REX besser als große Batterie?

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Re: REX besser als große Batterie?

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  • Vanellus
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Einige Annahmen des Herrn Schuh, die er in dem Interview äußert, erscheinen mir merkwürdig, so sehr ich auch seine Aktivitäten bezüglich Street-Scooter und e.go schätze.

1. Der e.go war lange Zeit auf der Basis eines 48 V-Systems entwickelt, weil man dafür in der Wartung keine speziell ausgebildeten Hochvolt-Techniker braucht. Dafür fuhr der Wagen max. 105 km/h, was letztlich von den Kunden nicht akzeptiert wurde und man wegen der für höhere Leistungen im 48 V-System benötigten höheren Ströme schließlich auf 400 V umstieg.
War das nicht vorhersehbar? Wenn der Motor max. 48 kW leisten soll, was den Wagen nicht dem Verdacht der Übermotorisierung aussetzt, muss ein Strom von 1.000 A fließen (in Worten: eintausend Ampere). Das kann doch nicht überraschend sein. Wer hat denn diese Tatsache übersehen?

2. Bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes sollte man sich lieber auf die großen Emittenten konzentrieren und dazu gehöre der Verkehr nicht, meint Herr Schuh. Ist in Aachen verborgen geblieben, dass die CO2-Emissionen des Verkehrs in DE als einziger Emittenten-Gruppe seit vielen Jahren nicht sinkt? Im Gegensatz zu allen anderen Emittentengruppen? Er liegt seit langer Zeit bei rund 18-19%. Während bei allen anderen Emittenten Erfolge erzielt werden, werden bei Autos die Effizienzgewinne durch schwerere Wagen und stärkere Motoren zunichte gemacht. Hier besteht Handlungsbedarf.

3. Statt größerer Akkus wird ein abgestimmter Benzin-Motor als REX als Garant für größere Reichweite vorgeschlagen.
Unbestritten ist die Akku-Produktion sehr energie- und damit sehr CO2-intensiv. Den Strom nun nicht im Akku, sondern die dafür benötigte Energie in einem Benzin-Tank mitzuführen und ihn dann mit einem Benzinmotor herzustellen - dafür muss man schon eine sehr gute Begründung haben. Die Stromproduktion über einen Benzinmotor und Generator zu betreiben, halte ich für die umweltunfreundlichste Art überhaupt. Der Rex würde dann auch nicht, wie Herr Schuh offenbar annimmt, ganz selten eingesetzt, um die besonders lange Strecken zu ermöglichen. Die Hersteller würden, wenn schon ein Rex eingebaut wird, ganz schnell den Akku verkleinern bis auf Alibigröße, weil das Geld spart. Und der Verbraucher soll der Illusion erliegen, er fahre ein Elektroauto, das seinen Strom allerdings ganz leise und vibratonsfrei überwiegend aus Benzin erzeugt. Merkt ja keiner.
Der richtige Weg kann doch nur sein, den Akku mit Strom aus Erneuerbaren zu bauen.
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Re: REX besser als große Batterie?

nr.21
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es wird höchste Zeit, dass man mal verlässliche Zahlen zum derzeitigen Stand der Technik bei der Akkuherstellung bekommt. Auch in der berühmt - berüchtigten schwedischen Studie lautet die Aussage, dass die Hersteller sie nicht haben oder nicht herausrücken und die Zahlen, die es gibt, so unterschiedlich sind, dass man da keine sinnvolle Aussage treffen kann

Re: REX besser als große Batterie?

TeeKay
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Vanellus hat geschrieben:Wenn der Motor max. 48 kW leisten soll, was den Wagen nicht dem Verdacht der Übermotorisierung aussetzt, muss ein Strom von 1.000 A fließen (in Worten: eintausend Ampere).
Und? Schon im P85D sinds 1300A. Die Spannung bricht beim Vollstromgeben auf 280V ein. Um trotzdem noch die 350kW Motorleistung aufzubringen, braucht man 1300A. Der P100D, der 567kW abrufen kann, muss dann schon mehr als 2000A über die Kabel jagen.

