Schon wieder ein - völlig unnötiger - E-Auto-Verriss

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Schon wieder ein - völlig unnötiger - E-Auto-Verriss

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Eigentlich schätze ich die Süddeutsche. Aber die Auto-Journalisten sind offensichtlich noch voll in der Verbrennerwelt gefangen: http://www.sueddeutsche.de/auto/alterna ... -1.2107481

Und seit Neuestem kann man die Artikel nicht mehr kommentieren, nur noch "feed back" machen. Und den Namen des Autoren hab ich auch nicht gefunden. Grrrrrr.... :evil:
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Re: Schon wieder ein - völlig unnötiger - E-Auto-Verriss

rolandk
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mmmh, ich kann jetzt auf den ersten Blick nichts erkennen, was Dir da sauer aufstößt.

Der Tenor ist doch wohl, das die Fahrzeuge in der Produktion recht teuer sind. Es wird aber auch gesagt, das das grundätzlich für alle neuen Modelle gelte.

Stimmt das denn nicht?

Roland
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Re: Schon wieder ein - völlig unnötiger - E-Auto-Verriss

TeeKay
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Der Artikel ist in sich unlogisch. Alternative Antriebe seien wegen geringer Stückzahlen teuer. Die hohen Entwicklungskosten bei gleichzeitig geringen Stückzahlen machen die alternativen Antriebe zu Verlustbringern.

Nehmen wir eine Milliarde Euro Entwicklungskosten und eine halbe Milliarde Euro Kosten für den Bau von Fertigungskapazitäten (mal am Beispiel von Tesla). Macht 1,5 Mrd Euro Kosten. Bei insgesamt nur 50.000 Einheiten macht das Fixkosten pro Fahrzeug von 30.000 Euro. Beim Renault Zoe macht Renault also 10.000 Euro Verlust pro verkauftem Fahrzeug.

Nun macht der Autor den Fehler, den Verlust pro Fahrzeug bei geringen Stückzahlen hochzurechnen auf den Gesamtverlust im Konzern bei großen Stückzahlen:
"Würden BMW i3, Denza, Renault Zoe oder Nissan Leaf jeweils zu einem Massenmodell, wäre das für den entsprechenden Hersteller ein finanzielles Desaster, das die ertragreichen Volumenmodelle ausgleichen müssten."

Ne, das wäre kein finanzielles Desaster, sondern der Weg zur schnellen Profitabilität. Denn die fixen Entwicklungskosten verteilen sich auf mehr Fahrzeuge.

Bei 500.000 verkauften Zoe beträgt der Verlust nicht 500.000 * 10.000 Euro = 5 Mrd Euro, wie der Autor suggeriert. Die Entwicklungskosten bleiben ja fix bei 1,5 Mrd Euro. Die verteilen sich jetzt aber auf 500.000 statt 50.000 Fahrzeuge. Pro Fahrzeug sind das also nur noch 3.000 statt 30.000 Euro und Renault könnte den Zoe vermutlich mit hohem Gewinn verkaufen. Der Autor tut jedoch so, als wäre das Gegenteil der Fall.

Re: Schon wieder ein - völlig unnötiger - E-Auto-Verriss

rolandk
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TeeKay hat geschrieben:Nun macht der Autor den Fehler, den Verlust pro Fahrzeug bei geringen Stückzahlen hochzurechnen auf den Gesamtverlust im Konzern bei großen Stückzahlen:
"Würden BMW i3, Denza, Renault Zoe oder Nissan Leaf jeweils zu einem Massenmodell, wäre das für den entsprechenden Hersteller ein finanzielles Desaster, das die ertragreichen Volumenmodelle ausgleichen müssten."
Ne, das wäre kein finanzielles Desaster, sondern der Weg zur schnellen Profitabilität. Denn die fixen Entwicklungskosten verteilen sich auf mehr Fahrzeuge.
Das stimmt wohl, aber stimmst Du Alex1 zu, das es deswegen gleich ein Verriss ist?

