Verkäufer bremsen Elektroauto-Absatz aus

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Re: Verkäufer bremsen Elektroauto-Absatz aus

meta96
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TeeKay hat geschrieben:@meta: Das ist falsch. Was zählt, sind einzig und allein die verkauften Fahrzeuge.

BMW hatte 2013 einen Flotten-Ausstoß von 133g pro km. Sie haben 1.655.138 Fahrzeuge verkauft. Um auf 120g zu kommen, müssten sie bei unverändertem Verkauf von Verbrennern mehr als 150.000 Elektroautos pro Jahr absetzen. Für BMW ist es daher viel einfacher, Plugin-Hybride zu verkaufen. Die senken den Flottenverbrauch viel billiger und schneller. Mit relativ kleinen Batterien wird der offizielle Verbrauch der Fahrzeuge halbiert.
Danke, so ist es mir eh lieber, weil dann bringt es wenigstens was ;)
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Re: Verkäufer bremsen Elektroauto-Absatz aus

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Ist es nicht so, dass bei der CO2 Flotten-Kalkulation ein einzelnes E-Fahrzeug mit Faktor 3 oder 4 eingerechnet wird? (Meine ich mich irgendwie dran zu erinnern in einem Bericht gesehen zu haben).

Auf der anderen Seite hatte BMW seinerzeit den C1 Roller auch wegen der CO2 Diskussion gebaut. Als ernsthafter Gewinnbringer wurde das Fahrzeug nie geplant. BMW hatte dann das Glück, den Namen C1 für viel Geld and Citroen verkaufen zu können...

VlG

Michael

P.S.
Faktor 3-4 war wohl nicht ganz richtig. Habe aber trotzdem noch was im Internet gefunden.
1,3 - 2,5
http://www.marktundmittelstand.de/nachr ... verbrauch/

"......
Marketing für Elektroautos lohnt sich an anderer Stelle
Mit mehr verkauften Elektroautos können sich die Hersteller den Flottenverbrauch reduzieren – zumal Elektroautos derzeit mit dem Faktor 1,3 in die Berechnung einfließen. Der Verband der Automobilindustrie fordert jedoch eine Erhöhung auf den Faktor 2,5. Die Hersteller können so durch Elektroautos ihre CO2-Bilanz stärker ausgleichen können. Der Verband forderte auch die Deckelung für Elektroautos aufzuheben. Hersteller sollen sich mehr als die von der EU geforderten 200.000 Elektroautos in ihrer Umweltbilanz anrechnen lassen können. Denn das Geschäft mit SUVs und Luxusklassemodellen boomt. Der CO2-Ausstoß dieser Modelle liegt aber weit höher als das EU-Ziel. Durch mehr verkaufte Elektroautos können sie die Nachfrage nach SUVs bedienen und kommen dazu zu höheren Margen.

Flottenverbrauch frisiert
Um den Wert des Flottenverbrauchs aufzuweichen, greifen Hersteller in die Trickkiste. Sie haben erreicht, dass bei der Berechnung des Grenzwerts auch das Gewicht des jeweiligen Fahrzeugs einfließt. Dadurch bringen es SUVs unter Umständen auf eine bessere Umweltbilanz als Kleinwagen. Die Zielzahlen zum Flottenverbrauch sind variabel, je nachdem wie schwer die einzelnen Autos sind. Hersteller mit mehr Luxuslimousinen und SUVs dürfen in Zukunft immer noch mehr CO2 ausstoßen als zum Beispiel der Kleinwagenhersteller Fiat. Die Grenze für Fiat liegt für das Jahr 2020 bei 84 Gramm CO2 pro Kilometer, bei Daimler liegt sie bei 98,8, bei BMW bei 100 Gramm. So soll sicher gestellt werden, dass alle Hersteller gleichermaßen an sich arbeiten müssen. Im Jahr 2012 hat sich der durchschnittliche, bundesweite Flottenverbrauch laut Kraftfahrtbundesamt lediglich um 3 Prozent verbessert. Besonders die Hersteller mit einem sehr hohem Flottenverbrauch haben das höchste Potential sich zu verbessern- Porsche lag 2012 bei 209,1 Gramm CO2 pro Kilometer und konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Prozentpunkte verbessern. Mercedes lag bei 153,9 Gramm CO2 pro Kilometer und einer Verbesserung von 6,7 Prozent....... "

