Selbstfahrende Taxis als Ersatz fürs eigene Auto

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Re: Selbstfahrende Taxis als Ersatz fürs eigene Auto

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  • zottel
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Schüddi hat geschrieben:Aber warum dieses Thema? Wer konsequent nicht selbst fahren möchte hat heute alle Möglichkeiten dazu. Jedem steht es frei ein Taxi zu nehmen, Carsharing gibt es in allen großen Städten und es gibt sogar Apps, mit denen man Mitfahrgelegenheiten findet.
Wer es WILL der nutzte das schon heute. Ich glaube es ist weniger die Umsetzung das Problem sondern das in die Köpfe der Leute zu bekommen. Ich wöllte es zum Beispiel entschlossen NICHT haben wollen.
Nein, es gibt ziemlich gewaltige Unterschiede zwischen den jetzigen Angeboten und selbstfahrenden Taxis:
  • Nicht selbst fahrende Taxis sind viel teurer, weil der Fahrer bezahlt werden muss. Allein finanziell keine Chance, vor allem nicht für tägliche Fahrten.
  • Beim Car Sharing muss ich zum Auto, das Auto kommt nicht zu mir. Vor allem auf dem Land vollkommen unpraktikabel. Es gibt auch gar keine Angebote auf dem Land, nicht mal im Speckgürtel um die Großstadt herum.
  • ÖPNV wäre grundsätzlich nett, und ich würde ihn gerne nutzen, ist aber nur auf sternförmigen Strecken um die Städte herum sinnvoll einsetzbar. Beispiel bei mir: Ich wohne ca. 10 km Luftlinie außerhalb von Fürth innenstadt, also echt nicht weit weg. Würde ich in Fürth oder Nürnberg arbeiten, wäre ÖPNV kein Problem. In Erlangen wäre ich schon lange unterwegs, aber es wäre denkbar. Ich arbeite aber ca. 10 km Luftlinie außerhalb von Erlangen. Da muss ich nach Fürth rein, von Fürth nach Erlangen, von Erlangen wieder raus fahren, und das zu festgelegten Fahrplanzeiten (30-60 Minuten warten, wenn man einen Zug/Bus verpasst hat). Meine Frau könnte ÖPNV gar nicht nutzen, selbst wenn sie wollte, weil zu ihren Schichtzeiten (Krankenschwester, Arbeitsplatz ebenfalls außerhalb der Stadt) gar nichts fährt.
  • Mitfahrgelegenheit hatte ich tatsächlich mal eine gefunden (konkret habe ich jemanden mitgenommen, nicht umgekehrt). Als sich wegen Änderung der Familiensituation unsere Zeiten änderten, war das aber dann Geschichte.
All diese Probleme beheben selbstfahrende Taxis, deshalb werden sie im Gegensatz zum Car Sharing ein Angebot sein, das überhaupt größere Nutzerkreis anspricht, und im Gegensatz zum ÖPNV auch für ungewöhnliche Wege/ungewöhnliche Zeiten nutzbar sein.

Und das Auto zum Streicheln … Ok, vielleicht werde ich sowas auch mal haben, aber dann eher nicht, um täglich damit zur Arbeit zu fahren.
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Re: Selbstfahrende Taxis als Ersatz fürs eigene Auto

Mei
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zottel hat geschrieben:.....
Nein, es gibt ziemlich gewaltige Unterschiede zwischen den jetzigen Angeboten und selbstfahrenden Taxis:
  • Nicht selbst fahrende Taxis sind viel teurer, weil der Fahrer bezahlt werden muss. Allein finanziell keine Chance, vor allem nicht für tägliche Fahrten......
und wie gewaltig wird der Fahrer bezahlt?
Vielleicht lohnt es sich ja für mich Taxifahrer zu werden....
Wie ist der Personalanteil am km Preis?
Zuletzt geändert von Mei am Mo 9. Okt 2017, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Selbstfahrende Taxis als Ersatz fürs eigene Auto

Mei
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Was ich auf die schnelle gefunden habe sind 54% Personalkosten beim Taxi. (1 Mann Unternehmen).
Mein Arbeitsweg (eine Richtung) würde 52,90€ kosten. Und das im Idealfall ohne Stau.
Wären also 24€ mal zwei 48€ pro Tag, mit dem selbstfahrenden Taxi.
Macht also 880€ pro Monat rein für auf die Arbeit zu fahren.
Für 880€ kann ich mit einen eigenen Panamera zur Arbeit fahren.

Wo also kann man gegenüber jetzt mehr als 50% vom Taxi sparen?

