Stromverbrauch ÖPNV

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Stromverbrauch ÖPNV

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Ich habe neulich gelesen, dass zum Beispiel eine Straßenbahn im Durchschnitt 12,5kWh je 100Pkm an Strom benötigt. Beim ICE habe ich verschiedene Angaben gefunden. Die einen sagen bei Durchschnittlich 170km/h auch etwa 12kWh je 100Pkm. Andere sprechen von deutlich höherem Verbrauch.

Nehmen wir hingegen ein elektrisch angetriebenen PKW, der durchschnittlich mit 1,5 Personen besetzt ist, so kommen wir auf irgendwas um die 10kWh je 100Pkm
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Re: Stromverbrauch ÖPNV

Solarmobil Verein
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Wir haben mal eine Testfahrt mit einer Doppeltraktion ICE-T (BR411) von München nach Nürnberg gemacht.
Dabei haben wir rund 3500kWh benötigt.
Dazu aber auch: Wir haben einen Test gemacht, für den die VMax des Zuges mehr als ausgereizt wurde (270km/h). Kann man den Stromabnehmer auch bei 250km/h wieder heben? Damit man den Stromabnehmer bei 250km/h heben kann, muß man beim Absenken natürlich schneller sein, damit man auch noch 250km/h fährt bzw. rollt, wenn er wieder hoch geht. So wird im Fahrgastverkehr normalerweise nicht gefahren.

Ich weiß jetzt nicht, wieviele Bahnkilometer es von München nach Nürnberg sind, es dürften aber auch so um die 200km sein.
Anzahl Sitzplätze in der Doppeltraktion: rund 750

Wenn der Zug voll besetzt wäre, wären das gerade mal 2.5kWh auf 100Pkm.
Bei halber Besetzung: 5kWh pro 100Pkm

Jetzt müßte man wissen, ob bei dem Stromverbrauch der Straßenbahnen sowas wie die Depotfahrten etc. eingerechnet ist.

Re: Stromverbrauch ÖPNV

R2-D2
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Priusfahrer hat geschrieben:..
Nehmen wir hingegen ein elektrisch angetriebenen PKW, der durchschnittlich mit 1,5 Personen besetzt ist, so kommen wir auf irgendwas um die 10kWh je 100Pkm
Der PKW hält dann aber auch nicht alle 100m an.

Re: Stromverbrauch ÖPNV

rolandk
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Hört sich prima an, und ist für Langstrecke (ICE) sicher sinnvoll.

Aber solange sich z.B. die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen so bockig verhält einen Haltepunkt/Bahnhof wieder zu aktivieren, wird da nichts draus, die Leute wieder an die Bahn zu bekommen.
Und auch sonst sieht es auf dem Land schlecht aus. Viele Strecken wurden in den 60er/70er Jahre immer weniger bedient (klar, weil alle Autos hatten), das sie erst von immer weniger Leuten genutzt wurden, dann unrentabel wurden, und schließlich sogar abgebaut wurden.

Hatte gerade mal einiges zum Bahnhof Sulingen gelesen, der mal eine wichtige Nord-Süd Verbindung war und jetzt praktisch nicht mehr existiert.

Hier war es vor der Privatisierung so, das die DB am Freitagnachmittag den letzten Zug anbot und bis Montagmorgen nichts mehr fuhr. Täglich zwischen 11:30 und 15:30 gab's auch nichts.

Seit der Privatisierung fahren die Züge immerhin im Stundentakt und das wird auch angenommen. Dann hieß es erst, die neuen Züge könnten schneller anfahren (damit könnte man Verzögerungen ausgleichen). Also ein guter Grund einen zusätzlichen früheren Haltepunkt wieder zu aktivieren, und dann hieß es, es ginge wegen des Jade-Weser-Ports auf einmal nicht mehr, weil man nicht wüßte, wieviele Züge von Wilhelmshaven nach Bremen die Strecke belegen würden.

Gut, die Strecke wird Dieselelektrisch bedient. Aber leicht machen die einem das nicht. Also fahre ich weiterhin mit dem E-Auto zur Arbeit, obwohl der Bahnhof praktisch vor der Tür liegt....

Roland
Unterwegs mit: Zoe Q210 (mit 38 kWh, DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), Tesla Model S85 (Ladeflatrate), van Moof S3, Zoe R240 (DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), SAIC MG4 (Luxury, Saskia)

Re: Stromverbrauch ÖPNV

Solarmobil Verein
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Ja, der liebe ÖPNV ...
Ich hatte das schon einmal durchgerechnet.

Monatskarte für den ÖPNV unter Mitnahme sämtlicher parallel möglichen Vergünstigungen (und 12 Monate Laufzeit): € 89,-
(keine Fahrrdmitnahme, nur eine Person, ansonsten sind ca. 135 Euro fällig.)
Macht durchschnittlich pro Fahrt hin und zurück (200 Arbeitstage im Jahr, ansonsten kann ich das Ticket nicht großartig anders nutzen) zusammen € 5,35.
Für das E-Auto fallen durchschnittlich 50ct Strom pro Fahrt hin und zurück an (in der Annahme, daß ich im Winterhalbjahr an 100 Tagen jeweils 4kWh zu Hause nachladen muß, es ist eher weniger). Dazu die anteiligen höheren Versicherungskosten wegen der Kilometerleistung und Verschleiß. Dafür hätte ich arbeitstäglich € 4,85 zur Verfügung, um Preisparität zu erreichen.