Zum Schluß gibt's ja noch das:
SZ hat geschrieben: Somit werden die Stückzahlen mittelfristig überschaubar bleiben. Nach Einschätzungen der verschiedenen Automotive-Berater werden im Jahr 2020 etwa sieben Prozent der zugelassenen Autos in Deutschland Plug-in-Hybride sein. Gemessen am aktuellen Kfz-Bestand wären das etwa 3,7 Millionen Fahrzeuge. Die reinen Elektromobile bringen es laut dieser Prognose gerade mal auf etwas mehr als eine Million - genau die Marke, die die Bundesregierung einst für das Jahr 2020 anvisierte. Ob das reicht, damit die Industrie mit den alternativen Antrieben auch Geld verdient, muss jedoch bezweifelt werden.
Also eine Aussage, das sich etwas tut. Der Autor schildert das zwar eher traurig-düster, aber ich finde die Zahlen, wenn es sich so einpendelt recht beachtlich. Mal sehen, was sich in den nächsten 6 Jahren tatsächlich tut.

Roland
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Re: Schon wieder ein - völlig unnötiger - E-Auto-Verriss

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Nun ja, es ist vielleicht nicht mehr der bisher übliche Totalverriss. Die ganz schlimmen Schauermärchen mit dem Liegenbleiben und Teslas 100 km Reichweite sind wohl überstanden.

Aber die Zoe kommt ein einziges Mal im Text vor, der Leaf etwas mehr, der Rest ist tiefdeutsch gefärbt.

Und TeeKays Analyse ist bestechend. Wie so oft beim Thema Auto lügt sich da jemand in die eigene Tasche.
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Re: Schon wieder ein - völlig unnötiger - E-Auto-Verriss

rolandk
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Alex1 hat geschrieben:Nun ja, es ist vielleicht nicht mehr der bisher übliche Totalverriss. Die ganz schlimmen Schauermärchen mit dem Liegenbleiben und Teslas 100 km Reichweite sind wohl überstanden.

Aber die Zoe kommt ein einziges Mal im Text vor, der Leaf etwas mehr, der Rest ist tiefdeutsch gefärbt.

Und TeeKays Analyse ist bestechend. Wie so oft beim Thema Auto lügt sich da jemand in die eigene Tasche.
Klar, das wundert mich mittlerweile auch nicht mehr. Der Schwerpunkt scheint im Bericht auch bei Hybrid-Fahrzeugen zu sein. Meiner Meinung nach eine völlig falsche Entwicklung. Aber immerhin werden die nur-elektrischen nicht einfach tot geschwiegen. Und auch bei den Hybridfahrzeugen sind ja durchaus auch andere Länder aufgeführt.

Naja, und das ein -meiner Meinung nach- nicht elektrisches Fahrzeug gleich zu Anfang benannt wird (der i8) zeigt eigentlich gleich, wohin der Zug fahren soll.

Der Autor will uns also wahrscheinlich sagen, das ein "Normalverdiener" sich kein elektrisches Auto leisten kann. Das der Autor nicht rechnen kann, hat Teekay ja schön dargestellt. Und Sprit gibt's jetzt zu jedem Verbrenner-Auto gratis dazu... Irgendwie fehlte der Satz noch. Aber es stimmt auch: Sprit ist einfach noch zu billig.

So gesehen hast Du recht: Der Artikel ist völlig unnötig.

Beweisen wir also weiterhin schön das Gegenteil.

Roland
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Re: Schon wieder ein - völlig unnötiger - E-Auto-Verriss

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Beweisen wir also weiterhin schön das Gegenteil.
Genau! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Schon wieder ein - völlig unnötiger - E-Auto-Verriss

CoolAustria1
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Naja, Du darfst ja nicht vergessen, woher sie ihre Werbung bezahlt bekommen. Es gibt keine nennenswerte e-Auto Industrie in Deutschland.