Re: Selbstfahrende Taxis als Ersatz fürs eigene Auto

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zottel hat geschrieben:von Fürth nach Erlangen, von Erlangen wieder raus fahren, und das zu festgelegten Fahrplanzeiten (30-60 Minuten warten, wenn man einen Zug/Bus verpasst hat).
Da sieht man auch, wie sehr die Franken von den Altbayern ausgeblutet werden: die hießige S-Bahn mit dem 20/40 Minutentakt (also 2 Züge pro Stunde) auf der eingleisigen Stammstrecke Nürnberg-Fürth(-Erlangen) ist eben ein Witz. Zum Vergleich: die Münchner Stammstrecke bietet seit vielen Jahren 30 Züge pro Stunde (dann ist es egal, wenn man mal einen Zug verpasst), und bekommt demnächst für ein paar Milliarden noch eine 2. Stammstrecke...
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Selbstfahrende Taxis als Ersatz fürs eigene Auto

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Habt ihr nichts im Auto liegen während ihr bei der Arbeit seid?
Also klingt erstmal doof und ist bei mir auch im Alltag nicht der Fall, es kommt aber dennoch nicht selten vor, dass ich von der Arbeit aus direkt weiter fahre und der Wagen mit nicht unbedingt handlichem Gepäck beladen ist. Das geht mit dem nur für eine Fahrt angemieteten Auto natürlich nicht.
Vielleicht könnte man einige Zweitwagen dadurch abschaffen. Das wären aber gerade die Fahrzeuge, wo Elektromobilität heute schon gut funktioniert.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Selbstfahrende Taxis als Ersatz fürs eigene Auto

zitic
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Ihr beschreibt hier ja alle Einzelphänomene warum es bei euch nicht passt. Natürlich wird das nicht alles auf einmal kommen. Aber zentral dabei ist natürlich auch die Einbettung der autonomen Fahrzeuge in entsprechende Services. Da geht es dann z.B. auch um automatisierte Sammeltaxis etc., die dann zu Massentransportmitteln bringen etc.. In der rush hour gibt es dann Anreize eine halbe Stunde früher oder später zu fahren etc.. Wie schon erwähnt, gibt es ja auch schon einiges an Gleitzeit. Das sieht man ja schon anhand der Carsharing-Dienste, dass hier eine Digitalisierung etc. deutliche Fortschritte bringt. Früher war das ja wirklich nur was für absolute Ökofutzis und dann kamen die Flotten, die man mit der Smartphone-App überall auffinden kann und spontan buchen. Für's tanken gibt es entsprechende Anreize etc.. Der Durchbruch ist noch nicht riesig, aber da ist man schon auf einem ganz anderen Niveau und viele kommen damit schon aus in Ballungsräumen. Natürlich ist das speziell hier im Forum für die meisten nichts, weil sie gerne viel Geld für Autos ausgeben und das Autofahren als Event ansehen. Da sei ja auch keinem genommen. Finde da aber immer interessant, wie hier ein Umdenken von Verbrenner auf Elektro propagiert wird, mit anderen Nutzungsmodellen, dann aber ähnlich argumentiert wird, wenn es um autonome Fahrzeuge geht.

Re: Selbstfahrende Taxis als Ersatz fürs eigene Auto

Nordstromer
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Das Problem bleibt für mich die Stoßzeit. Wenn man davon ausgeht das zu dieser Zeit mindestens 50% aller Fahrten stattfinden wird man entsprechend viele Fahrzeuge benötigen. Und die stehen sich die restlichen 18 Stunden und damit 75% des Tages die Reifen platt.
Wer soll das bezahlen? Alle, oder nur die, die dringend Morgens und Nachmittags ein Fahrzeug benötigen? Falls Letztere werden die rechnen und sich logischerweise einen eigenen PKW anschaffen.

Und ich denke sehr viele sitzen auch ganz bewusst im eigenen Auto. Meine Frau möchte sich nicht irgendwo hinsetzen wo andere gesessen haben. Andere wollen schlicht ihre Ruhe. Also auch die Idee eines Sammeltaxis was nichts anderes als ein kleineres und Flexibleres ÖPNV ist wird eher wenig Reiz ausüben. Und mit dem eigenen PKW kann man in der Mittagspause auch noch schnell weg.

Wir haben ein BEV und ich nutze es zwischendurch auch. Wenn wir da jedes mal ein autonomes Sammeltaxi organisieren müsste wäre das am Ende definitiv teurer.

