"Morgen Elektroschrott?" – Auto-Bild von Heute

[dkt]

Im Moment sieht es so aus, als ob die deutsche Autoindustrie und ihre willigen Sprachrohre wie „Auto-Bild" zunehmend Zeichen von Schizophrenie aufweisen.

Auf der einen Seite wird verstärkt für den Verbrenner und seine Sparversionen, wie gewohnt mit vollem emotionalen Appeal, geworben, zum anderen erscheinen immer wieder neue Argumente für und gegen die Elektromobilität.

So auch in dem heute erschienenen Artikel „Morgen Elektroschrott?“ auf Seite 88 (Auto-Bild von Heute).

Wesentlich neues wird dort nicht geboten, sondern nur neu aufbereitet.

Begonnen wird mit der bekannten Feststellung, dass diese hochmoderne Technik (man lese und staune), noch zwei Probleme hat: zu hoher Preis und zu kurze Reichweite (bereits allseits bekannt).

Dann wird der Entwicklungschef (Neußer) von VW zitiert, dass innerhalb der nächsten Jahre, die Batteriekapazität bei gleichem Gewicht um 100% steigen wird. Und das gleichzeitig zusammen mit einem Preisverfall in der Massenfertigung.

Fazit daraus im Artikel, das würde zu einem Preisverfall im Wiederverkaufswert der gebrauchten Elektroautos führen. Zusammen mit dieser Feststellung wird aber wieder Neußer zitiert, der folgendes ebenfalls vorhersagt. Wenn der Markt eine Nachrüstung alter E-Autos mit neuen Batterien fordert, werde VW auch das anbieten.

Was ist nun Sache? Gilt die Annahme des Preisverfalls oder gilt das Nachbesserungsangebot. Was soll der nun verunsicherte Leser denken: „Soll ich nun bis mindestens 2016 mit dem Kauf warten, oder jetzt kaufen und nachrüsten, bzw. mit dieser Option, den gebrauchten höher preisen?“

Es wird einfach Zeit, dass sich die Industrie und mit ihr die einschlägige Presse entscheidet, nämlich, endlich die Bad Kreuznacher Springprozession um dieses Thema zu beenden und mit (Vollgas) Vollstrom auf die Elektromobilisierung zuzugehen. Das wäre mal was, aber da müsste wahrscheinlich die Industrie nicht nur über den eigenen Schatten springen, sondern vor allem einmal mehr (amerikanischen) Optimismus in Deutschland pflegen.

Die Hoffnung dazu stirbt zuletzt, vor ihr aber sicherlich, der Verbrenner.

[Elektrolurch]

mit Vollgas auf die Elektromobilisierung zuzugehen

Mit Vollstrom wäre mir lieber.

[dkt]

mit Vollgas auf die Elektromobilisierung zuzugehen

Mit Vollstrom wäre mir lieber.

Das ist ein vorzüglicher Verbesserunngsvorschlag. Mit Deiner Genehmigung vorausgesetzt, werde ich das Orginal damit verändern. Vielen Dank für Deine Mitwirkung

[Robert]

Die Taktik geht doch auf ! Elektroautos sind toll. Aber mit der Verunsicherung und dem Ausblick auf eine Batterierevolution statt Evolution verkaufe ich die nächsten 2 Jahre mal ganz locker meine alten Dino-SUV.

Von alleine wird da leider nicht viel zu erwarten sein. TESLA muss ihnen in den Allerwertesten treten. Die Verzögerungs/Verunsicherungstaktik könnte aufgehen. Sie könnte aber auch furchtbar aus dem Ruder laufen. Stichwort Nokia und Microsoft.

[Nichtraucher]

Wenn da jemand wirklich was im Köcher hätte, würde er die Fresse halten, um den Verkauf der eigenen aktuellen Modelle nicht zu gefährden (z.B. VW). Wer nix hat (z.B. Audi) kann groß davon erzählen, was demnächst alles kommt (machen sie ja auch).

Wenn ich mir mal anschaue, wie lange es den Leaf schon gibt (2010) und was sich seitdem bis heute hinsichtlich Gewicht, Preis, Reichweite getan hat (nichts sensationelles, oder?), dann fehlt mir der Glaube, warum sich jetzt plötzlich z.B. die Leistungsfähigkeit der Batterien verdoppeln sollten. Entsprechende vielversprechende Ankündigungen gab es schon immer. Detailfortschritte gibt es natürlich.

Zum Thema Elektroschrott: Jeder, der heute ein Elektroauto kauft, sollte sich mit dem Gedanken anfreunden, dieses Auto niemals mehr zu einem angemessenen Preis verkaufen zu können. Ist ja nicht schlimm, wenn man das Auto entsprechend lange fährt und mit den Betriebskosten soweit zufrieden ist. Ob die Umrüstlösungen tatsächlich kommen, bleibt abzuwarten.
Ob sie von den großen Herstellern kommen, bezweifle ich.