Re: REX besser als große Batterie?

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  • zottel
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Zur tatsächlichen Energiebilanz bei der Akkuherstellung ist wohl wirklich noch kaum Forschung betrieben worden, alle Zahlen, die es gibt, sind Schätzungen, die mit vielen Unbekannten arbeiten. Die berüchtigte (und aus anderen Gründen völlig blödsinnige) schwedische Studie geht von 150-200 kg CO2 pro kWh Akku aus, beim Öko-Institut rechnet man mit ca. 143 kg/kWh. Ist also wirklich schwer, da Aussagen zu treffen, zumal der konkrete CO2-Ausstoß ja auch von der Strom-Mix im Erzeugerland abhängig ist. Die geplante Akkufabrik in Skandinavien wird da wohl recht gut abschneiden, Tesla will auf erneuerbare Energien setzen, aber LG und Samsung? Vor allem bei Produktion in China muss aktuell von sehr viel Kohlestrom ausgegangen werden.

Insofern ist das schon alles ein bisschen Kaffeesatzleserei, aber es ist schon ein Punkt, den man berücksichtigen sollte, finde ich, wenn der Umweltaspekt für einen persönlich wichtig ist.

Zu ein paar Punkten, die hier genannt wurden:

220 g CO2/km beim REX: Ok, stimmt, man sollte schon auch da Well-to-Wheel rechnen. Nehmen wir doch mal die 220 g: Bei 1 t Einsparung durch kleinere Batterie kann ich dann immer noch ca. 4.500 km fahren, also 15 Jahre lang in meinem Szenario. Bei 1,4 t Einsparung sind es ca. 6.300 km oder > 20 Jahre.

Der richtige Weg wäre, Akkus mit erneuerbaren Energien zu bauen: Ja, auf jeden Fall. Das wäre definitiv besser als REX. Ich frage mich aber, ob/wie das in den Herstellerländern machbar sein wird.

Die Leute kaufen aber nunmal keine Autos mit kleinen Akkus: Das ist kein Argument, finde ich. Wenn es tatsächlich ökologisch sinnvoller ist, den Leuten Autos mit kleinen Akkus und REX zu verkaufen als Autos mit großen Akkus, warum dann nicht den REX nehmen? Hauptsache die Gesamtbilanz stimmt, und für den Käufer ist das Ergebnis das gleiche. Vielleicht wären gute REXe sogar Kaufargumente für richtige Elektroautos, gerade bei Leuten, denen auch 400 km NEFZ noch nicht reichen.

Am besten fände ich es persönlich ja, wenn ich so einen REX einfach rausnehmen und in die Garage stellen könnte. Das ganze Jahr über ohne fahren, nichts unnötiges rumschleppen (weder großen Akku noch REX), dann einfach in den Kofferraum stellen und anstecken, wenn ich ihn brauche. :-) Dafür sind die Dinger aber dann leider doch zu schwer. Es gibt dieses Anhänger-Ding, aber ich fürchte, damit geht die Effizienz dann dermaßen in den Keller, dass man es dann eigentlich doch nicht benutzen will.

Ja, mit erneuerbaren Energien hergestellte Akkus, das wäre schon die beste Lösung.

Re: REX besser als große Batterie?

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Was immer wieder gerne vergessen wird ist, dass größere Akkus auf Grund ihres geringeren Innenwiderstandes einen besseren Wirkungsgrad beim Laden und Entladen aufweisen. Alleine das reicht schon aus um die höhere CO² Emission bei der Herstellung zum Teil auszugleichen.
So ein REX besteht in der Regel aus Aluminium. Das ist bekanntermaßen ja auch nicht ganz CO² neutral herstellbar, oder?