Re: Verkäufer bremsen Elektroauto-Absatz aus

Rudi L.
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TeeKay hat geschrieben:Tesla für den Vertrieb zu loben finde ich nach meinen Erfahrungen gewagt. Meine fertige Bestellung hat mir der Verkäufer so gehörig madig gemacht, dass Tesla für mich nicht mehr in Frage kommt.
Echt? Ich war auch bereit einen zu kaufen, die Beratung war gut und umfassend. Allerdings wollte ich einen Preisnachlaß, den bekamen wir stets bei den anderen Herstellern, selbst bei ganz neuen Modellen. Denn ich bin nicht bereit für ein Auto knapp €120.000 Euro hinzulegen, wenn ich das selbe Potential (nicht die Technik) für deutlich weniger Geld bekommen kann. Selbstverständlich mit nem Bonus für die neue Technik oben drauf, aber nicht so viel wie Tesla meint. Die sitzen im Moment noch auf dem hohen Roß, diese Allüren hatte Mercedes auch mal, ist aber lange her.

Beim Zoe hat das mit nem guten Barpreis geklappt, wenn auch nach langer Suche. Aber es ist deutlich schwieriger ein Elektroauto zu vernünftigen Konditionen zu erwerben als einen Verbrenner, bei denen ist deutlich mehr Spielraum, das stimmt.

Grüße
Rudi

Re: Verkäufer bremsen Elektroauto-Absatz aus

Buschmann
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In diesem Zusammenhang habe ich interesannte Erfahrung mit mehreren Händlern gemacht. Allen voran Renault. Das mir nächste Autohaus hatte nicht einmal Unterlagen zum Zoe (Kann ich besorgen...), der nächste hatte einen Zoe und ich bin den dort auch Probe gefahren. Dort war der Verkäufer mir allerdings derart unsympatisch und arogant aufgetreten, das ich nach der Probefahrt dankend abgezogen bin. Der nächste Renault Händler war ein eher kleines Autohaus. Nach kurzer Voranmeldung hatte ich einen Termin abgemacht. Dort traf ich im Verkaufsraum auf den Seniorchef. Einen älteren Herren irgendwo zwischen 60-70 Jahre. Ich hatte mich schon geistig darauf eingestellt, das er Elektro schon mal aus Pronzip ableht. Aber es kam doch anderes. Er hatte sich nur geärgert, das er sich nicht noch einen 2. Zoe als Vorführer besorgt hatte: O-Ton:" Der ist ja ewig unterwegs, irgendwer hätte den immer mit. Wenn er dann mal ne` Stunde hier steht, käme seine Frau und muss mal eben in den Ort und schon ist er wieder weg" Anschliessend hat er mir noch ausführlich die Ladesäule erklärt. Es scheint mir bei den Autohäusern auch gewaltige Unterschiede zu geben. Der Nissan Händler hier vor Ort hat einen 2012 Leaf als Vorführer und ist auch sonst dem Elektro recht aufgeschlossen. Eine Chademo-Säule hat er seit kurzem stehen. Allerdings mit Schloss dran und wohl nur für Kunden. Der nächste Nissan hat seinen Vorführer ohne Zulassung in der Ecke auf dem Hof stehen und würde den gerne verkaufen.

