Warum 12V Batterie?

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Warum 12V Batterie?

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Wieso haben eigentlich die (meisten? alle?) Elektroautos noch eine herkömmliche 12V-Batterie?

Dass sie noch ein 12V-Netz für diverse Verbraucher benötigen ist ja klar, aber warum gewinnt man diese 12V nicht per DC-DC-Wandler aus der Hauptbatterie und spart sich das schwere, klobige Teil? Welches ja, falls man die Erfahrungen hier vom Verbrenner übertragen darf (hohe Ströme für den Anlasser entfallen ja schließlich), auch gerne mal im Winter ausfällt.

Würde mich mal interessieren.
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Re: Warum 12V Batterie?

cpeter
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Ich denke, die ursprüngliche Idee kam von einem Sicherheitsstandpunkt: wenn man noch eine 12V Batterie hat, dann kann man den Hochvoltakku im Gefahrenfall komplett abtrennen und trotzdem funktioniert noch immer die Warnblinkanlage, die Zentralverriegelung, der automatische Notruf (e-Call), etc.

Das muss natürlich nicht unbedingt ein 12V Bleiakku sein, theoretisch wäre auch ein Supercapacitor oder ein kleinerer Lithium-Ionen Akku dafür einsetzbar. Ein guter alter Bleiakku ist halt sehr billig und tut's auch.
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Re: Warum 12V Batterie?

panoptikum
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Nicht zu vergessen: Das BMS, welches den Traktionsakku steuert, muss zuerst mal mit Strom versorgt werden.

Außerdem, wie gBEVm schon erwähnt, bei Ausfall des Traktionsakku müssen Licht, Bremsen (ABS), Servolenkung, etc. noch funktionieren.
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Re: Warum 12V Batterie?

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  • MaxPaul
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Ganz einfach: Wie willst du die Schütze schalten, wenn das HV System aus ist?
Dazu kommt dann noch der Sicherheitsaspekt... Man denkt nur im ersten Moment, dass man die 12V Batterie nicht braucht, sie ist aber auch im Elektroauto essentiell...
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Re: Warum 12V Batterie?

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cpeter hat geschrieben:Ich denke, die ursprüngliche Idee kam von einem Sicherheitsstandpunkt: wenn man noch eine 12V Batterie hat, dann kann man den Hochvoltakku im Gefahrenfall komplett abtrennen und trotzdem funktioniert noch immer die Warnblinkanlage, die Zentralverriegelung, der automatische Notruf (e-Call), etc.
Okay, sehe ich grundsätzlich ein.
Das muss natürlich nicht unbedingt ein 12V Bleiakku sein, theoretisch wäre auch ein Supercapacitor oder ein kleinerer Lithium-Ionen Akku dafür einsetzbar. Ein guter alter Bleiakku ist halt sehr billig und tut's auch.
Auch nichts gegen den "guten alten Bleiakku" (der hat von den Eigenschaften her auch seine Vorteile gegenüber Li-Ionen usw.), aber muss der denn wirklich so groß sein wie beim Verbrenner, wo beim Anlassen Ströme in der Größenordnung von 100A fließen müssen?

Oder werden da kleinere verbaut? Ich hab' nur der Zoe bei der Probefahrt mal unter die Haube schauen dürfen, und aus der Erinnerung heraus war da eine normal große Autobatterie verbaut. Mag mich aber auch irren.
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Re: Warum 12V Batterie?

Helfried
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gBEVm hat geschrieben: Oder werden da kleinere verbaut?
Ein wenig kleiner als im Verbrenner sind die 12V-Akkus bei E-Autos schon.
Der im Ioniq hat, glaube ich, nur 40Ah, der im BMW i3 noch weitaus weniger.

Die ganze Elektrik im E-Auto braucht schon viel Strom, wenn man sich im Stand damit rumspielt (z.B. Campingplatz ausleuchten, Radio hören, Lüftung benutzen, Modellflieger aufladen etc.).

Re: Warum 12V Batterie?

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Hauptaspekt dürfte sicher sein, keine 400 Volt DC in offenen Kabeln im Motorraum oder unter dem Fahrzeugboden zu haben. Die Meisten E-Autos dürften den crashschalter der bei Verbrennern seit vielen Jahren die Benzinpumpen abschaltet oder beim Diesel das Leerlaufventil schließt als Abschaltung der HV Batterie besitzen. Und dann muss der Warnblinker noch eine ganze Zeit funktionieren. Daher ergibt sich die Mindestgröße. Bei funktionierender Innbeleuchtung möchte man ja vielleicht auch noch einen Moment im Auto sein können. Comming Home und going sind auch so schöne Spielereien die ganz ordentlich auf die Batterie gehen können aber in manch dunkler PKW Garage nicht so übel sind.

mfg
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Re: Warum 12V Batterie?

panoptikum
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Im Zoe ist ein 50 Ah Batterie verbaut. Standardgrößen haben den Vorteil, der großen Verfügbarkeit und kleinen Preises.

In Verbrennern sind meist größere verbaut, insbesonders wenn Start-Stop-Systeme in Verwendung sind.
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Re: Warum 12V Batterie?

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Wäre das das Kostenargument nicht, würde wohl auch niemand auf die Idee kommen eine Starterbatterie in ein E-Auto zu bauen, es sei denn derjenige versteht gar nichts von Bleiakkus.
An so einer Stelle wären Traktionsbatterien viel sinnvoller weil zyklenfester, geringere Selbstentladung und 25Jahre Lebensdauer.

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Re: Warum 12V Batterie?

HOW
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Ich habe in meinem selbst elektrifizierten Smart 450 den 12V Bleiakku gegen einen LiFePO4 mit 20Ah ausgetauscht.
Der Hauptgrund war die Gewichtseinsparung von ca. 10kg, da der Smart nicht wirklich viel Zuladung bietet.

Der 12V Akku wird bei meinem Umbau zwingend gebraucht, da der HV-Akku incl. dem BMS erst nach einschalten der "Zündung"
per 12V Schütz aktiviert wird.
Bei ausgeschalteter "Zündung" wird weder vom BMS noch sonst einem Verbraucher Strom aus dem HV-Akku gezogen.

Somit muß dieser auch nicht nach ein paar Tagen oder Wochen Standzeit ans Ladegerät, selbst nach mehreren Wochen Stillstand ist keine messbare Entladung feststellbar.

Der 12V/20Ah LiFePO4 ist jetzt seit ca. 2 Jahren drinne und hat auch im Winter problemlos ausgereicht.

Ich gehe mal davon aus, dass der LiFePO4 wesentlich länger halten wird als der Bleianker und die Selbstentladung von kleiner 2% pro Monat ist bei längerer Standzeit auch von Vorteil.

Bei den 20mA Ruhestrom der Smart-Bordelektrik sollte der 20Ah auch min. einen Monat ohne Nachladen durchhalten.

Die 60A Dauerlast sind bei einem Maximalverbrauch von ca. 33A (Fernlicht, Gebläse max. usw.) für den Smart ohne Servolenkung und ohne Klimaanlage auf jeden Fall ausreichend.

Ob sich der Preis von 144.- Euro armortisiert, werde ich wohl erst in ein paar Jahren erfahren, wenn überhaupt ;-)

Gruß Holger
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