Da in Zukunft die Akkukapazitäten bei vergleichbarer Größe der heutigen Akkus und kaum Mehrgewicht sich verdoppeln werden und die Ladeinfrastruktur immer besser wird, stellt sich in spätestens 10 Jahren die Frage nach einem REX nicht mehr. Auch werden alle PHEV´s langsam vom Markt verschwinden.
Wer eher bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)
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Re: REX besser als große Batterie?

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zottel hat geschrieben:Am besten fände ich es persönlich ja, wenn ich so einen REX einfach rausnehmen und in die Garage stellen könnte. Das ganze Jahr über ohne fahren, nichts unnötiges rumschleppen (weder großen Akku noch REX), dann einfach in den Kofferraum stellen und anstecken, wenn ich ihn brauche. :-)
Macht imho keinen Sinn, weil die Betriebstunde dermaßen teuer ist, dass man dann auch gleich ein Auto mieten kann.
Vorteil an einem Rex ist ja, dass man auch ohne Plan B gut zurecht kommt und bei defekter oder belegter Laxesäule einfach weiter fährt. Blöd finde ich dann, wenn sich der Rex wie beim i3 zu früh zuschaltet.

Problematisch an den kleienn Akkus ist die geringe LAdeleistung. Bei Zeittrifen an schnelladern muss man da möglichst die Säulenleistung voll ausnutzen können.
IONIQ mit 28er Akku und nem mini REX könnte evtl. Sinn machen, um Umstellunwillige zu überzeugen.
Dann läuft der Rex nur in Notfällen oder auf echter langstrecke.

100% elektro für die breite Masse, wird in der Golfklasse wohl nicht unter 60 kwh Akku gehen. größere SUV nicht unter 80 kwh

Das System von Mahleist da ein guter Ansatz für einen Rex.
Den meisten Nutzern geht es halt weniger um die Umwelt als um die eignee Bequemlichkeit.
Guter Indikator sind die Vertreterkisten. Wenn die elektrisch fahren, funktioniert das auch für den Normalo.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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Re: REX besser als große Batterie?

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Aber 30 kw leistung...

Ich würde mir ein 5 kw motorchen wünschen...den im winter 60 min vor fahrtantritt tuckern lassen....kiste warm und ein wenig in den akku gepresst

Bei langstrecke ab soc 80% zuschalten....dann habe ich bei 2 stunden fahrt auch 10kwh geladen
LEAF 75000 km <15 kWh Rest Akku-Schäm Dich Nissan....Hand-Made egolf Dresden...Ahk liegt bereit...EV6 RunawayRot AWD LR AHK P1+2 WPnutzlos…Citroen AMI Getriebedefekt 1300km-nie wieder Stellantis = Citroen D:Km=5500

Re: REX besser als große Batterie?

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Blue shadow hat geschrieben:Bei langstrecke ab soc 80% zuschalten....dann habe ich bei 2 stunden fahrt auch 10kwh geladen
Und gleichzeitig 40 kwh verbraucht.

5kW sind für einen normalen PKW zu wenig. 15-20 kW sollen es schon sein, damit man dann mit einem eher kleinen Akku auf die normalen Pausen kommt.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
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Re: REX besser als große Batterie?

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Ich habe vergessen wie ineffiktiv ein verbrenner ist...sagen wir das er eine stromabgabe von 5 kW erlaubt.

Wenn ich den ioniq als referenz nehme.... komme ich ja schon wieder auf 100 km mehr reichweite und diese neue fahrtzeit kann der genrator weiter liefern...

Welche verbräuche sind zu erwarten...es gilt eine dieselstandheizung zu schlagen
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Re: REX besser als große Batterie?

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Blue shadow hat geschrieben:Welche verbräuche sind zu erwarten...es gilt eine dieselstandheizung zu schlagen
Da es sich bei einem REX um einen seriellen Hybriden handelt, hast Du zusätzliche Umwandlungsverluste. Daher sind kaum Verbräuche unter 7L/100km zu erwarten. Bei einem nichtseriellen Hybriden, wo der Verbrenner die Räder direkt antreibt, sind es etwa 4-5L/100km.
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