Re: Verkäufer bremsen Elektroauto-Absatz aus

energieingenieur
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Nur weil Tesla keine Preisnachlässe gibt, stehen die nicht zwangsläufig gleich auf einem hohen Roß. Die Nachfrage nach dem Model S ist nach wie vor so gigantisch groß, dass es sich zu dem genannten Preis ohne Probleme verkaufen lässt. Jeder Unternehmer, der dann noch Rabatte gewährt, wäre schlichtweg dumm. Wenn du nicht bereit bist, diesen Preis zu bezahlen, heißt dass einfach nur, dass der Wert eines Tesla Model S für dich unter dem des Marktes liegt. Das ist weder gut noch schlecht. Aber Tesla ist das absolut nicht anzulasten. Rabatte braucht man erst dann, wenn man Probleme hat, das Produkt für den Listenpreis abzusetzen. Wenn es gleich zu Anfang Rabatte gibt, ist einfach der Listenpreis zu hoch angesetzt...

@Buschmann: Ist bei meinem Renault-Händler auch so: Der Senior-Chef noch vor 1 Jahr: "Das mit dem E-Autos ist blödsinn...", heute fährt er selbst fast nur noch ZOE ;-)

Re: Verkäufer bremsen Elektroauto-Absatz aus

TeeKay
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Sehe ich wie energieingenieur. Model S ist das einzige fair gepreiste Auto auf dem Markt. Du kannst es zum Listenpreis und oder gar nicht kaufen. Du versteuerst dann auch nur den Kaufpreis. Beim Wiederverkauf erhälst du derzeit auch etwa den Listenneupreis zurück - Indiz, dass der Listenpreis eher noch zu niedrig angesetzt ist. Wenn du zu BMW gehst und einen Verbrenner im Preisbereich von 100.000 Euro Liste kaufen willst, must du zwar nur 80.000 zahlen, aber 100.000 versteuern. Und beim Verkauf als jungen Gebrauchten kommen dann nur noch 50-60.000 bei raus.

Re: Verkäufer bremsen Elektroauto-Absatz aus

liftboy
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stimme meinen beiden Vorschreibern uneingeschränkt zu!

Zu berücksichtigen ist noch, dass im Tesla-Preis der lebenslange kostenlose Strom der Supercharger enthalten ist. Tesla-Fahrer sind i. d. R. Vielfahrer, da können schon mal 50000 und mehr km/Jahr zusammen kommen, wovon zumindest nach Montage der geplanten Supercharger ein Großteil gratis gefahren werden kann. Wenn man jetzt anfängt zu rechnen - kWh oder gar gegen Sprit - ist der Mehrpreis schnell wieder drin. Der Wagen ist unter Berücksichtigung der abgegebenen Leistung, der hohen Reichweite, der langlebigen und wartungsarmen Karosse in meinen Augen günstig.
Zuletzt geändert von liftboy am Mi 14. Mai 2014, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Uli
Model S85 seit 09.01.15, rot, Luft, DL, Technik, 19 ", Nissan-Leaf 06/13 bis 06/16, Zero FX ZF 5,7, PV 7,5 KWp.

Re: Verkäufer bremsen Elektroauto-Absatz aus

Rudi L.
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@ Teekay,

was fair gepreißt ist oder nicht entscheidet der Markt. Im Moment ist das noch kein Markt weil die Nachfrage dem Angebot hinterherhinkt. Egal, ich habe Zeit, dieses Jahr habe ich beschlossen meinem vier Jahre alten Auto mit Verbrennungsmotor noch ein weiteres Jahr zu geben. Zumal er manches sogar besser kann als Model S, außer elektrisch fahren natürlich ;)

Nächstes Jahr schauen wir mal, vielleicht kommt ja noch eine brauchbare elektrische Alternative in dieser Fahrzeugklasse von anderen Herstellern. Einen Hybriden will ich nicht.



Grüße
Rudi

Re: Verkäufer bremsen Elektroauto-Absatz aus

TeeKay
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Die 22.477 Autos, die Tesla im letzten Jahr zu einem Durchschnittspreis von 88.881 Dollar vor Umsatzsteuer verkaufte, sind ein Markt.

Re: Verkäufer bremsen Elektroauto-Absatz aus

Rudi L.
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Teekay, meinetwegen kannst Du das so sehen. ;) Ich meinte mit Markt Mitbewerber und deutlich mehr als niedrige fünfstellige Stückzahlen.

Grüße
Rudi
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