Reichweite vs Verbrauch

[elekart]

Guten Abend allerseits!

Ich befasse mich gerade mit dem Gedanken, ob für mich ein i3 94Ah (33KWh) oder 120Ah (42KWh) besser passen würde (fahre den 94Ah jetzt auch schon seit 11Tkm). Und da wurde mir plötzlich klar — tja, wenn die beiden beim Verbrauch gleich liegen, dann wird mich die größere Reichweite zwar etwas beruhigen, aber nicht wirklich schneller machen. Denn selbst wenn ich weniger oft zum Laden anhalten muss — werde ich dort entsprechend länger verweilen müssen, um die größere Energiemenge nachzuladen...

Ok, ein größerer Akku kann länger mit voll-speed laden. Aber selbst der 94Ah lädt bis ca. 90% sehr zügig.

Im Vergleich: "Was verbraucht er?" ist eine sehr geläufige Frage bei Verbrenner. Und wer kennt dafür die Tankgröße seines Wagens?.. Und darf denn der Wagen mit 75l Tank um 50% teuerer sein, als der mit 50l?.. Ich glaube, bei einigen Mercedes Modellen war ein größerer Tank eine 50€-Option, selbst die Fußmatten sind teurer...

Wahrscheinlich ab einer gewissen Range und bei einer funktionierenden Infrastruktur wird die Reichweite aus Diskussionen und Überlegungen nach und nach vom Verbrauch verdrängt. Für mich persönlich wäre die Grenze bereits um die 200-250km. Bei heutigen Durchschnittsgeschwindigkeiten auf den vollen Autobahnen sind es 2, manchmal fast 3 Stunden — und da sollte man sowieso eine kurze Pause anlegen. Die Zeit beim Laden wird dafür deutlich effizienter genutzt: man muss nicht mit dem Rüssel in der Hand abwarten, bis er fertig ist; dann die Schlange an der Kasse; dann noch den Beleg unterschreiben... ~5 Min völlig verlorener Lebenszeit. Beim Laden dagegen dauert Anstecken/Abstecken nur wenige Sekunden. Über die restliche Zeit kann man frei verfügen.

Nur so als Gedanke. Ist zwar logisch und nachvollziehbar, aber ich habe mich selbst auch irgendwie in das Thema "höchstmögliche Range" hinein gesteigert...

Viele Grüße,
elekart

[MaXx.Grr]

Ja, eigentlich bin ich da voll bei Dir, insbesondere auch pausentechnisch... Aber die Raserfraktion holst Du damit auch nicht ab... Zwar kommt es erstmal hauptsächlich erst mal auf die Zellchemie an, aber direkt danach kommt schon die Akkugröße (bei gleicher Zellchemie).

Damit der Akku nicht zu schnell altert sollte er bei der Schnellladung nämlich nur mit 2C geladen werden, einfach ausgedrückt die doppelte Kapazität in kW. D.h. bei einem 30 kWh Akku solltest Du nur mit maximal 60 kW laden. Wenn Du einen 40 kWh Akku hast kannst Du schon mit 80 kW laden.

Und nagelt mich jetzt nicht auf 2C fest es gibt mittlerweile sicher schon Zellen die 3C aushalten oder andere, die nur 1C möchten. Jedenfalls ist Deine obige Rechnung damit nicht mehr so ganz gültig... Auch wenn momentan die Autos noch nicht allzu oft über 50 kW rauskommen...

Grüazi MaXx

[elekart]

Gut, das stimmt — die Ladegeschwindigkeit spielt natürlich auch eine große Rolle, besonders wenn die Ladestationen die hohen Geschwindigkeiten auch mitmachen.

Mit ging es aber mehr darum, bei vergleichbaren Fahrzeugen, wie BMW i3 mit 33KWh vs 42KWh Batterie. Oder Teslas 75KWh vs 100KWh. Oder Zoe und Leaf unterschiedlicher Generationen. Wenn der Verbrauch der gleiche ist, die Ladegeschwindigkeit und -Optionen auch, und dabei die Batterie mir genug Reserven bietet, um die Ladestationen mit Sicherheit (und Puffer zur nächsten) zu erreichen — dann bin ich doch mit dem größeren Akku nicht schneller. Ich kann vielleicht weniger oft anhalten — aber dafür umso länger dort laden. Ob ich nun 2x 20 Minuten Pause mache oder 1x 40... Die öfteren kleinere Pausen sind sogar gesünder

[kassiopeia]

Wenn der Verbrauch der gleiche ist, die Ladegeschwindigkeit und -Optionen auch, und dabei die Batterie mir genug Reserven bietet, um die Ladestationen mit Sicherheit (und Puffer zur nächsten) zu erreichen — dann bin ich doch mit dem größeren Akku nicht schneller. Ich kann vielleicht weniger oft anhalten — aber dafür umso länger dort laden. Ob ich nun 2x 20 Minuten Pause mache oder 1x 40... Die öfteren kleinere Pausen sind sogar gesünder

Diese oft im Forum zu lesende 'Wahrheit' ist wohl auf der eCannonball etwas in Wanken geraten.
Der enorme Unterschied zwischen dem Model3 und dem Ioniq, sie sich ja in sehr vielem ähneln, deutet darauf hin dass der größere Akku doch auch auf Langstrecke einen großen Unterschied macht.
CW-Wert und Stirnfläche, Effizienz und vieles mehr ist bei den Fahrzeugen ja ähnlich, das meiste sogar beim Ioniq einen Tick besser. Trotzdem hat das Model 3 einen riesen Zeitvorteil auf den 800 km heraus gefahren.
Das liegt zum einen an der etwas höheren Ladeleistung des Model 3 und dessen Infrastruktur, aber auch daran dass der Overhead des häufigen Ladestationen Anfahrens (etwa 10min pro Stop) durchschlägt.
Eine nicht unwichtige Rolle dürfte auch spielen, dass durch die seltener nötigen Zwischenladungen eine höhere optimale Geschwindigkeit resultiert. Diese liegt beim Ioniq bei etwa 130 km/h, beim Model 3 vmtl eher bei 160 km/h.