Neu in der privaten E-Mobilität

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Neu in der privaten E-Mobilität

eStefan
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Hallo E-Auto Community!


Ich habe mich nach einer Fahrt mit Car2Go Anfang letzten Jahres in Stuttgart mit E-Autos infiziert. Ich bin total begeistert und würde diesen Service noch mehr nutzen, aber ich komme von einer eher ländlicheren Region im Raum Stuttgart und fahre deshalb mehr von Kleinstadt zu Kleinstadt.

Ich möchte daher für mich und meine Kleinfamilie privat ein Elektroauto zulegen. Persönlich finde ich den Nissan Leaf sehr attraktiv.

Zur Situation und meinen Fragen an Euch:
- Ich bin wie gesagt sehr viel zwischen Kleinstädten unterwegs in denen es jeweils verschiedene Ladestationen gibt (Stromanbieter). Wie kommt ihr mit dem Bezahlen und dem Laden mit verschiedenen Anbietern zurecht? Ich stelle mir das relativ kompliziert vor.

- Ich bin momentan sehr begeistert vom Nissan Leaf der mit Chademo (50 kW) und Typ1 (max. 6,6 kW) ausgestattet ist. Schnellladen wäre von Vorteil, aber der europäischer Standard ist Typ 2 und CCS. Dies würde doch bedeuten, dass ich an den meisten öffentlichen Ladestationen ungefähr 4 Stunden (Akkukapazität 24 kWh) warten und ein Ladekabel von Typ2 auf Typ 1 nutzen müsste, oder? Irgendwelche Erfahrungen diesbezüglich?
Soll ich mir vielleicht mein Auto nach den Anschlussmöglichkeiten wählen?

Nachts könnte ich problemlos bei mir zu Hause laden, denn dann spielt die Zeit keine große Rolle.


Danke euch schon einmal für euere Erfahrungsberichte und Meinungen. :)

Stefan.
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Re: Neu in der privaten E-Mobilität

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  • Majaleia
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Ich fahre seit März 2014 einen Leaf. Erst in Norwegen mit hervorragender Ladestruktur und seit August 2015 in Deutschland. Ich wohne ländlich und fahre auch nur in der Gegend herum. Ich lade den Leaf nachts an der Steckdose und habe in der Zeit bisher nur einmal den Schnell-Lader beim Nissan Händler benutzen müssen. Das Ladekabel von Typ2 auf Typ1 muss ich mir noch besorgen.

Re: Neu in der privaten E-Mobilität

rolandk
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eStefan hat geschrieben:Nachts könnte ich problemlos bei mir zu Hause laden, denn dann spielt die Zeit keine große Rolle.
Jein!

Im Regelfall wird das wohl stimmen. Spätestens dann, wenn Du den Wagen aber schnell wieder benötigst wird die schnelle Ladung zu Hause zu einem Thema.

Sollte Dein Hausanschluß in der Lage sein 22kW und mehr zu liefern, dann sollte man sich diesbezüglich unbedingt Gedanken machen.

Die >3,7kW AC sind nicht an normalen Steckdosen zu realisieren und benötigen immer >=32A. Und dann ist man aber schon in einer Klasse, wo man evtl. auch nach anderen Fahrzeugen Ausschau halten sollte, oder man hat das Glück und den Mut und findet jemanden, der den Leaf (ein feines Auto übrigens) mindestens mit einem 11kW (besser 22kW) Lader pimpt :-)

Gruß
Roland
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Re: Neu in der privaten E-Mobilität

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hast du dir den zoe mal angeschaut?
- Zoe: 13.02.15 - 30.12.16
- MX: 60er. 30.12.16 - 23.01.20
+ M3: "Freitag der 13." 13.03.2020
+ Ioniq vFL: 12.08.23

Re: Neu in der privaten E-Mobilität

eStefan
  • Beiträge: 7
  • Registriert: Do 24. Mär 2016, 11:45
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@Majaleia
Sehr interessant. Vermutlich fährst du dann in der Regel nur Kurzstrecken, richtig?
Hast du Erfahrungen schon mit Langstrecken in Deutschland gemacht? Wenn ja, wie kommst du mit den verschiedenen Stromanbietern an den Säulen zurecht?




@rolandk
Dahingehend habe ich mich noch gar nicht informiert. Dazu bräuchte ich dann einen Wall Charger, der direkt an den Hausanschluss angeschlossen ist, oder?

Nach einem anderen Fahrzeug würdest du dich deshalb umschauen, weil der Lader im Nissan Leaf nur eine Kapazität von 4,6kW hat, stimmts?

Zu dem Umbau habe ich folgendes gefunden:

-> http://ecomento.tv/2015/04/28/kreisel-e ... f-e-nv200/

7500€ für den Umbau ist schon etwas happig.
Da ist die Frage, warum Nissan einen solchen Lader verbaut, wenn 22kW AC Ladesäulen bei uns in Europa öfters zur Verfügung stehen.
Wobei der BMW i3 auch nicht gerade eine größere Kapazität besitzt.

