfried
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Natürlich, sie genießen die Umweltressourcen in vollen Zügen, in die Arbeit fahren sie aber lieber auf vollen Autobahnen.


In meinen Garten kommt oft ein Reh und schaut mir beim Rasen Mähen zu (kein Scherz), da denke ich mir dann manchmal schon, ob ich ihm nicht vielleicht im Weg bin (Wald gerodet und so).
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