Re: Schon wieder ein - völlig unnötiger - E-Auto-Verriss

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CoolAustria1 hat geschrieben:Naja, Du darfst ja nicht vergessen, woher sie ihre Werbung bezahlt bekommen. Es gibt keine nennenswerte e-Auto Industrie in Deutschland.
Von den reinen Zahlen mag das stimmen, aber in Deutschland produzieren mehr traditionelle Hersteller EV's als in den meisten Ländern dieser Welt. Nur die Fahrzeuge die es bis jetzt gibt sind für die Meisten keine wirkliche Option. Entweder zu teuer / groß oder nicht praxistauglich für die Masse.

Es gibt genau zwei Schrauben an denen gedreht werden muss um das EV zum Massenschlager zu machen: Deutlich leistungsstärkere Akkus mit realen (Winter-)Reichweiten von mindestens 300 km und zumindest an den Hauptverkehrswegen ein flächendeckendes Schnellladenetz mit einfachen Nutzungsmethoden. Die Preise sind eher weniger das Problem, denn wenn die zwei Grundbedingungen erfüllt sind, wird sich das EV als erstes mal bei Firmenfahrzeugen durchsetzen.

Bei den Preisen kann die Regierung eingreifen. Am einfachsten wäre es wohl die MwSt. auf diese Fahrzeuge zu erlassen, bei privater Nutzung von Firmenwagen auf die 1% Regelung zu verzichten und dass nachladen am Arbeitsplatz uneingeschränkt zu erlauben. So was muss ja nicht auf immer festgeschrieben werden. Aber zumindest die ersten beiden Vorschläge auf 5 Jahre ausschließlich für BEV befristet, oder auf eine bestimmte Zulassungsanzahl beschränkt und der Run auf diese Fahrzeuge beginnt.

Die einzige Befürchtung die ich habe ist, dass diese ganzen Pseudohybriden á la Panamera und Co. ebenfalls in den Genuss einer solchen Regelung kommen würden. Das wäre im Sinn nachhaltiger Antriebseinheiten kontraproduktiv.

Juergen
i3 REX 120 Ah - einziger i3 mit vernünftiger Reichweite und ohne Ladestress

Re: Schon wieder ein - völlig unnötiger - E-Auto-Verriss

Toumal
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Die Herren Wolfgang Gomoll und Stefan Grundhoff arbeiten hoffentlich hauptsaechlich am Sportteil der Zeitung, denn von Industriefertigung und Wirtschaft haben die Herren Authoren keine Ahnung. Erstens disqualifizieren sich die ja schon durch das direkte multiplizieren der Kosten mit der Stueckzahl ("Oh mein Gott, wenn Zoe/Leaf/etc. wirklich massenhaft gekauft wuerden, das waere ein Disaster!"), zweitens dichten sie dem E-Antrieb enorme Entwicklungskosten an (waehrend so eine neue ICE-Motorengeneration ja auch gut und gerne eine Milliarde Euro oder mehr an R&D+Umsetzung verschlingt!).

Und drittens: Wenn es stimmen wuerde, dass man neue Sachen garnicht erst anpacken sollte wenn sie sich nicht gleich sofort vom ersten Tag an billig, in Masse und mit maximalen Profit produzieren lassen, dann haetten wir heute u.a. folgende Dinge nicht:

Dampfmaschine,
Auto,
Computer,
Handy,
Internet,
etc.

Aber ich bin mal frech und behaupte, dass das wohl auch mit ein Grund ist das so Herren wie der Elon milliardenschwer sind und reihenweise neue Dinge auf die Beine stellen, waehrend die Authoren dieses Artikels in ihrem ganzen Leben nichts vollbringen werden woran sich irgendjemand ausserhalb des direkten Verwandtenkreises zurueckerinnern wird.

Und darum lasst sie doch schreiben. Auch die Eisenbahn wurde von den Zeitungen zerrissen und mit allerlei Anschuldigungen bedacht ("Den Fahrgaesten werden die Lungen zerbersten" etc). Heute weiss kein Mensch mehr welcher Kleingeist so einen Mist geschrieben hat.

The avalanche has started. It is too late for the pebbles to vote.
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