Dann ist es ja auch die Sache, dass der Wall Charger DC liefern müsste.

Ich entschuldige mich schoneinmal, wenn das nicht alles Sinn macht. Ich arbeite mich gerade erst in die Materie ein und bin noch verwirrt.



Grüße,
Stefan.

Re: Neu in der privaten E-Mobilität

rolandk
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eStefan hat geschrieben: Dahingehend habe ich mich noch gar nicht informiert. Dazu bräuchte ich dann einen Wall Charger, der direkt an den Hausanschluss angeschlossen ist, oder?
Bitte mach' Dich da unbedingt schlau. Vor ein paar Tagen war ein TV-Bericht im Lokal-TV zu sehen, wo ein E-Fahrer nach zwei Jahren das Handtuch geworfen hat, weil er nach Marke gekauft hat und nicht nach persönlichen Erfordernissen. Im Ergebnis hieß es dann, die E-Mobilität wäre noch nicht weit genug. Hätte er sich vorher richtig informiert, wäre ihm dieses Mißgeschick erspart geblieben.

Bei einem E-Auto ist die Ladetechnik essentiell. Leider wird es von den Fahrzeugherstellern immer so dargestellt, als wenn es ziemlich unwichtig ist. Das liegt aber daran, das aus Sicht der (besonders deutschen) Hersteller E-Fahrzeuge nur im Stadtverkehr genutzt werden sollen.

Wer aber einmal elektrisch unterwegs war, will das auch auf der Langstrecke und nicht zurück zum Verbrenner (im Regelfall). Wichtig: wenn Deine Frau Mitspracherecht hat, wird es sich evtl. nicht vermeiden lassen, ein zweites Fahrzeug zu besorgen, oder sie fährt es größtenteils.....

Ladetechnik:
Im Prinzip reicht eine "einfache" Wallbox aus. Da gibt es Möglichkeiten zwischen Selbstbau und Premiumklasse. Siehe auch im Wiki hier im Forum.
eStefan hat geschrieben: Nach einem anderen Fahrzeug würdest du dich deshalb umschauen, weil der Lader im Nissan Leaf nur eine Kapazität von 4,6kW hat, stimmts?
Sollte bei Dir in unmittelbarer Nähe die Möglichkeit bestehen mit CHAdeMO zu laden (24/7, nicht nur während irgendwelcher buddhistischen Feiertage oder bei Nebel zu Muttertag) wäre es auf jeden Fall von Vorteil.
eStefan hat geschrieben: 7500€ für den Umbau ist schon etwas happig.
Da ist die Frage, warum Nissan einen solchen Lader verbaut, wenn 22kW AC Ladesäulen bei uns in Europa öfters zur Verfügung stehen.
Das weiß nur Nissan selber. Aber mache Dir nichts daraus. Auch Renault hat es nicht geschafft, für den Kangoo einen vernünftigen Lader zu verbauen, obwohl die Technologie im eigenen Haus verfügbar ist und auch seitens der Kunden das gefordert wurde. Warum sollte das bei Nissan anders sein?
eStefan hat geschrieben: Wobei der BMW i3 auch nicht gerade eine größere Kapazität besitzt.
Und auf der AC-Seite sieht es da (derzeit) auch nicht viel besser aus.
eStefan hat geschrieben: Dann ist es ja auch die Sache, dass der Wall Charger DC liefern müsste.
Für den Heimgebrauch (derzeit) nicht bezahlbar.

Gruss
Roland
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Re: Neu in der privaten E-Mobilität

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  • Majaleia
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Ich bin bisher nur von Kiel nach Hamburg gefahren und das war beim Umzug von Norwegen nach Deutschland. Ansonsten fahre ich hier nur Kurzstrecken. Bei vielen Nissan-Händlern kann man ja gratis an der Schnell-Ladestation laden, das dauert in der Regel 30 Minuten, dann hat man wieder ca. 80%. Die anderen Ladestationen habe ich noch nicht ausprobiert, aber wir wollen in den Sommerferien mal nach Dänemark ins Legoland fahren und ich bin jetzt schon gespannt, wie das wird.

Ich habe auch eine solche Box, aber bisher hat die noch keiner für mich installiert, daher lade ich normal an der Steckdose. Ich fahre das Auto ja nie komplett leer und lade immer nur nach, das geht schneller. ;)

Re: Neu in der privaten E-Mobilität

Cavaron
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Hi eStefan,

mehr Informationen bitte - was heißt für dich denn "zwischen Kleinstädten rumfahren"? Was kommt an km-Fahrleistung täglich bei dir zusammen? Wenn das unter 100km am Tag sind, dann hätte ich da z.B. keine Bedenken. Wenn du zu Hause über Nacht lädst, dann hast du jeden Morgen die volle Reichweite.