Theoretisch kann man ja auch selber sharen und sein Auto zwischendurch anderen anbieten. Aber das machen auch nur sehr wenige.
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Re: Selbstfahrende Taxis als Ersatz fürs eigene Auto

Nordstromer
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zitic hat geschrieben:Ihr beschreibt hier ja alle Einzelphänomene warum es bei euch nicht passt. Natürlich wird das nicht alles auf einmal kommen. Aber zentral dabei ist natürlich auch die Einbettung der autonomen Fahrzeuge in entsprechende Services. Da geht es dann z.B. auch um automatisierte Sammeltaxis etc., die dann zu Massentransportmitteln bringen etc.. In der rush hour gibt es dann Anreize eine halbe Stunde früher oder später zu fahren etc.. Wie schon erwähnt, gibt es ja auch schon einiges an Gleitzeit. Das sieht man ja schon anhand der Carsharing-Dienste, dass hier eine Digitalisierung etc. deutliche Fortschritte bringt. Früher war das ja wirklich nur was für absolute Ökofutzis und dann kamen die Flotten, die man mit der Smartphone-App überall auffinden kann und spontan buchen. Für's tanken gibt es entsprechende Anreize etc.. Der Durchbruch ist noch nicht riesig, aber da ist man schon auf einem ganz anderen Niveau und viele kommen damit schon aus in Ballungsräumen. Natürlich ist das speziell hier im Forum für die meisten nichts, weil sie gerne viel Geld für Autos ausgeben und das Autofahren als Event ansehen. Da sei ja auch keinem genommen. Finde da aber immer interessant, wie hier ein Umdenken von Verbrenner auf Elektro propagiert wird, mit anderen Nutzungsmodellen, dann aber ähnlich argumentiert wird, wenn es um autonome Fahrzeuge geht.
Die zahllosen Einzelphänomene machen unterm Strich die Masse, die das Konzept am Ende locker scheitern lassen kann.
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Re: Selbstfahrende Taxis als Ersatz fürs eigene Auto

Nordstromer
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Zahlen um es bildlich zu machen. Von den mehr als 40 Millionen Werktätigen nutzen so etwa 2/3 einen eigenen PKW. Nicht alles Pendler manche nehmen den PKW auch für kürzere Strecken. Gehen wir mal nur von einem Bedarf von 25 Millionen PKW zu den Stoßzeiten für die Hin- und Rückfahrt zur Arbeit und nach Hause aus.

Wenn man mit einem autonomen Taxi drei PKW Eigner zu den Stoßzeiten abdecken würde benötigt man mindestens 8 Millionen PKW nur dafür. In ganz Deutschland sind aktuell nicht mal 25.000 Car Sharing Autos im Angebot. Also dieses Angebot müsste um den Faktor 320 (Dreihundertzwanzig!) erhöht werden, um dem Bedarf zu den Stoßzeiten abzudecken. Wenn es zwischen den Stoßzeiten einen solch großen Bedarf gäbe dann hätten die Anbieter diesen schon aufgelegt. Es gibt aber nicht mal 25.000 Fahrzeuge. Damit könnte man wenn sie autonom fahren würden zur Stoßzeit vielleicht nur 75.000 Pendler versorgen.

Was passiert mit den übrigen 42.925.000? Sollen die zu Hause bleiben oder womöglich ÖPNV? Die werden sich bedanken. ;)
Mit den aktuell verfügbaren Angeboten könnte man gerade mal 0,3% der Pendler abdecken. Car Sharing ist grundsätzlich ne tolle Sache. Ich bin bei Cambio, weil man mal ein anderes Auto brauchen könnte, oder wenn der eigene in der Werkstatt ist ist Cambio günstiger als Sixt und Konsorten.
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Re: Selbstfahrende Taxis als Ersatz fürs eigene Auto

Nordstromer
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zottel hat geschrieben:Mitfahrgelegenheit hatte ich tatsächlich mal eine gefunden (konkret habe ich jemanden mitgenommen, nicht umgekehrt). Als sich wegen Änderung der Familiensituation unsere Zeiten änderten, war das aber dann Geschichte.
Und da triffst du einen weiteren wunden Punkt bewusst, oder unbewusst. Mitfahrgelegenheiten hätten ein enormes Potenzial. Aber es wird dafür extrem selten genutzt. Die maximale Flexibilität spielt eine Rolle also auch mal später oder früher fahren zu können und das Bedürfnis nach Individualität und Ruhe ebenso. Was wenn mich der Mitfahrer irgendwann nervt?
Welche Musik, oder überhaupt Musik im Auto? Das ist schon zu Zweit gar nicht einfach. Meine Frau und ich haben einen komplett unterschiedlichen Musikgeschmack.
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