Mit dem Auto benötige ich, je nach Verkehrsaufkommen, 25-40 Minuten von Haustür zu Haustür. Parkplatz ist sicher.
Die 40 Minuten schaffe ich inkl. insgesamt 15 Minuten Fußweg mit dem ÖPNV vielleicht gerade mal so im Best Case. 60 Minuten sind realistischer. Aktuell wegen der Bauarbeiten häufig auch deutlich länger, manchmal auch unendlich, wenn man so will. Ja, irgendwann kommt er dann schon noch, der Schienenersatzverkehr. Dann ist der halbe Tag schon vorbei.

Dazu:
- Im Auto habe ich einen sicheren Sitzplatz.
- Im Auto kann ich die Musik hören, die MIR gefällt (und im Zweifelsfall auch gar keine. Könnt ihr sie hören? Diese Ruhe ...).
- Im Auto habe ich keinen Sitznachbarn, der merkwürdige Gerüche von sich gibt (Zigarettengestank, Alkohol und ähnliches).
- Im Auto muß ich mir auch keine merkwürdigen Geschichten feierwütiger Ausflugs-Rentner anhören (als ich noch mit dem ÖPNV unterwags war, habe ich zu einem der lautstarken Sorte wirklich mal gesagt, daß mich seine gruselige - eher eklig - Krankengeschichte in keinster Weise interessiert ...)
- Mit dem ÖPNV habe ich keine Möglichkeit, den Einkauf gleich auf dem Heimweg mitzuerledigen.

Dazu: Zur Zeit sind wir fast immer zu zweit, der Umweg gerade mal 2-3km. Die zweite Person würde das gleiche Ticket benötigen.
Dagegen hat der ÖPNV preislich wie auch vom Komfort her keine Chance ... auch wenn man berücksichtigt, daß eine Einzelfahrt € 4,60 kostet, was so 2x in der Woche notwendig ist.

Re: Stromverbrauch ÖPNV

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Alles gut nachvollziehbar. In die Rechnung sollte man ggf. noch aufnehmen, dass man das Auto erst mal komplett bezahlen muss - das verändert die Rechnung etwas zugunsten der Bahn (je nach Abschreibungsdauer :) ) und die Finanzierungskosten.

Re: Stromverbrauch ÖPNV

Odanez
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secuder hat geschrieben:Alles gut nachvollziehbar. In die Rechnung sollte man ggf. noch aufnehmen, dass man das Auto erst mal komplett bezahlen muss - das verändert die Rechnung etwas zugunsten der Bahn (je nach Abschreibungsdauer :) ) und die Finanzierungskosten.
richtig, und sobald man einen Wertverlust von 100-200EUR/Monat hinzurechnet, sieht es dann doch viel ausgeglichener aus.
50€ Neukundenrabatt im Tibber Store: https://invite.tibber.com/ys75xqey
2017-2020: 2013 Nissan Leaf Acenta 24kWh
Seit 2021: Kia e-Niro Spirit 64kWh

Re: Stromverbrauch ÖPNV

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Odanez hat geschrieben:richtig, und sobald man einen Wertverlust von 100-200EUR/Monat hinzurechnet, sieht es dann doch viel ausgeglichener aus.
Ich war eigentlich beim Stromverbrauch. Aber egal. Der Kostenvergleich ist ja auch Interessant.

Rechnen wir noch mal jeden Monat eine Zugfahrt über sagen wir 100-200km dazu, dann ist das Auto auf jeden Fall günstiger. Insbesondere wenn 2 oder sogar 3 Personen zu transportieren sind.
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Re: Stromverbrauch ÖPNV

panoptikum
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Solarmobil Verein hat geschrieben:Anzahl Sitzplätze in der Doppeltraktion: rund 750

Wenn der Zug voll besetzt wäre, wären das gerade mal 2.5kWh auf 100Pkm.
Bei halber Besetzung: 5kWh pro 100Pkm
Bei voller Besetzung musst Du aber ca. 60 Tonnen Mehrgewicht (80kg/Person inkl. Gepäck) rechnen, was den Verbrauch sicherlich erhöht hätte. Ich kann aber schwer einschätzen, um welchen Betrag er sich erhöhen würde. Bei geringerer Besetzung eben entsprechend weniger Gewicht.
Renault Zoe Intens (Q210, BJ 03/2013 F-Import)
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Re: Stromverbrauch ÖPNV

Solarmobil Verein
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panoptikum hat geschrieben:Bei voller Besetzung musst Du aber ca. 60 Tonnen Mehrgewicht (80kg/Person inkl. Gepäck) rechnen, ...
Das Leergewicht der Doppeltraktion liegt bereits bei über 700t.
Der Mehrverbrauch durch das höhere Gewicht ist sicherlich da. Ich würde beinahe darauf tippen, daß die Anzahl der Leute die Klima/Heizung einen höheren Verbrauch hat als durch das Mehrgewicht verursacht wird.
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