Warum? Ich stelle mir in einem Automobilkonzern ein Team von pfiffigen Ingenieuren vor. Die lasse ich doch lieber an neuen Produkten arbeiten. Warum soll ich mit viel Aufwand eine Handvoll Early Adopters bei Laune halten, wenn ich mit gleichem Aufwand n-mal so viele Neukunden gewinnen kann?
Kundenbindung? Wie weit geht Eure Freundschaft zu eurem geliebten Zoe, wenn der Volks Tesla plötzlich wirklich verfügbar, bezahlbar und noch dazu so richtig geil ist?

Einzig Tesla traue ich da ein bischen was zu, da die generell anders denken. Hoffentlich hängt das alles nicht nur an Elon Musk persönlich.

[Greenhorn]

@ Nichtraucher
Tesla denkt nicht anders. Auch die wollen Nur möglichst viel Geld verdienen.
Aber, sie denken rein elektrisch

[kai]

Im Prinzip hat der Author ja Recht, aber das gilt dann auch für alle EURO4/5 Motoren, da es ja morgen EURO6 gibt.
Eigentlich sind alle Nur-Verbrenner Schrott, da es ja morgen Plug-In überall gibt, z.B. Mitsubishi Outlander. Golf GTE, Passat Plug In usw.

Und wer demnächst ne 40kwh Batterie hat und die immer noch an der Steckdose lädt, hat auch in Zukunft nur noch Elektroschrott. e-Golf 2.0 in "nur" noch 26 Stunden aufgeladen, haha

Upgrade der Batterie, bedeutet Upgrade der Lader.

Tesla hat es heute schon ALLE 3 Dimensionen passend mit 85kwH Akku, 135kw DC und 22kw AC, daran müssen sich alle in Zukunft messen.

Ob die "Quotenüberschrift" nun die Elektromobilität in Deutschland voranbringt ist natürlich eine andere Sache.
AutoBild glänzt mit Negativaussagen (Wintertest, Elektroschrott usw.) und bringt KEIN Beispiel für gelebte Normalität.

Ein Bericht über unsere Familie mit über 10.000 Km Erfahrung dem ZOE würde das genaue Gegenteil der Öffentlichkeit zeigen, nämlich das Elektromobilität funktioniert. Sogar die Tour nach St.Peter oder Lüneburg und das Schnelladen mit Solarstrom zuhause. Das will aber keiner schreiben. Und das nennt man Meinungsbildung. BILD dir Deine Meinung

Gruß

Kai

[Nichtraucher]

@ Nichtraucher
Tesla denkt nicht anders. Auch die wollen Nur möglichst viel Geld verdienen.
Aber, sie denken rein elektrisch

Ein Arzt verdient das meiste Geld wenn Du krank bist. Ein Autohändler verdient das meiste Geld mit der Werkstatt.
Tesla verkauft direkt.
Das ist schon einmal anders.

[Nichtraucher]

Ob die "Quotenüberschrift" nun die Elektromobilität in Deutschland voranbringt ist natürlich eine andere Sache.
AutoBild glänzt mit Negativaussagen (Wintertest, Elektroschrott usw.) und bringt KEIN Beispiel für gelebte Normalität.

Ein Bericht über unsere Familie mit über 10.000 Km Erfahrung dem ZOE würde das genaue Gegenteil der Öffentlichkeit zeigen, nämlich das Elektromobilität funktioniert. Sogar die Tour nach St.Peter oder Lüneburg und das Schnelladen mit Solarstrom zuhause. Das will aber keiner schreiben. Und das nennt man Meinungsbildung. BILD dir Deine Meinung

Gruß

Kai

Das Kerngeschäft von Bild ist Zeitungen zu verkaufen. Und dafür ist denen jedes Mittel (jede Schlagzeile) recht.
Die wollen am Ende weder das eine noch das andere voranbringen. Natürlich hat jeder Autor seine Vorlieben.
Am Ende zählt aber nur die Schlagzeile, die etwas verkauft.
Wem das außerhalb Bild nützt oder schadet kann denen doch egal sein.

Dass einen Bericht über Deine Familie keiner schreiben will, glaube ich nicht. Aber vielleicht ist es nicht gerade die Bild Zeitung.

[kai]

Wir sind inzwischen hier 6-8 Familien mit Elektroautos die so dermaßen normal sind, das es echt keine Überschrift wert ist. Das Thema ist im Allag bei allen längst angekommen. Nur eben nicht "Quotenkompatibel" da es funktioniert.

AutoBild ist übrigens auch zum 3. Hamburger und Umland ElektroautoTreffen eingeladen. Ich würde mich allerdings wundern, wenn da einer kommt. Viel zu positiv. Viel zu viele normale private Leute.

Gruß

Kai