Anstatt einer Wallbox würde ich persönlich eher ein mobiles Ladekabel nehmen, das man an jeder Steckdose/Starkstromdose nutzen kann. Z.B. das hier: http://www.evselect.eu/evselect-32a-typ ... d37699f23c

Bei 13A (Schuko-Steckdose) lädt der Leaf ca. 18km Reichweite pro Stunde nach. Bei 16A (wirklich gute Schukos, blaue Campingstecker oder kleine, rote Starkstromdosen) sind es so ungefähr 22km. Bei 32A (große, rote Starkstromdose) kann ein Leaf mit 6,6kW Lader schon etwa 44km pro Stunde nachladen.

Das ist alles AC, DC gibt es nur an Schnellladesäulen. Im Heimbereich kommst du mit DC in die gleichen Preisregionen wie bei der Nachrüstung des 22kW für den Leaf durch Kreisel. Aber 44km beim 6,6kW AC-Lader sind doch schon mal was.

Das mit dem Laden ist eigentlich kein großes Problem - ich komme mit einer Anmeldung bei RWE (über BEW ohne Grundgebühr) und TheNewMotion (Sammelverbund) gut zurecht. Die Ladevorgänge werden ca. einmal im Monat vom Konto abgebucht.

Re: Neu in der privaten E-Mobilität

eStefan
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@wp-qwertz
Den Renault ZOE habe ich mir gerade einmal angeschaut. Es ist faszinierend, dass es dieses Modell erlaubt mit bis zu 43kW AC zu laden. Damit kann man die vollen 22kW ausnutzen und den Akku in so ziemlich einer Stunde an der Ladesäule aufladen.
Wie nutzt du dein ZOE? Wäre interessant zu wissen ob du eher zu Hause oder an der öffentlichen Ladestation lädst.



@rolandk
Das ist natürlich nicht gut, wenn man sich ohne eingehende Recherche ein E-Fahrzeug zulegt und es dann schlecht darstellt, weil es nicht den eigenen Anforderungen gerecht wird.
Für mich ist das ganze auch Neuland. Befasst habe ich mich mit dem Thema so ab und an mal, aber was ich in den letzten Stunden dazugelernt habe, ist enorm.

Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt mir Fragen zu beantworten. :)

Dass die Ladetechnik essentiell ist, habe ich jetzt auch gemerkt.
Gerne würde ich auch ab und an mal Langstrecken fahren und bin jetzt zu folgendem gekommen:
In jedem Nissan ist ein Chademo Anschluss ohne Aufpreis enthalten. Somit kann man einfach Schnellladen, allerdings sind diese Ladesäulen leider nicht weit verbreitet.
Der gängigere Standart bei uns ist CCS allerdings muss man bei den deutschen Autoherstellern ein Aufpreis für das Schnelladen bezahlen. Das finde ich nicht gut gelöst. Bei einem eUp! (der ja auch vergleichbar mit einem ZOE und Leaf ist) sind wir dann auch schon bei ca. 27600€. Im vergleich zum ZOE oder Leaf ist der eUp! teurer.

Mein Favorit wäre im Moment der ZOE, da ich mit den gängigen Typ2 Steckern am schnellsten Laden kann.



@Majaleia
Hast du diese Strecke Kiel-Hamburg ohne aufladen überstanden?
Cool :) Ins Legoland wollte ich auch schon immer mal.
Bin ein großer Fan!
Habt ihr die Route schon geplant? Man muss ja wissen, wo man auflädt. Nutzt du dafür eine App, die einem die beste Route (auch mit Ladestops) vorschlägt?
Und nutzt du auch einen Sammelverband, wie es Cavaron geschrieben hat, um an möglichst vielen Ladestationen mit einer Karte aufladen zu können?



@Cavaron
Da ich aus der Nähe von Stuttgart komme und die häufigsten Fahrten zu Arbeit, Einkaufen und zurück sind, fahre ich am Tag nicht mehr als 100km.
Allerdings fahre ich am Wochenende öfters nach Koblenz und müsste auf halber Strecke auf jeden Fall einmal aufladen.
Die kleinen E-Fahrzeuge haben ja eine Idealreichweite von ca. 200km.

Vielen Dank für den Tipp mit dem Ladekabel. Habe mich schon gefragt, wie der Strom von der Starkstromdose in das Auto kommt.

Ich würde mich hier bei einem regionalen Stromanbieter anmelden und zusätzlich auch bei einem Sammelverbund. Da muss ich allerdings noch einen finden, der zu mir passt. Ich habe mehrere gefunden, wie z.B. hubject, plugsurfing und ladenetz.
Das dürfte doch in etwa dasselbe sein, oder?



Danke für die vielen brauchbaren Antworten. Die Community hier ist ja echt super!
Gruß, Stefan.

Re: Neu in der privaten E-Mobilität

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  • kai
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Hey,

komm doch zum 6. E-Community Treffen. Da gibts genug Infos aus erster Hand von Privatleuten !! / Vorträge usw.

http://www.goingelectric.de/forum/veran ... 15578.html

Gruß

Kai
Tesla M3 P Midnight Grey, CrOhm Box/22kw, PV seit 2009 mit EV und 9,43 kWp, Tesla PW 2 mit BackupGateway
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